- στῆθος, τό (ἵστημι, das Emporstehende), 1) die Brust, sowohl bei Männern als bei Frauen; Sitz des Mutes, der Gedanken; Sitz der Leidenschaften, wie unser 'Brust'. Ἀπὸ στήϑους λέγειν, aus dem Herzen, frisch von der Leber weg reden. Auch von Tieren, von Hunden ; 2) der Ballen an der flachen Hand und der Hacken am Fuße; 3) ein brustförmig gerundeter Hügel von abgesetztem Flußsande, eine Sandbank
- στηθύνιον, τό, Brüstchen
- στήλη, ἡ, eine emporstehende Säule, bes. von Stein; dah. Bild der Festigkeit; ein Pfeiler zum Aufrechthalten, Stütze; Ἡρακλέος στῆλαι, die Säulen des Herakles. Bes. Grabsäule, säulenförmiger Grabstein; übertr., στάλαν ϑέμεν, ein Denkmal setzen, im Liede. Die Säule am Ende der Rennbahn, um welche man beim Wettfahren herumbiegen mußte. Übh. jede von Staatswegen aufgerichtete Säule mit einer Inschrift, Gesetze, Verordnungen, Rats- u. Volksbeschlüsse enthaltend; Grenzsäule; Schand- u. Ehrensäule, Denksäule; στήλας ἱστάναι, Denksäulen errichten; μάτην ἐν ταῖς στήλαις ἐστίν, vergeblich ist auf der Säule bekannt gemacht; die χαλκῆ στήλη auf der Akropolis, auf welcher die ἀλιτήριοι καὶ προδόται aufgeschrieben wurden
- στηλίς, ίδος, ἡ, besonders eine Stange am Schiffshinterteile
- στηλίτευσις, ἡ, Brandmarkung durch öffentliche Inschrift auf einer Schandsäule
- στηλῑτευτκός, zur Brandmarkung durch eine Schandsäule gehörig, übh. brandmarkend
- στηλῑτεύω, auf eine Säule schreiben u. so öffentlich bekannt machen; bes. dadurch brandmarken
- στηλίτης, ὁ, zur Säule gehörig; auf eine Säule geschrieben; bes. der, dessen Namen an die öffentliche Schandsäule geschrieben, gebrandmarkt ist. Auf einer Säule wohnend, wie einige ägyptische Einsiedler zur Selbstpeinigung taten
- στηλο-γραφέω, auf eine Säule schreiben
- στηλο-γραφία, ἡ, das Schreiben auf eine Säule
- στηλο-ειδή -, ές, säulenartig
- στηλο-κοπέω, in eine Säule einhauen
- στηλο-κόπης, ὁ, u. στηλο-κόπος, ὁ, Säulenklauber, so hieß Polemon, der umherzog u. die Inschriften auf Säulen u. anderen öffentlichen Denkmälern abschrieb u. sammelte
- στηλόω, wie eine Säule aufstellen, errichten, zur Säule machen; στηλοῠν ἑαυτόν od. στηλοῠσϑαί τινι, jemandem fest anhängen, treu ergeben sein
- στῆμα, τό, der vorstehende Teil in der männlichen Rute. Die Adern zu beiden Seiten der mittelsten Hauptrippe des Blattes. In der Schiffersprache = σταμίν
- στήμνιος, στήμνιον, ὃ ἡμεῖς πολύστημον ἢ κατάστημον, ein Gewebe von vielen Aufzugsfäden, dicht
- στημονητικός, zum Faden od. zum Aufzuge gehörig
- στημονίζομαι, die Fäden zum Aufzuge aufziehen u. weben
- στημόνιος, von Aufzugsfäden
- στημονο-νητικός, ή, όν, die Kunst des Webens
- στημονο-φυής, ές, von der Art od. Beschaffenhet des Aufzugsfadens
- στημον-ώδης, ες, dem Aufzugsfaden ähnlich, mit vielen u. dichten Aufzugsfäden
- στημοῤ-ῥαγέω, die Fäden des Aufzugs zerreißen; intrans., λακίδες ἀμφὶ σώματι στημ οῤῥαγοῠσι ποικίλων ἐσϑημάτων, die Lumpen der Gewänder zerfallen, ihre Fäden lösen sich
- στήμων, ονος, ὁ, der Aufzug am stehenden, senkrechten Webstuhl der Alten, an welchem der Weber bei der Arbeit stand, die Kette; στήμονα νεῖν, Ggstz κρόκη, der Einschlag. Ebenso am Flechtwerke die Stäbe, um welche die dünnen Ruten geschlagen werden
- στήνια, τά, ein Fest, an welchem die Weiber des Nachts die Rückkehr der Demeter aus der Unterwelt feierten u. dabei ausgelassene Reden führten u. einander verspotteten; ein Ort in der Nähe von Athen
- στηνιῶσαι, schimpfen, Zoten reißen
- στήριγμα, τό, das Gestützte, die Stütze
- στηριγμός, ὁ, das Feststellen, Stützen, Gründen; das Feststehen, der Stillstand, z. B. der Planeten
- στῆριγξ, ιγγος, ἡ, die Stütze. Bes. die Gabel, mit der man die Deichsel stützte, ehe das Zugvieh angespannt wurde
- στηρίζω, feststellen, feststützen, aufstellen, aufrichten; ἴριδας Κρονίων ἐν νέφεϊ στήριξε, er stellte den Regenbogen im Gewölk auf; λίϑον κατὰ χϑονός, stellte den Stein auf in der Erde; οὐρανῷ ἐστήριξε κάρη, sie stützte ihr Haupt gegen den Himmel, richtete es gegen den Himmel empor; οὐδὲ πόδεσσιν εἶχε στηρίξασϑαι, er konnte sich nicht mit den Füßen aufstützen, nicht feststehen; οὐδαμῆ ἐστήρικτο, er stand nirgends fest auf, hatte nirgends eine feste Unterlage; δώματα κίοσιν πρὸς οὐρανὸν ἐστήρικται, das Haus ist mit Säulen gegen den Himmel gestützt; κακὸν κακῷ ἐστήρικτο, Unglück drängte sich an Unglück; δέκατος μεὶς οὐρανῷ ἐστήρικτο, = der zehnte Monat stand am Himmel; vom Stillstande der Planeten; act. intrans., κῠμ' οὐρανῷ στηρίζον, die sich himmelan erhebende Woge, wie οὐρανῷ στηρίζον εὑρήσεις κλέος, bis zum Himmel sich erhebender Ruhm; ὁπότε ἐς τὲν καρδίαν στηρίξαι, sc. ὁ πόνος, wenn sich die Krankheit, aufs Herz warf; = bestätigen, bekräftigen
- στήσιος, ὁ, Beiwort des Zeus, Iupiter Stator der Römer = ἐπιστάσιος
- στησί-χορος, Chöre, Reigen, Reigentänze aufstellend od. aufführend. Ein Wurf mit Würfeln, der 8 Augen zeigte
- στία, ἡ, Steinchen, bes. in Flüssen, Kiesel
- στῑάζω, mit Steinchen werfen
- στιβαδεύω, zum Unterlager od. zur Streu brauchen
- στιβαδο-κοιτέω, auf einer Streu, einem Stroh- od. Blätterlager liegen
- στιβαδο-ποιέω, eine Streu, ein Lager von Stroh od. Blättern machen
- στιβάζω, treten, der Spur nachgehen, ausspüren
- στιβαρός, eigtl. dicht zusammengedrängt, gedrungen, derb u. kräftig; von gedrungenen, starkmuskeligen, kräftigen Gliedern; von festen harten Waffen; adv., πύλας πύκα στιβαρῶς ἀραρυίας, fest, dicht zusammengefügt; von Menschen; λέξις, gedrungener Stil
- στιβαρότης, ἡ, Gedrungenheit
- στιβάς, άδος, ἡ, eine Streu, ein Lager von Stroh, Rohr, Binsen od. Blättern, die aufgeschüttet od. in eine Art Matratze gestopft wurden; bes. eine Streu, wie sie sich die Soldaten im Bivouak machen; Lager zum Schlafen, beim Essen
- στιβεία, ἡ, das Treten, das Nachgehen, Spüren
- στιβεύς, ὁ, 1) der Tretende od. Gehende, der Wanderer; auch der Walker, der mit den Füßen tritt u. walkt; 2) der der Spur nachgeht, Spürer, κύων, Spürhund
- στιβεύω, von Hunden
- στιβέω, treten, betreten, der Spur nachgehen, ausspüren; πᾶν ἐστίβηται πλευρὸν ἕσπερον νεῶν, die ganze Stadt ist durchsucht
- στίβη, ἡ, der gefrorene Tau, der Reif, bes. Morgenreif od. -frost
- στῑβήεις, εσσα, εν, reifig, kalt
- στιβιάω, reisen
- στιβίζω, mit schwarzer Schminke, στίβι, bestreichen; sich mit Schminke bestreichen, sich schminken, bes. die Augenlider u. Augenbrauen
- στίβος, ὁ, der betretene Pfad, Fußsteig; H. h. Merc. 352; Soph. Ant. 769; στίβον ὀγμεύει τόνδε πέλας που, Phil. 163, vgl. 157; κενός, Eur. Or. 1274; φυλάσσου, μή τις ἐν στίβῳ βροτῶν, I. T. 67; Her. 4, 140. - Fußtapfen, Fährte, Spur, H. h. Merc. 353; πυκνοῖς ὄσσοις δεδορκὼς τοὺς ἐμοὺς κατὰ στίβους, Aesch. Prom. 682; καὶ μὴν στίβοι γε ποδῶν ὅμοιοι, Ch. 203; ἰχνοσκοποῠσά τ' ἐν στίβοισι τοῖς ἐμοῖς, 226; Soph. Phil. 29. 48; ὡς ἂν προὐξερευνήσω στίβον, Eur. Phoen. 92; ἑπόμενοι κατὰ στίβον, Her. 5, 102. 9, 59; ἐφαίνετο ἴχνη· εἰκάζετο δὲ ὁ στίβος ὡς δισχιλίων ἵππων, Xen. An. 1, 6, 1, vgl. 6, 1, 24. 7, 3, 43; Plut. Alex. 24
- στίβω, seltene Nebenform von στείβω, vielleicht nur Xen. An. 1, 9. 13. τὰς στιβομένας ὁδούς
- στιγεύς, έως, ὁ, derjenige, der στίγματα macht od. brandmarkt, Her. 7, 35. - Bei Suid. das Instrument zum Stechen, κεντητήριον
- στίγμα, τό, der Stich, der mit einem spitzigen Werkzeuge gemachte Punkt, Zeichen, Brandmal; von den Flecken auf der Haut des Drachen
- στιγματη-φορέω, Punkte, Flecken, Male tragen
- στιγματη-φόρος, Punkte, Flecken, Male tragend, habend
- στιγματίας, ὁ, der Flecken, bes. Brandmale hat, der gebrandmarkte Verbrecher, bes. ein flüchtiger Sklave
- στιγματίζω, brandmarken
- στιγμή, ἡ, das Punktieren, Stechen. u. der mit einem spitzigen Werkzeuge gemachte Punkt. Der Punkt; dah. auch das Unbedeutendste, Kleinste. Bei den Gramm. der Punkt als Interpunktionszeichen, wie μέση στιγμή das Kolon
- στιγμιαῖος, von der Größe eines Punktes, so klein wie ein Punkt
- στιγμός, ὁ, das Stechen
- στίζω, punktieren, stechen; στίζεσϑαι βακτηρίᾳ, mit dem Stocke braun u. blau schlagen; ἐστιγμένος, tätowieren, wie z. B. die Thracier taten; brandmarken, zur Schmach, als Strafe; übh. mit einem eingebrannten Kennzeichen versehen; ἵππον, ein Pferd mit dem Brenneisen zeichnen; στίζειν τινὰ στίγματα, einem ein Zeichen od. Brandmal einbrennen. Bei den Gramm. im Schreiben ein Punktum od. ein anderes Interpunktionszeichen machen
- στικτέος, zu punktieren
- στικτό-πους, ουν, buntfüßig
- στικτός, gepunktet, bunt; buntfarbig, vom Pfau
- στικτό-χροος, mit gefleckter, bunter Haut
- στίλβη, ἡ, der Glanz, das Schimmern, Leuchten eines hellen, glatten oder polierten Körpers; auch Spiegel, Leuchter, Docht; eine Lampe, die nicht viel Öl braucht
- στιλβηδόν, glänzend, strahlend
- στιλβο-ποιέω, glänzend machen
- στιλβός, glänzend
- στίλβω, glänzen, schimmern, blinken; von glatten, polierten Körpern; Fettglanz; στίλβειν ἀπό τινος, wovon wiederglänzen, wiederscheinen
- στίλβωμα, τό, das glänzend Gemachte
- στίλβων, οντος, ὁ, der Glänzende, gew. der Planet Merkur
- στίλβωσις, ἡ, das Glänzendmachen, Polieren
- στιλβωτής, ὁ, der glänzend machende, Polierer
- στίλβωτρον, τό, Werkzeug od. Materie zum Glänzendmachen, zum Polieren
- στίλη, ἡ, der Tropfen, stilla
- στιλπνός, glänzend, blinkend, schimmernd
- στιλπνόω, glänzend machen, polieren
- στιλπνωτικός, zum Polieren gehörig
- στίλπων, ωνος, ὁ, ein Zwerg
- στίλψις, εως, ἡ, das Glänzen
- στίμμι, τό, u. στίμμις, ἡ, lat. stimmi, stibi, stibium, ein strahliges oder faseriges Spießglanzerz, das, gebrannt und zu Pulver gerieben, bes. im Orient von den Frauen auf die Augenlider und Augenbrauen gestrichen wurde, um sie schwarz zu färben und dadurch dem Gesicht einen lebhafteren Ausdruck zu geben; daher auch diese schwarze Schminke selbst, deren sich die Türkinnen noch jetzt unter dem Namen Cohel zu demselben Zwecke bedienen
- στιμμίζω, die Augenbrauen oder Augenlider mit στίμμι schwarz färben; sich die Augenbrauen schminken
- στίμμισμα, τό, die von στίμμι bereitete metallische, schwarze Schminke
- στίξ, ἡ, die Reihe, bes. von Kriegern, Schlachtreihe, das Glied in der Schlachtordnung; στιχὸς εἶμι διαμπερές, die Schlachtordnung; στίχες ἀνδρῶν, gew. vom Fußvolk; κατὰ στίχας, nach Reihen, reihenweise; ἀνέμων, die Reihenfolge, Ordnung; τὰ δ' ἐπὶ στίχας ἤγαγεν αἰών, in Ordnung bringen
- στῖξις, ἡ, das Punktieren, Stechen, Bezeichnen mit einem spitzigen Werkzeuge, Brandmarken. Bei den Gramm. das Interpungieren
- στιπτός, eigtl. festgetreten, fest zusammengedrückt, fest, solid; von ἄνϑρακες στιπτοί, eine besondere Kohlenart, welche die Acharner bereiten; πρίνινος, ein handfester Kerl
- στῖφος, εος, τό, alles Fest-. Dichtzusammengedrängte, die Schar, ein dichtzusammengestellter Hause; στῖφος ποιήσασϑαι, ein Viereck bilden
- στιφρός, dicht zusamnengedrückt, fest, stark; βρόχος, von derbem, kräftigem, gedrungenem Körperbau
- στιφρότης, ητος, ἡ, Dichtigkeit, Derbheit
- στιφρόω, dicht, fest, hart machen
- στιχ-αοιδός, ὁ, der Verszeilen Singende, der Dichter
- στιχάριον, τό, ein dichtanliegendes Kleid
- στιχάω, in Reihe u. Glied stellen; sich in Reihe u. Glied stellen, u. so einhergehen, marschieren, von Kriegern; von Schiffen: in Reihen u. Geschwadern aufziehen
- στιχηδόν, reihenweise
- στιχηρός, u. στιχήρης, ες, gereiht, in Reihen, Versen geschrieben
- στιχίζω, in Reihen, Zeilen oder Verse bringen
- στίχινος, von Reihen, Zeilen od. Versen; ϑάνατος στίχινος, der Verstod
- στιχισμός, ὁ, das in Zeilen, Verse bringen
- στιχιστής, οῦ, ὁ, der in Versen schreibt, der Dichter
- στιχο-γράφος, Verse schreibend, der Dichter
- στιχο-λογέω, Verse hersagen
- στιχο-λογία, ἡ, das Verse Hersagen
- στιχο-μῡθέω, Zeile für Zeile, Vers für Vers sprechen
- στιχο-μῡθία, ἡ, das Zeile für Zeile oder Vers für Vers Hersagen
- στιχο-πλοκέω, Verse flechten, dichten
- στιχο-ποιΐα, ἡ, das Versemachen, verächtlicher Ausdruck für Dichtkunst
- στιχο-ποιός, Verse machend, verächtlicher Ausdruck für Dichter, Verseschmied
- στίχος, ὁ, eine Reihe, Ordnung, ein Glied, bes. der Krieger
- στιχο υργέω, Verse machen
- στιχο ύργημα, τό, gemachter Vers
- στιχο υργία, ἡ, das Versemachen
- στιχο υργός, Verse machend
- στῑ-ώδης, ες, steinartig, steinigt
- στλεγγίδιον, τό, Weihgeschenk
- στλεγγιδο-λήκυθος, ὁ, der Diener, der seinem Herrn στλεγγίς und λήκυϑος nach ins Bad trägt
- στλεγγιδο-ποιός, verfertigend
- στλεγγίζω, mit der Reibeplatte im Bade od. in der Palästra abreiben
- στλεγγίς, ίδος, ἡ, ein breites Gerät, mit dem man sich im Bade oder in der Palästra abstrich u. den mit Salböl vermischten Schweiß abrieb, Reibeplatte, Streicheisen. Bei den Lacedämoniern waren sie von Rohr, sonst meistens von Eisen; auch von Gold, als Kampfpreise ausgeteilt. Auch goldene oder vergoldete Metallplättchen, welche die Frauen, auch die Gesandten zum Orakel oder zu einem feierlichen Opfer als Hauptschmuck trugen, wahrscheinlich kammähnlich; ein vergoldetes Leder um den Kopf. Auch als ein Weinheber gebraucht
