andante (ital. = gehend) - ruhig gehend, mäßig bewegt; als mittleres, etwa der menschlichen Pulsgeschwindigkeit entsprechendes Hauptzeitmaß langsamer als allegro und schneller als adagio. Dem Wortsinn entsprechend ist A. als Satzbez. im 18. Jh. häufig bei solchen Stücken anzutreffen, deren rhythmische Faktur tatsächlich den Eindruck des Gehens vermittelt. Dabei kann sich das 'Schrittmaß' auf Achtel- wie auf Viertelnoten beziehen. Die Satzbez. A. wird oft durch Angaben ergänzt, die die Charakter des betreffenden Satzes näher umschreiben, z. B. Andante grazioso für den Beginn des Varitationensatzes von Mozarts Klaviersonate A-dur, KV 300i, Andante cantabile für viele langsame Sätze von Beethoven u.a. Komponisten. Der Wortsinn wird besonders deutlich in Satzbez. wie Andante ma adagio (Arie der Giunia Dalla sponda tenebrosa in Mozarts Lucio Silla) oder Andante vivace (Beethoven, Duett Odi l'aura op. 82, 5); diese Angaben verbinden keine widersprüchlichen Tempobez., sondern sind wörtlich als 'Gehend, aber langsam' bzw. 'Lebhaft gehend' zu deuten. Vgl. 'Meastoso andante' für den Trauermarsch von Beethovens Klaviersonate op. 26. Im Laufe der 19. Jh. wird A. generell Bez. für ein langsames Tempo zwischen Allegro und Adagio. A. kann auch der Titel von einzelnen Instrumentalstücken sein, die nicht Bestandteil zyklischer Formen (Symphonie, Sonate usw.) sind (z. B. Chopin, Andante spianato für Klavier und Orchester, A. Jolivet, Andante für Streichorchester).

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