Einst und jetzt

»Möchte wieder in die Gegend,
Wo ich einst so selig war,
Wo ich lebte, wo ich träumte
Meiner Jugend schönstes Jahr!«

Also sehnt ich in der Ferne
Nach der Heimat mich zurück,
Wähnend, in der alten Gegend
Finde sich das alte Glück.

Endlich ward mir nun beschieden
Wiederkehr ins traute Tal;
Doch es ist dem Heimgekehrten
Nicht zumut wie dazumal.

Wie man grüßet alte Freunde,
Grüß ich manchen lieben Ort;
Doch im Herzen wird so schwer mir,
Denn mein Liebstes ist ja fort.

Immer schleicht sich noch der Pfad hin
Durch das dunkle Waldrevier;
Doch er führt die Mutter abends
Nimmermehr entgegen mir.

Mögen deine Grüße rauschen
Vom Gestein, du trauten Bach;
Doch der Freund ist mir verloren,
Der in dein Gemurmel sprach.

Baum, wo sind die Nachtigallen,
Die hier sangen einst so süß?
Und wo, Wiese, deine Blumen,
Die mir Rosa sinnend wies? ─

Blumen fort und Nachtigallen
Und das gute Mädchen auch!
Meine Jugend fort mit ihnen;
Alles wie ein Frühlingshauch!

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