- στλέγγισμα, τό, der mit der Streichplatte, στλεγγίς, abgeriebene Schmutz, Schweiß mit Öl vermischt
- στοά, ᾶς, ἡ, eigtl. eine Säule, ein Pfeiler, gew. eine Säulenhalle; in Athen zur Aufzeichnung und Bekanntmachung der Gesetze benutzt; auch zu Gerichtssitzungen. Bekannt ist in Athen die durch Polygnotos Wandgemälde berühmte ποικίλη. Weil in dieser Säulenhalle Zenon von Kition lehrte, so hießen die Anhänger dieses Philosophen οἱ ἐκ τῆς στοᾶς φιλόσοφοι, die Stoiker. Auch eine Vorratshalle, längliche Vorratskammer. Auch der Weinkeller. Belagerungswerkzeug, ein Schutzdach, die vinea der Römer
- στοβάζω, schimpfen, schelten
- στόβασμα, τό, das Schimpfen
- στοβέω, schelten
- στόβος, ὁ, das Schelten, Schimpfen; Großprahlerei
- στοιβάζω, άσω, stopfen, zusammenpacken, aufhäufen; ξύλα ἐπὶ τὸ πῠρ, Holz anlegen
- στοιβασία, ἡ, das Vollstopfen
- στοιβάσιμος, aufgehäuft
- στοιβασμός, ὁ, das Stopfen, Anhäufen, Nicet
- στοιβαστής, ὁ, der stopft, anhäuft
- στοιβή, ἡ, das Stopfen; eine Pflanze, deren Blätter man zum Ausfüllen, Verstopfen der Löcher, zum Stopfen der Kissen brauchte; auch als Besen gebraucht; Ausfüllung. Übertr., Flickwort, Füllwort
- στοιβο-ειδής, ές, locker, schwammig
- στοιχαδικός, von der Pflanze στοιχάς bereitet
- στοιχάς, άδος, ὁ, ἡ, 1) in Reihen od. Zeilen stehend oder liegend; ἐλάαι στοιχάδες, den μορίαις entggstzt, die in Reihen stehenden Ölbäume, die nicht heilig waren; 2) eine gewürzige Pflanze
- στοιχειακός, zu den Elementen oder Anfangsgründen gehörig; auch = nach der Buchstabenfolge gemacht, alphabetisch
- στοιχειᾱταί, οἱ, hießen die Grammatiker, welche die Anastrophe des Accents erfunden haben
- στοιχεῖον, τό, eine kleine aufgerichtete Stange, bes. der Stift an der Sonnenuhr, der den Schatten wirft und dadurch die Stunden des Tages bestimmt, daher auch dieser Schatten selbst; δεκάπουν στοιχεῖον, von der Zeit des Abendessens. Der Buchstabe, als erster, einfachster Bestandteil der Rede, zunächst nur insofern er gesprochen wurde, γράμματα hießen die geschriebenen; κατὰ στοιχεῖον, nach der Buchstabenfolge, nach dem Alphabet. Übh. die ersten, einfachsten Bestandteile. Bes. die ersten Bestandteile körperlicher Dinge, die Grundstoffe, Elemente, deren Empedokles zuerst vier annahm und sie ῥιζώματα nannte; ἀμφότερα, Erde und Wasser. Bes. auch die Anfangsgründe der Wissenschaften, Elemente; στοιχεῖα ἐνϑυμημάτων, die Topik der Schlußarten; in der Geometrie die Punkte, Linien, Flächen. Bei den Alexandrinern = Gestalt, Bild, bes. Bild des Tierkreises
- στοιχειόω, die Anfangsgründe lehren
- στοιχει-ώδης, ες, zu den Anfangsgründen oder Elementen gehörig, elementarisch
- στοιχείωμα, τό, der Grundstoff, das Element, Prinzip. Bei den späteren Astrologen heißen die zwölf Zeichen des Tierkreises στοιχειώματα
- στοιχειωματικός, zum στοιχείωμα gehörend, wie στοιχειώδης; οἱ στ. heißen die, welche aus den Zeichen des Tierkreises weissagten, Nativitätsteller
- στοιχείωσις, εως, ἡ, das Unterrichten in den Anfangsgründen
