- γλαυκόω, blau machen; pass., bläulich werden; vom Auge, ein γλαύκωμα bekommen
- γλαυκ-ώδης, eulenartig
- γλαύκωμα, Fehler des Auges, bläuliche Haut über dem Augenstern; der Star
- γλαυκώπιον, Sitz der Glaukopis, Burg in Athen
- γλαυκ-ῶπις u. γλαυκ-ωπός, blauäugig, mit blaugrauem, funkelndem Auge; Beiwort der Athene; Lucas de Minervae cogn. γλ.; Cassandra; Mond
- γλαύκωσις, das Erblinden durch das γλαύκωμα
- γλαύξ, die Nachteule, von der Farbe ihrer Augen; eine Münze in Athen, mit einer Eule bezeichnet; sprichwörtl. γλαῦκ' Ἀϑήναζε, γλαῦκ' εἰς Ἀϑήνας; ἐπὶ τῶν μάτην ἐπισωρευόντων τινὰ τοῖς προϋπάρχουσιν, etwas Überflüssiges tun; eine Pflanze; ein Tanz
- γλαύσσω, leuchten, glänzen
- γλάφυ, Höhle, Grotte
- γλαφυρία, Glätte, Feinheit, von Marmor
- γλαφυρός, ausgehöhlt, hohl, eigentl. von künstlicher Höhlung; die bauchig gewölbte; von natürlichen Höhlungen; ἐν λιμένι γλαφυρῷ, ein tiefliegender, von Felsen umgebener Hafen, oder auch nur ein sich ins Land hineinerstreckender, eine hohle Bucht. Übh. behauen, dah. geglättet, poliert, sein; χείρ, kunstgeübte Hand; τὸ γλαφυρόν, die Feinheit, Eleganz
- γλάφω, aushöhlen; der Löwe ποσσὶ γλάφει, scharrt die Erde auf; aushauen, ausschnitzen
- γλευκ-αγωγός, Most führend
- γλεύκινος, von Most
- γλευκο-πότης, Mosttrinker, Pan; Satyrus
- γλεῦκος, Most, ungegohrner od. eingekochter, süßer Wein
- γλήνη, 1) Augenstern, Pupille; Augapfel. 2) von dem im Auge verkleinert erscheinenden Bilde des Menschen, Puppe, Püppchen; scheltend, ἔρρε, κακὴ γλήνη, weg feige Dirne!. 3) κοτύλη, Knochengelenkvertiefung. 4) Bienenzelle
- γλῆνος, 1) Schau-, Prachtstück; von den Sternen
- γληχωνίτης, mit Polei zubereitet
- γλία u. γλίνη, Leim
- γλῖνος, u. γλεῖνος, eine Rüsterart
- γλιν-ώδης, leimig
- γλισχραίνομαι, pass., leimig, klebrig werden
- γλισχρ-αντι-λογ-εξ-επί-τριπτος, kom. Wort; wer wider den Gegner im Bettelhallunkenprozesse ficht; ein Rechtsfächlein zähabkatzbalgendes Handels
- γλίσχρασμα, das Zähe, Schleimige
- γλισχρεύομαι, zäh, übertr., knickerig sein
- γλισχρο-λογέομαι, ein Kleinigkeitskrämer sein
- γλίσχρος, leimig; zäh; schlüpfrig; übertr., anhaltend, bes. beharrlich bittend; mit ängstlicher u. kleinlicher Genauigkeit etwas betreibend, kleinlich; zäh an dem Seinigen festhaltend, filzig, karg; τέχναι, kümmerliche Gewerbe; χωρία, unergiebig; kleinlich. Von der Zeit: knapp
- γλισχρότης, Zähigkeit, Klebrigkeit; übertr., a) Kargheit, Geiz; Ggstz τρυφή. b) Kleinlichkeitskrämerei
- γλισχρό-χολος, mit Galle vermischt u. zäh
- γλισχρ-ώδης, von zäher, klebriger Art
- γλίσχρων, ein kärglich, kümmerlich lebender Mensch
- γλίχομαι, nach etwas verlangen, streben
- γλοιάζω, mit den Augen blinzeln, beim Einschlafen und aus Hohn
- γλοίης, tückisch
- γλοιο-πότις, Ölschmutz einsaugend
- γλοιός, 1) das dicke, schmutzige Öl, welches auf dem Ringplatz vom Körper herunterträufelt od. im Bade abgestrichen wird; übh. schmutzige, klebrige Feuchtigkeit. 2) Schimpfwort, schlüpfrig od. tückisch, halsstarrig
- γλοιόομαι, pass., zäh, klebrig werden
- γλοι-ώδης, klebrig, zäh
