- τμήδην, adv., schnittweise, schneidend, ritzend
- τμῆμα, τό, das Geschnittene, Abgeschnittene, Abschnitt; der Schnitt
- τμηματ-ώδης, ες, 1) von, in der Art eines τμῆμα; 2) act., schneidend, trennend
- τμῆσις, ἡ, 1) das Schneiden, Abschneiden; τῆς γῆς, Verheeren des Landes durch Abhauen der Bäume u. Zerstören der Feldfrüchte; 2) der Schnitt, Hieb, das Zer-, Verteilen
- τμητέος, zu schneiden, zu teilen
- τμητήρ, ῆρος, ὁ, der Schneidende, Hauende, Zerstörende
- τμητικός, schneidend, zerschneidend, trennend; durchdringend
- τμητός, geschnitten; auch von Furchen; zerschnitten, zerstört, getrennt
- τμητο-σίδηρος, mit Eisen geschnitten, abgehauen
- το-αρχαῖον, vor Alters, in alten Zeiten
- το-δεύτερον, zum zweiten Mal, zum anderen Mal, wiederum
- το-επί-πᾱν, im Ganzen, Allgemeinen, übh. gemeinlich, gewöhnlich
- τόθεν, dem Frageworte πόϑεν entsprechend, von daher, von dort. Auch = daher, deshalb, deswegen
- τόθι, dem Frageworte πόϑι entsprechend, da, daselbst, dort
- τοί, 1) darum, demnach, aus etwas Vorhergegangenem folgernd u. daran anknüpfend; 2) bekräftigend; freilich wohl, ja, doch; bes. wenn eine allgemeine Sentenz ausgesprochen wird, der dadurch ein Nachdruck gegeben wird. Man führt das Wort auf den Dativ σοί, entl. τοί zurück: dir, sag' ich dir, wodurch sowohl Trost u. Beruhigung, als Zurechtweisung, Belehrung ausgedrückt wird
- τοι-γάρ, dann also, deshalb also, demnach also, darum nun; τοιγὰρ ἐγὼν ἐρέω, so werde ich denn also sprechen; gew. zu Anfang einer Erzählung
- τοι-γάρ-τοι, häufige Verstärkung von τοιγάρ, in der Regel zu Anfang einer Rede, einer Erzählung
- τοί-νυν, darum, deshalb, demnach also; oft dient es die Rede wieder aufzunehmen und fortzusetzen
- τοῖος, zum Frageworte ποῖος, so beschaffen, ein solcher, von der Art; τοῖος, so, wie gesagt ist. C. inf., von solcher Art, = fähig od. im Stande etwas zu tun; τοῖοι ἀμυνέμεν, fähig oder tüchtig, uns zu wehren. Mit einem adj. in demselben genus, numerus und casus hebt es die Bdtg des adj. mehr hervor: so recht, so ganz und gar; ἐπιεικὴς τοῖος, so recht mäßig, weder zu groß noch zu klein; πέλαγος μέγα τοῖον, ein so gar großes Meer; Σαρδάνιον μάλα τοῖον, so recht sardanisch. Τοῖον adverbial: so, auf solche Art, so sehr
- τοιόςδε, = τοῖος mit verstärkter demonstrativer Bdtg: so beschaffen; gew. mit dem Nebenbegriffe des Großen, Ausgezeichneten, Vortrefflichen; ἤδη τοιόςδ' ἐστὶ πόδας, τοιόςδε τε χεῖρας, so beschaffen, ein solcher an Händen u. Füßen; τοιόςδε τοσόςδε τε λαός, eine solche, so tapfere und so große Schar; ἐσϑῆτι σὺν τοιᾷδε, mit solchem, so dürftigem Kleide; τοιάδ' ἀνύσαντες ἔργα, so ruchlose Taten; κατὰ τοιόνδε, auf solche Weise, aus solchen Gründen; ἐν τῷ τοιῷδε, unter solchen Umständen; τοιόςδε τις, ein solcher; auch mit τίς, ἦσαν οἱ λόγοι τοιοίδε τινές, ungefähr solche
- τοιοῦτος, τοιαύτη, τοιοῦτο, = τοῖος mit verstärkter demonstr. Bdtg: so beschaffen, ein solcher; gew. mit dem Nebenbegriffe des Großen, Ausgezeichneten, Vortrefflichen, aber auch umgekehrt mit dem des Kleinen u. Geringen; ἕτερος τοιοῦτος, ein anderer eben solcher, ganz eben so; τοιοῦτός τις, solch einer; aber ὁ τοιοῦτος, τὰ τοιαῦτα, was im Deutschen auch wohl 'ein solcher', 'so etwas' übersetzt werden kann, geht immer auf etwas im Vorigen Bestimmtes; ἐν τῷ τοιούτῳ, in solcher Lage. Τά τοιαῦτα, und dergleichen, in Aufzählungen
- τοιουτό-σχημος, u. τοιουτο-σχήμων, ονος, von dergleichen Gestalt
- τοιουτό-τροπος, von solcher Art u. Weise, dergleichen, solcherlei
- τοιουτό-χροος, von solcherlei Farbe
- τοιουτ-ώδης, ες, von solcher Art und Weise, so gestaltet
- τοίχ-αρχος, ὁ, Aufseher über die Ruderknechte an den Seiten des Schiffes, der nächste Rang nach dem ναύτης
- τοιχίζω, auf die Seite hängen, sich auf eine Seite neigen, vom Schiffe, das der Sturm auf eine Seite wirft
- τοιχο-γραφία, ἡ, das Schreiben, Malen an die Wand; bes. die Annalen des Pontifex maximus, die an die Tempelwände geschrieben u. zum Lesen ausgestellt wurden
- τοιχο-γράφος, an die Wand schreibend, malend
- τοιχο-δῑφήτωρ, ορος, ὁ, der ein Loch in der Wand sucht, um durchzukriechen und zu stehlen
