Von menschlichem Geschlecht verlassen stand ein Haus,
Vertrieben waren sie daraus von Ratt' und Maus.

Da richteten sich ein die Mäuse und die Ratten,
Und machten Alles fein, wie sie's am liebsten hatten.

Sie saßen lange Zeit und fühlten stark ihr Recht,
Da drängte sich herein ein anderes Geschlecht.

Im Sparrwerk nistete sich ein Volk von Eulen;
Mit Pfeifen klagts die Maus dem Schicksal, wie sie heulen.

Das Heulen war ein Vorspiel nur zum Trauerspiel,
Bald fraß der Eulenchor die Maus mit Stumpf und Stiel.

Behaglich hausten nun im alten Schloß die Eulen,
Da kamen Menschen her und setzten neu die Säulen.

Die Eulen sahen sich aus dem Besitz gesetzt,
Und klagen jämmerlich, es sei ihr Recht verletzt.

Der Mensch macht sich nichts draus, und wohnt in seinem Haus,
Bis wieder ihn daraus wird treiben Ratt' und Maus.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XII. 53

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