- στοιχειωτής, ὁ, der die Anfangsgründe Lehrende. Bes. Beiname des Euklides, wegen seines 'Anfangsgründe der Mathematik', στοιχεῖα, überschriebenen Buches
- στοιχειωτικός, zum στοιχειωτής od. zur στοιχείωσις gehörig, elementarisch
- στοιχέω, in einer Reihe neben- oder hintereinander stehen; ἡ ἑκατοστὺς στοιχοῠσα ἑπέσϑω, in einer langen Reihe. Dah. = folgen; die athenischen Epheben schworen: οὐδ' ἐγκαταλείψω τὸν παραστάτην, ὅτῳ ἂν στοιχήσω, neben dem ich in Reihe und Glied stehen werde. Bes. von Tanzenden, beim Reigen nebeneinander, in einem Gliede stehen. Übertr., beitreten, beistimmen; τινί, στοιχεῖν μιᾷ γυναικί, mit einer Frau zufrieden sein
- στοιχ-ηγορέω, der Reihe nach hererzählen
- στοιχηδόν, in der Reihe, neben oder hinter einander
- στοίχημα, τό, Vertrag, Preis, Belohnung
- στοιχίζω, in eine Reihe stellen, bes. die Pfähle mit den Netzen in eine Reihe pflanzen, um das Wild hineinzutreiben
- στοιχισμός, ὁ, das Umstellen mit Jagdnetzen
- στοῖχος, ὁ, Reihe, Linie; bes. der Soldaten, Schlachtreihe, Schlachtordnung. Die in eine Reihe gestellten Pfähle mit Jagdnetzen, in welche das Wild getrieben wird
- στοιχ-ώδης, ες, reihenartig, in Reihen stehend; κριϑή, Gerste, mit reihenweise stehenden Körnern
- στολ-άρχης, ὁ, Anführer der Flotte
- στολ-αρχία, ἡ, das Amt oder die Würde des στόλαρχος
- στολάς, άδος, ἡ, ein Stück der Reiterrüstung
- στολή, ἡ, Rüstung, Kleidung; der Soldaten
- στολιδόω, anziehen
- στολιδ-ώδης, ες, faltig, runzlig
- στολίδωμα, τό, Falte
- στολιδωτός, angezogen; χιτών, ein faltenreicher Rock
- στολίζω, in Stand setzen, ausrüsten; στολίσας νηὸς πτερά, die Segel einziehend; ἐστολισμένον δορί, bewaffnet; στόλισον αὐτήν, schmücke sie
- στόλιον, τό, ein neues Kleid, vom Anzuge der Philosophen
- στολίς, ἡ, 1) Kleid; 2) eine Falte im Kleide, welche auf der Ferse ruht. Auch Runzel
- στόλισμα, τό, Rüstung, Bekleidung
- στολισμός, ὁ, das Ausrüsten, die Kleidung
- στολιστήριον, τό, Ort, wo die Priester sich od. die Statuen der Götter ankleiden, Kleiderkammer
- στολιστής, ὁ, der Ausrüster, Bekleider
- στολο-δρομέω, zusammen in einer Flotte gehen
- στόλος, ὁ, 1) Rüstung, bes. kriegerische Rüstung, Kriegszug zu Lande u. zu Wasser, zur See; übh. Sendung, Zug, Gang; auch Aufzug, Festzug, Prozession; ὁ δὲ στόλος νῷν ἐστι παρὰ τὸν Τηρέα, wir gehen zum Tereus; das Ausziehende, Ausgesendete selbst, das Landheer, häufiger: Seemacht, Flotte; ein Zug von Menschen, eine Schar; πλέων γὰρ οὐ πολλῷ στόλῳ, = mit einem Schiffe; und das ganze Volk. Auch der Grund, die Veranlassung zu einem Zuge; ἰδίῳ στόλῳ, auf eigenen Antrieb, eigtl. eine in Privatangelegenheiten unternommene Reise, wie κοινὸς στόλος gemeinsamer Antrieb zur Reise; wo auch mehr nach dem Grunde der Fahrt gefragt wird. Am Schiffe der vorn vorragende Teil, Schiffsschnabel, dessen höchstes Ende ἀκροστόλιον hieß. Übh. Stiel, Stengel; κέρκος μικρὸν στόλον ἔχουσα, einen Schwanz mit einem kurzen Stiel. 2) das Ausrüsten, Ankleiden, Ausschmücken