- τοιχό-κρᾱνον, τό, Mauerkopf
- τοιχόομαι, als Wand od. Mauer erscheinen, dem wirklichen Sein entgeggstzt
- τοῖχος, ὁ, 1) die Wand, Mauer des Hauses, Hofes; 2) die Wand des Schiffes, der Bord
- τοιχ-ωρυχέω, ein τοιχωρύχος, = Dieb sein, das Gewerbe eines Diebes treiben, in Häuser einbrechen. Übertr., οἷα ἐτοιχωρύχησαν οδρί τὸ δάνειον, welche Spitzbubenstreiche sie mit dem Wucher trieben
- τοιχ-ωρύχημα, τό, ein in die Wand gebohrtes Loch. Übertr., ein Spitzbubenstreich
- τοιχ-ωρυχία, ἡ, das Durchbohren der Wand, der Einbruch. Übertr., die Spitzbüberei
- τοιχ-ωρυχική, ἡ, sc. τέχνη, die Kunst, das Gewerbe des τοιχωρύχος
- τοιχ-ωρύχος, ὁ, der die Wand durchbricht, in ein Haus einbricht u. stiehlt, übh. ein Spitzbube, Schelm, Betrüger
- τοκάριον, τό, kleiner Zins, Wucher
- τοκάς, άδος, ἡ, die Gebärende, die geboren hat od. zu gebären im Begriff ist; σύες ϑήλειαι τοκάδες, Saumütter zur Zucht, Ggstz στεῖραι; übh. fruchtbar
- τοκάω, gebären wollen, der Niederkunft nahe sein
- τοκετός, ὁ, 1) Geburt, Niederkunft; 2) das Geborene
- τοκεύς, ὁ, der Erzeuger, Vater; plur., τοκῆες, die Eltern
- τοκίζω, auf Zinsen leihen, wuchern
- τοκισμός, ὁ, das Wuchern
- τοκιστής, ὁ, der Wucherer
- τοκο-γλυφέω, ein τοκογλύφος sein, schmutzigen Wucher treiben
- τοκο-γλύφος, ὁ, ein Zinsenschnitzler, Zinsenspalter, der die Genauigkeit im Berechnen u. Eintreiben der Zinsen bis ins Kleinste treibt
- τοκο-ληψία, ἡ, das Zinsen nehmen
- τοκο-πράκτωρ, ὁ, der Zinsen eintreibt, erpreßt
- τόκος, ὁ, 1) das Gebären; auch von Tieren; 2) das Geborene, das Junge, übh. Nachkommenschaft; πάντων Ἀργείων ἐρέων γενεήν τε τόκον τε, Vorfahren und Nachkommenschaft, od. Geschlecht und Abkunft; auch vom Adler; Οἰδίπου τόκος, der Sohn des Oedipus; von Tieren; 3) Übertr., der Gewinn von ausgeliehenem Gelde, Zins, Wucher; τοῦ πατρὸς ἐκγόνους τόκους πολλαπλασίους κομιζόμενοι, von Kapital und Zinsen; τόκον ὃς ἔτυχεν ἐν Σηστῷ ὢν ἐπόγδοον,, = ἐπ' ὀκτὼ ὀβολοῖς τὴν μνᾶν τοῦ μηνὸς ἑκάστου, monatlich von einer Mine, = 600 Obolen, 8 Obolen Zins, nach unserer Weise zu rechnen 16 %.; andere Zinsfüße sind ἐπίτριτος, ἐπίπεμπτος, ἐπιδέκατος, = 6, 10, 20 %. Auch Ertrag des Ackers
- τοκο-φορέω, Zinsen bringen, verzinsen; ἐπ' ἐννέα όβολοῖς, = zu 18 %
- τόλμα, ἡ, der Mut, etwas zu unternehmen, Kühnheit, Dreistigkeit; das Unterfangen, das Wagnis. Verwandt mit tolerare
- τολμάω, über sich nehmen, sich unterfangen, sich erkühnen; c. inf., Mut, Dreistigkeit haben, etwas zu unternehmen, sich entschließen; ἐτόλμα ἐνὶ μεγάροισιν ἑοῖσιν βαλλόμενος καὶ ἐνισσόμενος τετληότι ϑυμῷ, er vermochte es über sich, ertrug es, sich werfen u. s. w. zu lassen; c. acc., πόλεμον, einen Krieg unternehmen
- τολμήεις, εσσα, εν, duldend, ausharrend, standhaft; dreist, herzhaft, kühn
- τόλμημα, τό, Wagnis, Wagstück, kühne Handlung
- τολμηρία, ἡ, Kühnheit, Verwegenheit
- τολμηρός, kühn
- τόλμησις, ἡ, das Dreist- od. Kühnsein, das Wagen
- τολμητής, ὁ, u. τολμητίας, ὁ, ein dreister, verwegener Mensch, ein Wagehals
- τολμητός, gewagt, erfrecht, zu wagen
- το-λοιπόν, übrigens; von der Zeit: künftighin, von nun an; folglich, also
- τολυπευτικός, zum Vollenden, Vollbringen gehörig, geschickt
- τολυπεύω, eigtl. wickeln, bes. gekrempelte, zum Spinnen bereitete Wolle auf ein Knäuel wickeln; gew. übertr., a) δόλους τολυπεύειν, wie πλέκειν, Listen anzetteln, anstiften; b) πόλεμον τολυπεύειν, einen Krieg gleichsam abwickeln, mit Mühe u. Anstrengung vollenden; ὁπόσα τολύπευσε, wie viel er vollbracht, ausgekämpft hat
- τολύπη, ἡ, ein Knäuel zusammengewickelter, gekrempelter, zum Spinnen bereiteter Wolle, glomus; auch der Faden, Zwirn, Garn. Wegen der Ähnlichkeit ein kugelförmiger Kuchen; auch eine runde Kürbisart
- τομαῖος, 1) schneidend; 2) pass., abgeschnitten, zerschnitten; ἄκη τομαῖα καὶ λυτήρια, erinnert an τέμνειν φάρμακα, Mittel, die die Wunde schneiden, heilen, od. die abgeschnitten, fertig da sind
- τομάριον, τό, ein kleiner Band
- τομάω, des Schnittes bedürfen;πῆμα τομῶν, ein Übel, das nur durch den Schnitt geheilt werden kann
