Du sagst, und weißt nicht was du sagst: Vielgötterei!
Alsob nicht überall ein Gott der Götter sei.

Ein Gott, der überall ist schweigend anerkannt,
Vorausgesetzt, wennauch mit Namen nicht benannt.

Ein Gott, der still geahnt ruht hinter den Tapeten,
Aus denen bunt hervor der Götterchor getreten.

Wie unabhängig auf der Bühne vorn erscheine
Der Chor, vom Hintergrund hervor lenkt ihn der Eine.

Befangen sei der Sinn von sinnlichen Gestalten,
Doch unbefangen fühlt der Geist des Geistes Walten.

Und selbst dem Geiste, der den höchsten Geist nur ehrt,
Erscheinen heilige Vermittler wünschenswerth;

Ob Göttliches herab ins Menschliche von oben
Entstiegen, oder dis zu jenem sich erhoben:

Es sei nur Göttliches und Menschliches vermittelt;
Nicht darauf kommt es an, wie es nun sei betitelt.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4, 1838, X. 159

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