Der Knabe steht am Berg und lauscht in stiller Wonne,
Weil gegenüber ihm aufgehen will die Sonne.

Die höchsten Spitzen sieht von Hoffnung er geröthet,
Und hört von Lerchenlied den Sieg des Lichts geflötet.

Doch immer will sie selbst noch kommen nicht empor,
Und seiner Sehnsucht schiebt sich eine Wolke vor.

Da faßt ihn Ungeduld: wie lange will sie säumen?
Der Sonn' entgegen geht er vorwerts in den Räumen.

Er geht den Berg hinab, er stand am Bergabhange,
Entgegen berghinab geht er dem Sonnaufgange.

Und immer schwächer wird um ihn der Morgenschein,
Wie tiefer in die Nacht des Thals er geht hinein.

Und aus der Schlucht, wo ihm der letzte Schein verglimmt,
Sieht er zurück, wie rings in Glanz die Schöpfung schwimmt;

Und sieht denselben Platz, von dem er ausgegangen,
Vom hellsten Sonnenstral, den er ersehnt, umfangen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert