- φορύσσω, beflecken; φορύξας αἵματι, nachdem er mit Blut bespritzt, besudelt hat
- φορυτός, ὁ, ein Gemisch von allerlei wertlosen Dingen, Kehricht, Auswurf; übh. was der Wind fortführt, Spreu, Reisig; man packte irdenes Geschirr darin ein; βρωμάτων φορυτός, ein Gemengsel von Speisen, eine Menge von allerlei Speisen durch einander
- φούλλικλος, ὁ, der Ballon, das lat. folliculus
- φουρνο-πλάστης, ὁ, der Töpfer
- φοῦρνος, ὁ, der Ofen, das lat. furnus
- φοῦσκα, ἡ, saurer Wein, das lat. posca
- φόως, τό, Licht, Tageslicht
- φόως-δε, aus Licht, Tageslicht
- φράγδην, geschirmt, gepanzert, gewaffnet
- φραγέλλιον, τό, u. φραγέλλη, ἡ, das lat. flagellum
- φραγελλόω, das lat. flagellare
- φράγμα, τό, 1) das Eingeschlossene, Verzäunte, Beschützte; 2) ein Einschluß, Zaun, Hecke; auch Bedeckung; μετώπων, das Hirschgeweih
- φραγμίτης, ὁ, zum Zaune dienlich, gehörig, vom Zaun herkommend, an Zäunen wachsend
- φραγμός, ὁ, das Einschließen, Einzäunen, Umhegen; das Befestigen; auch Zaun, Bedeckung, befestigter Ort
- φραγμών, ῶνος, ὁ, Dornhecke
- φραδάζω, sprechen, sagen, nennen, kund machen; übh. seine Gedanken ausdrücken, erklären
- φραδή, ἡ, 1) Verstand, Klugheit, Erkenntnis; 2) Rat, Andeutung
- φραδής, ές, verständig, klug, einsichtsvoll
- φραδμοσύνη, ἡ, Verstand, Einsicht, Geschicklichkeit
- φράδμων, ονος, verständig, einsichtsvoll, listig, klug; bes. womit bekannt, kundig
- φράζω, zeigen, anzeigen, darlegen, angeben; διασημαίνειν, indicare, niemals die Bedeutung 'sagen', εἰπεῖν, und eben so wenig die Bedeutung des physischen 'Zeigens'; μῦϑον πέφραδε πᾶσι, lege allen den Sachverhalt dar, zeige an. Das medium heißt 'sich etwas zeigen', 'sich etwas anzeigen', d. h. wahrnehmen, finden, erfinden, entdecken, ersinnen, überlegen, denken; σὺ δὲ φράσον εἴ με σαώσεις, zeige mir an, ob du mich schützen wirst; σὺ δὲ φράσαι εἴ με σαώσεις, überlege es dir, ob du mich schützen wirst; τῇ χειρὶ φράζειν, mit der Hand andeuten, ein Zeichen geben; φράσσατέ μοι δόμους, zeiget sie mir; kundmachen; c. inf., befehlen, heißen; einen Rat geben, eingeben; vom Orakel; οὐ γὰρ ἔτ' ἀμ φὶς ἀϑάνατοι φράζονται, verschiedener Meinung sein; σοὶ κακὰ φράζονται, sie ersinnen dir Übles; τινὶ ἠρίον, einem ein Grabmahl zu setzen beschließen; meinen, sich einbilden; bemerken, wahrnehmen; erkennen, einsehen, begreifen; beobachten, im Auge behalten; sich wovor hüten; c. gen., voraussehen, ahnen
- φρακτής, ὁ, u. φρακτήρ, ῆρος, ὁ, 1) Einschluß; 2) eine Schleuse mit Türen
- φρακτός, eingeschlossen, umzäunt, geschützt, gepanzert, befestigt
- φράσις, ἡ, 1) das Reden, Sprechen, die Sprache; 2) die Redensart; 3) der Ausdruck durch die Sprache
- φράσσω, umgeben, einschließen, verzäunen, umfriedigen, versperren, verwahren, gew. mit dem Nebenbegriffe der Verteidigung, beschützen, befestigen; φράξαντες δόρυ δουρί, σάκος σάκεϊ, zur Verteidigung Speer an Speer, Schild an Schild drängend; φράξαντες τὰ γέῤῥα, die Schilder an einander drängend; pass., φραχϑέντες σάκεσι, durch Schilder geschützt. Auch von Schiffen, σχεδίην φράξε ῥίπεσσι, er verwahrte das Schiff mit Flechtwerk, gegen das Eindringen des Wassers; auch Νεῖλον, eindämmen; φράξαντο νῆας ἕρκεϊ χαλκείῳ, sie verwahrten sich ihre Schiffe; dah. sich schützen, sich hüten. Dicht machen, zusammenhäufen; πυκνόω, φράξαι χεῖρα ἔρνεσιν, die Hand dicht anfüllen, mit Siegeszweigen
- φραστήρ, ὁ, u. φράστης, ὁ, Sprecher, Andeuter, Erklärer, jeder, der etwas erklärt, verständlich macht, zeigt; ὁδῶν, Wegweiser; ὀδόντες φραστῆρες, = γνώμονες, die Kennzähne
- φραστικός, zum Sprechen, Reden gehörig, geschickt; τὸ φραστικόν, die Fähigkeit zu sprechen
- φραστύς, ἡ, Nachdenken, Überlegung, Ggstz von ἄφραστυς
- φράστωρ, ορος, ὁ, Wegweiser
- φράτρα od. φράτρη, ἡ, eine durch Stamm- oder Familienverwandtschaft verbundene Volksabteilung, Volksstamm, Geschlecht; κρῖν' ἄνδρας κατὰ φῠλα, κατὰ φρήτρας, ὡς φρήτρη φρήτρηφιν ἀρήγῃ, sondere die Kämpfer nach den Geschlechtern. Dann eine politische Volksabteilung, die ursprünglich auf Verwandtschaft beruhte; in Athen eine Unterabteilung der φυλή, welche aus drei φρᾶτραι bestand, deren Mitglieder φράτορες hießen und durch religiöse Gebräuche und Festlichkeiten mit einander verbunden waren; jede φράτρα hatte 30 γένη, so daß es nach Solons Verfassung 12 φρᾶτραι oder 360 γένη gab. Bei den Römern entsprachen den φράτραις die curiae, welche immer durch φρατρίαι wiedergegeben werden. Es scheint nicht mit frater zusammenzuhängen, sondern mit πατήρ, πάτρα
- φρᾱτριάζω, sich mit jem. zu einer φρατρία halten, mit jem. in einer φρατρία sein
- φρᾱτριακός, zur φρατρία gehörig, sie betreffend
- φρᾱτρί-αρχος, ὁ, u. φρᾱτρι-άρχης, ὁ, Vorsteher einer φρατρία, magister curiae
