Wenn auch von Rache nicht das Recht ist so benannt,
Doch von der Seite sind die Wurzeln anverwandt.

Tritst du aus deines Rechts in meines Rechtes Kreis,
So ist mein Widerstand des Übertretens Preis.

Doch, thatst du Unrecht mir, darf ich dir's wieder thun?
Dann thust du's wieder mir, und wo wird's endlich ruhn?

Die Rach' ist schrankenlos, das Recht ist nur in Schranken;
Darum beschränke dich in Wort, Werk und Gedanken.

Beschränke dich, damit du seiest unbeschränkt,
Und kränk nicht innen dich, wenn man dich außen kränkt.

Dein ist dein Recht, doch dein ist nicht Gericht und Rache;
Ein allgemeines Recht vertritt die Einzelsache.

Weißt du dein Thun gerecht, und andres ungerecht,
So laß die Rache dem, der nichts läßt ungerächt.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3, 1837, VIII. 84

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