Allmanns Freund, jedermanns Geck.
Allmann
Allmanns Frund, mennig Manns Geck.
Allmann
Allmanns Rat ist gute Teilung.
Allmann
En Allmanns Frund.
Allmann
Ene Allmanns Hore.
Allmann
Se is nich Allmanns Gadung.
Allmann
Was Allmann sagt, ist gern wahr.
Allmann
Wenn auch nicht alles, doch etwas davon.
Et is en Amannsfreund.
Allmannsfreund
Westfalen
Er ist ein Allmein.
Allmein
Nassau
Allmende der Stadt (der Gemeinde) kann nicht verjähren.
Allmende
An Allmende graben, die da frieden.
Allmende
Das Privateigentum musste von der Allmende nicht bloß durch einen Zaun, sondern auch durch einen neben dem Zaun gezogenen Graben geschieden sein, den der Privatbesitzer ziehen musste. Frieden - die Grenzen so klar stellen, dass kein Streit zwischen Nachbarn entstehen kann.
An der Allmende hat der König den Boden, der Bauer den Wald.
Allmende
D. h. der Grund und Boden gehört der Gemeinde, das Holz, oder was sonst darauf wächst, aber der Benutzung der Insassen. Denselben Sinn hat auch der Spruch: Dem Könige die Erde, dem Bauer das Holz.
Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten.
Allmende
Ein Weideplatz, der Gemeingut ist, kann auch von zur Gemeinde Gehörigen, natürlich in bestimmten Grenzen, benutzt werden, so dass es nicht von der Willkür des Einzelnen abhängt, wie viel Stück Vieh er darauf weiden lässt.
Almendegut ist nicht Nachbargut.
Allmendegut
Das Gut, welches einem Privatbesitzer gehörte, musste durch einen Zaun vom Gemeingut geschieden sein. Die Gemeinden unter sich bezeichneten die Grenzen nur durch Einschnitte in eine Eiche oder andern starken Baum.
Allnagrade kumt Harm int Wamt.
Allnagrade
Endlich wird der Langsame fertig, endlich ist Harm angekleidet.
Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght.
Allo
Halver, Grafsch. Mark
Der Alltag ist das elementarische Dasein.
Alltag
Carl Leberecht Immermann (1796-1840), Reisejournal (1833)
Gib der Alltäglichkeit ihr Recht, und sie wird dir mit ihren Anforderungen nicht zur Last fallen.
Alltäglich
Clemens Brentano (1778-1842), Gesammelte Schriften (1851-1855)
Man wird des Guten und auch des Besten, wenn es alltäglich zu sein beginnt, sobald satt.
Alltäglich
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Sämtl. Schriften. Theologische Streitschriften (1777). Das Testament Joh.
Es ist kein Kleid so feiertäglich gewesen, es ist endlich ein Alltagskleid daraus geworden.
Alltagskleid
Was dich bewegt und tief erregt,
Alltagsleben
Franz Ludwig Feodor Löwe (1816-1890), Gedichte (1860), Sinnspruch
Alldagsrock nährt, Sünndagsrock fehrt.
Alltagsrock
Lübeck
Alltagweh nümmermeh.
Alltagweh
Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst.
Alltagweh
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Faust I (1808), Studierzimmer (Mephistopheles)
Alles Wissen hat nur dann einen Wert, wenn es uns tatkräftiger macht. Wenn Allwissenheit ohne Allmacht denkbar wäre, so müsste dies die furchtbarste Qual der Hölle sein.
Allwissenheit
József Eötvös (1813-1871), Gedanken (1867)
O, eines Pulses Dauer nur Allwissenheit.
Allwissenheit
Friedrich von Schiller (1759-1805), Don Karlos (1787), III, 2 (König)
Allte gued is Annermanns Narre.
Allzu
Westfalen
Allto äben - halb unäben. Strelitz
Allzu
Allto ackrat (allzu akkurat) is börgerlick.
Allzu
Oldenburg
Allto fett is ungesund.
Allzu
Allto fram (allzu fromm) is Nabers Spott.
Allzu
Allto gliek, sä Beender Bôr, hedd' een Perd vör de Wagen.
Allzu
Ostfriesland
Allto good dögt ook nicht.
Allzu
Ostfriesland
Allto good is ungesund.
Allzu
Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben.
Allto hastig is quâd.
Allzu
Oberharz
Alltogotwillig (llzu gutwillig) ist Nabers Narre.
Allzu
Alltovell is bidder und wêr 't ôk Honnich.
Allzu
Allzu behende hat's oft verfehlt.
Allzu
fr] Vitement et bien ne s'accordent pas.
Allzu fein hält nicht.
Allzu
Allzu fein ist eitel Schein.
Allzu
nl] Al te fijn is maar schijn.
Allzu früh kommt auch unrecht.
Allzu
Allzu gelinde ist verachtet geschwinde.
Allzu
Allzu gemein macht dich klein.
Allzu
Darmstadt
Allzu gemein macht verachtet.
Allzu
Allzu gerecht macht's meist schlecht.
Allzu
Allzu gerecht tut Unrecht.
Allzu
Allzu gut fördert Armut.
Allzu
Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr.
Allzu
Allzu gut ist liederlich.
Allzu
Allzu gut ist, nicht gut.