- φρᾱτριᾱτικός, das lat. curiatus; νόμος φρατριατικός, lex curiata
- φρᾱτριεύς, ὁ, der röm. curio
- φρᾱτρικός, ἐκκλησία φρατρική, die comitia curiata der Römer
- φράτριον, τό, das Heiligtum der φράτορες
- φράτριος, zur φράτρα gehörig, sie betreffend; in Athen Beiwort des Zeus u. der Athene, die den Phratrien als Schutzgottheiten vorstanden
- φράτωρ, ορος, ὁ, Mitglied einer φράτρα; οἱ φράτορες, die zu einer φράτρα Gehörenden, curiales; übertr. von Tieren
- φρε-άντλης, ὁ, der aus dem Brunnen schöpft, kom. Verdrehung des Namens Κλεάνϑης
- φρέαρ, Brunnen; eine Cisterne oder ein Ziehbrunnen, im Ggstz von κρήνη; übh. Wasserbehälter; auch Ölfaß
- φρεατιος, zum Brunnen gehörig
- φρεᾱτία, ἡ, Brunnenbehälter; Wasserleitung
- φρεᾱτιαῖος, zum Brunnen gehörig; ὕδωρ, Brunnen-, Röhrwasser
- φρεᾱτίας, ὁ, ὑπόνομος, Brunnenkanal, unterirdischer Kanal zur Ableitung eines Brunnens
- φρεάτιος, zum Brunnen gehörig
- φρεᾱτο-τύπανον, τό, ein Werkzeug beim Brunnen, vielleicht das Wasserrad
- φρεᾱτ-ώδης, ες, brunnenartig
- φρεν-απατάω, die Seele täuschen, betören, verführen
- φρεν-απάτης, ὁ, der die Seele täuscht, betört, der Verführer
- φρενήρης, ες, seiner Seele, seines Verstandes mächtig, verständig
- φρενῑτίζω, u. φρενῑτιάω, ein hitziges Fieber mit Wahnsinn haben, in der Fieberhitze irre reden, übh. wahnsinnig sein
- φρενῑτικός, an der φρενῖτις leidend, wahnsinnig, dessen Gehirn vom Fieber entzündet ist
- φρενῖτις, ιδος, ἡ, zur Seele gehörig, dah. νοῦσος φρενῖτις, Seelen-, Gemütskrankheit, der Wahnsinn des hitzigen Fiebers, übh. Wahnsinn
- φρενο-βλάβεια, ἡ, Verletzung am Verstande, Wahnsinn, Unsinn, Torheit
- φρενο-βλαβής, ές, am Verstande verletzt, dah. wahnsinnig, unsinnig
- φρενο-γηθής, ές, frohes Herzens, das Herz erfreuend, so heißt Apollo
- φρενο-δᾱλίς, ίδος, ἡ, Geisteszerrüttung
- φρενο-δῑνής, ές, den Geist im Kreise drehend und schwindlich machend
- φρενο-θελγής, ές, dem Herzen schmeichelnd, herzbezaubernd
- φρενόθεν, von Herzen, aus Herzens Grunde, aus innerem Antriebe
- φρενο-κηδής, ές, das Herz bekümmernd, betrübend
- φρενο-κλοπέω, den Verstand rauben, dah. betrügen, täuschen
- φρενο-κλόπος, den Verstand raubend, dah. betrügend, täuschend
- φρενό-ληπτος, wahnsinnig
- φρενο-λῃστής, ὁ, Räuber der Seele, des Verstandes
- φρενο-λύπη, ἡ, Betrübnis des Herzens
- φρενο-μανής, ές, wahnsinnig, unsinnig
- φρενο-μόρως, νοσεῖν, am Geiste krank, wahnsinnig sein
- φρενο-πληγής, ές, die Seele mit Wahnsinn schlagend, wahnsinnig machend
- φρενό-πληκτος, dessen Seele wie vom Schlage getroffen ist, mit Wahnsinn geschlagen, wahnsinnig, betört
- φρενο-τέκτων, ονος, mit dem Verstande aufbauend, bereitend
- φρενο-τερπής, ές, herzerfreuend
- φρενόω, klug machen, zurechtweisen, belehren
- φρεν-ώλης, ες, zerrütteten Geistes, wahnsinnig
- φρένωσις, ἡ, Witzigung, Zurechtweisung, Warnung
- φρενωτήριον, τό, Belehrungs-, Zurechtweisungsmittel
- φρε-ωρυχέω, Brunnen graben, ein Brunnengräber sein; komisch von einer stechenden Mücke
- φρε-ωρυχία, ἡ, das Brunnengraben
- φρε-ωρύχος, Brunnen grabend; ὁ φρ., der Brunnengräber
- φρήν, ἡ, 1) das Zwerchfell, das Herz und Lunge von den übrigen Eingeweiden absondert; Αἴας ἔπαξε διὰ φρενῶν ξίφος, er stieß sich das Schwert durch die Brust. Weil man aber das Zwerchfell als den Sitz aller geistigen Regungen und Fähigkeiten zu betrachten gewohnt war, als das rein körperliche Prinzip des geistigen Lebens; das seelische Prinzip des geistigen Lebens, die geistige Seele ist ϑυμός, dessen Träger ebenfalls die φρένες sind; ἐς φρένα ϑυμὸς ἀγέρϑη, der Geist, Mut sammelte sich wieder in der Seele; 2) die Seele, der Geist, Sinn, das Gemüt, übh. das Empfindungs-, Denk- u. Willensvermögen, oder wie auch wir es sinnlich bezeichnen, das Herz, der Sitz oder das Organ von μένος, νοῠς, μῆτις, βο υλή. Von allen Gemütsaffektionen: Freude und Trauer; ὁ δὲ φρένα τέρπετ' ἀκούων, er ergötzte sein Herz, er freute sich in seinem Herzen; von der Furcht, vom Zorn, von der Liebe u. noch sinnlicher, vom Hunger. Vom Wissen; dah. φρένας ἠλέ, Törichter du am Geist. Öfter im Ggstz gegen die körperliche Schönheit. Von der Entschließung, vom Willen; τῷ γὰρ ἐπὶ φρεσὶ ϑῆκε ϑεά, gab ihm den Gedanken, Entschluß ein; μετὰ φρεσὶ βάλλεσϑαί τι, etwas überlegen, an etwas denken; ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι τι, etwas überlegen, sich zu Herzen nehmen; σὺ σῇσιν ἔχε φρεσίν, behalte es im Herzen. Von der Gesinnung; . geradezu wird ein menschliches Gefühl abgesprochen; αἰδόμενος σῇσι φρεσί, dich scheuend in deinem Herzen; ὅ τι φρεσὶ σῇσι μενοινᾷς, was du in deinem Herzen dir vornimmst. Es geht beim Verbrennen des Toten mit der Vernichtung der φρένες auch der Geist unter, so daß es von den Schatten der Unterwelt heißt ψυχὴ καὶ εἴδωλον· ἀτὰρ φρένες οὐκ ἔνι πάμπαν; wenn aber die anderen Schatten Blut trinken, erhalten auch sie das Bewußtsein wieder. Auch den Tieren werden φρένες zugeschrieben, wenn ihnen Eigenschaften beigelegt werden, die den Tätigkeiten des menschlichen Geistes analog sind; so νεβροί, οὐδ' ἄρα τίς σφι μετὰ φρεσὶ γίγνεται ἀλκή, sie haben keinen Mut im Herzen; vom Löwen; φρενὶ ὀρϑᾷ, ἐλευϑέρᾳ, mit richtigem, freiem Sinne; φρενῶν ταραχαί, von den Leidenschaften, namentlich dem Zorn; λέξω τὸν ἐκ φρενὸς λόγον, das aus dem Herzen kommende Wort; σιγᾶν κελεύω, μηδ' ἀφεστάναι φρενῶν, und nicht unaufmerksam zu sein; ποῖ φρενῶν ἔλϑω; was soll ich denken?; ἐπήβολος φρενῶν, des Verstandes mächtig; ἐν φρενὶ λαβόντες τὸν λόγον, zu Herzen nehmend; συμφορὰ τῶν φρενῶν, Wahnsinn
- φρῑκάζω, Fieberschauer, Fieberfrost haben, überh. schaudern
- φρῑκαλέος, 1) eigtl. rauh, uneben auf der Oberfläche; 2) schaurig, schrecklich
- φρῑκασμός, ὁ, der Schauder
- φρίκη, ἡ, 1) Unebenheit, Rauhheit; 2) Schauder; bes. Fieberschauder, Fieberfrost; auch übtr., die mit heiligem Schauer verbundene Ehrfurcht vor der Gottheit
- φρίκια, τά, u. φρικίαι, αἱ, Fieberschauer
- φρῑκίασις, ἡ, u. φρικιασμός, ὁ, Fieberschauer
- φρῑκιάω, schaudern, besonders Fieberschauer haben,
- φρῑκο-ποιός, Schauder machend, erregend
- φρῖκος, τό, Schauder
- φρῑκόω, Schauder erregen, schauderhaft machen. Pass. schaudern
- φρικτός, schauderhaft, schrecklich. Auch Bacchus heißt so
- φρῑκ-ώδης, ες, 1) von rauher, unebener Art; τὸ φρικῶδες, das Rauhe, Emporstehende; 2) schauerlich, schauderhaft; πυρετὸς φρ., Schauerfieber mit äußerlicher Hitze, Ggstz von ἠπίαλος
- φρῑκ-ωδία, ἡ, Rauhheit, Unebenheit. Übtr., Schauerlichkeit
- φριμαγμός, ὁ, das Schnauben, übh. die heftigen, ungeduldigen Bewegungen oder Sprünge mutiger Tiere, bes. der Böcke, seltener der Pferde
- φριμάσσομαι, u. φριμάω, schnauben und springen, übh. sich unruhig, mutwillig bewegen, schütteln, von Tieren, bes. von Böcken u. Ziegen, die ihr Kraftgefühl in unbändigem Springen äußern; auch von mutigen Pferden; auch von Hunden, Ebern, Hähnen. Übertr. von Menschen: sich übermütig, stolz gebehrden, ausgelassen sein
- φρίξ, ἡ, jede rauhe, ungleiche, unebene Oberfläche; bes. das Rauh-, Unebenwerden der vom Winde bewegten Oberfläche des Meeres, das leichte Aufschauern der Wasserfläche, und die leicht bewegte Wasserfläche selbst; auch die heftige, wogende Oberfläche des Meeres im Sturme. Eben so von dem Aufstarren, sich Emporsträuben der Haare u. Mähnen od. der Borsten eines Tieres; βαϑείῃ φρικὶ μαλλὸν ὀρϑώσας, vom Widder gesagt; von den Ähren eines Saatfeldes, u. bes. von der Haut des Menschen, wenn sie eine sogenannte Gänsehaut überläuft
- φριξ-αύχην, ενος, mit sträubendem Halse, Nacken, mit aufgerichteten Mähnen; vom Delphin
- φριξό-θριξ, τριχος, u. φριξο-κόμης, ὁ, mit struppigem Haare, dem die Haare emporstehen; auch kraushaarig, Ggstz des schlicht herabhängenden Haares
- φριξός, emporstehend, -starrend, bes. vom Haare
- φρίξος, ὁ, 1) Schauer, Schauder; 2) ein kom. Dämon des Schauders
- φρίσσω, rauh u. uneben sein, emporstarren, sich emporsträuben; φρίσσουσιν ἄρουραι, die Saatfelder starren von Ähren; μάχη ἔφριξεν ἐγχείῃσιν, = φάλαγγες σάκεσίν τε καὶ ἔγχεσι πεφρικυῖαι, von Lanzen starrend, wie wir von einem Lanzenwalde sprechen. Oft von sich emporsträubenden Haaren u. Mähnen; φρίσσουσιν ἔϑειραι, die Haare sträuben sich empor; c. accus., φρίσσειν λοφιήν, τρίχας, entweder an den Haaren emporstarren oder die Haare emporrichten, aufsträuben; φρίσσω ταῖς ϑριξίν, die Haare sträuben sich mir empor. Auch von Bäumen, von rauhen, hohen Ufern. Von der Empfindung des Frostes u. Schreckens, wobei sich die Haut zusammenzieht, rauh wird, indem sie die sogenannte Gänsehaut überläuft, u. die Haare sich emporrichten; Frost empfinden, von Frost schauern, frieren; auch vom Fieberfroste u. aus anderen Ursachen; φϑονεροῖς φρίσσοντα γενείοις, vom rauhen Barte; zusammenschauern, erschrecken; c. accus., τινά, vor einem erschrecken, ihn fürchten. Auch vor heiliger Ehrfurcht schaudern, vom frommen Schauer beim Nahen der Gottheit; seltner vor Freude, Wonne schaudern. C. inf. = sich scheuen, etwas zu tun
- φροιμιάζομαι, eine Vorrede, ein Vorspiel machen; ϑεούς, damit den Anfang machen, daß man die Götter anruft
- φροίμιον, τό, Anfang
- φρονέω, drückt ursprünglich alle Tätigkeiten des φρήν, der φρένες aus; denken; Verstand od. Einsicht haben, richtig denken, klug sein; ἄριστοι μάχεσϑαί τε φρονέειν τε, die Tüchtigsten zum Kampf u. zu klugem Rate; im Gegensatz zum Wahnsinn, seines Verstandes mächtig sein; seinen gesunden Verstand oder seine Besinnung haben; εὖ φρονεῖν, richtig denken; οἱ εὖ φρονοῦντες, die ihren guten, gefunden Verstand haben; ἐξιστάναι τινὰ τοῦ φρονεῖν, einen des Verstandes u. der Besinnung berauben; ἐξίστασϑαι τοῦ φρονεῖν, den Verstand, die Besinnung verlieren; dah. ἐμὲ τὸν δύστηνον ἔτι φρονέοντ' , so viel wie ἔτι ζῶντα, so lange ich noch lebe; ϑανόντι δ' οὐ φρονοῦντι δειλαία χάρις ἐπέμπετο, der nichts mehr fühlte, merkte. C. accus. erkennen, verstehen, begreifen; ἐπὶ τοσοῠτο γε φρονέω, so viel sehe ich ein. Bes. aber eine Gesinnung, Meinung haben, im Sinne haben, zur Absicht haben, beabsichtigen, wollen; τὸν μ ῠϑον ἀποειπεῖν, ᾗπερ δὴ φρονέω, wie ich es denke, meine; φρονέω δὲ τετιμῆσϑαι Διὸς αἴσῃ, ich denke, trachte danach, hoffe; τοξεύειν καὶ ἀκοντίζειν οὐκ ἐφρόνουν, sie dachten nicht daran zu schießen und zu werfen; ἶσον ἐμοὶ φρονέουσα, mir gleich denkend, denkend wie ich; ϑεοῖσιν ἶσα φρονεῖν, sich den Göttern gleich dünken; ἀμφὶς φρονεῖν, getrennter, verschiedener Meinung sein; ἄλλῃ φρονεῖν, anders wohin denken; αὔδα ὅ τι φρονέεις, sage, was du denkst, im Sinne hast; τινί τι, u. mit adv., etwas für od. gegen einen haben, einem etwas ansinnen od. anstiften; φίλα, ἀγαϑά, freundlich, gut gegen einen gesinnt sein, ihm wohlwollen; selbst von Tieren, wie von Wölfen u. Schafen; ἀγαϑὰ φρονέων, = sittlicher Beziehung der gut, edel Denkende; τὰ ἀμείνω φρονέειν, der bessern Meinung sein, auf der bessern Seite sein; κρυπτάδια φρ., Heimliches sinnen, heimliche Anschläge machen; ἀταλὰ φρ., jugendlich, heiter gesinnt sein; πυκνά und πυκινὰ φρ., kluge Gedanken haben, List im Sinne haben; ἐφημέρια, nur für den gegenwärtigen Tag denken; πιστά, treu gesinnt sein; κακά, μαλακά, schlecht, mild gesinnt sein; εὖ φρονεῖν τινι, wohlgesinnt sein gegen einen; τὰ αὐτὰ φρονεῖν, od. τὸ αὐτό, dasselbe denken, einstimmig, einträchtig sein. Bes. häufig μέγα φρονεῖν, groß denken, hoch, stolz gesinnt sein, hohen Mut oder Übermut hegen; vgl. οὐ παρδάλιος τόσσον μένος, ὅσσον Πάνϑου υἉες φρονέουσιν, nicht des Panthers Mut ist so groß, wie ihn des Panthos Söhne hegen; selbst von Tieren: μέγα φρονεῖν, voll trotziges Mutes sein, von Ebern , von Löwen . Bei den Att. fast immer im tadelnden Sinne: eine hohe Meinung von sich haben, übertriebenes Selbstgefühl haben; sich brüsten, großprahlen; ἐπί τινι, auf etwas stolz sein, womit groß tun; μεῖζον φρονεῖν, höher denken, als es dem Sterblichen geziemt, mit seinen Anmaßungen Ziel und Grenze überschreiten; πλέον φρονεῖν, = einsichtsvoller sein; Ggstz μικρόν od. μικρὰ φρονεῖν, kleinmütig, zaghaft sein; μεῖον φρ., kleinmütiger od. allzu kleinmütig sein; dagegen μέτριον od. μέτρια φρονεῖν, bescheiden denken, bescheidenes Sinnes, ohne Anmaßung sein; ὁ κόμπος δ' οὐ κατ' ἄνϑρωπον φρονεῖ, nicht wie es sich für den Menschen ziemt; νεώτερα φρονεῖν, wie νεωτερίζειν, Neuerungen im Sinne haben; ἀρχαϊκὰ φρονεῖν, altväterisch, altfränkisch denken, gesinnt sein; τά τινος φρονεῖν, jemandes Gesinnungen, Meinungen teilen, von seiner Partei sein, es mit ihm halten, ihm anhängen. Auch = beachten, berücksichtigen, u. dah. sich wovor in Acht nehmen, scheuen; εὖ φρονεῖν auch = sich freuen; τοῦτο φρονεῖ ἡ ἀγωγή, das bezweckt
- φρόνημα, τό, Sinn, Verstand, Gedanken; das, was einer im Sinn, in Gedanken hat; auch Sinnesart, Gesinnung; ἐμπέδοις φρονήμασιν, mit unveränderlicher Gesinnung, Treue; bes. erhabene Gesinnung, Mut, Hochsinn; allein: Mut. Aber auch in tadelnder Bdtg: allzu hohe Meinung von sich, Hochmut, Hoffart, Stolz u. Prahlerei
- φρονηματίας, ὁ, der viel Selbstgefühl, Selbstvertrauen hat. Gew. im tadelnden Sinne: hochmütig, eingebildet, dünkelhaft
- φρονηματίζω, großmütig machen, u. pass. großmütig, edelmütig sein, handeln; gew. tadelnd, übermütig, stolz machen, u. pass. hochmütig, stolz werden
- φρονηματισμός, ὁ, das Mutig-, Edelmütig-, Großmütigmachen; aber auch tadelnd, das Hochmütig-, Stolzmachen
- φρόνησις, ἡ, das Denken, der Verstand, die Klugheit, Einsicht
- φρονίμευμα τό, verständige Handlung, verständiges Wesen
- φρονιμεύομαι, verständig sein, handeln
- φρονίμευσις, ἡ, das vernünftige Handeln
- φρονίμημα, τό, Handlung eines φρόνιμος
- φρόνιμος, ον, bei Verstande, vernünftig, einsichtsvoll, klug; zur Besinnung gekommen, im Ggstz des Wahnsinns; τὸ φρόνιμον, besonnenes Wesen, Geistesgegenwart
- φρονιμ-ώδης, ες, von der Art des φρόνιμος
- φρόνις, ἡ, Verstand, Klugheit, Einsicht; Kunde, Kenntnis; κατὰ φρόνιν ἤγαγε πολλήν, er brachte viele Kunde oder Kundschaft aus Troja zurück (wo er sich eingeschlichen hatte)
- φρονοὐντως, verständig, klug
- φροντιδο-κοπέομαι, von Sorgen gepeitscht, gequält werden; ὑπέρ τινος, um jemandes willen