- γλούτια, zwei Erhabenheiten des Gehirns, nates
- γλουτός, Hinterbacken, Gesäß
- γλυκάδιον, Essig
- γλυκάζω, a) süß machen. b) Gew. süß sein von Geschmack
- γλυκαίνω, süß machen, versüßen; übertr., von der Rede
- γλύκανσις, Versüßung
- γλυκαντικός, versüßend
- γλύκασμα, Süßigkeit
- γλυκασμός, das Süßmachen, Süßigkeit
- γλυκ-έλαιον, süßes Öl
- γλυκερο-στάφυλος, süßtraubig
- γλυκερό-χρως, von angenehmer Haut
- γλυκίνας, bei den Kretern eine Kuchenart
- γλυκισμός, Versüßung
- γλυκόεις, süß
- γλυκύ-δακρυς, süße Thränen weinend, od. weinen machend
- γλυκυ-δερκής, süß blickend
- γλυκύ-δωρος, süße Gaben spendend
- γλυκυ-ηχής, süß tönend
- γλυκυ-θῡμέω, dem Herzen erfreulich, behaglich sein
- γλυκυ-θῡμία, 1) behagliche, heitere Gemütsstimmung; gew. im tadelnden Sinne, πρὸς τὰς ἡδονάς, behagliches sich Hingeben an die Sinnenlust. 2) Gutmüthigkeit, Wohlwollen
- γλυκύ-θῡμος, 1) mild, freundlich gesinnt; die Behaglichkeit liebend; von den Epikuräern. 2) das Gemüt erfreuend, behaglich
- γλυκυ-καρπέω, süße Früchte tragen
- γλυκύ-καρπος, mit süßer Frucht
- γλυκύ-κρεως, süßfleischig
- γλυκυ-μαρίς, eine Muschelart
- γλυκυ-μείλιχος, süß schmeichelnd, kosend, Aphrodite
- γλυκύ-μηλον, Süßapfel, eine besondere Art Äpfel; Liebkosungswort
- γλυκύ-μορφος, von süßer, lieblicher Gestalt
- γλυκυ-μῡθέω, süß reden
- γλυκύ-μῡθος, süß redend
- γλυκύ-παις, süße, liebliche Kinder habend
- γλυκυ-πάρθενος, süße Jungfrau
- γλυκύ-πικρος, bittersüß
- γλυκύῤ-ῥιζα u. γλυκύῤῥιζον, Süßwurzel, Süßholz, woraus Liquiritiensaft gemacht wird
- γλυκύς, süß, angenehm von Geschmack; häufig übertr., angenehm, lieblich. Von Menschen gew. im guten Sinne, lieblich, freundlich; in schmeichelnden Anreden ὦ γλυκύτατε; doch auch tadelnd: einfältig
- γλυκυσίδη, Päonie
- γλύκυσμα, Süßigkeit
- γλυκύ-στρυφνος, süßlich herb
- γλυκύτης, das Süße, die Süßigkeit; übertr., Freundlichkeit
- γλυκυ-τράχηλος, mit lieblichem Halse
- γλυκυ-φαγία, das Essen von Süßigkeiten
- γλυκύ-φθογγος, süß tönend
- γλυκυ-φωνέω, süß tönen
- γλυκυ-φωνία, süße Stimme
- γλυκύ-φωνος, mit süßer Rede
- γλυκύ-χῡλος u. γλυκύ-χῡμος, süßsaftig
- γλύκων, als Schmeichelwort, wie ὦ γλυκύτατε
- γλύμμα, das Eingegrabene, Geschnitzte
- γλυπτήρ, Schnitzmesser
- γλύπτης, wer in Steine od. Erz eingräbt, in Holz schnitzt, Graveur, Bildhauer
- γλυπτικός, schnitzend, meißelnd
- γλυπτός, in Stein, Erz, Holz gegraben, geschnitzt; λίϑος, zum Behauen tauglich
- γλύφανον u. γλυφεῖον, Schnitzmesser, Meißel; accus. καλάμου Federmesser
- γλυφή, das Eingraben, Schnitzen; das Eingegrabene selbst
- γλυφίς, 1) die Kerbe, der Einschnitt unten am Pfeil, womit er auf der Sehne aufliegt; der Pfeil selbst; Federmesser; der Triglyph an der dor. Säule
- γλύφω, aushöhlen, bes. in Stein, Erz, Holz eingraben, schnitzen; Ἔρωτα, vom Bildhauer; γλυψάμενος εἰκόνα ἐν σφραγῖδι, er ließ sich eingraben; τόκους, die Zinsen ausklauben, d. i. genau anschreiben
- γλώξ, die Hacheln der Ähren
- γλῶσσα, 1) die Zunge; ἐν πυρὶ βάλλειν, Zungen der Opfertiere, geschah zum Schluß der Abendmahlzeit; γλώσσης χάριν, nur um zu reden, od. um einem nach dem Munde zu reden; ἀπὸ γλώσσης, mündlich; δίκας γὰρ οὐκ ἀπὸ γλώσσης ϑεοὶ κλύοντες nicht bloß die Worte hörend, sondern nach der Wahrheit; ὅ, τι κεν ἐπὶ γλῶτταν ἔλϑῃ εἰπεῖν, sagen, was einem in den Mund kommt. Geradezu: Sprache; bes. Mundart, Dialekt; γλῶσσαν ἱέναι, eine Sprache reden; Provinzialismus, ein Wort, das nicht im allgemeinen Gebrauch ist, ein veraltetes; κατὰ γλῶσσαν γράφειν, in ungewöhnlichen, veralteten Ausdrücken schreiben. Sprachvermögen, Redegabe. 2) das Mundstück der Flöte; ein zungenförmiger Schuhriemen
- γλωσσ-αλγέω, Zungenschmerz haben; schwatzen bis einem die Zunge wehrut
- γλωσσ-αλγία, Geschwätzigkeit, Frechheit im Reden
- γλώσσ-αλγος u. γλωσσ-αλγίας, geschwätzig, frech im Reden
- γλωσσ-αργία, Maulsperre
- γλωσσηματίας, geschwätzig
- γλωσσηματικός, ein veraltetes, fremdartiges Worbetreffend
- γλωσσίς, Mundstück der Flöte. Schuhriemen
- γλωσσο-γάστωρ, mit der Zunge den Magen füllend
- γλωσσο-γράφος, veraltete u. fremde Wörter aufzeichnend, erklärend
- γλωσσο-ειδής, zungenähnlich
- γλωσσο-κάτ-οχος, die Zunge haltend, ὄργανον, ein chirurgisches Instrument
- γλωσσο-κομεῖον u. γλωσσό-κομον, Kästchen zur Aufbewahrung der Flötenmundstücke; übh. = Futteral
- γλωσσο-κρατέω, seine Zunge beherrschen?
- γλωσσο-πέδη, Zungensessel
- γλωσσός, geschwätzig
- γλωσσο-στροφέω, die Zunge wenden, ein Zungendrescher sein
- γλωσσο-τέχνης, Zungenkünstler
- γλωσσό-τμητος, dem die Zunge abgeschnitten
- γλωσσο-τομέω, die Zunge abschneiden
- γλωσσο-χαριτέω, mit der Zunge willfahren, nach dem Munde reden
- γλωσσ-ώδης, geschwätzig
- γλωττίζω, züngeln
- γλωττικός, zur Zunge gehörig
- γλωττίς, Stimmritzenkörper des Kehlkopfs; ein Vogel
- γλώττισμα u. γλωττισμός, Zungenkuß
- γλωττο-δεψέω u. γλωττο-ποιέω, fello
- γλωττο-ποιΐα, das Verfertigen von Flötenmundstücken
- γλωττο-ποιός, der die Flötenmundstücke macht
- γλωττο-τοξόται, die Zungenschützen; die Jambographen
- γλωχίν u. γλωχίς, die Spitze; vom äußersten herabhängenden Ende des Jochriemens; Pfeilspitze; geom. der Winkel; vom äußersten Winkel der Erde
- γλωχινωτός, mit einer Spitze versehen
- γναθμός, Kinnbacken
- γνάθος, 1) Kinnbacken, von Menschen u. Tieren; ἔπαγε τὴν γνάϑον, Aufforderung an einen, der einbeißen will; vom Gebiß der Pferde; τὰς γνάϑους φυσῶν, Backen. Übertr., Schlund, Engpaß. 2) Schärfe, Schneide; von Krankheiten
- γναθόω, einen Backenstreich geben
- γνάθων, Pausback, als Eigenname von Parasiten
- γναμπτός, gekrümmt, gebogen; ἐνὶ γναμπτοῖσι μέλεσσιν, in den gebogenen, d. h. geschmeidigen, gelenkigen Gliedern; νόημα γναμπτόν, ein biegsamer Sinn, der sich erweichen läßt
- γνάμπτω, krümmen, biegen; übertr., ἐμὲ, ὥστε φράσαι, zu sagen bewegen; νόον, den Sinn beugen
- γνάμψις, Biegung
- γναπτός, aufgekratzt, gewalkt
- γνήσιος, zum Geschlecht gehörig, ehelich erzeugt, vollbürtig; zum Unterschied von den Adoptivkindern; übh. = verwandt; rechtmäßig. Übertr., echt, unverfälscht, was so ist, wie es seinem Wesen nach sein muß; ὕδωρ, Wasser im natürlichen Zustande; ῥεῖϑρον, der eigentliche Fluß. Adv. γνησίως, rechtmäßig, echt; τὰ ἀπὸ τῆς τύχης φέρειν δεῖ γνησίως, edel