- τομεύς, ὁ, 1) einer der schneidet; 2) das Werkmesser der Schuster, der Kneif; auch die Kneifzange; 3) οἱ τομεῖς, die Schneidezähne; 4) der Schnitt in der Mathematik; Kegelschnitt, Kugelschnitt, Archimed
- τομή, ἡ, 1) das Abgeschnittene, Abgehauene, der abgeschnittene, abgehauene Teil, Stumpf eines Baumes; 2) der Schnitt, der Hieb, die Wunde; 3) das Schneiden, Abschneiden; ἢ καύσει ἢ τομῇ χρησάμενος, wie der Wundarzt; 4) Unterschied, Absonderung
- τομίας, ὁ, der Geschnittene, Verschnittene
- τομικός, zum Schneiden gehörig, geschickt
- τόμιος, ον, geschnitten; τὰ τόμια, sc. ἱερά, = ἔντομα, ein bei feierlichen Schwüren gebräuchliches Opfer
- τομός, schneidend, teilend, übh. scharf
- τόμος, ὁ, der Schnitt, Abschnitt; das abgeschnittene Stück, der Teil, bes. der Teil eines auf Pergament geschriebenen u. aufgerollten Buches
- τοναῖος, gespannt, angestrengt; ἡ τοναία, sc. φωνή, angestrengte, laute Stimme
- τονάριον, τό, die Stimmpfeife, mit der man dem Sänger, Redner den Ton zum Singen, Reden angab
- τονθορυγέω, murmeln, von Flüssen
- τονθορύζω, u. τονθορίζω, u. τονθρύζω, undeutlich reden, murmeln, murren
- τονθρύς, ἡ, das undeutliche Reden, Murmeln
- τονθρυστής, ὁ, der undeutlich Redende, Murmelnde
- τονία, ἡ, ein Teil der τροχαλία
- τονιαῖος, von der Länge eines Tons
- τονίζω, betonen, mit einem Tonzeichen, Accent versehen, Gramm
- τονικός, durch Spannung bewirkt, tönend, in einem Tone bestehend; τὸ τ., der ganze Ton
- τονο-ειδής, ές, tonartig, dem Tone ähnlich
- τόνος, ὁ, 1) das, womit etwas gespannt, straff angezogen, oder was selbst angespannt werden kann, Strick, Seil, Tau; Bettgurt; Tiersehne, Flechse. Auch die einzelnen Fäden, aus welchen die Stricke gedreht sind, ἐκ τριῶν τόνων, dreidrähtig; 2) das Spannen, Anspannen, Anstrengen; ὅπλων, die Anspannung, Anstrengung, bes. der Stimme; dah. a) der Ton, sowohl von der menschlichen Stimme, als von Instrumenten; b) der Ton od. die Betonung eines Wortes, der Accent, Gramm.; c) τόνος ἑξάμετρος, das hexametrische Versmaß; τρίμετρος, der Trimeter. Übh. Nachdruck, Kraft; aber τόνον ἔχειν ἕνα, = unum tenorem tenere
- τονόω, 1) spannen, anspannen, Spannung, Stärke geben; 2) im Reden, Schreiben betonen, den Ton od. das Tonzeichen auf ein Wort, eine Silbe setzen, accentuieren, Gramm
- τόνωσις, ἡ, das Spannen, Anstrengen, bes. das Verstärken des Tons, oder das Setzen des Tons od. Tonzeichens, das Betonen, Accentuieren, Gramm
- τονωτικός, zum Anspannen gehörig, geschickt, geübt darin, Gramm
- τοξάζομαι, mit dem Bogen schießen
- τοξ-αλκής, ές, u. τοξ-αλκέτης, ὁ, bogengewaltig, den Bogen beherrschend, ein gewaltiger Bogenschütze
- τόξ-αρχος, ὁ, u. τοξ-άρχης, ὁ, der Bogenbeherrscher, der Anführer der Bogenschützen; in Athen Anführer der τοξόται, Stadtsoldaten
- τοξεία, ἡ, das Schießen mit dem Bogen, die Kunst zu schießen
- τοξ-ελκής, ές, den Bogen anziehend, spannend (und mit ihm schießend)
- τόξευμα, τό, das Geschoß, der abgeschossene Pfeil; auch übertr., πολλὰ τοξεύματ' ἔχει, von der Zunge; das Abschießen des Pfeiles, der Bogenschuß; ὅσον τόξευμα ἐξικνέεται, = Schußweite; πρὶν τόξευμα ἐξικνεῖσϑαι, ehe man in Schußweite kommt
- τόξευσις, ἡ, das Bogenschießen
- τοξευτής, ὁ, u. τοξευτήρ, ῆρος, ὁ, der Bogenschütze
- τοξευτικός, zum Bogenschützen, zum Schießen mit dem Bogen gehörig, geschickt
- τοξευτός, mit Bogen und Pfeil geschossen, erschossen
- τοξεύω, mit dem Bogen schießen. Τινά, mit dem Bogen erschießen. Vom Bogen abschießen; ἔπη, Worte wie Pfeile, = spitzige Worte schleudern. Übertr. = worauf zielen, bezwecken, beabsichtigen; ταῦτα νοῦς ἐτόξευε μάτην, danach zielte der Geist vergebens; ἡ τυραννὶς πάντοϑεν τοξεύεται ἔρωσιν, die Herrschaft wird auf allen Seiten von Liebhabern als Ziel erwählt, bestürmt
- τοξήρης, ες, mit Bogen (und Pfeil) versehen; der Bogenschütze
- τοξί-κλυτος, bogenberühmt
- τοξικός, zum Bogen u. Pfeil gehörig, zum Bogenschießen, Bogenschützen gehörig; ἡ τοξική, sc. τέχνη, die Kunst mit dem Bogen zu schießen; τοξικώτατος, sehr geschickt im Schießen mit dem Bogen; τὸ τοξικόν, sc. φάρμακον, das Gift, womit man die Pfeile bestrich
- τοξί-κρατος, bogengewaltig, bogenbeherrschend
- τοξο-βόλος, u. τοξο-βέλεμνος, mit Bogen und Pfeilen schießend