- φροντίζω, 1) absol., denken, sich bedenken, nachdenken; sorgen; auch ungewiß, unentschlossen sein, zweifeln; 2) c. acc., erwägen, überlegen; τινός, für etwas Sorge tragen, sich um etwas kümmern, auf etwas achten; φρόντισον ἐμοὶ ἱμάτιον, besorge mir ein Kleid; περί τινος, besorgt, bekümmert um etwas sein, sich um etwas kümmern; τί σεμνὸν καὶ πεφροντικὸς βλέπεις, ernst und sorgenvoll. Pass. Gegenstand der Sorge, Sorgfalt sein; πεφροντισμένος, sorgfältig ausgearbeitet
- φροντίς, ίδος, ἡ, Sorge, Fürsorge, die einer Person oder Sache gewidmete Aufmerksamkeit, das Nachdenken; τὸ δὲ ἁλώσιμον ἐμᾷ φροντίδι, was ich begreifen kann; auch Besorgnis, Kummer; ἐν φροντίδι εἶναι περί τινος, um etwas in Sorge sein; ἐν φροντίδι ἔχειν τινά, einen in Ehren halten; φροντίς ἐστιν ἐμοί; er ist mir ein Gegenstand der Sorge; Nachdenken, Betrachtung; εὔφημος φροντίς, andächtig stilles Nachdenken, Gebet. Überh. Sinnesart, Sinn
- φρόντισμα, τό, das Ausgesonnene, Erdachte, bes. das sein Ausstudierte, ein Gegenstand des Nachdenkens od. Forschens; τὰ φροντίσματα, ausgearbeitete Reden
- φροντιστήριον, τό, ein Ort, wo gedacht, geforscht wird, komisch von der Denkerei oder der Studierstube des Sokrates; Studierzimmer; Hörsaal, Schule; das röm. curia
- φροντιστής, ὁ, 1) Denker, Forscher, Grübler; τῶν μετεώρων, überirdischer Dinge, mit einem verächtlichen Nebenbegriffe; so nannte man zu Sokrates Zeit die spekulativen Philosophen (Denkwirtschafter; 2) Sorger, Fürsorger, Vollzieher eines Vermächtnisses
- φροντιστικός, zum Bedenken, Besorgen geschickt, bedachtsam, spekulativ
- φροῦδος, fürder des Weges, fort, hinweg; φροῦδός ἐστι, er ist fort, entflohen. Auch von Sachen: ἐλπίδες φροῦδοι, die Hoffnungen sind entschwunden; φρούδη μὲν αὐδή, φροῦδα δ' ἄρϑρα, die Stimme ist weg, die Füße sind dahin, versagen ihre Dienste
- φρουρά, ἡ, 1) Vorschau, Wache; Gefangenschaft, Gefängnis; 2) Bewachung eines festen Postens, Wachposten; auch von einer ganzen Stadt, Festung, die Besatzung; φρουρᾶς ᾄδειν, sc. ἕνεκα, auf der Wache singen, um sich wach zu halten, sprichwörtlich von den Schlaflosen, die dabei noch vergnügt sein müssen; 3) bei den Lacedämoniern ein gerüstetes, zum Feldzuge bestimmtes Heer, und der Feldzug selbst; φρουρὰν ἐξάγειν, φαίνειν, das Heer ins Feld führen; ἐξήλϑομεν εἰς Πάνακτον φρουρᾶς προγραφείσης, nachdem zur Besatzung dorthin auszurücken befohlen war
- φρουρ-αρχία, ἡ, das Amt, die Stelle des φρούραρχος, Commandantenstelle
- φρούρ-αρχος, ὁ, Befehlshaber der Wache, der wachhabenden Soldaten; der Commandant einer Festung, auch der Anführer der Leibwache; Gefängniswärter
- φρουρέω, 1) intrans., Wache halten, als Besatzung dienen; περὶ τόπον, von Schiffen; 2) trans., bewachen, beschützen; τὸ σὸν φρουρεῖν ὄμμα, auf dein Auge, deinen Wink achten; χρέος, beobachten, besorgen; sich hüten, in Acht nehmen, vor einem, τινά, vor etwas, τί
- φρούρημα, τό, das Bewachte; der Wachtposten; βουκόλων, die wachthaltenden Rinderhirten
- φρούρησις, ἡ, das Bewachen, die Wache
- φρουρητήρ, ῆρος, ὁ, der Bewachende, Bewahrende
- φρουρητικός, zum Bewachen geschickt
- φρουρητός, bewacht, beschützt
- φρουρικός, zur Wache, Besatzung gehörig; τὸ φρ., die Besatzungstruppen
- φρούριον, τό, 1) Wachposten, fester Platz, Burg od. Schloß mit Besatzung, Festung; Gefängnis; 2) die Besatzung
- φρουρίς, ίδος, ἡ, Schiff zur Bewachung, Bedeckung, Wachtschiff
- φρουρο-δόμος, das Haus bewachend, Hauswächter
- φρουρός, ὁ, der Vorschauer, Wächter; οἱ φρουροί, die Besatzung eines festen Platzes
- φρύαγμα, τό, das heftige Schnauben und Springen, übh. das wilde, unbändige Gebehrden eines mutigen Tieres, bes. eines Pferdes, ἱππικά; auch eines Ebers. Übertr., das stolze, übermütige Betragen eines Menschen in Gebärden und Worten
- φρυαγματίας, ὁ, ein schnaubendes, unbändiges, mutiges Roß; übertr., ein übermütiger Mensch; adj. wild, stolz
- φρυαγμο-σέμνακος, unbändig stolz, kom. Wort von einem Menschen, der mit unbändigem Übermute den Schein der Gravität verbindet
- φρυάσσομαι, schnauben u. brausen, mit den Füßen stampfen u. springen, übh. sich wild, ungeduldig gebärden, am ganzen Leibe vor Ungeduld zittern, von Tieren, bes. wilden Pferden, die sich vor Kraft und Mut nicht zu lassen wissen; auch von Böcken, Hähnen und von anderen Tieren. Übertr. von Menschen: übermütig, ausgelassen, unbändig, bes. hoffärthig, stolz sein, sich brüsten; ἐπί τινι, auf etwas stolz sein
- φρῡγανίζομαι, dürres Holz, Reisig sammeln und holen, um Feuer anzuzünden
- φρῡγανικός, von kurzem, dürrem Holze, Reisig, dazu gehörig
- φρῡγανισμός, ὁ, das Sammeln u. Holen von dürrem Holze, Reisig, um Feuer anzumachen
- φρῡγανιστήρ, ῆρος, ὁ, u. φρῡγανιστής, ὁ, der dürres Holz, Reisig zum Feuermachen sammelt u. holt