- γνησιότης, Vollbürtigkeit; ἀπ' ἀμφοῖν, von väterlicher u. mütterlicher Seite
- γνίφων, Knicker, Knauser; häufig als Eigenname der Geizigen
- γνοφίας, eine Art Wirbelwind
- γνόφος, Finsternis, Dunkel
- γνοφόω, verfinstern
- γνοφ-ώδης, dunkel
- γνύθος, Grube, Vertiefung
- γνύξ, auf das Knie, oder auf die Kniee; γνὺξ ἐριπεῖν, auf die Kniee sinken
- γνύ-πετος, in die Kniee sinkend, schwach
- γνυπόω, γνυπτέω, γνυπάω, schwach sein
- γνῶμα, 1) Kennzeichen, Beweis. 2) Erkenntnis; Meinung; das Feldmessergerät, groma; auch der Mittelpunkt des abgesteckten Lagers
- γνωμάτευμα, das Erkenntnis, Urteil
- γνωματεύω, erproben, beurteilen; σκιάς, die Schatten auf der Sonnenuhr abmessen u. beurteilen; ein Urteil aussprechen
- γνώμη, 1) Erkenntnisvermögen, Verstand, Vernunft, u. übh. Geist; γνώμης σύνεσις, Einsicht des Geistes; εἰ γνώμην ἔχεις, wenn du verständig bist; ἐν τῇ γνώμῃ παραστῆναι, im Geiste vorschweben; τὴν γνώμην προςέχειν τινί, auf etwas achten, aufmerksam sein; abs., aufpassen; πρὸς ἑτέρῳ τινὶ τὴν γνώμην ἔχειν, seinen Geist auf etwas anderes richten; πρός τι, seinen Sinn auf etwas richten, geneigt sein; ἐν γνώμῃ γίγνεσϑαί τινος, nach j-s Sinn sein, ihm lieb sein; übh. Sinn, ὅστις γνώμῃ μὴ καϑαρεύει, wer nicht reines Sinnes ist. 2) Erkenntnis, Einsicht; γνώμην ἱκανός, einsichtsvoll; γνώμης ἁμάρτημα, ein verkehrter Plan; πάσῃ τῇ γνώμῃ, mit allem Vorbedacht; γνώμῃ ἐκόλαζεν, er strafte mit Überlegung, aus Grundsatz. 3) Urteil, Beschluß; bes. von Senatsbeschlüssen u. richterlichen Entscheidungen; mit folgdm inf., glauben, meinen;; γνώμην ποιεῖσϑαι, dafürhalten, beschließen od. vorschlagen; κοινῇ γνώμῃ χρεώμενοι, nach gemeinsamem Beschluß; γνώμην ἀποδείκνυσϑαι, ἀποφαίνεσϑαι, ϑέσϑαι, seine Meinung kundtun, abgeben; γνώμην ἐςφέρειν, vorschlagen; γνώμην τινὸς ἐμπιπλάναι, j-s Willen erfüllen; ἑστάναι πρὸς τὴν γνώμην τινός, sich zu j-s Ansicht bekennen; ἀπὸ γνώμης, nach Überzeugung; ἀπὸ τοιᾶςδε γνώμης, in folgender Absicht; ἀφ' ἑαυτοῦ γνώμης, nach eigenem Willen, aus eigenem Antriebe; κατὰ γνώμην τινός, nach j-s Willen; auch γνώμην allein, nach meiner Meinung; παρὰ γνώμην, wider Willen; wider Erwarten; ἐκ μιᾶς γνώμης, einstimmig; κατὰ τωὐτὸ αἱ γνῶμαι συνεξέπιπτον, die Meinungen fielen übereinstimmend aus; ξυμφέρεσϑαι γνώμῃ, sich in der Ansicht vereinigen; ἀλλοῖος γίγνομαι τὴν γνώμην, ich ändere meine Ansicht; ἡ τείχους γνώμη, der Zweck der Mauer, die Absicht, in der sie errichtet ist. Auch = irrige Meinung, Wahn. 4) γνῶμαι, Sinnsprüche, in kurzen Versen ausgedrückte Lebensregeln weiser Männer. 5) = γνώμων, Kennzeichen; Kennzahn
- γνωμηδόν, Stimme für Stimme
- γνωμίδιον, Meinung
- γνωμι-διώκτης, Sentenzenjäger
- γνωμικός, in Form einer Sentenz, in Denksprüchen; τὸ γ., der Denkspruch, Gramm.; ποιητής, gnomischer Dichter; ποίησις, von der Dichtung des Solon
- γνωμο-λογέω, in Denksprüchen od. Sentenzen reden
- γνωμο-λογία, das Reden in Denksprüchen; Sammlung solcher Denksprüche
- γνωμο-λογικός, zum Reden in Denksprüchen gehörig
- γνωμο-λόγος, in Denksprüchen redend?