- στόμα, ατος, τό, 1) der Mund, von Tieren das Maul; ἡμέων ἀπὸ στομάτων ὄπ' ἀκοῠσαι, sagen die Sierenen; auch das ganze Gesicht; πρηνὴς ἐπὶ στόμα, u. κὰδ δ' ἄρ' ἐπὶ στόμ' ἔωσε, eigtl. er stieß ihn nieder, daß er auf den Mund fiel; übertr. πτολέμοιο μέγα στόμα, u. στόμα ὑσμίνης, der Rachen od. Schlund des Krieges, der Schlacht, die als gierige Ungeheuer zu denken sind; ἀπό μοι λόγον τοῠτον, στόμα, ῥῖψον, = sprich nicht dies Wort; κωφὸς ἀνήρ τις, ὃς Ἡρακλεῖ στόμα μὴ παραβάλλει, = der ihn nicht lobt; οὐδὲ τὸ στόμα πρὸς τὸ στόμα προςϑήσεις, vom Kusse; τὸ ϑεῖον αὐτοὺς ἐξαναγκάζει στόμα, der Mund des Gottes, der weissagt; στόμα Πινδάρου, Pindar's Dichtermund, = der Dichter Pindar; sprichwörtlich: ἀπὸ στόματος εἰπ εῖν, frei vom Munde weg, auswendig hersagen; διὰ στόματος u. ἀνὰ στόμα ἔχειν, stets im Munde führen; auch ἐν στόμασιν ἔχειν τινά, vom Lobe u. Tadel; ἐξ ἑνὸς στόματος ἅπαντες ἀνέκραγον, alle aus einem Munde; ὅ τι ἦλϑ' ἐπὶ στόμα, was einem in den Mund kommt, das Erste, das Beste. Auch die Rede u. vom Inhalte der Rede; 2) übh. Mündung, Öffnung; auch πόντιον, der Meeresschlund; ἠϊόνος στόμα μακρόν, die geräumige Mündung der Bucht; auch ein Erd- oder Felsenspalt, aus dem ein Eingang, ἀργαλέον στόμα λαύρης, der enge Ausgang des Gässchens; ἑπτάπυλον στόμα, Thebens sieben Tore; Zugang; zum Hause; 3) der vordere Teil, bes. von Waffen, die Spitze; die Scharfe, die Schneide des Schwertes; die vordere Seite, Fronte des Heeres; κατὰ στόμα, Stirn gegen Stirn, gerade gegenüber; κατὰ τὸ στόμα τοῠ διώκοντός τε καὶ φεύγοντος ὁ δικαστὴς ἱζέσϑω, ihnen gegenüber, vor Augen; aber ὄντες οἱονεὶ στόμα τοῠ κατὰ τὴν πόλιν πλήϑο υς, = der Kern
- στομα-κάκη, ἡ, eine Krankheit des Mundes, bei der die Zähne ausfallen, Scharbock
- στομ-αλγέω, eigentl. Mundschmerz haben; übertr., unablässig schwatzen, frech reden
- στομ-αλγής, ές, eigtl. Mundschmerz habend, übertr., unablässig schwatzend, so daß einem der Mund weh tut; frech, zügellos sprechend
- στομ-αλγία, ἡ, eigtl. Mundschmerz, übertr. Geschwätzigkeit, freches, zügelloses Reden
- στομα-λίμνη, ἡ, das ausgetretene, Buchten oder Seen bildende Meerwasser, Binnensee, aestuarium
- στοματικός, zum Munde gehörig, am Munde krank
- στοματο υργός, mit dem Munde arbeilend und dadurch sein Brot verdienend, Mauldrescher
- στομ-αυλέω, auf eine besondere, uns unbekannte Art die Flöte spielen
- στομαχικός, vom Magen, zum Magen gehörig. Am Magen leidend
- στόμαχος, ὁ, eigtl. Mündung, Öffnung; in ältester Zeit = Schlund, Kehle; Hinterteil des αὐχήν. Gew. der Magenmund und der Magen selbst; auch der Hals der Harnblase u. ὑστερέων, Muttermund
- στομίας, ὁ, ἵππος, ein hartmäuliges Pferd
- στόμιον, τό, kleiner Mund, Öffnung, z. B. einer Höhle. Gebiß am Zaume
- στομίς, ίδος, ἡ, die Mundbinde der Flötenspieler, sonst φορβειά, auch χειλωτήρ genannt
- στομόω, 1) den Mund verstopfen; ὃς εἶχε πώλους φιμοῖσιν αὐλωτοῖσιν ἐστομωμένας, denen die Mäuler mit Maulkörben verschlossen waren; 2) mit einem Munde, einer Öffnung versehen; Medic. = offnen Leib machen; 3) mit einer Spitze, Schärfe versehen, stählen; bes. von der Rede: beredt machen; übh. abrichten zu etwas
- στομφάζω, das Maul im Reden vollnehmen, großprahlen; auch von breiter Aussprache, = πλατειάζω
- στόμφαξ, ᾱκος, ὁ, der das Maul im Sprechen vollnimmt, bes. Wörter braucht, die den Mund füllen, wie Aeschylus heißt, wegen seiner langen Wortzusammensetzungen
- στομφασμός, ὁ, das Großreden, Prahlen
- στομφαστικός, großmäulig, großprahlend