- φρύγανον, τό, kleines, dürres Holz, trockne Äste, Strauchwerk, Reis, bes. Feuer anzumachen
- φρῡγανο-φόρος, dürres Holz, Reisig tragend
- φρῡγαν-ώδης, ες, reisartig, wie Reisig, Ruten
- φρύγετρον, τό, ein Gefäß, Gerste darin zu rösten; wahrscheinlich nach Art unserer Kaffeetrommeln; das röm. novae nuptae farreum praeferebant. Auch ein Holz, Geröstetes umzurühren
- φρῡγεύς, ὁ, der Röster, Gefäß zum Rösten
- φρῡγία, ἡ, die Rösterin
- φρυγίλος, ὁ, ein unbestimmter Vogel, das lateinische fringilla
- φρῡγίνδα, ein Spiel mit gerösteten Bohnen
- φρύγιον, τό, dürres Holz, Brennholz
- φρύγιος, dürr, trocken
- φρυγυστί, auf Phrygisch, bes. in phrygischer Mundart, auch in phrygischer Tonart
- φρῡγμός, ὁ, das Dörren, Rösten
- φρύγω, dörren, rösten, braten; auch vom Durste
- φρυκτεύω, anbrennen, entzünden
- φρυκτός, 1) gedörrt, geröstet; 2) als substant. ὁ φρυκτός, ein Feuerbrand, eine Fackel; plur. bes. ein Lärmfeuer, Feuerzeichen, mit dem ausgestellte Wächter Signale geben; um das Anrücken der Feinde zu signalisieren; φρυκτοὺς ἀνίσχειν, Feuerzeichen aufstecken, geben; φρυκτοὶ πολέμιοι αἴρονται, es werden Feuerzeichen vom Anrücken der Feinde gegeben; ein Stimmzeichen oder Los, weil dazu in Athen geröstete Bohnen gebraucht zu werden pflegten; 3) οἱ φρυκτοί, sc. ἰχϑύες, eine Art kleiner, gering geachteter Bratfische
- φρυκτ-ωρέω, durch nächtliche Feuer, Fackeln, Lärmfeuer Zeichen geben; πολεμίους, Feinde durch Feuerzeichen anmelden; pass., φρυκτωροῦνταί μοι νῆες προςπλέουσαι, es werden mir anrückende Schiffe durch Feuer signalisiert
- φρυκτωρία, ἡ, das Geben eines Signals durch einen Feuerbrand oder ein Feuerzeichen, das Zeichengeben durch ausgestellte Feuerwachen
- φρυκτώριον, τό, der erhöhte Ort, Wachposten, auf dem der φρυκτωρός wacht und von dem herab er die Feuerzeichen gibt; dah. später auch Leuchtturm
- φρυκτ-ωρός, ὁ, Feuerwache, Wächter, der des Nachts auf einem erhöhten Orte wacht und durch verabredete Feuerzeichen Signale gibt, anrückende Feinde anmeldet; Kette von Signalfeuern. Auch das Feuerzeichen selbst
- φρύνη, ἡ, die Kröte
- φρύνιον, τό, eine Pflanze, auch βατράχιον genannt
- φρῡνο-ειδής, ές, krötenartig, an Gestalt od. Farbe
- φρῡνο-λόχος, den Kröten nachstellend, Beiw. eines Raubvogels; φρυνολόγος, Kröten sammelnd
- φρῦνος, ὁ, die Kröte
- Φρυνώνδειος, ein Gauner, Betrüger
- φῦ, Ausruf des Schmerzes, Unwillens, Abscheus
- φυγ-αγωγός, όν, Flüchtlinge einholend und geschleppt bringend
- φύγαδε, in die Flucht, zur Flucht, zurück; ἄλλοι φύγαδε μνώοντο ἕκαστος, jeder dachte an die Flucht
- φυγαδεία, ἡ, das Vertreiben, Verbannen, die Flucht, Verbannung
- φυγαδεῖον, τό, Zufluchtsort, Freistatt
- φυγαδευτικός, vertreibend, verbannend
- φυγαδεύω, 1) aus dem Lande verjagen, verweisen; 2) intrans., ein Verbannter sein, in der Verbannung leben
- φυγαδικός, den φυγάς, den Flüchtling od. Verbannten betreffend, ihm eigen, geziemend
- φυγαδο-θήρας, ὁ, der auf Flüchtlinge, Verbannte Jagd macht, sie ausspäht
- φυγ-αίχμης, ὁ, den Speer, den Krieg fliehend, unkriegerisch, feig
- φυγ-ανθρωπεύω, Menschen fliehen, menschenscheu sein
- φυγ-ανθρωπία, ἡ, die Menschenscheu
- φυγ-άνθρωπος, menschenscheu
- φυγ-αρσενία, ἡ, die Männerscheu
- φυγάς, άδος, ὁ, ἡ, flüchtig; Flüchtling, bes. landesflüchtig, ein Verbannter, Verwiesener; παρά τινος, Überläufer
- φύγδην, in die Flucht, fliehend
- φύγεθλον, τό, Entzündung, Geschwulst, Verhärtung der Drüsen neben der Scham, im Schooß und unter den Achseln
- φύγ-εργος, die Arbeit fliehend, scheuend
- φυγή, ἡ, die Flucht. Bes. Landesverweisung, Verbannung; φυγὴν ἑωυτῷ ἐπιβαλὼν ἐκ Λακεδαίμονος, sich selbst Verbannung aus Lacedämon auflegend; φυγὴν φεύγειν, landflüchtig sein, in der Verbannung leben. Auch = οἱ φυγάδες, die Landesverwiesenen, Verbannten; φυγῇ ποδὶ ἴχνος ἔφερεν, φυγῇ ἐξαλύξωμεν ποδί, in der Flucht, fliehend mit dem Fuße
- φυγίνδα, von einer Art Spiel, παίζειν, Fliehens spielen
- φυγο-δέμνιος, u. φυγό-δεμνος, das Bett, bes. das Ehebett, die Ehe fliehend, ehescheu
- φυγο-δικέω, einen Prozess fliehen, ihm ausweichen, ihm zu entgehen suchen
- φυγο-δικία, ἡ, Prozessscheu, Vermeidung eines Prozesses durch Nichterscheinen vor Gericht
- φυγό-λεκτρος, die Ehe fliehend
- φυγο-μαχέω, die Schlacht, den Krieg oder Streit fliehen, vermeiden
- φυγό-μαχος, die Schlacht, den Krieg oder Streit fliehend, vermeidend
- φυγό-ξενος, Fremde, Gastfreunde scheuend, ihnen abhold
- φυγό-πολις, die Stadt fliehend, meidend
- φυγο-πονία, ἡ, Arbeitsscheu, Scheu vor Anstrengung
- φυγό-πονος, Arbeit, Anstrengung fliehend, arbeitsscheu
- φυγο-πτόλεμος, den Krieg scheuend, feig
- φύζα, ἡ, fugio, 'biegen'; in der Bedeutung 'Schrecken', sonst in der Bedeutung 'feige Flucht'