- γνωμονικός, 1) urteilsfähig, einsichtsvoll. 2) zur Sonnenuhr gehörig; ἡ γνωμονική, Kunst, Sonnenuhren zu machen
- γνωμοσύνη, Beurteilungskraft
- γνωμο-τυπέω, gleichsam Sentenzen prägen
- γνωμο-τύπος, Denksprüche prägend
- γνώμων, 1) Kenner, Beurteiler; in Athen der Aufseher der heiligen Ölbäume. 2) Zeiger an der Sonnenuhr; die Sonnenuhr selbst; die Wasseruhr. 3) der Kennzahn, an dem man das Alter der Pferde u. Esel erkennt. 4) Richtschnur; Winkelmaß; das eine Diagonal-Parallelogramm mit den beiden Komplementen, welche zusammen das andere Diagonal-Parallelogramm zum Ganzen ergänzen. So auch von Zahlen, welche ein Quadrat zum nächst höheren ergänzen
- γνωρίζω, 1) kenntlich machen, bekannt machen; τινά τινι, j-n einem anempfehlen; pass., bekannt, berühmt werden. 2) kennen lernen, erkennen; γνώριζε καὶ ἡμᾶς, erkenne, sieh auch uns als Freunde an; von freundschaftlichem Bekanntsein, kennen
- γνώριμος, kenntlich, bekannt; verständlich; bes. a) bekannt, befreundet; Schüler. b) angesehen, vornehm
- γνωριμότης, Bekanntschaft
- γνώρισις, 1) das Kennenlernen, Kenntnis, 2) das Bekanntmachen womit, Bekanntschaft
- γνώρισμα, Kennzeichen, Merkmal
- γνωρισμός, das Bekanntmachen
- γνωριστής, der Kenntnisnehmende (Entscheidende?)
- γνωριστικός, zum Erkennen geschickt; zum Merkmal dienend
- γνωσι-μαχέω, die irrige Meinung bekämpfen, ihr widerstreiten; seine Meinung, Gesinnung ändern, seinen Irrtum einsehen u. gestehen; πρός τινα, mit einem über abweichende Meinungen streiten
- γνωσι-μαχία, das Streiten über verschiedene Meinung
- γνῶσις, 1) das Erkennen; Einsicht, Kenntnis,; höhere Einsicht, Weisheit. 2) das richterliche Erkenntnis,; bes. vom Schiedsrichter: Dekret. 3) das Bekanntsein, Bekanntschaft; in Zeugenaussagen; Ruf, Ruhm
- γνωστήρ, Bürge, Zeuge für eine ihm bekannte Wahrheit
- γνώστης, Bürge, Zeuge; übh. der Kenner
- γνωστικός, das Erkennen, Einsehen betreffend; leicht einsehend
- γνωστός, 1) was erkannt werden kann, erkennbar. 2) bekannt, befreundet
- γνωτός, gekannt, bekannt, erkennbar, auch = verwandt. In der Bedeutung »verwandt« bezeichnet es ganz bestimmt und ausschließlich den Bruder und die Schwester; wo also Helena mit γνωτούς ihre beiden von ihr genannten Brüder Kastor und Polydeukes bezeichnet
- γνωτο-φόνος, Brudermörder
- γνωτο-φόντις, Brudermörderin
- γοάω, wehklagen, jammern; τινά, beklagen, bejammern; pass., beklagt
- γογγρο-ειδής, einem Meeraale ähnlich
- γογγρο-κτόνος, Meeraale tötend
- γόγγρος, 1) ein Meeraal. 2) Knorren an Bäumen
- γογγρώνη, Auswuchs am Halse, Kropf; an Bäumen
- γογγύζω, murren, unwillig sein; gurren, von Tauben
- γογγυλάτης, heißt Zeus; vielleicht der Blitze wirbelnd schleudert
- γογγύλη, runde Rübe
- γογγυλίδιον, Pille
- γογγυλίζω, abrunden
- γογγυλο-ειδής, von runder Gestalt
- γογγύλος, rund
- γογγυλό-σκηνος, mit rundem Zelt, runder Behausung
- γογγυλ-ώδης, rundlich
- γογγυσμός u. γόγγυσις, das Murren, der Unwille