Allzu
Allzu gut verdirbt's gar.
Allzu
nl] Al te zoet, dat is niet goed.
Allzu hastig taugt nicht.
Allzu
nl] Al te hastig deugt niet.
Allzu heiß hat die Kühlung in sich.
Allzu
Allzu heiß verbrennt den Mais.
Allzu
la] Ne nimium callidum hoc sit modo. (Terenz)
Allzu höflich ist verkleideter (versteckter) Hochmut.
Allzu
se] Alltför ödmjukt är förklädd högfärd.
Allzu klug ist dumm.
Allzu
la] Quisquis plus justo non sapit, ille sapit.
Allzu klug macht närrisch.
Allzu
Die Menschen sind niemals einfältiger, als wenn sie recht gescheit, niemals dümmer, als wenn sie recht pfiffig und niemals abgeschmackter, als wenn sie recht liebenswürdig sein wollen.
Allzu klug regiert nicht gut.
Allzu
dk] All for viis regieren ey wel; verden regieren med ringe viisdom.
Allzu klug schießt daneben.
Allzu
dk] Alt for viïs giir ingen priis; thi da drukner man i visdommen.
Allzu klug taugt weder für die Nadel, noch für den Pflug.
Allzu
la] Subtilitas nimia reprobatur.
Allzu kühn taugt nicht.
Allzu
la] Qui nimis est audax, saepe infeliciter audet.
Allzu lang und schwank hat keinen Gang, allzu kurz und dick hat kein Geschick, doch oben kurz und unten lang, verspricht Kraft und guten Gang.
Allzu
In Bezug auf Pferdekauf.
Allzu mild hilft zur Armut.
Allzu
Allzu mild macht die Suppe dünn.
Allzu
dk] Alt for rundt gjör suppen tynd.
Allzu nah mindert die Freundschaft.
Allzu
se] Alltför noga minskar wänskapen.
Allzu satt macht Ekel.
Allzu
Allzu satt macht matt.
Allzu
Allzu scharf haut nicht.
Allzu
Allzu scharf macht schartig.
Allzu
»Allzu scharf, wisst ihr, macht schartig, tadeln dürft ihr, aber artig, räsonnieren, aber sacht.«
Allzu scharf schneidet nicht.
Allzu
fr] Trop tranchant ne coupe pas.
Allzu scharf und niemals gut, verdirbt der Jugend frohen Mut.
Allzu
fr] Trop pointu ne pique pas.
Allzu spitzig ist nicht witzig.
Allzu
Allzu spitzig sticht nicht.
Allzu
Allzu spitzig wird leicht stumpf.
Allzu
Allzu straff zersprengt den Bogen.
Allzu
la] Arcum intensio frangit, animum remissio. (Publ. Syr.)
Allzu streng zerreißt.
Allzu
Allzu stumpf schneidet nicht.
Allzu
Allzu teuer macht die Ware unwert.
Allzu
Allzu viel ist nicht genug.
Allzu
Allzu viel ist ungesund.
Allzu
cz] Prílis mnoho ztízí mnoho pomáhá.
Allzu viel macht auch aus Tugend ein schlimmes Spiel.
Allzu
it] Per l'eccesso la virtù diventa viziosa.
Allzu viel schmeckt schlecht.
Allzu
Allzu viel treibt den Bauch vor.
Allzu
Fläm.: Alte veel, dar werd de buyk zeer af.
Allzu viel zerreißt den Sack (die Tasche).
Allzu
dk] For miget pijner saekken sönder, tynger vognen i stykker, nedsaenker skibet.
Allzu weis' ist töricht.
Allzu
Allzu weise sein, heißt ein Narr sein.
Allzu
Allzu witzig ist unnützig.
Allzu
Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'.
Allzu
Alte spitz, dat steckt nich.
Allzu
Abmahnung von zu großer Strenge, die ihren Zweck verfehlt.
Auf Allzuviel und Zwerge stirbt weder Lehn noch Erbe.
Allzu
Allzu viel ist hier verstümmelt aus Altvile = Zwitter.
Nicht allzu klug ist weise und klug genug.
Allzu
la] Quisquis plus justo non sapit, ille sapit. (Mart.)
Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt.
Allzu
Waldeck
Sei nicht allzu weise!
Allzu
Pred. Sal.
Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was.
Allzu
Auf der Alm gibt's kein Sünd.
Alm
In dem Artikel Bergbrüche in der augsburger Allgemeinen Zeitung (1855) theilte ein Reisender »Bekenntnisse einer schönen Sennerin« mit. Da heißt's unter andern: »Es reut mich auch kein Lustbarkeit, und auf der Alm gibt's kein Sünd, denn was auf der Alm geschehen ist, braucht man nicht zu beichten, es bleibt alles an den Taxusbäumen (Nadelhölzern) beim Abfahren hangen.«
Almenrausch und Edelweiß gehören zusammen.
Almenrausch
Bayerisches Hochgebirge
Almosen erlösen von allen Sünden.
Almosen
Tob. 4, 11
Almosen geben armet nicht:
Almosen
Reimspruch (16. Jahrhundert)
Almosen geben ist besser als Almosen nehmen.
Almosen
Almosen geben ist leichter als von Almosen leben.
Almosen

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