- φυζανικός, u. φυζαλέος, flüchtig, scheu
- φυή, ἡ, Wuchs, Leibesgestalt, äußeres Ansehen, bes. schöner Wuchs, Wohlgestalt. Übh. Schönheit; auch die ganze natürliche Anlage od. Beschaffenheit, auch geistige Anlagen; auch das reife, männliche Alter; Stamm, Geschlecht
- φύημα, τό, Geschwür, Gewächs
- φύκη, ἡ, das Weibchen des Fisches φύκης
- φῡκήν, ῆνος, ὁ, u. φύκης, ὁ, ein im Meertang, im Seegrase lebender Fisch
- φῡκίδιον, τό, zum Essen
- φῡκιόεις, όεσσα, όεν, 1) voll Tang, Meergras; 2) geschminkt, gefärbt
- φῡκιο-φόρος, Tang, Meergras tragend
- φῡκιο-χαίτης, ὁ, mit Haaren wie Meertang
- φῡκίς, ίδος, ἡ, das Weibchen des Fisches φύκης
- φῡκο-γείτων, ονος, dem Meertang nahe, am Meere wohnend, lebend; Priapus
- φῡκό-θριξ, τριχος, mit Haaren wie Meergras, mit Meergras wie mit Haaren bewachsen
- φῦκος, τό, Meertang, Seegras; von βρύον nur der Größe nach verschieden. Auch die Schminke, die aus einer purpurroten Art des Meertanges bereitet wurde, mit der die Griechinnen die Wangen färbten, um ihnen die Farbe ξανϑός zu geben
- φῡκο-φάγος, Tang, Meergras fressend, ein Fisch
- φῡκόω, 1) schminken, rotfärben; 2) mit Meergras ausstopfen
- φυκτός, dem man entfliehen kann, vermeidlich; auch = geflohen, vermieden
- φῡκ-ώδης, ες, tangähnlich, voll Tang, Meergras
- φῡλάζω, die Zünfte, Stämme abteilen, in Zünfte, Stämme abteilen
- φυλάκεια, ἡ, die Binde, als ein Verwahrungsmittel
- φυλάκειον, τό, der Ort, wo Soldaten Wache halten, Wachposten, bes. Wach- od. Wartturm, Ort mit Besatzung. Bei den Alexandrinern die mit der weiblichen Reinigung befleckten Tücher
- φυλακή, ἡ, 1) das Wachen, Wachestehen, Wachehalten, die Wache als Handlung; bes. die Nachtwache; Wachposten; φυλακὴν ἔχειν περί τινα, wegen jemandes Wache halten, auf der Hut sein; aber φυλακὴ ἔχει αὐτόν, das Wachhalten hält ihn beschäftigt; φυλακὰς φυλάττειν, Wache halten, Wache tun. Übertr., φυλακὴν ποιεῖσϑαι, sich in Acht nehmen, vorsichtig sein; 2) die Schildwache, die Wächter, und später auch die Leibwache. Der Ort der Wache, Wachposten, Wach- od. Wartturm. Die Zeit der letzten Nachtwache, dah. der letzte Teil der Nacht; 3) der Ort, wo man bewacht wird, Gewahrsam, Gefängnis; τὸν Ἰσϑμὸν ἐν φυλακῇ ἔχειν, den Isthmus besetzt halten; τὸν τῆς γλώσσης χαρακτῆρα ἐν φυλακῇ ἔχειν, denselben Charakter der Sprache bewahren, beibehalten
- φυλακίζω, ins Gefängnis werfen
- φυλακικός, zum Bewachen gehörig, geschickt
- φυλακίς, ίδος, ἡ, u. φυλάκισσα, ἡ, Wächterin; ναῦς, Wachtschiff
- φυλακίτης, ὁ, der Gefangene
- φυλακτήριον, τό, 1) Ort, Posten, fester Platz, wo sich Wächter, Besatzungen befinden, Wachtposten, besetzter Platz. Bes. ein mit den Türmen der Stadtmauern verbundener Ort für die Wächter, ein Wachthaus; 2) ein Verwahrungs- oder Schutzmittel, ein Amulet
- φυλακτήριος, bewachend, beschützend, bewahrend
- φυλάκτης, ὁ, eine Obrigkeit in Kumä
- φυλακτικός, gut bewachend, beschützend, geschickt zum Bewachen, wachsam; τῶν ὄντων, das Vorhandene zu schützen geschickt; geschickt sich zu hüten, behutsam, vorsichtig
- φύλαξ, ακος, ὁ, Wächter, ausgestellte Wache, ein Einzelner von der Besatzung, im plur. οἱ φύλακες die Besatzung; οἱ ὄπισϑεν φύλακες, die Nachhut. Bewahrer, Behüter, Beschützer
- φυλάξιμος, 1) zu bewachen u. zu bewahren, was man beschützen kann; 2) wovor man sich hüten kann
- φύλαξις, ἡ, Bewachung, Beschützung, Beobachtung
- φῡλ-αρχέω, ein φυλάρχης sein, sein Amt haben
- φῡλάρχης, ὁ, Anführer, Vorsteher einer φυλή, bes. im Kriege bei der Reiterei
- φῡλ-αρχία, ἡ, das Amt des φυλάρχης
- φύλ-αρχος, ὁ, in Rom der praefectus tribuum, tribunus
- φυλάσσω, intrans., wachen, nicht schlafen, Wache halten. Trans., 1) bewachen, beschützen, bewahren, von Personen, Herden u. anderen Sachen; das Haus hüten, es nicht verlassen; φυλάττειν τινὰ ἀπό τινος, einen vor einem od. vor etwas beschützen; τινὶ τιμωρίαν, einem die Rache aufsparen; φυλάττεσϑαι παρά τινι, bei etwas verwahrt, verborgen liegen; 2) beobachten, belauern; νόστον, auf die Heimkehr lauern; bes. die rechte Zeit abpassen, wahrnehmen; ἀριστοποιουμένους φυλάξας τοὺς στρατιώτας, er paßte die Zeit ab, wo die Soldaten frühstückten; 3) übh. bewachen, beobachten, aufrecht erhalten; χόλον, den Zorn bewahren, ihn nicht aufgeben; αἰδῶ καὶ φιλότητα, Ehrfurcht und Liebe bewahren; ὅρκια, Schwüre bewahren, in Ehren halten; ἔπ ος, = dem Befehl Folge leisten; οὐκ ἐφύλαξα ἀπειλὰς ὑμετέρας, ich habe eure Drohungen nicht beachtet; σιγὴν φυλάσσετε, beobachtet Stillschweigen; τοῦτο μόνον φυλάττωμεν, das allein wollen wir festhalten; sich etwas bewahren, im Geiste od. im Gedächtnisse; sich hüten, sich vorsehen, auf seiner Hut sein; πεφυλαγμένος εἶναι, vorsichtig sein; τινὰ od. τί, vor einem, vor etwas sich hüten; τινός, wegen etwas besorgt, auf seiner Hut sein; dah. ἄρκτοι πεφυλαγμέναι ὠκεανοῖο, die sich vor dem Meere hüten, nie untergehen