- γογγυστής, der Murrende, Unwillige
- γογγυστικός, zum Murren geneigt, unwillig
- γόεδνος, auch γοεδνός, bejammernswert; klagend
- γοερός u. γοήμων, 1) klagend, jammernd. 2) beklagenswert, jämmerlich
- γόης, 1) ein Weinender, Wehklagender. 2) Zauberer, die ihre Zaubersprüche mit dumpfem, heulendem Ton vortrugen, ursprünglich in gutem Sinne, aber gew. in üblem; allgemein: Gaukler, Betrüger
- γοητεία, Zauberei, Gaukelei, Betrügerei; vom Redner; meist in bösem Sinne; ἡ τῆς φύσεως γ., wo der Mensch nicht mit klarem Bewußtsein handelt; in gutem Sinne: Zauberer
- γοήτευμα, Zauberstück, Trug
- γοήτευσις, Trug, Zauberei
- γοητεύτρια, Zauberin
- γοητεύω, ein γόης sein, bezaubern, durch Zauberei an sich locken, betrügen
- γοητικός, zur Zauberei gehörig, gauklerisch
- γοῖ, γοῖ, Nachahmung des Grunzens der Schweine
- γόμος, Schiffsladung, Fracht; allgemein: Gepäck
- γομόω, ein Schiff befrachten
- γομφιάζω, beim Durchbrechen der Backenzähne (γομφίοι) Schmerz empfinden
- γομφιασμός u. γομφίασις, ὁ, der Schmerz beim Durchbrechen der Backenzähne
- γομφιό-δουπος, durch die Zähne rasselnd
- γομφίος, Backenzahn (von γόμφος, der Gestalt wegen); τοὺς γομφίους ἅπαντας ἐξέκοψεν, so daß ich nicht eine Mandel knacken kann. Von dem Zahn am Schlüssel (Bart)
- γομφό-δετος, mit Nägeln verbunden, δόρυ, Schiff
- γομφο-παγής, durch Nägel verbunden; von den kühnen Wortzusammensetzungen des Aeschylus
- γόμφος, ein keilförmiger, starker Nagel, bes. zum Zusammenfügen des Schiffsgebälks. Nagel am Pflug; sonst Nagel. Holzlatten, welche die Schiffsbretter zusammenhalten; Vergliederung zweier Knochen durch ein Sprungbein
- γομφό-τομος, von Nägeln durchbohrt
- γομφόω, durch γόμφοι verbinden, bes. von Schiffen. Auch = Milch gerinnen machen
- γόμφωμα, das durch γόμφοι Zusammengefügte, Verband des Schiffes; der Schiffsbrücke
- γόμφωσις, das Verbinden durch γόμφοι; vom Knochenverband
- γομφωτήρ, Schiffszimmermann
- γομφωτικός u. γομφωτήριος, zum Verbinden durch γόμφοι gehörig; ἡ γ., die Kunst zu verbinden
- γομφωτός, zusammengefügt; angenagelt
- γόναρ, Mutter
- γονατίζω, knieen lassen; knieen
- γονάτιον, ein Ausdruck der Ringschule. Ein Teil des Pfluges
- γονατό-δεσμος, Knieband
- γονατόομαι, pass., Kniee, Knoten bekommen, wie die Rohrhalme
- γονατ-ώδης, mit Knieen, Knoten, wie Rohr u. Halmgewächse
- γονεία, Zeugung
- γονεύς, der Erzeuger, Vater, bes. im plur. die Eltern
- γονεύω, erzeugen, von Pflanzen; von Muscheln: die Brut legen
- γονή, das Erzeugte, die Nachkommenschaft. 1) Erzeugung; das Gebären, die Geburt. Dah. Abkunft, Abstammung; τὴν γονὴν Ἀϑηναῖος, von Geburt ein Athener. 2) das Erzeugte, die Nachkommenschaft; γονὴ τέκνων δίπτυχος, Zwillinge. Dah. auch das Geschlecht, Generation. 3) das Erzeugende, der Samen; auch die männlichen u. weiblichen Zeugungsteile
- γονικός, 1) zur Zeugung gehörig; Samenausleerung. 2) die Eltern betreffend, väterlich
