Das Tier nimmt man beim Halfter, den Menschen beim Wort.
tü] Hayvan yularından insan sözünden tutulur.
Das Tier schreit auch, ist eine Kuh, ihr Kind heißt Kalb, ihr Mann heißt Stier, Ochs heißt ihr Bruder, zusammen vier.
Das Tier soll eines Tieres und der Mensch eines Menschen Verstand haben.
Estland
Das Tier, das der Leopard nicht fressen konnte, verspeist auch die Katze nicht.
Afrika
Das Tier, das die Winterkälte nicht erlebt, kann die Wärme der Sommersonne nicht schätzen.
Russland
Das Tier, das kommt, um getötet zu werden, hört den Jäger nicht Husten.
Ghana
Das Tier, so zöpf hat, soll man fliehen.
Das Tier, was die Borsten eigen hat, kämmt sich am wenigsten.
Das Tier, welches man einen guten Montag nennt, hat sechs Füße (sechs Tage), Eberwachsen oder Zähne im Maul, damit zerbeisst es viel Beutel und jaget manchen aus der Stadt, hat einen langen räudigen Schwanz.
Das Tierlein Tan lebt von Luft und Tau. Kann wohl eine Creatur unabhängiger sein, und doch wird es wegen seines Geschreies dem Tanglang zur Beute.
China
Das Tintenfass steht auf des Kaisers Tisch.
i] Achtung der Wissenschaft, Ehre dem Gelehrten, dem Manne von Bildung.
Das Tischrecht heißt: Nehmt für gut, wie man euch tut; leide dich Gast, sonst bist du eine Last.
Das Tischrecht heißt: Nimm für gut, wie man dir tut.
Das Töchterchen hüpfte, die Mutter verstand es.
Litauen
Das Töchterlein will die Mutter lehren Kinder gebären.
Das Todesurteil über etwas sprechen.
la] Convertere pollicum.
Das tolle Jahr.
i] So pflegt man von mancher Seite jetzt das Jahr 1848 zu nennen. Übrigens ist der Ausdruck schon früher vorhanden gewesen.
Das Tölpelfleisch muss erst abgeschnitten werden.
Meiningen
Das Tor aller Yamen steht nach Süden offen.
i] Yamen war das Amtsgeäude der Mandarine im alten
Das Tor der Barmherzigkeit ist schwer zu öffnen und schwer zu schließen.
China
Das Tor der Wohltätigkeit ist schwer zu öffnen und schwer zu schließen. China
Das Tor in den Kerker ist weit, heraus wird's eng.
Russland
Das Tor ist (wird) größer als die Stadt.
Das Tor ist gesegnet, da eine tote Tochter ausgetragen wird.
Das Tor steht bei ihm immer offen zum Mist ausführen.
i] Sein Mund fließt stets von unsaubern Reden über.
Das Tor vom Zuhause wird ja nicht zugemacht.
Estland
Das Tor zu eines Beamten Haus gleiche einem Markt. Das Herz eines Beamten sei wie Wasser rein.
Das Tor, das sich nicht zum Almosengeben öffnet, öffnet sich den Ärzten.
Jemen
Das tote Herz Afrikas.
Tschad
Das tote Schaf fürchtet den Wolf nicht.
Das Totenbrot essen.
i] Das Leichenmahl. Der bayerische Oberpfälzer nennt das Abhalten des Leichenmahls das Eindaichteln des Toten, ableitend vom gothischen dauhts, das Mahl. Je mehr dabei getrunken wird, sagt er, desto besser ist es; es kommt dem Toten zugute. Nach der Ilias ist das Brot trauerstillend, oder wie Schiller im Siegesfest das homerische Wort übersetzt: 'Denn auch Niobe, dem schweren Zorn der Himmlischen ein Ziel, kostete die Frucht der Ähren und bezwang das Schmerzgefühl.' Dies ist die Nährkraft, die vor jedem andern Brote dem Totenbrote beigelegt wird. Dasselbe drückt der Spruch im Zend- Avesta aus: 'Niemand wenn er nicht isst, vermag etwas', und zustimmend Psalm (104, 15): 'dass das Brot des Menschen Herz erfreut'.
Das Totenstroh macht das Feld nicht froh.
i] Man versteht darunter das Stroh aus dem Bettgestell oder Strohsack, auf dem jemand gestorben ist, und meint in Oberösterreich: dass es dem Felde schade, wenn man es dorthin bringe, oder dem Vieh, wenn es als Streu benutzt werde. Man vergräbt es daher entweder in einem Gehölz oder verbrennt es an irgendeiner Stelle des Leichenwegs.
Das trabende Pferd hört nicht die Geschichten des Erzählers.
China
Das träge Pferd (o. Tragepferd) muss man zuerst auf den Weg rüsten.
Das trägt die Katze auf dem Schwanze (o. Zagel) fort.
Preußen
Das trägt kein Brot ins Haus.
la] Non est de pane lucrando.
Das Trapsen der Nachtigall ist dem anderen sin Uhl!
[ASpW]
Das traute Heim erspart dir eine Menge Arbeit, weil es dir keine Zeit für sie lässt.
Das treffende Wort kann dem Dolch deines Gegners die Schärfe nehmen.
Fernost
Das treffende Wort setzt die Nadelspitze auf den Scheitelpunkt.
