Wie einem Thiere mag zu Muth seyn, kann ich doch
Begreifen, weil ich selbst als Kind auf Vieren kroch.

Wie einem Vogel sei zu Sinn, begreif' ich nicht,
Weil stets die Schwinge mir gebrach, und noch gebricht.

Was alles da so leicht fliegt unterm Himmelsbogen,
Aus einer andern Welt scheint es hereingeflogen;

Aus einer andern Zeit. Es ging die große Flut
Nur über Thiertrotz weg, nicht über Vogelmut.

Sie schwebten, wie zuerst der Geist auf Wassern schwebte,
Und sahen zu, wie sich die Schöpfung neu belebte.

Und wie ein Vogel jetzt, wenn ab in einem Kreise
Der Welt ein Frühling stirbt, zum andern macht die Reise;

So fliegt, wann diesen Stern, ob fremd' ob eigne, Glut
Verzehrt, ein Vogel fern zu andern wohlgemut.

Ihr Vögel, seid gegrüßt, und grüßt mir alle Fernen,
Von denen ich gelernt, und die von mir einst lernen.

Ihr habt mir manchen Gruß gebracht aus fremden Land,
Und manchen, den ich als vom Himmel her verstand.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XII. 16

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