- γόνιμος, 1) zum Zeugen geschickt, zeugungskräftig; φλέψ, Zeugungsglied; übh. fruchtbar; ποιητής, schöpferisch, genial. 2) ἔμβρυον, παιδίον, ein zur Geburt reifes Kind, vollkommen ausgewachsen. 3) ἡμέρα, μήν, ἔτος, ungerader Tag, an denen sich die Krankheiten zu entscheiden pflegen; dah. übertr., kritisch, entscheidend
- γονιμότης, 1) Fruchtbarkeit 2) Geburtsreise neugeborner Kinder
- γονιμ-ώδης, fruchtbar
- γονο-ειδής, samenähnlich
- γονόεις, fruchtbar
- γονο-κτονέω, Kinder töten
- γονο-ποιέω, Kinder zeugen
- γονο-ποιΐα, Befruchtung
- γονο-πώτης, Samentrinker
- γονόῤ-ῥοια, Samenfluß
- γονοῤ-ῥοϊκός u. γονόῤ-ῥοιος, am Samenfluß leidend
- γονοῤ-ῥυέω u. γονοῤ-ῥυής, den Samenfluß haben
- γόνος, 1) Geburt, Abstammung. 2) das Erzeugte, Nachkommenschaft; ein Kind; mehrere Kinder; νεώτατος γόνοιο = der Jüngste in Bezug auf die Geburt, das Lebensalter. Auch = Junge, von Tieren; Zeugung, Geburt. 3) Erzeugung; ὁ γόνῳ γεγονώς, leiblicher Sohn. 4) der männliche Same; Zeugungsglied
- γονόω, zeugen?
- γόνυ, 1) das Knie (genu). Das Berühren u. Umfassen des Kniees war Zeichen demütigen Flehens; προςπίπτειν πρὸς τὰ γόνατά τινος, unser: einem zu Füßen fallen; γόνυ κάμπτειν, das Knie beugen, sich niederlassen, ausruhen. Das Knie wird als Hauptsitz der Schnellfüßigkeit u. Körperkraft übh. angesehen; γούνατα δ' ἐρρώσαντο, die Kniee bekamen Kraft. Dah. γούνατα λύειν τινός, die Kniee j-s lösen, erschlaffen machen, töten; ἇς γόνυ χλωρόν, vom jugendlichen Alter; ϑεῶν ἐν γούνασι κεῖται, es liegt im Schoße der Götter, es hängt von dem Willen der Götter ab. Übertr. wird ἐς γόνυ βάλλειν, κλίνειν, ῥίπτειν, πίπτειν auch von Völkern u. Städten gesagt: stürzen, in Verfall bringen u. geraten. 2) die Jahresschüsse, Absätze, Knoten der Halmenpflanzen, des Rohres
- γονυ-αγκών, der Kniebug
- γονυ-αλγής, an Knieschmerz leidend
- γονυ-καμψ-επί-κυρτος, das Knie ganz krumm biegend
- γονυ-κλαυσ-άγρ-υπνα, od. besser γονυ-καυσ-άγρ- υπνα, durch brennenden Schmerz des Kniees Schlaflosigkeit verursachend
- γονυ-κλινέω, das Knie beugen
- γονυ-κλινής, kniebeugend
- γονυ-κλισία, das Kniebeugen
- γονύ-κροτος, mit einwärts gebogenen, zusammenschlagenden Knieen, Zeichen eines geschwächten Körpers, wie der Feigheit; als Subst., das Knieschlottern, Zeichen des Cinäden
- γονυ-πετέω, auf die Knie fallen; fußfällig anflehen
- γονυ-πετής, knie-, fußfällig
- γόος, Klage, lautes Wehklagen u. Weinen, bes. um Verstorbene, Totenklage; γόους ϑησόμεσϑ' ἅ πάσχομεν, Klagen erheben über das, was wir leiden
- γοργο-λόφα, Athene
- γοργο-λόφας, die Gorgo auf dem Helme habend
- γοργό-νωτος, die Gorgo auf dem Rücken habend
- γοργόομαι, wild, unbändig werden, vom Pferde, das sich bäumt
- γοργός, Furcht erregend, furchtbar; γοργὸς ἰδεῖν, furchtbar anzusehen; Bdtg des lebhaften, rollenden Auges; γοργὸν ἀποβλέπειν εἴς τι, mit fürchterlichem Blick auf etwas hinsehen. Übh. lebhaft, rasch, bes. von Pferden. Vom Ausdruck: rauh, kurz