- φῡλετεύω, zum Zunftgenossen machen, in die Zunft aufnehmen
- φῡλέτης, ὁ, von derselben Zunft, Zunftgenosse, tribulis
- φῡλετικός, dem φυλέτης gehörig, eigen, ihn betreffend
- φῡλέτις, ιδος, ἡ, z. B. ἐκκλησία φυλέτις, comitia tributa
- φῡλή, ἡ, 1) die Vereinigung einzelner zu einer Gemeinde, einem Staate; dah. Volksstamm, Volksabteilung, Klasse, Zunft, wie die tribus der Römer. In Athen seit Kleisthenes zehn, nur nach dem Wohnsitz bestimmte Stämme; 2) eine Abteilung im Heere, die zu einer φυλή gehörigen Krieger; bes. bei der Reiterei; 3) übh. Geschlecht, Gattung, Ordnung
- φυλία, ἡ, der wilde Ölbaum
- φυλίκη, ἡ, ein stets grünender Baum, eine Rhamnusart
- φυλλάζω, Blätter haben, bekommen
- φυλλ-άκανθος, mit stachligen Blättern
- φυλλ-άμπελον, τό, Weinlaub
- φυλλάριον, τό, Blättchen
- φυλλάς, άδος, ἡ, 1) ein Blätterhaufen, ein Lager, eine Streu von Blättern; 2) ein Ast mit Blättern; Laubwerk, Laub; τεμενία, der laubreiche Hain; φυλλὰς εὔκαρπος, Fruchtbaum; ἡ δριμεῖα, ein Kräutergericht
- φυλλεῖον, τό, Laubwerk, allerlei Blätter von Küchengewächsen, Grünzeug; bes. die Zugabe von Raute, Coriander, Münze, Petersilie u. ähnlichen würzhaften Kräutern, die man beim Einkauf der Gartengewächse bekam
- φυλλιάω, Blätter haben, Blätter ohne Frucht treiben
- φυλλίζω, abblatten
- φυλλικός, blätterig, zu den Blättern gehörig
- φύλλινος, von Blättern, Laub gemacht
- φυλλίς, ίδος, ἡ, ein Kräutergericht
- φυλλίτης, ὁ, ein Wettkampf, dessen Siegespreis in Laubkränzen besteht. Ἡ φυλλῖτις, eine aus lauter Blättern bestehende Pflanze, Hirschzunge, asplenium scolopendrium
- φυλλο-βολέω, 1) die Blätter abwerfen, fallen lassen; 2) mit Blättern, Blumen werfen, bestreuen
- φυλλο-βολία, ἡ, 1) das Abwerfen, Verlieren der Blätter; 2) das Werfen, Bestreuen mit Blättern u. Blumen, gew. Zeichen des Beifalls u. der Ehre für die Sieger in öffentlichen Wettkämpfen
- φυλλο-βόλος, die Blätter, das Laub abwerfend, verlierend
- φυλλό-κομος, mit Blättern behaart, dicht belaubt
- φυλλο-κοπέω, die Blätter, das Laub abschneiden
- φυλλο-λογέω, die Blätter, das Laub ablesen, abstreifen
- φυλλο-μανέω, wild ins Laub treiben, ohne Früchte anzusetzen
- φυλλο-μανής, ές, wild ins Laub treibend
- φύλλον, τό, 1) Blatt, Laub. Auch Blumen; übh. Pflanze; 2) der blätterähnliche Same des Silphium; eine unbestimmte Pflanze. Auch, wie folium, ein Gewürz
- φυλλοῤ-ῥαγέω, die Blätter aufspringen, platzen lassen
- φυλλοῤ-ῥαγία, ἡ, das Aufspringen, Platzen der Blätter
- φυλλοῤ-ῥοέω, die Blätter fallen lassen, verlieren
- φυλλόῤ-ῥοια, ἡ, das Abwerfen, Abfallen der Blätter
- φυλλοῤ-ῥόος, die Blätter, das Laub fallen lassend, verlierend
- φυλλο-σινής, ές, Blätter beschädigend
- φυλλό-σκεπος, von Laub, von Blättern überdeckt
- φυλλό-στρωτος, mit Blättern, Laub überstreut, bedeckt
- φυλλο-τόκος, Blätter erzeugend
- φυλλο-τόμος, Blätter, Laub abschneidend
- φυλλο-τρώξ, ῶγος, Blätter, Laub benagend, fressend
- φυλλο-φορέω, Blätter tragen
- φυλλο-φόρος, Blätter, Laub tragend, bringend
- φυλλο-φυέω, Blätter, Laub treiben
- φυλλο-χοέω, die Blätter streuen, fallen lassen, κόμην, von Bäumen
- φυλλο-χόος, die Blätter streuend, verlierend; μήν, der Monat, der das Laub von den Bäumen auf die Erde streut
- φυλλόω, 1) belauben; 2) zum Blatte, zu Laub werden
- φυλλ-ώδης, ες, blattähnlich, blätterreich, laubreich
- φύλλωμα, τό, Belaubung, Laub
- φῡλο-βασιλεύς, ὁ, der von einer jeden φυλή zur Verrichtung der Opfer gewählte βασιλεύς, wie der rex sacrificulus der Römer
- φῡλο-κρινέω, die Stämme, Geschlechter unterscheiden
- φῡλο-κρίνησις, ἡ, Unterscheidung der Geschlechter, Gattungen
- φῡλο-κρινητικός, ή, όν, zur Unterscheidung der Geschlechter gehörig, geschickt
- φῦλον, τό (φύω, eigtl. von Natur zusammengehörig und sich von anderen nach der Art, nach dem Vaterlande od. nach der Blutsverwandtschaft unterscheidend), Stamm, Geschlecht, Gattung, Art; von allen lebenden Wesen; gew. im plur., eine Menge von einer und derselben Gattung bezeichnend, Schar, Schwarm; auch ein Mückenschwarm. Im engeren Sinne, Volksstamm, Volk, Nation. Und im engsten Sinne: Stamm, Geschlecht; κατὰ φῦλα, neben κατὰ φρήτρας, allgemeiner als dieses zu fassen, nach Stämmen
- φύλ-οπις, ιδος, ἡ, Schlachtgeschrei, Schlachtgetümmel, Feldschlacht; Streit
- φύμα, τό, Gewächs, Erzeugnis, bes. Gewächs, Auswuchs am Leibe, Geschwür, Geschwulst
- φυματίας, ὁ, einer, der Auswüchse, Geschwüre hat
- φυματόω, Auswüchse erzeugen, u. pass. Auswüchse, Geschwüre bekommen
- φυματ-ώδης, ες, Auswüchsen, Geschwüren ähnlich, voll von Auswüchsen, Geschwüren