Sieh an den Wasserfall, wo du ihm nahe stehst,
Und sieh ihn wieder an, wenn du ihm ferne gehst!

Er ist dir bald im Aug' und ist dir bald im Ohr,
Ist in und außer dir, tönt nach und schwebt dir vor.

Er füllt dir jeden Sinn, und spricht zu allen Sinnen;
Versuch es und entrinn, ihm ist nicht zu entrinnen.

Er rauscht und rauscht und rauscht, die Gegend hört ihn rauschen,
Und lauscht und lauscht und lauscht, und wird nicht satt zu lauschen.

Er wühlt und wühlt und wühlt, der Boden fühlt ihn wühlen,
Und fühlt und fühlt und fühlt, und reicht nicht aus zu fühlen.

Er schäumt und schäumt und schäumt, die Blume läßt ihn schäumen,
Und träumt und träumt und träumt, und hört nicht auf zu träumen.

Er stralt und stralt und stralt, der Maler sieht ihn stralen,
Und malt und malt und malt, und wird nicht müd zu malen.

Er haucht und haucht und haucht, feucht fühlt die Luft sein Hauchen,
Und taucht und taucht und taucht, sich satt darein zu tauchen.

Er quillt und quillt und quillt, und wird nicht matt zu quellen;
Er schwillt und schwillt und schwillt, und wird nicht satt zu schwellen.

Und wie er quoll und quoll, und wie er schwoll und schwoll,
Sein Quellen wird nie leer, sein Schwellen wird nie voll.

Kein Gleiches hat die Flur, ein Gleiches ihm hat nur
Die ewig sich aus sich gebärende Natur.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2, 1837, VI. 73

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