Das treulos ist die Welt, bleibt keinem Blick verborgen.
Persien
Das trifft sich in alle Wege, dass man unter Gott (o. unter Gottes Hand) ist.
Litauen
Das Trinken hat Gott geschaffen.
Das Trinken richtet den Menschen zugrunde.
Das Trinken schickt auf ein weites Feld.
i] Es macht obdachlos
Das Trinken von Storchblut gegen Krankheit und für langes Leben
Das Trinken wär' schon angenehm, wenn nur der Katzenjammer nicht käm'.
dk] Sødt er at drikke, og surt er igien at give.
Das Trinkgeld ist verdient.
i] Das kleine Geschenk, das Dienstboten, Arbeitsleuten u.s.w. gegeben wird.
Das trockene Blatt fällt vom Baum, und das grüne Blatt fällt vom Baum.
Afrika
Das Trommeln am jüngsten Tag verschlafen.
Das Trommeln macht sich gut, wenn man es von ferne hört.
Das Tröpfchen höhlt den Stein.
Italien
Das Tröpflein wird das Meer, wenn es ins Meer gekommen,
Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann
Das Trumm nicht finden können.
i] Vom Abspinnen des Fadens. Beim Denken oder Reden aus dem Konzept kommen.
Das Trumm verlieren.
Das trunkene Elend weinen.
Das Trünklein macht (ihn) schwatzen.
Das tu ich für Euch alle! sä de Pastor un sop den Bramwien alleen ut.
Das Tu' doch, lass dich vom Schaf beißen.
Das Tu' doch, lass dich von der Köchin hacken.
Das tu' ich für euch alle, säd' de Paster, soff den Branntwein allein ut.
Hamburg
Das Tuch bedeckt der Frau Haar, (aber) nicht der Frau Scham.
Estland
Das Tuch hängt ihr nach dem Witwer.
i] Von einem Frauenzimmer, deren Tuchzipfel schief hängt, was man als Vorbedeutung betrachtet, dass sie einen Witwer heiraten werde.
Das Tuch hat nicht weiter gelangt, sagte die Dirne, deren Kleid von den Schultern nur bis an die Hüfte ging.
Das Tuch is no nit gewalchets.
i] Der Mensch hat noch keine Erfahrung.
Das Tuch kennt man am Faden.
fr] On connoit le drap à la filure.
Das Tuch muss geklopft werden, sonst kommen die Schaben 'rein.
Das tüchtige Leben gleicht einem Traum.
China
Das tue der Teufel.
i] Das tue ein anderer als ich.
Das Tue, wer da will.
Das tun alle bösen lecken, hinten kratzen.
Das Tun ist in eigener Hand, das Segnen in Gottes Hand.
Estland
Das Tun zeigt besser, wie geschickt einer ist, als das Reden.
Das Tüpfel auf dem i fehlt nicht.
i] Es ist alles vollendet, es fehlt nicht das Geringste.
Das tut doch der Liebe keinen Abbruch.
Das tut ihm den Dampf.
i] Gibt einen herben, vielleicht den letzten Stoß, kränkt tief, führt den Untergang, das Ende herbei.
Das tut ihm die Tür zu.
i] Sagt man, wenn sich jemand durch eine schlechte Handlung in Misskredit bringt.
Das tut ihm wohl in der linken Kniescheiben.
Das tut kein tot Pferd.
i] Nämlich niesen, was ein Zeichen von Leben und Gesundheit ist.
Das tut keiner Laus im Auge wehe.
i] So gering und unbedeutend ist die Gabe.
Das tut meinem Herzen wohl.
nl] Dat doet mij goed aan het hart.
Das tut weher als aufm Schienbein schürfen.
Das tut wohl, wie ein neugewaschenes Hemd.
Steiermark
Das tut wohler, als den Räudigen das striegeln und den Grindigen das strälen.
Das tut, sie sind von Affenberg.
Das tut, sie sind von Affenberg.
Das tuusigs Wärk, ist halbe Chuder.
i] Kuder = Werrig, d.i. Abgang vom Flachse beim Hecheln.
Das Übel drängt sich immer zwischen gute Männer.
Das Übel führt zur Bibel.
Das Übel hat auch sein Gutes.
Das Übel ist für die, welche es suchen.
Das Übel kommt geritten und geht zu Fuß wieder weg.
la] Ad mala patrata, sunt atra theatra parata.
Das Übel, vor dem man Angst hat, an dem geht man zugrunde.
es] De mal que hombre teme de ése muere.
Das Überbleibsel ist besser als das Gericht.
nl] Het overblijfsel van den disch helpt meer, dan dat gegeten is.
Das Überbleibsel ist mehr wert, als was gessen hat.
Das Überflüssige macht nicht fett, wen nicht die Mäßigkeit ernährt.
Finnland
Das Übermaß sprengt den Deckel.
fr] Le surplus rompt le couvercle.
Das Übermaß zerbricht den Deckel.
Italien
Das Überschreiten des Po bringt Unglück.
i] Vor altersher war bei den Bündnern das Sprichwort, dass ihnen Unglück bevorstehe, wenn sie über den Po, in das Vaterland ihrer Altvordern, träten.
Das Üble ist mit dem Guten vermischt.
la] Sunt mala mixta bonis.

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