Sieh an den Edelstein, wie fest in sich geschlossen,
Wie undurchdringlich, ganz aus Einem Stück gegossen!

Von fremdem Einfluß doch erwehret er sich nicht,
Den undurchdringlichen durchdringet Wärm' und Licht.

Und seine Farbe selbst, die er hat eingesogen
Mit seiner Art, ist doch von Wechsel angeflogen.

Bald blitzt er feuriger, wie er bald matter schmachtet,
Und schillert anders, wie man anders ihn betrachtet.

Ein leichtes Wölkchen, das in seiner Helle schwimmt,
Verändert selbst den Platz, daß es dich Wunder nimmt.

Nicht Wunder nehm' es dich, doch eine Lehre nim
Vom Edelstein, wenn du an Veste gleichest ihm.

Es kann kein Herz so starr sich in sich selber schließen,
Das nicht ein Mitgefühl der Welt wird doch durchfließen.

Bist du so hart wie er, sei auch wie er so rein,
Und schmücke Gottes Welt nur auch als Edelstein.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3, 1837, VII. 103

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