Schön ist es überall, ein Stellvertreter seyn,
Zu gelten für die Welt, und nicht für sich allein.

Die vielen gehn dahin, vom Drang des Tags getrieben,
Und wo sie gingen, ist nicht ihre Spur geblieben.

Stehn bleiben wenige, das Zeugniß nachzutragen
Vom Streben ihrer Zeit, wann andre Zeiten tagen.

Das sind die Geister auf der Menschheit höchsten Stufen,
Bei deren Namen sind die Zeiten aufgerufen.

Doch wie ein weit Gebirg am Horizonte sinkt,
Und endlich sichtbar nur der höchste Gipfel blinkt;

Die vielen Gipfel, die im Ferneduft verschwammen,
Sind gleichsam unsichtbar im Einen nun beisammen;

So von den Geistern auch wird Einem aufgetragen,
Im Namen aller, die hinuntergehn, zu ragen;

Und alles sammelt sich, was groß nur ist und schön,
Um die am Horizont geblieb'nen Menschheitshöhn.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4, 1838, XI. 54

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