Wie du verschieden hast den Gott in dir empfunden,
Verschieden findest du ihn auch in Schrifturkunden.

Ist er in dir darum dir wen'ger offenbar,
Die Offenbarung dort deswegen minder wahr?

Er zeigt dir dieses bald, bald jenes Angesicht,
Doch immer ist es klar und schön und hold und licht.

Die Urkund' ist von ihm in Herz und Buch gesenkt,
Wie goldner Lebenswein in buntes Glas geschenkt.

Als flüssigen Smaragd, als thauenden Rubin,
Als schmelzenden Sapphir, doch immer trinkst du ihn.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XII. 10

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