- γοργότης, fürchterliches Aussehen; Heftigkeit, Lebhaftigkeit im Blick u. im Ausdruck
- γοργο-τομία, das Abschneiden des Gorgohauptes
- γοργο-φόνος, Gorgo-tötend
- γοργύρη, u. γόργυρα, ein unterirdisches Gefängnis; auch = Wasserleitung od. Kloake
- γοργ-ωπός u. γοργ-ῶπις u. γοργ-ώψ, mit furchtbarem, grimmigem Blick
- γοῦν, 1) wenigstens also, einschränkend u. folgernd, doch häufig so, daß die Folgerung wenig hervortritt: wenigstens, nachdrücklicher als γέ. 2) wie γέ bekräftigend: allerdings, freilich, bes. in Antworten; ironisch. 3) bei Anführung eines Beweises, eines Beispieles: wenigstens
- γουνάζομαι, j-s Kniee umfassen, fußfällig anflehen, auch katachrestisch, = flehen, anflehen, ohne daß man die Kniee des anderen umfaßt; absolut, und τινά, j-n, τινός, πρός τινος, bei etwas, bei einem, auch ὑπέρ τινος, eigentlich = für j-n
- γούνασμα u. γουνασμός, fußfälliges Anflehen
- γουνο-παχής, mit geschwollenen Knieen
- γουνο-παγής, die Kniee erstarren machend, lähmend
- γουνός, 1) Nebenform von γόνος, γονή, das fruchtbare Ackerland; diese Erklärung scheint vielen nicht recht auf γουνὸν Ἀϑηνάων zu passen, weil Attika mehr schlechten Boden als fruchtbare Striche enthalte. 2) verwandt mit γόνυ, γῶνος, die Anhöhe, die Ecke, den Vorsprung; diese Erklärung paßt wohl besser auf γουνὸν Ἀϑηνάων, aber schlechter auf γουνὸς ἀλωῆς.
- γοῦνος, Same
- γοῦρος, ein Backwerk
- γουττᾶτον, guttatum, ein Backwerk
- γο-ώδης, klagend, kläglich
- γράβδην, ritzend, leicht verwundend
- γράβιον, eine Art Fackel, aus einem abgeschlitzten Spahn
- γραῖα, die Alte, das alte Weib
- γραΐδιον, altes Mütterchen
- γραΐζειν, die Haut (γραῦς) abnehmen, abschäumen
- γραικίζω, Griechisch sprechen
- γραικιστί, auf Griechisch
- γραa#970;κός, von einer alten Frau
- γραίνω, nagen
- γραιόομαι, zum alten Weibe werden
- γράμμα, 1) das Eingegrabene; bes. Buchstabe; auch andere Zeichen, z. B. musikalische; die ersten Unterrichtsgegenstände, Elementarunterricht in Lesen u. Schreiben. 2) alles Geschriebene, Buch, Schriftwerk; Brief; Wissenschaft; doch heißen die höheren Wissenschaften gew. μαϑήματα. Inschrift; Gemälde; mathemat. Figur, sonst διάγραμμα; δημόσια γράμματα, Akten, Rechnungen, Register; wie bei uns »Papiere« u. »Schriften«, in vielfacher Beziehung. 3) ein Gewicht, Skrupel, 1/24 einer Unze
- γραμμάριον, ein Skrupel, 1/24 der Unze, Sp
- γραμματεία, 1) das Amt eines Schreibers. 2) die Literatur
- γραμματεῖον, Schreibtafel; Schrift, bes. gerichtliches Dokument; Testament; Rechnungsbuch; γραμματεῖα ληξιαρχικά, Bürgerlisten in Athen, vom Demarchen geführt, in welche der Jüngling, wenn er mündig war, eingeschrieben wurde, um seine bürgerlichen Rechte antreten zu können. Elementarschule
- γραμματεύς, Schreiber; bes. Staatsschreiber, in Athen von sehr verschiedenem Range. Weil der γραμματεύς auch die Aktenstücke vor Gericht vorlesen mußte: Vorleser
- γραμματεύω, das Amt eines Schreibers haben