Tobias 02
Danach am Feste der Pfingsten, da Tobias in seinem Hause ein herrliches Mahl zugerichtet hatte, sprach er zu seinem Sohne: Gehe hin und lade etliche Gottesfürchtige aus unserm Stamme, daß sie mit uns essen.
Die Wohltätigkeit des Tobias
Und als er wieder heimkam, sagte er dem Vater Tobias, daß einer auf der Gasse erschlagen läge.
Die Wohltätigkeit des Tobias
Da stand Tobias alsbald auf vom Tisch, vor dem Essen, und ging zu dem Leichnam und hob ihn auf und trug ihn heimlich in ein Haus, daß er ihn des Nachts heimlich begrübe.
Die Wohltätigkeit des Tobias
Und als er die Leiche heimlich versteckt hatte, wusch er sich und aß sein Brot mit Trauern
Die Wohltätigkeit des Tobias
und dachte an das Wort, welches der Herr geredet hatte durch Amos, den Propheten:
Die Wohltätigkeit des Tobias
Seine Freunde aber alle straften ihn und sprachen: Erst neulich hat dich der König um der Sache willen heißen töten und bist kaum davongekommen, und dennoch begräbst du die Toten.
Die Wohltätigkeit des Tobias
Tobias aber fürchtete Gott mehr denn den König und trug heimlich zusammen die Erschlagenen und hielt sie heimlich in dem Hause, und des Nachts begrub er sie.
Die Wohltätigkeit des Tobias
Es begab sich aber an einem Tage, da er heimkam, als er Tote begraben hatte, und müde war, und sich an die Wand des Hofes legte, weil er verunreinigt war, und einschlief,
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
schmeißte eine Schwalbe aus ihrem Nest; das fiel ihm heiß in die Augen; davon ward er blind.
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Solche Trübsal aber ließ Gott über ihn kommen, daß die Nachkommen ein Beispiel der Geduld hätten wie an dem heiligen Hiob.
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Denn nachdem er von Jugend auf Gott gefürchtet und seine Gebote gehalten hatte, zürnte und murrte er nicht wider Gott, daß er ihn hatte lassen blind werden, sondern blieb beständig in der Furcht Gottes und dankte Gott all sein Leben lang.
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Und wie die Könige des heiligen Hiob spotteten, also verlachten Tobias seine eigenen Freunde und sprachen:
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Wo ist nun dein Vertrauen, darum du deine Almosen gegeben und so viele Tote begraben hast?
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Saget nicht also; denn wir sind Kinder der Heiligen und warten auf ein Leben,
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
welches Gott geben wird denen, so im Glauben stark und fest bleiben vor ihm.
Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen
Hanna aber, sein Weib, die arbeitete fleißig mit ihrer Hand und ernährte ihn mit Spinnen.
Vorwürfe seiner Frau
So begab es sich, daß sie eine junge Ziege heimbrachte, die sie bekommen hatte.
Vorwürfe seiner Frau
Und da sie ihr Mann Tobias hörte blöken, sprach er: Sehet zu, daß es nicht gestohlen sei! Gebet's dem rechten Herrn wieder; denn uns gebührt nicht zu essen vom gestohlenen Gut oder dasselbe anzurühren.
Vorwürfe seiner Frau
Über diese Rede ward seine Hausfrau zornig, antwortete und sprach: Da sieht man, daß dein Vertrauen nichts ist und deine Almosen verloren sind.
Vorwürfe seiner Frau