- τοξο-δάμας, αντος, ὁ, bogengewaltig; τοξοδάμαντές τ' ἠδ' ἱπποβάται, Bogenschütze
- τοξό-δαμνος, bogengewaltig, den Bogen beherrschend; mit dem Bogen überwältigend, tötend, Artemis
- τοξο-ειδής, ές, bogenartig, bogenförmig
- τοξο-θήκη, ἡ, Bogen-, Pfeilbehälter
- τόξον, τό, der Bogen, von dem man Pfeile, ὀϊστοί, ἰοί schoß; der Bogen der homerischen Helden ist von Horn, ἐΰξοος, κερόδετα, gebogen, καμπύλον, παλίντονα; am Ende, κορῶναι, die Sehne, νευρά od. νεῦρα βόεια, angeknüpft; beim Spannen, τιταίνειν τόξον, auch ἕλκειν u. ἀνέλκειν, faßte man ihn in der Mitte, πῆχυς, u. zog die Sehne an sich, so daß der Bogen kreisrund wurde, κυκλοτερής; ἔπεχε τόξον, der Bogen mit den Pfeilen, obwohl auch τόξα neben ἰοί der Bogen allein ist; auch die Pfeile; τόξων εὖ εἰδώς, der sich gut auf den Bogen versteht, des Bogenschusses kundig. Übh. alles Gebogene, Gewölbte, der Bogen, das Gewölbe
- τοξο-ποιέω, Bogen, Pfeile machen; übtr., biegen, krümmen; τὰς ὀφρῦς, die Augenbrauen zornig zusammenziehen
- τοξο-ποιΐα, ἡ, das Verfertigen von Bogen
- τοξο-ποιός, Bogen machend
- τοξοσύνη, ἡ, die Kunst mit dem Bogen zu schießen
- τοξο-τευχής, ές, mit Bogen und Pfeilen gerüstet
- τοξότης, ὁ, der Bogenschütze. Auch das Sternbild des Schützen im Tierkreise; In Athen Polizei- od. Gerichtsdiener
- τοξότις, ἡ, 1) die Bogenschützin, häufig Beiw. der Artemis; 2) eine Schießscharte, durch die man mit dem Bogen schießen kann; 3) Auch adj., χεὶρ τοξότις, die Schützenhand
- τοξ-ουλκός, den Bogen ziehend, spannend, der Bogenschütze; λῆμα τοξουλκόν, die Geschicklichkeit im Bogenschießen; αἰχμὴ τοξουλκός, der Pfeil
- τοξο-φορέω, den Bogen tragen
- τοξο-φόρος, Bogen tragend; Beiw. der Artemis; Κρῆτες; des Apollo; der Bogenschütze
- τοξόω, wie einen Bogen krümmen
- τόπαζος, ὁ, u. τοπάζιον, τό, u. τοπάζιοςι ὁ, λίϑος, der Topas, ein durchsichtiger, goldglänzender Edelstein, zu unterscheiden von dem undurchsichtigen, grünen Topas des Plinius, welcher eine Jaspis- od. Achatart zu sein scheint
- τοπάζω, 1) an einen Ort stellen, hinstellen; 2) auf einen Ort hinzielen, dah. übh. vermuten, erraten; τοπάζω γάρ σε ἔχειν τὸν λόγον αὐτόν, ich vermute
- το-πάλαι, schon seit langer Zeit, längst
- το-παλαιόν, in alten Zeiten, ehemals
- το-πάν, ganz und gar, durchaus; ἐς τοπάν, insgemein
- τοπ-αρχία, ἡ, das Gebiet, die Würde des τόπαρχος
- τόπ-αρχος, ὁ, auch ἡ, der, die über einen Ort, eine Gegend, ein Land herrscht; Vorsteher einer Gegend, Landpfleger
- τοπεῖον, τό, τὰ τοπεῖα, Tauwerk am Schiffe
- τοπ-ηγορία, ἡ, Abhandlung über einen Gemeinplatz, rednerische Behandlung desselben
- τοπήϊον, τό, 1) Seil, Tau; 2) beschnittenes Heckenwerk, opus topiarium
- τοπικός, 1) den Ort, die Gegend, Lage betreffend, zum Orte gehörig; 2) topisch, die Gemeinplätze betreffend; ἡ τοπική sc. τέχνη, die Kunst, Gemeinplätze, τόποι, zum rednerischen Gebrauche zu finden u. anzuwenden
- τόπιον, τό, Örtchen
- τοπιτης, ὁ, vom Orte, zum Orte gehörig
- τοπο-γραμματεύς, ὁ, der Ortsschreiber, eine ägyptische Obrigkeit
- τοπο-γραφέω, einen Ort, eine Gegend beschreiben; die Lage u. die Grenze eines Ortes bezeichnen
- τοπο-γραφία, ἡ, Beschreibung eines Ortes, einer Gegend
- τοπο-γράφος, einen Ort, eine Gegend beschreibend, die Lage, die Grenzen eines Ortes, einer Gegend bezeichnend, bestimmend
- τοπο-θεσία, ἡ, 1) die Lage, Stellung eines Ortes; 2) Beschreibung der Lage eines Ortes, topographische Angabe
- τοπο-θετέω, die Lage eines Ortes bestimmen
- τοπο-κλισία, ἡ, das Liegen an einem Orte
- τοπο-κρατέω, einen Ort beherrschen
- τοπο-μαχέω, 1) den Krieg führen, indem man durch gut gelegene, feste Oerter, Stellungen den Feind abzuhalten sucht; 2) über den Ort, die Stellung streiten
- τόπος, ὁ, Ort, Stelle, Gegend, Land, auch Stadt, wofür wir ebenfalls Ort od. Platz brauchen; ὁ τόπος τῆς χώρας, die Örtlichkeit, örtliche Beschaffenheit eines Landes; τόπῳ τινός, anstatt, an der Stelle; ἀνὰ τόπον, auf der Stelle, sogleich; παρὰ τόπον, an unrechter Stelle. In der Rhetorik der Gemeinplatz, locus communis. Übertr. = Veranlassung, Gelegenheit
- τοπο-τηρητής, ὁ, der Stellvertreter
- το-πρῶτον, zuerst, am ersten, erstens
- τόργος, ὁ, der Geier; der Schwan: τόργος ὑγρόφοιτος
- τόρδῡλον, τό, eine Dolden tragende Pflanze
- τορεία, ἡ, das Verfertigen erhabener Arbeit in Stein, Metall od. Holz
- τόρευμα, τό, erhabene, getriebene Arbeit, ein geschnitztes, getriebenes Kunstwerk, Schnitzwerk; ein mit dergleichen Arbeit verziertes Gefäß
- τορεύς, ὁ, bes. das Schnitzmesser, der Grabstichel des τορευτής, auch eine Art Bohrer
- τορευτής, ὁ, der erhabene, getriebene Arbeit macht, der Bildschnitzer, Bildner, Graveur
- τορευτικός, zum τορευτής oder zur Verfertigung erhabener Arbeit, zum Bildschnitzen, Gravieren gehörig, geschickt darin; ἡ τορευτική, sc. τέχνη, die Kunst, solche Arbeit zu verfertigen
- τορευτός, von, mit erhabener, getriebener Arbeit, gebildet, geschnitzt, graviert
- τορεύω, 1) durchbohren, durchstoßen; ᾠδὴν τόρευε, durchdringend ertönen lassen, laut und deutlich erklingen lassen; 2) gew. in Metall, Stein od. Holz Figuren erhaben arbeiten oder eingraben, erhabene, getriebene oder geschnitzte Arbeit verfertigen, schnitzen, gravieren; bes. vom Formen od. Gießen in Metall gebraucht; auch Arbeiten in Stein od. Metall mit dem Meißel überarbeiten, cisilieren
- τορητός, durchbohrt, zu durchbohren, verwundbar
- τόρμος, ὁ, 1) ein jedes Loch, worin ein Zapfen gesteckt wird; bes. die Büchse im Rade, πλήμνη; auch die Türangeln; 2) = τέρμα, das Ziel, in der Rennbahn die Stelle, wo die Pferde umbiegen; καμπή, die Kehre
- τορνεία, ἡ, 1) das Drehen, Drechseln, Abrunden; 2) rundes Holzwerk zum Schiffsbau
- τόρνευμα, τό, das Gedrechselte, Rundgearbeitete; auch die Drechselspäne
- τορνευτήριον, τό, das Eisen der Drechsler, mit dem sie das Holz drehen
- τορνευτής, ὁ, der Dreher, Drechsler
- τορνευτικός, zum Drehen, Drechseln gehörig, geschickt
- τορνευτο-λυρ-ασπιδο-πηγός, ὁ, der Lyren drechselt und Schilder verfertigt, komisches Wort
- τορνευτός, gedreht, gedrechselt
- τορνεύω, 1) drehen, drechseln, mit dem Dreheisen abrunden; übrtr. vom künstelnden Dichter; 2) übh. zirkelrund machen; διὸ καὶ σφαιροειδὲς αὐτὸ ἐτορνευσατο, rings abzirkeln
- τορνο-ειδής, ές, dem Kreise ähnlich
- τόρνος, ὁ, 1) ein Werkzeug der Zimmerleute, einen Kreis vorzuzeichnen und das Holz danach zu runden, unserm Zirkel entsprechend; wahrscheinlich ein Stift, den man einsetzte, nebst einer daran befestigten Schnur, die man straffgezogen im Kreise herumführte, wodurch die Zirkellinie beschrieben wurde; 2) das Dreheisen der Drechsler, tornus. Auch das Schnitzmesser oder der Meißel, der Grabstichel, zum Schnitzen erhabener Arbeit und zum Glätten und Polieren gebraucht; 3) das durch diese Werkzeuge Hervorgebrachte, bes. Kreis, Rundung
- τορνόω, runden, abrunden, abzirkeln, im Kreise abmessen; τορνώσαντο σῆμα, sie rundeten sich den Grabhügel ab, umschrieben ihn im Kreise oder zogen rings um ihn einen Graben; ἔδαφος νηὸς τορνώσεται ἀνήρ, den Schiffsbauch rund ausarbeiten, wölben
- τορός, durchdringend, durchbohrend, a) vom Auge: scharf, durchbohrend, wild; b) vom Ohre: scharf, feinhörend; c) von der Stimme: durchdringend, laut; d) von der Rede: deutlich, verständlich; τορῶς ἴσϑι, genau. Übh. stark, kräftig, rasch
- τόρος, ὁ, Schnitzmesser, Meißel, Grabstichel
- τοροτίγξ od. τοροτίξ, Nachahmung einer Vogelstimme
- τορύνη, ἡ, Rührkelle, Werkzeug, kochende Speisen umzurühren
- τορῡνητός, umgerührt, zerrührt
- τορύνω, umrühren, zerrühren
- τοσάκις, so viel Male
- τοσ-άριθμος, so groß an Zahl
- τοσαυτα-πλάσιος, u. τοσαυτα-πλασίων, ονος, so vielfach, so viel Male mehr
- τοσαυταχῶς, auf so vielerlei Art
- τόσος, dem Frageworte πόσος entsprechend; von der Größe: so groß, vom Raume: so weit, von der Zeit: so lange, von der Zahl: so viel, von der Stimme: so laut; übh. so sehr; dem Relativ ὅσος entsprechend: οὔ τι τόσος γε, ὅσος Τελαμώνιος Αἴας, nicht so groß, wie des Telamons Sohn; τόσον - ὅσον, so sehr wie; ohne das Relat. die Größe oder Menge als eine bekannte bezeichnet, aber so, daß das Relativum aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist: τρὶς τόσοι, dreimal so viel; gew. nur, wo auf der Quantität kein besonderer Nachdruck liegt: τόσον καὶ τόσον, so und so viel; ἐκ τόσου, stets von der Zeit: seitdem; seit so langer Zeit. Adv. ὅσῳ - τόσῳ, quo - eo, je - desto; τόσον, wie tantum, nur
- τοσόςδε, c. inf., so tüchtig, so stark, etwas auszuführen; ἕτερον τοσόνδε, eben so groß, eben so viel; so wenige; τοσόνδε, adv. so sehr, in so sehr hohem Grade
- τοσοςδί, so groß hier
- τοσουτ-άριθμος, von so großer Zahl
- τοσοῦτος, τοσαύτη, τοσοῦτο, mit einem acc. der näheren Bestimmung: τοσοῦτος τὴν ἡλικίαν, so alt od. so jung, τοσοῦτον τὸ βάϑος, so tief, τοσοῦτοι τὸ πλῆϑος, so viel; auch = so wenig; τοσοῦτο od. τοσοῦτον, adv. so sehr, in so weit, in so fern; ἐς τοσοῦτον, in so weit; compar., τοσούτῳ, tanto; dem ὅσῳ entsprechend, je - desto
- τόσσας, treffen, antreffen
- τότε, damals, dann, da; eigentl. a) mit ὅτε oder ὁππότε: dann - wann; übh. wie unser: da, dann; b) allein, dann, da, damals; mit subst., ἡ τότε ἀρωγή, die damalige Hilfe; subst. οἱ τότε, die Damaligen, die damals lebten. Ἐκ τότε, seitdem; εἰς τότε, bis dahin; c) absolut, von der vergangenen Zeit: sonst, vormals, einst
- τοτέ, einmal, zuweilen, dann u. wann; gew. paarweise zu Anfang zweier einander entsprechender Sätze, τοτὲ μέν - τοτὲ δέ, bald - bald
- το-τελευταῖον, zuletzt, endlich
- το-τέταρτον, zum vierten Male
- τοτοβρίξ, Nachahmung einer Vogelstimme
- τοτοῖ, u. τοτοτοῖ, Interjection des Schmerzes
- το-τρίτον, zum dritten Male
- τοὔνεκα, 1) deswegen, darum; 2) fragend, weshalb?
- τουτόθε, von hier weg, von dort weg
- τουτῶ, dorthin, hierher
- τουτῶθεν, von dorther
- τοφιών, ῶνος, ὁ, der Steinbruch
- τόφος, ὁ, eine lockere Steinart
- τόφρα, so lange bis, bis dahin, bis zu der Zeit, Nachsatz mit ὄφρα, welches wir durch 'daß' wiedergeben; abs., unterdessen, während der Zeit
- τράγαινα, ἡ, eine unfruchtbare Zwitterziege
- τραγ-άκανθα, ἡ, Bocksdorn, von dem das Gummi Traganth
- τράγανον, τό, der Knorpel
- τραγασαῖος, von der epirotischen Stadt Τραγασαί; vom Schweine
- τραγάω, 1) von Menschen; 2) von Pflanzen, bes. von Weinreben, geil ins Laub schießen, zu viel Laub und Schoße treiben, ohne Frucht anzusetzen; dah. übh. unfruchtbar sein; weil fette Böcke unfruchtbar sein sollen; von Pflanzen, die durch Sonnenbrand, Sturm, Behacken od. Beschneiden an den Trageknospen und Schossen verletzt sind und dah. nicht tragen
- τράγειος, vom Bocke: ihm gehörig; ἡ τραγείη, sc. δορά, Bocksfell
- τραγ-έλαφος, ὁ, der Bockhirsch, ein phantastisch gebildetes Tier, das den Griechen nur aus Abbildungen auf Teppichen und anderen Kunsterzeugnissen des Orients bekannt war; ausdrücklich als fabelhaftes Wesen mit Kentauren zusammengestellt. Daher auch ein Trinkgeschirr, auf dem das Vorderteil eines solchen Bockhirsches in erhabener Arbeit dargestellt war. Späterhin wird ein wirkliches Tier in Arabien od. am Phafis damit bezeichnet, wahrscheinlich eine Antilopen- od. Gazellenart mit einem Bocksbart. Auch der päonische Stier, vielleicht der Auerochs oder Bison
- τράγεος, Bockshaut, Bocksfell
- τράγημα, τό, Knabberwerk, zum Nachtisch gegeben, Nüsse, Mandeln, Zuckergebäck, dragées
- τραγηματίζω, Nachtisch, Naschwerk essen, naschen
- τραγηματισμός, ὁ, das Essen von allerlei Naschwerk
- τραγ-ίαμβος, ὁ, der tragische Jambus
- τραγίζω, bocken; 1) stinken wie ein Bock, einen Bocksgeruch von sich geben; 2) geil sein, wie ein Bock, den Zeugungstrieb stark empfinden, nur vom Manne. Übh. von allen Kennzeichen der beginnenden Mannbarkeit, wie vom Hervorbrechen des Barts und der Schamhaare, dem Stimmwechsel
- τραγικεύομαι, sich tragisch gebärden, tragisch sprechen
- τραγικός, eigtl. bockig, bocksartig, vom Bocke. Gew. tragisch, der Tragödie eigen, ihr angemessen; ὕλη, der Stoff der Tragödien. Dah. übertr., in stolzen, erhabenen Worten ausgedrückt, großartig, prachtvoll, auch tadelnd, überladen, schwülstig, vom Ausdruck. Von Gemütszuständen: leidenschaftlich; οἰκεῖν, von einem prächtigen Palaste
- τραγικ-ώδης, ες, dem Tragischen ähnlich
- τράγινος, vom Bocke
- τράγιον, τό, eine Pflanze, die einen Bocksgeruch hat
- τραγίσκος, ὁ, 1) Böcklein, kleiner, junger Bock; 2) ein Seefisch
- τραγο-βάμων, ονος, auf Bocksfüßen schreitend, bocksfüßig, Pan
- τραγο-ειδής, ές, bocksartig, bocksähnlich
- τραγό-κερως, ω, mit Bockshörnern; Pflanze
- τραγο-κουρικός, ή, όν, zum Scheren der Böcke gehörig
- τραγο-κτόνος, ον, Böcke tötend; αἷμα τρ., das Blut der getöteten Böcke
- τραγο-μάσχαλος, unter den Achseln wie ein Bock riechend
- τραγό-πους, οδος, bocksfüßig
- τραγο-πρός-ωπος, mit einem Bocksgesicht
- τραγο-πώγων, ωνος, ὁ, Bocksbart, eine Pflanze, auch Haferwurzel genannt
- τραγ-ορίγανον, τό, Bocksoriganon, eine Strauchart; Thymus tragoriganum
- τράγος, ὁ, 1) der Bock; der Ziegenbock; 2) der dem Bocksgeruch ähnliche Gestank unter den Achseln, und die Zeit dieses Bocksgeruchs; 3) die Geilheit, die Zeit des τραγᾶν; 4) ein kleiner Seefisch; 5) eine von Weizen, Spelt oder Olyra gemachte Graupenart, Grütze; 6) Name mehrerer Pflanzen. Auch eine Art Schwämme
- τραγο-σκελής, ές, bocksschenkelig, -füßig
- τραγο-φαγέω, Böcke essen
- τραγ-ῳδέω, eine Tragödie oder ein Trauerspiel darstellen (eigtl. es absingen), u. übh. etwas tragisch darstellen. Dah. übertr., im hohen, prachtvollen Tone des Trauerspiels singen, erzählen, darstellen; u. gew. mit tadelndem Nebenbegriff: übertreiben, mit Schmuck überladen, bes. vom Ausdruck; βίος τραγῳδούμενος, ein prächtiges, mit Glanz und Aufwand verbundenes Leben; τραγῳδεῖν τὴν ὠμότητα, mit starken Farben schildern. Später übh. Declamieren, Recitieren
- τραγ-ῴδημα, τό, tragische, prächtige od. übertriebene Darstellung in Sprache und Gebärdenspiel
- τραγ-ῳδία, ἡ, Tragödie, Trauerspiel, eigtl. Bocksgesang, entweder weil die älresten Tragödien bei einem Bocksopfer aufgeführt wurden, oder weil ein Bock der Lohn des Sieges war, oder weil die Darsteller sich mit Bocksfellen bekleideten. Das Tragödienspielen. Übh. jedes ernste, erhabene Gedicht, wie die homerischen Gesänge, Ggstz der Comödie. Übertr., eine tragische, bes. pomphafte Erzählung, Darstellung; gew. mit tadelnder Nebenbedeutung; auch von den pomphaften Reden u. Grundsätzen der Philosophen
- τραγ-ῳδικός, ή, όν, dem tragischen Dichter, der Tragödie gehörig, gemäß
- τραγ-ῳδιο-γράφος, Tragödien schreibend
- τραγ-ῳδο-διδάσκαλος, ὁ, der Tragödiendichter, der selbst sowohl die Chortänzer als die eigentlichen Schauspieler sein Stück aufführen lehrte und sie einübte, auch in der ältern Zeit selbst eine Hauptrolle darin zu spielen pflegte
- τραγ-ῳδο-ποδάγρα, ἡ, Titel eines dem Lucian beigelegten komischen Dramas, worin die Widerwärtigkeiten des Podagra in einem die Tragödie parodierenden Pathos geschildert werden
- τραγ-ῳδο-ποιΐα, tragische Dichtung
- τραγ-ῳδο-ποιός, Tragödien verfertigend, Tragödiendichter
- τραγ-ῳδός, ὁ, eigtl. der Bockssänger, = der tragische Dichter und Sänger, welches ursprünglich eine und dieselbe Person war. Als die Dichter aufhörten, selbst mitzuspielen, verstand man unter τραγῳδός den tragischen Schauspieler, von dem man den Dichter durch τραγῳδοποιός unterschied
- τρακταΐζω, weiß machen oder bleichen, wie Wachs
- τρακτός, ὁ, κηρός, u. τρακτόν, τό, weißes, gebleichtes Wachs
- τράκτωμα, τό, ein Klebepflaster von weißem Wachs
- τράμις, ἡ, u. τράμη, ἡ, der enge Raum zwischen den Beinen, vom After bis zur Scham
- τράμπις, ιδος u. ιος, ἡ, ein Schiff
- τρᾱνής, ές, durchdringend, durchbohrend, scharf, hell, deutlich, vom Gesicht u. Gehör, auch übertr. von Gedanken: klar, deutlich
- τρᾱνότης, ητος, ἡ, Deutlichkeit des Tones
- τρᾱνόω, hell, deutlich machen, aufklären
- τράνωμα, τό, das hell oder deutlich Gemachte
- τράνωσις, ἡ, das Hell-, Deutlichmachen
- τρᾱνωτικός, zum Erhellen, Aufklären gehörig, geneigt, geschickt
- τράπεζα, ἡ, der Tisch, die Tafel; bes. 1) der Eßtisch; bei dem jeder Gast seinen eigenen Tisch vor sich hat; ξενίη τράπεζα, der gastliche Tisch, an dem der Gast freundliche Aufnahme findet, als Symbol des Gastrechts so heilig geachtet, daß man dabei schwor. Auch das, was auf den Tisch gesetzt wird, das Essen selbst; τράπεζαν Περσικὴν παρετίϑετο, er führte einen persischen Tisch; 2) der Wechslertisch; denn die Wechsler der Alten trieben ihr Geschäft auf einem Tische auf dem Markte; τράπεζαν κατασκευάζεσϑαι, eine Wechselbank anlegen; τραπέζης ἀνασκευασϑείσης, eigtl., nachdem der Tisch abgebrochen, = nachdem er Bankerott gemacht hatte; 3) übh. Tafel, Fläche, auf der etwas ruht, z. B. der Stuhl, in welchem das Unterteil des Mastbaumes steht; der Ort, auf welchem die Sklaven zum Verkauf ausstehen. Der viereckig behauene Leichenstein. Der Altar. Auch ein Teil der Leber
- τραπεζεύς, ὁ, am Tische, zum Tische gehörig; κύνες τραπεζῆες, Tisch- od. Haushunde der Reichen, die ins Speisezimmer kommen durften; ein Schmarotzer
- τραπεζήεις, εσσα, εν, vom Tische, zum Tische gehörig
- τραπέζιον, τό, Tischchen, kleiner Tisch; vom Wechslertisch. Als geometrische Figur, ein ungleichseitiges Viereck
- τραπεζῑτεύω, ein τραπεζίτης sein
- τραπεζίτης, ὁ, ein Geldwechsler, der für die, welche Geld zahlen, leihen, wechseln wollen, öffentlich auf dem Markte einen Wechseltisch, eine Wechselbank hält
- τραπεζῑτικός, einen Wechsler, seine Geschäfte betreffend
- τραπεζο-ειδής, ές, von der Gestalt eines Tisches oder eines ungleichseitigen Vierecks
- τραπεζο-κόμος, den Tisch besorgend, deckend, bei Tische aufwartend
- τραπεζό-κορος, sich an fremdem Tische sättigend, oder, nach anderen, von κορέω, den Tisch abfegend, Beiwort der Schmarotzer
- τραπεζό-λοιχος, den Tisch ableckend, Schmarotzer
- τραπεζο-ποιέω, 1) Tische verfertigen; 2) den Tisch mit Speisen bedienen
- τραπεζο-ποιΐα, ἡ, das Verfertigen der Tische
- τραπεζο-ποιός, 1) Tische machend, verfertigend; 2) den Tisch besorgend, mit Speisen bedienend
- τραπεζο-ρήτωρ, ὁ, Tischredner
- τραπεζότης, ἡ, das Abstractum von τράπεζα, gleichsam die Tischheit
- τραπεζο-φόρος, einen Tisch tragend, haltend, Tischträger; ἡ τρ., eine Priesterin der Pallas in Athen; τὸ τρ., ein Credenztisch
- τραπεζόω, auf den Tisch bringen, setzen
- τραπέζωμα, τό, das, was auf den Tisch gesetzt, gebracht wird
- τραπέζωσις, ἡ, das Aufsetzen auf den Tisch, das Auftischen
- τραπελός, leicht zu drehen, zu wenden
- τραπ-έμ-παλιν, zurückgewendet
- τραπέω, Weintrauben treten; übh. Wein keltern, vermittelst der Drehkelter auspressen
- τράπηξ, ὁ, ein Balken, etwas damit zu drehen, zu wenden, dah. auch Speer; Pfahl, Pfosten
- τραπητέος, was sich wenden, drehen muß
- τραπητής, ὁ, der Weinpresser
- τραπητός, ausgekeltert; οἶνος, der Wein von der Kelter, Most
- τρασιά, ἡ, Horde, Darre, Flechtwerk, um Früchte, Käse, Feigen u. dgl. darauf zu trocknen; Tenne
- τραυλίζω, lispeln, schnarren, bes. von denen, die einen Buchstaben nicht deutlich aussprechen, wie Alkibiades R als L sprach
- τραυλισμός, ὁ, das Lispeln, Schnarren, der Fehler in der Aussprache, wenn man einen Buchstaben, bes. L u. R, nicht deutlich aussprechen kann
- τραυλός, lispelnd, schnarrend, der einen Buchstaben, bes. L u. R, nicht deutlich aussprechen kann. Übtr., zwitschernd, von der Schwalbe
- τραυλότης, ητος, ἡ, das Lispeln, Schnarren, Stottern
- τραυλό-φωνος, mit stotternder Stimme
- τραῦμα, τό, Wunde, Verletzung; auch vom Schiffe u. vom ganzen Heere: Niederlage
- τραυματίας, ὁ, verwundet, der Verwundete
- τραυματίζω, verwunden
- τραυματικός, zur Wunde gehörig, sie betreffend; auch = die Wunde heilend
- τραυματο-ποιός, όν, Wunden machend
- τραφερός, eigtl. wohlgenährt, feist, fett; ἐπὶ τραφερήν τε καὶ ὑγρήν, das feste Land, Ggstz des Meeres; ἡ τραφερή, = γῆ, Land; τραφερὴ κέλευϑος, der Weg auf dem Lande. Auch act., nährend
- τράφηξ, ὁ, Bord der Schiffe
- τραχᾱλᾶς, ᾶντος, ὁ, Beiname Konstantins des Großen: mit starkem Nacken, irrisor
- τραχηλ-άγχη, ἡ, Strick, Schleife, den Hals zuzuschnüren
- τραχήλια, τά, ein Stück Fleisch vom Halse, das man wenig achtete und wegwarf
- τραχηλιαῖος, vorn, am Halse, ihn betreffend
- τραχηλιάω, seinen Nacken stolz in die Höhe werfen, ihn stolz gebogen tragen, bes. vom Pferde; übertr., stolz einhergehen, auch halsstarrig sein
- τραχηλίζω, den Hals beim Schlachten umdrehen od. zurückbiegen, um ihn vorn zu entblößen, dah. übh. entblößen, öffnen, zeigen. Vom Pferde: den Reiter kopfüber herunterwerfen, auch von den Schiffen in der Charybdis. Auch = beim Halse fassen und ringen; übertr. im pass., geplagt werden
- τραχηλισμός, ὁ, das Umbiegen, Zurückdrehen des Halses