Versammelt sah ich jüngst in sommerlicher Stille
Graspferdchen und Cicad', ein Heimchen und die Grille.

Mir schienen alle vier sehr ähnlich, doch nicht gleich,
Und jedes rühmte sich der Lust in seinem Reich.

Graspferdchen, daß es frei könn' über Gräser springen,
Cicade, daß sie hoch vom Baume könne singen.

Das Heimchen, daß daheim es sei am trauten Herde,
Und Grille, daß geheim sie wohn' im Spalt der Erde.

Ich sprach: O daß, wie die in Gras und Laubeskronen,
Im Haus und Feld, vergnügt so Menschen könnten wohnen!

Dann dacht' ich, daß sie sind so friedlicher Geberde,
Macht, daß sie einzeln sind, nicht eine ganze Herde.

Graspferd, Cicade, Grill' und Heimchen, ohne Harm
Jedwedes, dichtgedrängt sind sie ein Heuschreckschwarm.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XII. 84

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert