- κεχηνότως, gähnend, mit offenem Munde
- κεχην-ώδης, ες, gähnend
- κεχυμένως, verschwenderisch
- κεχωρισμένως, abgesondert
- κῆβος, ὁ, eine geschwänzte Affenart
- κηδεία, ἡ, 1) Bestattung eines Toten, Leichenbegängnis. 2) Verwandtschaft, Verschwägerung
- κήδειος, 1) der Fürsorge od. Achtung würdig, Gegenstand der Fürsorge, lieb, teuer; sorgsam. 2) zum Leichenbegängnis gehörig, die Trauer andeutend; so auch κουρὰν δ' ἰδοῦσα τήνδε κηδείου τριχός, von der zum Zeichen der Trauer abgeschnittenen Locke, Trauerlocke, nicht Locke des Bruders
- κηδεμονία, ἡ, Besorgung, Pflege
- κηδεμονικός, Sorge tragend, sorgsam, besorgend, pflegend
- κηδεμών, όνος, ὁ, der Besorger, Pfleger; diejenigen, welche das Leichenbegängnis, die Bestattung besorgen; auch von Schutzgöttern; Verwandter (durch Verschwägerung)
- κήδεος, ον, οἷς κήδεός ἐστι νέκυς, die den Toten besorgen müssen, von denen der Tote zu bestatten ist
- κηδεστής, ὁ, jeder durch Heirat Verwandte, Verschwägerte; Schwiegersohn; Schwiegervater; Schwager, sowohl Frauenbruder, als Mannesbruder; auch Stiefvater
- κηδεστία, ἡ, Verwandtschaft durch Heirat, Verschwägerung
- κηδεστικός, die Verwandtschaft durch Heirat, die Verschwägerung betreffend
- κηδέστρια, ἡ, Schwiegermutter, Schwiegertochter
- κήδευμα, τό, Verwandtschaft durch Heirat, Verschwägerung
- κηδεύσιμος, der Fürsorge würdig, od. zu bestatten
- κήδευσις, ἡ, das Bestatten der Toten
- κηδεύω, besorgen, pflegen; a) eine Leiche bestatten; b) durch Heirat, τὴν παῖδα, die Tochter verheiraten, οἱ κηδεύσαντες, die Schwiegereltern. Gew. intr., sich verschwägern, sich verheiraten, τὸ κηδεῦσαι καϑ' ἑαυτὸν ἀριστεύει μακρῷ, sich seinem Stande gemäß verheiraten
- κήδιστος, der Fürsorge, Achtung am würdigsten, der teuerste, werteste
- κῆδος, τό, Sorge, 1) Kummer, Betrübnis, Trauer; τῶν ἄλλων οὐ κῆδος, wegen der anderen ist keine Sorge, vor den anderen darf uns nicht bange sein. Bes. Trauer um einen Verstorbenen. Bestattung der Toten. 2) Verwandtschaft durch Heirat, Verschwägerung
- κηδοσύνη, ἡ, Betrübnis, Kummer
- κηδόσυνος, besorgt, sorgsam
- κήδω, besorgt machen, betrüben; übh. Schaden zufügen, verletzen, kränken. Med. κήδομαι, sich bekümmern, Sorge tragen für einen, sich seiner annehmen; auch = bestatten
- κηδωλός, sorgend
- κηθίς, ίδος, ἡ, u. κήθιον, τό, 1) das Gefäß, in welches beim Wählen der Richter die Lose geworfen wurden. 2) der Becher, in dem man beim Würfelspiel die Würfel umschüttelt, bevor man sie ausschüttet
- κηκάζω, u. κηκαδέω, schlecht machen, schmähen, schelten. Eigtl. vom Schreien der κήξ
- κηκάς, άδος, ἡ, schlecht machend, schmähend, scheltend, beschädigend
- κηκασμός, ὁ, Schmähung, Schimpf
- κηκίβαλοι, οἱ, Schaltiere
- κηκίδιον, τό, Galläpfelchen
- κηκῑδο-φόρος, Galläpfel tragend
- κηκίς, ῖδος, ἡ, alles Hervorquellende, Hervorsprudelnde, κηκίω; vom Blute; der Qualm; πορφύρας, der Purpursaft; μυδῶσα κηκὶς μηρίων ἐτήκετο κἀνέπτυε, von dem am Feuer verbratenden Fette. Später = der Gallapfel, der aus dem Safte der von gewissen Insekten angestochenen Eichenblätter entsteht, zum Schwarzfärben gebraucht
- κηκίω, hervorquellen, -sprudeln, reichlich ausströmen; ϑάλασσα κήκιε πολλὴ ἂν στόμα, viel Meerwasser strömte aus dem Munde; pass., τὰν ϑερμοτάταν αἱμάδα κηκιομέναν ἑλκέων, der aus der Wunde herausgetrieben wird, hervordringt; vom Rauch, Qualm
- κήλας, ὁ, der Kropfvogel
- κηλάς, άδος, ἡ, νεφέλη, 1) eine Wolke, die Wind, nicht Regen ankündigt, Windwolke; κηλὰς ἡμέρα, ein windiger, stürmischer Tag; auch vom Fuchse
- κηλάστρα, ἡ, u. κήλαστρον, τό, u. κήλαστρος, ἡ, ein immer grünender Baum, calastrus; ein Melkgefäß
- κήλεος, brennend, flammend
- κηλέστης, ὁ, der Bezaubernde, Entzückende
- κηλέω, besänftigen, beruhigen, mildern, lindern. Gewöhnlich = ϑέλγω, durch Musik, Gesang, zauberische Worte besänftigen, bezaubern; bestechen. Krankheiten durch Zauberformeln lindern, heilen
- κήλη, ἡ, Geschwulst, bes. Bruch
- κηληδών, όνος, ἡ, ein durch süßen Gesang bezauberndes, mythisches Wesen
- κηληθμός, ὁ, Bezauberung, bes. dadurch bewirktes Schweigen, entzücktes Schweigen
- κήληθρον, τό, Beschwichtigungs-, Zaubermittel
- κήλημα, τό, Bezauberung, Täuschung; vom Liebeszauber
- κήλησις, ἡ, das Bezaubern, Beschwichtigen; Ergötzen, Täuschen
- κηλητήριος, bezaubernd, besänftigend; τὸ κηλητήριον, Liebeszaubermittel
- κηλητής, ὁ, der Bezaubernde, für sich Gewinnende
- κηλήτης, ὁ, der einen Bruch od. Kropf hat
- κηλῑδόω, beflecken, beschmutzen; κηλιδοῦσϑαι, Flecken bekommen
- κηλίδωμα, τό, der Flecken
- κηλίδωσις, ἡ, die Befleckung
- κηλιός, brennbar
- κηλίς, ῖδος, ἡ, Fleck, Schmutz; Blutfleck; übertr., Schmach; Brandmal
- κῆλον, τό, eigtl. von καίω, jedes dürre u. deshalb leicht brennende Stück Holz; bes. a) der hölzerne Schaft des Pfeils, u. der Pfeil selbst; ἐννῆμαρ μὲν ἀνὰ στρατὸν ῷχετο κῆλα ϑεοῖο, die Geschosse des Apollo, die Pest erregen, u. des Zeus, die in Gewitter, in Regen, Schnee u. dgl. bestehen. b) Danach heißen die Sonnenstrahlen χρύσεα κῆλα ἠελίου; von der Cither φόρμιγγος κῆλα καὶ δαιμόνων ϑέλγει φρένας, die Gesänge als Geschosse der Lyra
- κηλο-τομία, ἡ, das Schneiden eines Bruches
- κηλο-τόμος, einen Bruch schneidend, operierend
- κηλόω, 1) verbrennen
- κήλων, ωνος, ὁ, 1) der Brunnenschwengel, oder der Balken beim Ziehbrunnen, der herabgelassen wird, auch Pumpe im Schiff. 2) ὄνος, der Zuchthengst; auch übertr. von einem geilen Menschen. Den Pan nennt so Cratin
- κηλώνειον, τό, Brunnenschwengel am Ziehbrunnen
- κηλωνεύω, einen Schwengel am Ziehbrunnen errichten, einen solchen Balken drehen
- κηλωστά, τά, Hurenhäuser
- κημός, ὁ, ein Maulkorb, der dem Pferde angelegt wird, wenn es am Zügel geführt wird, damit es nicht beißen kann; auch bei Menschen, wo der Knetende beim Bereiten des Teiges einen solchen hat, ein Tuch; ein geflochtenes Körbchen, der Deckel der Urne, in welche die Stimmsteinchen geworfen wurden; auch eine Art Fischerreuse; ein Frauenschmuck
- κῆμος, ἡ, eine magische Pflanze
- κημόω, dem Pferde den Maulkorb anlegen
- κήμωσις, ἡ, das Anlegen des Maulkorbs
- κῆνσος, ὁ, das lat. census
- κήνσωρ, das lat. censor
- κήξ, κηκός, ἡ, ein Meervogel, auch κήϋξ u. καύηξ genannt, Seemöve
- κηπαία, ἡ, ein Kraut, eine Salatpflanze
- κηπαῖος, aus dem Garten, zum Garten gehörig; ἡ κηπαία, sc. ϑύρα, die Gartentür; im Garten gebaut
- κηπεία, ἡ, der Gartenbau
- κήπευμα, τό, das im Garten Gebaute, das Gartengewächs
- κηπεύς, ὁ, der Gärtner
- κηπεύσιμος, was im Garten gebaut werden kann
- κηπευτικός, den Gärtner betreffend, ἡ κηπευτική, die Gartenbaukunst
- κηπεύω, im Garten Bäume ziehen; τὰ κηπευόμενα, Gartengewächse; κηπευτός, im Garten gebaut. Übertr., pflegen
- κηπίον, τό, eine Art sich die Haare scheren zu lassen
- κηπίς, ίδος, ἡ, Νύμ φη, Gartennymphe
- κηπο-κόμας, ὁ, der das Haar nach der Art geschoren trägt, die man κῆπος nennt
- κηπο-λόγος, im Garten lehrend, Epikur
- κηπο-ποιΐα, ἡ, Anlegung eines Gartens
- κῆπος, ὁ, 1) der Garten; auch der Kampfplatz in Olympia Διὸς κῆπος; übertr., ἐξαίρετον Χαρίτων κῆπον νέμομαι, die Dichtkunst; Ἀδώνιδος κῆποι, sprichwörtlich für jeden schnell vorübergehenden Reiz, für alles Gehaltlose; οἱ ἀπὸ τῶν κήπων werden die Epikuräer genannt, weil Epikur in einem Garten lehrte. 2) die weibliche Scham. 3) eine gewisse Art die Haare zu scheren. 4) Eine geschwänzte Affenart
- κηπο-τάφιον, τό, Grabmal im Garten
- κηπο-τύραννος, ὁ, der Gartentyrann, hieß der Epikuräer Apollodor
- κηπ-ουρέω, Gartenbau treiben
- κηπ-ουρία, ἡ, Gartenbau
- κηπ-ουρικός, ή, όν, zum Gartenbau gehörig
- κηπ-ουρός, ὁ, Gartenhüter; so heißt Priapus; übh. Gärtner
- κηπο-φύλαξ, ακος, ὁ, Gartenwächter
- κήρ, κηρός, ἡ, 1) die Todesgöttinn, die Göttinn des Sterbens, bes. beim gewaltsamen Tode, die den Griechen schrecklich erscheint, während der Todesgott, Θάνατος, unter einem freundlichen Bilde dargestellt wird; Todesgeschick; sie erscheint mit der Ἔρις u. dem Κυδοιμός auf dem Schlachtfelde in blutgetränktem Gewande, die Verwundeten u. Sterbenden herumzerrend. Es ist dem, der gewaltsames Todes sterben soll, schon bei der Geburt eine eigene Κήρ zugeteilt, die ihn zur bestimmten Zeit ereilt; nur Achilles hat zwei Keren, Todesloose, zwischen denen ihm zu wählen gestattet war. Μυρίαι, denn es gibt unzählig viel Keren der einzelnen Menschen oder viel verschiedene Todesarten. Die einzelne Κήρ heißt μέλαινα, ὀλοή, κακή; auch Κῆρες ϑανάτοιο. Übh. Unglück u. Verderben; so das Verderben, das die Angel unter die Fische bringt. Es erscheinen die Keren als Rache- od. Strafgöttinnen. Später übh. Unglücksgöttinn. 2) als Appellativum, das Todesgeschick, der Tod; τὸ δέ τοι κὴρ εἴδεται εἶναι, das dünkt dir der Tod zu sein. Verderben; auch von der Krankheit des Philoktet; Schmach; auch in sittlicher Beziehung, Fehler, Unvollkommenheit
- κῆρ, κῆρος, τό, das Herz; bezeichnet bes. den Sitz des Wollens u. Begehrens; μετὰ σὸν καὶ ἐμὸν κῆρ, nach deinem u. meinem Herzen, Sinne; es bezeichnet dah. die Leidenschaft der Liebe u. des Hasses, πέρι κῆρι φιλεῖν, von Herzen lieben; des Zornes; der Freude; der Trauer; des Mutes u. der Furcht; auch vom Löwen. Seltener vom Verstande, als gleichbedeutend mit νόος verbunden
- κήρα, ἡ, = κήρ, Verderben, Schaden
- κηραίνω, 1) beschädigen, verderben, ins Unglück bringen. 2) in Not u. Angst sein, besorgt sein; auch = zürnen
- κηρ-αμύντης, ὁ, Unglücksabwender
- κηραφίς, ίδος, ἡ, Meerkrabbe
- κηρ-αχάτης, ὁ, wachsgelber Achat
- κηρ-έλαιον, τό, Wachsöl, eine Salbe aus Öl und Wachs
- κηρ-εμ-βροχή, ἡ, feuchter Umschlag mit Wachs
- κηρέσιος, tödlich, verderblich
- κηρεσι-φόρος, Tod, Verderben bringend
- κηρεσσι-φόρητοι, κύνες, von den Keren angehetzt
- κηρία, ἡ, Binde, Verband
- κηριάζω, einer Honigwabe ähnlich sein od. ähnlich machen
- κήρινδον, τό, eine Sommerblume
- κήρινθος, ὁ, das Bienenbrot
- κήρινος, wächsern; ὀπώρα, d. i. der Honig; übertr., ϑωπεῖαι τοὺς ϑυμοὺς μαλάττουσαι κηρίνους ποιοῠσιν, weich wie Wachs machen
- κηριο-ειδής, ές, wachsscheibenartig
- κηριο-κλέπτης, ὁ, Honigwabendieb, späterer Titel der 19. Idylle des Theocr.
- κηρίον, τό, Wachskuchen der Bienen, Honigwabe; auch der Honig selbst; von den Wachstafeln eines Buches. Bei den Ärzten ein grindartiger Ausschlag, schlimmer als ἀχώρ
- κηριόομαι, verletzen
- κηριο-ποιός, Wachs, Honigwaben bereitend
- κηρίς, ίδος, ἡ, ein Fisch
- κηρίτης, ὁ, λίϑος, der Wachsstein
- κηρι-τρεφής, ές, zum Tode, zum Unglück aufgezogen, sterblich
- κηρί-φατος, von den Keren gewaltsam getötet
- κηρίων, ωνος, ὁ, Wachslicht, Wachsfackel; Hochzeitsfackel der Römer; auch eine Peitsche
- κηρο-γονία, ἡ, Erzeugung, Bildung des Wachses
- κηρο-γραφέω, mit Wachs malen
- κηρο-γραφία, ἡ, Wachsmalerei
- κηρό-δετος, u. κηρο-δέτης, ὁ, mit Wachs verbunden, befestigt; πνεῦμα, das Blasen auf dieser
- κηρο-δομέω, mit Wachs bauen (von den Bienen)
- κηρο-δόχος, Wachsbehälter
- κηρο-ειδής, ές, wachsähnlich, wächsern; wachsfarbig
- κηρόθεν, von Herzen
- κηρόθι, im Herzen, herzlich; κηρόϑι μᾶλλον, von der Liebe u. dem Zorne
- κηρό-μελι, τό, Wachshonig
- κηρο-παγής, ές, aus Wachs zusammengefügt; ϑαλάμαι, Bienenzellen
- κηρό-πισσος, ὁ, Wachspech, Salbe aus Wachs u. Pech (πίσσα), welche die Ärzte brauchten und womit sich die Fechter bestrichen
- κηρο-πλαστέω, aus Wachs bilden; von den Bienen
- κηρο-πλάστης, ὁ, der Wachsbildner, Wachsbossierer
- κηρο-πλαστικός, ή, όν, ἡ κηροπλαστική, die Wachsbildnerei
- κηρό-πλαστος, aus Wachs gebildet; von den Honigwaben; δόναξ, mit Wachs zusammengefügt; übertr. von der Schönheit eines Mädchens
- κηρο-ποιέω, Wachs machen
- κηρο-ποιός, Wachs machend
- κηρο-πώλης, ὁ, Wachshändler
- κηρός, ὁ, Wachs. Im plur. Wachskerzen
- κηρο-τέχνης, ὁ, Wachskünstler, -bildner
- κηρο-τρόφος, den Tod nährend, tödlich
- κηρό-τροφα, wachsgenährt, wächsern
- κηρ-ουλκός, ins Verderben ziehend
- κηρο-φορέω, Wachs eintragen
- κηρο-χίτων, ωνος, mit Wachs bekleidet
- κηρό-χρως, ωτος, wachsfarbig
- κηρο-χυτέω, Wachs schmelzen und formen, aus Wachs bilden; von den Bienen
- κηρό-χυτος, aus Wachs gebildet; μείλιγμα, von der mit Wachs verbundenen Syrinx
- κηρόω, 1) (von κηρός), mit Wachs überziehen; aus Wachs bilden; κεκήρωται ἡ σύριγξ, mit Wachs zusammengefügt. 2) (von κήρ), verletzen, beschädigen
- κήρυγμα, τό, das durch den Herold Ausgerufene, Bekanntmachung, Befehl. Auch die ausgerufene Belohnung, der auf eine Person oder Sache gesetzte Preis
- κηρύκαινα, ἡ, 1) fem. von κήρυξ, Heroldin. 2) in Alexandrien Weiber, welche die mit der weiblichen Reinigung befleckten Tücher (φυλάκια) aus den Häusern abholten u. ins Meer trugen
- κηρῡκεία, ἡ, das Heroldsamt. Der Lohn des Herolds
- κηρῡκειο-ειδής, ές, von der Gestalt des Heroldstabes
- κηρύκειον, τό, der Heroldstab, mit welchem Hermes immer dargestellt wird. Der Lohn des Herolds, der Ausruferlohn. Auch der Stein, auf welchen der Herold beim Ausrufen trat
- κηρύκειος, den Herold betreffend, ihm eigen
- κηρύκευμα, τό, der Ausruf, die Botschaft des Herolds
- κηρύκευσις, ἡ, das Ausrufen
- κηρῡκεύω, ein Herold sein, das Amt des Herolds verwalten, bekannt machen
- κηρῡκικός, den Herold betreffend, des Herolds; ἡ κηρυκική, das Heroldsamt
- κηρύκινος, den Herold betreffend; ῥάβδος, Heroldstab,
- κηρύκιον, τό, 1) = κηρύκειον, Heroldstab. 2) die Meerschnecke, die auch κήρυξ heißt; eine Augensalbe
- κηρῡκιο-φόρος, den Heroldstab tragend
- κηρῡκ-ώδης, ες, von der Gestalt der Meerschnecke
- κηρύλος, ὁ, ein Meervogel, das Männchen des Eisvogels
- κήρῡνος, ὁ, ein Wurf mit Würfeln
- κήρῡξ, ῡκος, ὁ, der Ausrufer, der Herold, ein ehrenvolles Amt, das nur Freie haben; sie rufen das Volk zu den Volksversammlungen zusammen, haben Ruhe zu gebieten u. die Ordnung in diesen Versammlungen aufrecht zu erhalten, haben als Zeichen ihres Amtes σκῆπτρα und händigen dem Könige, wenn er sein Amt versehen und sprechen will, das Szepter ein. Sie müssen eine starke Stimme haben, dah. λιγύφϑογγοι, ἠερόφωνοι u. ä.; sie werden zu den δημιουργοί gerechnet; sie stehen unter dem unmittelbaren Schutze des Zeus u. gelten deshalb als heilig u. unverletzlich; sie begleiten daher auch bei Unterhandlungen, die mit dem Feinde od. mit Fremden angeknüpft werden sollen, die Abgeordneten, denn ihr Geleit gewährt persönliche Sicherheit. Bes. haben sie auch als Opferdiener alles zum öffentlichen Opfer Gehörige zu besorgen, warten auch beim Opferschmause und größeren Festen auf, welche die Fürsten geben, mischen den Wein und verteilen ihn; Hermes als Herold des Zeus und der Götter ist ihr besonderer Schutzgott. Übh. heißt κήρυξ derjenige, welcher etwas meldet, anzeigt; auch der Hahn heißt so. Auch in der geschichtlichen Zeit finden sie sich zum Ausrichten von Staatsbotschaften u. sonst in Staatsdiensten gebraucht; ὁ τῶν μυστῶν κήρυξ, der bei den Mysterien gebraucht wurde. Oft neben πρέσβεις als nur im Kriege, πρέσβεις auch im Frieden gebraucht. Ein Fisch od. eine Meerschneckenart, weil die gewundene Schale derselben von den Herolden als ein Horn zum Blasen gebraucht wurde. Der Prediger, Verkündiger des Wortes
- κήρυξις, ἡ, das Ausrufen, Verkündigen; die Verkündigung des Wortes
- κηρύσσω, ein Herold sein, das Amt des Herolds verwalten; κηρύσσων γήρασκε, er wurde alt im Heroldsdienste; als Herold ausrufen; λαὸν ἀγορήνδε, das Volk zur Versammlung rufen; daher κηρύσσειν τινά, einen herbeirufen; verkündigen, melden, befehlen; ταῦτ' ἐκηρύχϑη πόλει, dies wurde gemeldet; auch impers. heißt κηρύσσει, sc. ὁ κήρυξ, man ruft öffentlich aus, verkündet durch Heroldsruf; laut ausrufen, öffentlich feilbieten lassen; κηρύσσω τὸν Ἔρωτα, wie einen entlaufenen Sklaven bekannt machen; ϑεούς, laut anrufen. Vom Hahn: krähen; predigen, öffentlich lehren, absol., Matth. 3, 1
- κηρ-ώδης, ες, wachsartig, wächsern
- κήρωμα, τό, das von Wachs Gemachte od. damit Überzogene; a) die mit Wachs überzogene Schreibtafel; b) ein Wachspflaster; c) eine Salbe aus Wachs u. Öl, welche die Ringer brauchten; auch die Palästra selbst
- κηρωματικός, mit Wachssalbe bestrichen
- κηρωματιστής, ὁ, der mit Wachssalbe Bestreichende
- κηρών, ῶνος, ὁ, der Bienenstock
- κήρωσις, ἡ, der Überzug von Wachs
- κηρωτάριον, τό, Wachspflaster
- κηρωτο-ειδής, ές, wachs-, heftpflasterartig
- κηρωτο-μάλαγμα, τό, Wachspflaster
- κηρωτός, mit Wachs überzogen; τὸ κηρωτόν, auch ἡ κηρωτή, ein Wachs- oder Heftpflaster; eine pomadenartige Wachssalbe. Auch eine Schminke
- κητεία, ἡ, das Fangen großer Meerfische, bes. der Thunfische, u. der Ort, wo sie gefangen werden
- κήτειος, von großen Meerfischen, κητείοις νώτοισιν ἐφήμεναι, von den Nereiden
- κητεύω, große Meerfische, Thunfische fangen
- κήτημα, τό, eingesalzenes Fleisch großer Meerfische, bes. der Thunfische
- κητό-δορπος, den großen Meerfischen Fraß, Nahrung gebend
- κητο-θηρία, ἡ, Fang der großen Meerfische; ein Magazin der zu diesem Fange nötigen Gerätschaften
- κητόομαι, zum Seeungeheuer, zum großen Meerfisch heranwachsen
- κῆτος, τό, jedes große Meertier, Seeungeheuer. Später Walfische, Haifische u. bes. Thunfische, pisces cetacei; große Flußfische. Das Gestirn, der Walfisch, pistrix; eigtl. = Schlund, Höhle
- κητο-τρόφος, große Seetiere ernährend
- κητο-φάγος, große Seetiere verzehrend
- κητο-φόνος, Meer-, Thunfische tötend
- κητ-ώδης, ες, von der Art, der Größe der Seeungeheuer, großer Meerfisch; übh. groß, ungeheuer
- κητώεις, εσσα, εν, ein Beiwort von Λακεδαίμων, κητώεσσα, entweder übh. sehr groß, geräumig, od. wahrscheinlicher mit großen Schlünden, d. i. in tiefem Tale zwischen den hohen Bergen Taygetus u. Parthenios gelegen, dah. es auch κοίλη heißt; od. viele Schlünde, Klüfte habend, so daß Lacedämon auf das ganze berg- u. talreiche Land ginge.
- κήϋξ, ϋκος, ὁ, ein gefräßiger Meervogel
- κηφήν, ῆνος, ὁ, die Drohne im Bienenstock, die nicht arbeitet u. doch mitzehrt u. keinen Stachel hat; dah. häufig als Sinnbild der Trägheit, die frech dem Verdienste den mühvoll erarbeiteten Lohn entreißt, sich aneignet, was dem Würdigeren gebührt. Auch ποῦ γαίας δουλεύσω γραῦς ὡς κηφήν, alt, entkräftet, unfähig zur Arbeit, wie ὄρνις, dem vor Alter u. Entkräftung die Schwung- u. Schwanzfedern ausgefallen sind; von einem guten Dichter οὐ κηφῆνα παλίμπλυτον, ἀλλά τι τέχνης ἄξιον ἀρχαίης λείψανον, der nicht, ohne eigne Tätigkeit u. dichterische Kraft, nur anderen nachbetet, alles aufwärmt
- κηφήνιον, τό, kleine Drohne, od. junge Brut der Drohnen, die Drohnenzelle
- κηφην-ώδης, ες, drohnenartig
- κηώδης, ες, duftig, wohlriechend, wie angezündeter Weihrauch
- κηώεις, εσσα, εν, duftig
- κίβδη, ἡ, Metallschlacke
- κιβδηλεία, ἡ, eigtl. Beimischung von Metallschlacken; gew. übertr. Verfälschung, Betrug
- κιβδήλευμα, τό, das Verfälschte, die Verfälschung, bes. der Waren
- κιβδηλεύω, verfälschen, bes. Münzen, Gold; Waren verfälschen u. damit den Käufer betrügen; übh. listig, trüglich reden u. handeln
- κιβδηλία, ἡ, Verfälschung des Geldes, übh. Betrug, Falschheit
- κιβδηλιάω, wie verfälschtes, unechtes Gold aussehen, u. dah. entlehnt von der Farbe, bleich, gelb aussehen
- κιβδηλίς, ίδος, ἡ, Metallschlacke
- κίβδηλος, eigtl. von unreinem, von den Schlacken nicht gehörig gesäubertem Metall, wodurch bes. das Gold an Gehalt u. Ansehen verliert, dah. verfälscht, unecht; νόμισμα, falsche Münze. Übertr. von Menschen: betrügerisch, falsch, bes. im Handel u. Wandel; κίβδηλον κακόν, die Weiber; τὴν πόλιν κίβδηλον καὶ ἄπιστον ποιεῖν, unzuverlässig; zweideutig; χρησμός, ein doppelsinniges Orakel. Auch = unecht von Seiten der Geburt. Adv. κιβδήλως, falsch
- κίβδης, ὁ, ein Fälscher, Betrüger
- κίβδος, ἡ, Schlacke
- κίβδων, ωνος, ὁ, Bergmann
- κίβισις, ἡ, Tasche, Ranzen
- κιβώριον, τό, das Fruchtgehäuse der ägyptischen Pflanze κολοκασία, einer Art nymphaea, welches den eßbaren Samen
- κῑβωτο-ειδής, ές, kasten-, kistenähnlich
- κῑβωτο-ποιός, Kisten machend
- κῑβωτός, ἡ, hölzerner Kasten, Kiste, Schrank
- κιγκλίζω, oft schnell hin u. her bewegen, wie der Vogel κίγκλος den Schwanz schnell hin u. her bewegt
- κιγκλίς, ίδος, ἡ, Gitter, Umgitterung, Einschluß, cancelli; vom Gefängnis; bes. in Athen die Schranken um die Ratsversammlung; ἐντὸς τῆς κιγκλίδος διατράβων, zu einen Hause gehörend; auch κιγκλίδες διαλεκτικαί, dialektische Spitzfindigkeiten, hinter denen man sich wie hinter einem Gitter versteckt
- κίγκλισις, ἡ, u. κιγκλισμός, ὁ, häufige, schnelle Bewegung
- κιγκλο-βάτης, ὁ, wie der Vogel κίγκλος gehend
- κίγκλος, ὁ, ein Wasservogel, der den Schwanz oft hin u. her bewegt, wie die Bachstelze. Sprichwörtlich κίγκλου πτωχότερος, weil man glaubte, dieser Vogel baue kein eigenes Nest; κίγκαλος, ein Fisch
- κίδαλον, τό, die Zwiebel
- κίδαρις, εως, ἡ, eine Art von persischem Turban, wie ihn bes. die Könige trugen, aufgerichtet u. oben spitz zulaufend; ein Tanz bei den Arkadern
- κιδαφεύω, schlau, listig sein, handeln
- κιδάφη, ἡ, der Fuchs
- κίδαφος, u. κιδάφιος, schlau, listig, verschmitzt
- κίδναμαι, verbreitet, zerstreut werden, sich ausbreiten; ὑπεὶρ ἅλα, πᾶσαν ἐπ' αἶαν κίδναται Ἠώς, das Licht verbreitet sich über Land u. Meer
- κίδνη, ἡ, geröstete Gerste
- κιθάρα, ἡ, 1) die Zither, ein Saiteninstrument. Sie war von der λύρα unterschieden, durch Hermes erfunden. 2) = κίϑαρος, Brusthöhle. 3) eine Pflanze
- κιθαρίζω, die Zither u. übh. ein Saiteninstrument spielen; vorgesungen u. geweissagt; κιϑαρίζομαι, sich auf der Zither vorspielen lassen, τὸ κιϑαριζόμενον, das auf der Zither gespielte Stück
- κίθαρις, ιος, ἡ, = κιϑάρα, die Zither. Das Zitherspiel, die Kunst, die Zither zu spielen
- κιθάρισις, ἡ, das Zitherspiel; ψιλή, ohne Gesang
- κιθάρισμα, τό, das auf der Zither Gespielte
- κιθαριστήριος, αὐλοί, mit denen die Zither begleitet wird
- κιθαριστής, ὁ, der Zitherspieler; von κιϑαρῳδός so unterscheiden, daß dieser auch zur Zither singt, der κιϑαριστής aber bloß spielt
- κιθαριστικός, das Zitherspielen betreffend; ἡ κιϑαριστική, sc. τέχνη, die Kunst des Zitherspielens; ὁ κιϑ., der das Zitherspielen versteht
- κιθαριστύς, ύος, ἡ, das Zitherspielen
- κίθαρος, ὁ, 1) ein Fisch aus dem Geschlechte der Schollen, dem Apollo heilig; ein Nilfisch. 2) die Brust, der Brustkasten
- κιθαρ-ῳδέω, auf der Zither spielen u. dazu singen
- κιθαρ-ῴδησις, ἡ, u. κιθαρ-ῳδία, ἡ, das Spielen auf der Zither u. das Singen dazu
- κιθαρ-ῳδικός, ή, όν, zum Spielen der Zither mit Gesangbegleitung gehörig
- κιθαρ-ῳδός, ὁ, der die Zither spielt u. dazu singt, unterschieden von κιϑαριστής
- κίκαμα, τά, u. κῑκάμια, τά, od. κικαμία, ἡ, eine Gemüseart
- κῖκι, εως, τό, der Wunderbaum, ricinus, sonst κρότων genannt, aus dessen Frucht ein abführendes Öl gepreßt wird
- κίκιννος, ὁ, gekräuseltes Haar, Haarlocke
- κίκινος, vom Wunderbaume gemacht, ἔλαιον, Ricinusöl
- κικκαβαῦ, ein Schrei, der die Stimme der Nachteulen nachahmt
- κικκόβη, ἡ, die Nachteule
- κικκαβίζω, wie eine Nachteule schreien
- κίκκαβος, ὁ, eine sehr kleine Münze im Hades, komisch fingiert
- κίκκασος, ὁ, ein Wurf im Würfelspiel
- κίκκος, ὁ, die Fruchthilfe, das Kerngehäuse im Obste
- κικλήσκω, = καλέω, rufen, herbei rufen; zum Gastmahl; anrufen, anflehen; anreden. Übh. nennen, benennen
- κικυμίς, ίδος, ἡ, u. κίκυμος, ὁ, Nachteule
- κικυμώττω, blödsichtig sein, wie die Nachteulen
- κίκυς, ἡ, die Kraft, Spannkraft
- κῑκύω, stark sein
- κίκω, in Bewegung setzen, werfen
- κιλικίζω, eigentl. den Kilikier spielen, d. i. betrügen
- κιλικισμός, ὁ, kilikische, d. i. treulose, grausame Handlungsweise
- κιλλ-ακτήρ, ῆρος, ὁ, Eseltreiber
- κιλλί-βας, αντος, ὁ, ein Gestell, auf welches der Schild weggelegt wird; ein Teil des Wagengestells. Ein Gestell zu einer Wurfmaschine. Die Staffelei der Maler
- κίλλιξ, ικος, ὁ, ein Ochse mit einem krummgebogenen Horn
- κίλλιος, dem Esel ähnlich, eselgrau
- κίλλος . ὁ, der Esel
- κίλλ-ουρος, ὁ, Wackelschwanz, Bebsterz, ein Vogel wie die Bachstelze
- κιμβάζω, niederkauern, u. dah. zaudern, säumen
- κιμβεία, ἡ, neben αἰσχροκερδία u. φειδωλία genannt, von kleinlicher Knauserigkeit
- κιμβερικόν, τό, sc. ἱμάτιον, ein Frauenkleid
- κιμβικεία, ἡ, u. κιμβικία,
u. κιμβία, ἡ, kleinlicher Geiz, Knauserei
- κιμβικεύομαι, kleinlich geizig, knauserig sein
- κίμβιξ, ικος, ὁ, ein Knicker, Knauser, Geizhals; übh. Kleinigkeitskrämer, der sich mit kleinlichen Dingen beschäftigt
- κινάβρα, ἡ, der Gestank des Bockes; der Geruch des Schweißes unter den Achseln; eines schmutzigen Bartes
- κιναβράω, einen Bocksgeruch haben, stinken
- κινάβρευμα, τό, der Bocksgeruch
- κίναδος, τό; Tier; sizilisch = der Fuchs; übertr., wie bei uns von listigen, verschlagenen Menschen, als Schimpfwort; ἐπίτριπτον κίναδος, ein durchtriebener, abgefeimter Fuchs
- κινάθισμα, τό, die hörbare Bewegung, Geräusch
- κιναιδία, ἡ, das unzüchtige Leben u. Treiben eines κίναιδος, unnatürliche Wollust
- κιναιδιαῖος, liederlich lebend
- κιναιδίζομαι, wie ein κίναιδος leben
- κιν-αίδιον, τό, ein Vogel
- κιναίδισμα, τό, unzüchtiges Leben des κίναιδος
- κιναιδο-γράφος, der unzüchtige Sachen schreibt
- κιναιδο-λογέω, von unzüchtigen Dingen sprechen
- κιναιδο-λογία, ἡ, das Sprechen von unzüchtigen Dingen
- κιναιδο-λόγος, von unzüchtigen Dingen sprechend
- κίναιδος, ὁ, ein Mensch, der widernatürliche Unzucht treibt u. mit sich treiben läßt, übh. unzüchtiger, verworfener Mensch. Ein Seefisch. Ein Edelstein
- κιναιδ-ώδης, ες, einem κίναιδος ähnlich, unzüchtig
- κινάρα, ἡ, eine Artischockenart
- κιναρη-φάγος, Artischocken fressend
- κιν-αχύρα, ἡ, das Beutelsieb in der Mühle, die Kleie von dem Mehl zu sondern
