In diesem Spiel des Glücks, in welchem keiner kann
Gewinnen, ohne daß verlor ein Gegenmann;

In diesem Spiel des Glücks, in dem auch keiner kann
Verlieren, ohne was ein Gegenmann gewann;

In diesem Spiel des Glücks verliert an ruh'gen Sinnen
Der Spieler, ob er mag verlieren, ob gewinnen;

Und Lust gewinnt allein, wer als Zuschauer steht,
Und siehet daß im Grund hier nichts verloren geht;

Daß eines Lebens Tod des andern ist Belebung,
Und jedes Sinken hier wird dort zu einer Hebung;

Daß dieses Schwanken selbst sich hält im Gleichgewicht:
Wer sich im Ganzen fühlt, der hängt am Einzlen nicht.

Und will das Glück dich selbst in seine Wirbel ziehn,
Laß nur die ruhige Betrachtung nicht entfliehn:

Daß nur, was du verlierst, ein andrer hat einstweilen,
Und das was du gewannst, du kannst mit andern theilen.

Unglücklich ist nur, wer sein Glück mit keinem theilt,
Und vor dem Unglück bangt, noch ehr es ihn ereilt.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4, 1838, IX. 134

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