- κινδύνευμα, τό, das Wagstück, das kühne Unternehmen
- κινδῡνευτής, ὁ, der Waghals
- κινδῡνευτικός, zum Wagen geneigt, waghalsig
- κινδῡνεύω, 1) sich in Gefahr begeben, wagen, bes. in der Schlacht kämpfen; ὡς δεῖ ὡπλίσϑαι τὸν μέλλοντα ἐφ' ἵππου κινδυνεύειν, der zu Pferde kämpfen will; ὁ κινδυνεύων τόπος, der Ort der Gefahr; c. dat., τῇ ψυχῇ, sein Leben aufs Spiel setzen, daran wagen; c. acc., τὴν μάχην ἐν τοῖς ἐπιλέκτοις ἐκινδύ-νευσα, ich habe die Schlacht mitgemacht; κινδυνεύειν τὴν ψευδομαρτυρίαν, sich in die Gefahr stürzen, falsches Zeugnisses wegen angeklagt zu werden. Gefahr laufen, in Gefahr sein; τὸν ναυτικὸν στρατὸν κινδυνεύσει ἀποβαλέειν, er wird Gefahr laufen zu verlieren. Bes. auch vor Gericht in Gefahr sein, auf Tod u. Leben angeklagt sein. Pass. in Gefahr gesetzt werden, in Gefahr geraten; μὴ ἐν ἑνὶ ἀνδρὶ πολλῶν ἀρετὰς κινδυνεύεσϑαι, aufs Spiel gesetzt werden; τὰ ὑπὸ πολλῶν κινδυνευϑέντα, gefahrvolle Unternehmungen. 2) sehr gewöhnlich im milderen Sinn, κινδυνεύουσι οἱ ἄνϑρωποι οὗτοι γόητες εἶναι, sie laufen Gefahr als Betrüger zu erscheinen, sie scheinen Betrüger zu sein; eine höfliche Wendung für eine bestimmte Behauptung, dem lat. haud scio an entsprechend; κινδυνεύω πεπονϑέναι, es scheint mir so zu gehen; κινδυνεύω σοι δοκεῖν μακάριός τις εἶναι, ich scheine dir wohl zu meinen; κινδυνεύεις ἀληϑῆ λέγειν, du kannst wohl Recht haben; auch in bejahenden Antworten, 'so scheint es'; κινδυνεύει ἀναμφιλογώτατον ἀγαϑὸν εἶναι τὸ εὐδαιμονεῖν, Glückseligkeit scheint das unbezweifeltste Gut zu sein
- κίνδῡνος, ὁ, die Gefahr, bes. im Kriege u. vor Gericht; κινδύνῳ βαλεῖν τινα, in Gefahr stürzen; κίνδυνον αἴρεσϑαι μέγαν, sich der Gefahr unterziehen. Κίνδυνός ἐστι mit folgdm inf., es ist Gefahr, es ist zu befürchten, daß. Auch = das Wagestück, die kühne Unternehmung, das sich in Gefahr Stürzen. Von Prozessen, κίνδυνος μέγας καὶ δεινὸς ἠγωνίσϑη, u. oft bei den Rednern
- κινδῡν-ώδης, ες, gefährlich, gefahrvoll
- κίνερμοι, οἱ, die kleinen Fische
- κῑνέω, gehen machen, in Bewegung setzen, bewegen; öfter κάρη κινεῖν, das Haupt bewegen, schütteln, als Zeichen des Unwillens u. Zorns; τὸν λεύκασπιν ἄνδρα ὀξυτέρῳ κινήσασα χαλινῷ, in die Flucht treiben; δόρυ (wie ὅπλα, eigtl. die Waffen in Bewegung setzen); von der Stelle rücken; sich bewegen, im Ggstz von ἑστάναι; bes. von Tanzbewegungen; c. accus., αἰσχύνονται τοιαῦτα τῷ σώματι κινεῖσϑαι, so etwas zu tanzen; übh. gehen; κινεῖν τὰ χρήματα ἐς ἄλλο τι, das deponierte Geld zu etwas anderem verwenden; wie τῶν χρημάτων κινεῖν, das Geld angreifen; γῆ κεκινημένη, umgeackert; πᾶν χρῆμα κινεῖν, ὅπως, alles in Bewegung setzen; μὴ κινήσῃς ἀγρίαν ὀδύνην πατρός, rege nicht auf; ἐγερτὶ κινῶν ἄνδρ' ἀνὴρ ἐπιῤῥόϑοις κακοῖσι, aufregen durch Schmähungen; ἃ δ' ἐξάγιστα μηδὲ κινεῖται λόγῳ, was nicht durch die Rede bewegt, wovon nicht gesprochen wird; so bes. τὰ ἀκίνητα κινεῖν, sprichwörtlich; beunruhigen, stören; αὐτὸν ἐκίνουν, ich ließ ihn nicht in Ruhe; aufregen. Dah. pass. aufrührerisch sein. Ähnl. πάντα κινεῖται, es kommt alles in Aufruhr, wird aufgeregt; von alten Schäden, die aufbrechen. Νόμαια κινέει πάτρια, verändern. Auch = untersuchen, durchforschen; anregen. Κεκινημένος περὶ πᾶσαν τὴν μαγγανείαν, wie versari in. In obszönem Sinne, = βινέω
- κίνημα, τό, das Bewegte, die Bewegung, Erschütterung; bes. auch von den Bewegungen der mimischen Tänzer; Aufregung, Aufruhr; bei den Gramm. die Deklination und Konjugation
- κίνησις, ἡ, das Bewegen, die Bewegung; Ggstz στάσις; Ggstz ἠρεμία. Von taktischen Bewegungen; Aufregung, Aufruhr; πολιτειῶν, Staatsumwälzungen; der kyrenäischen Schule galt κίνησις λεία σαρκός als höchstes Gut. Bei den Gramm. die Flexion, bes. des Verbums; Umlaut des Vokals
- κῑνησι-φόρος, Bewegung bringend, die Natur
- κῑνησί-φυλλος, das Laub bewegend
- κῑνησί-χθων, ονος, erderschütternd