- στόμφος, ὁ, 1) als subst. eigtl. ein vollgenommener Mund, ein großes Maul, daher, a) Großprahlerei, Windbeutelei, ἀλαζονεία, auch hochtrabender Schwulst der Rede; von der Tragödie: πρᾶγμα ἐπιδεχόμενον στόμφον; b) Schelten, Schimpfen, Verspotten; 2) als adj. von Personen, das Maul vollnehmend, großprahlerisch od. scheltend
- στόμωμα, τό, 1) die Mündung; 2) das Zugespitzte, Geschärfte, Gehärtete; σιδήρου, die Härte des gestählten Eisens, das Stählen des Eisens. Auch der Hammerschlag
- στόμωσις, εως, ἡ, das Spitzen, Schärfen, Stählen. Übertr., στόμα πολλὴν ἔχον στόμωσιν, der viele Redekraft hat
- στομωτής, ὁ, u. στομωτήρ, ῆρος, ὁ, der Eisen schärft, stählt, übh. der Verstärker
- στοναχέω, stöhnen, seufzen; c. accus., beseufzen, betrauern
- στοναχή, ἡ, das Gestöhne
- στονόεις, εσσα, εν, seufzerreich, viel Seufzen und Stöhnen verursachend; auch εὐνή, welches viele Seufzer vernimmt, wo viel geseufzt wird; ἀοιδή, traurig, klagend; πλαγά, klagend; vom Meere: brausend
- στόνος, ὁ, das Stöhnen, Seufzen; vom Brausen des Meeres, der Brandung
- στόνυξ, υχος, ὁ, die scharfe Spitze der Nägel oder Krallen; übh. Spitze, Schneide; bes. ein scharfes, schneidendes Werkzeug, Nagelschere; von Bergen
- στονυχ-ώδης, ες, wie eine Spitze, spitzig
- στοργή, ἡ, Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit; bes. Liebe zu den Eltern und Kindern, doch auch Geschlechtsliebe
- στορέννῡμι (sterno, stravi), breiten, auseinander-, hinbreiten; bes. λέχος στορέσαι, das Lager hinbreiten, bereiten; ἀνϑρακιἡν στορέσας, den Kohlenhaufen auseinanderbreiten; auch πόντον, das Meer glatt machen, nach dem Sturme besänftigen, daß es nicht mehr Wellen schlägt. Dah. übertr., τὴν δ' ἀτέραμνον στορέσας ὀργήν, den Zorn mildernd, ablegend; στορέσαι τὸ φρόνημά τινος, jemandes Hochmut demütigen, dämpfen; auch τὴν δύναμιν, hinstrecken; ὁδόν, den Weg ebenen, bahnen, mit Steinen belegen, pflastern. Intrans., sich hinstrecken, hinlegen
- στορεύς, έως, ὁ, der Hinbreitende, Bedeckende; das Reibzeug zum Feuermachen
- στόρθυγξ, υγγος, ἡ, auch στόρθυξ, υγος, ἡ, u. στόρθη, ἡ, die Spitze, Zinke, Zacke; κεραςφόρους στόρϑυγγας ἄρασα, vom Geweih des Hirsches
- στόρνῡμι, wie στορέννυμι übertr., λῆμα οὔπω στόρνυσι χρόνος τὸ σόν, beschwichtigen, demütigen; στορνύντες ὁδὸν μυρσίνῃσιν, damit bestreuen
- στορύνη, ἡ, ein wahrscheinlich spitziges Werkzeug der Wundärzte
- στορχάζω, einsperren, einpferchen, bes. das Vieh in die Hürde treiben
- στοχάζομαι, wonach zielen, zu treffen suchen; zum Zweck haben, bezwecken, berücksichtigen; στοχαζόμενοι τοῦ συμβουλευομένου ἄλλα λέγουσι παρὰ τὴν ἑαυτῶν δόξαν, Rücksicht nehmend auf ihn; ἀνϑρώπων, auf Menschen zielen; übertr., τῶν κριτῶν, sich die besten Richter aussuchen; τὰ συμφέροντα, vermuten; auch = das Ziel treffen
- στοχάς, άδος, ἡ, ein aufgeworfener Hügel, um die Stangen für die Stellnetze darin festzustellen; adj., οἰωνοὶ στοχάδες, entweder die in Reihen fliegenden, statt στοιχάδες, od. die Andeutungen gebenden, wahrsagenden; στολάδες, die durch die Lüfte segelnden oder in Geschwadern ziehenden Zugvögel
- στόχασις, εως, ἡ, Vermutung
- στόχασμα, τό, das, womit man zielt, der Wurfspieß. Das Erzielte
- στοχασμός, ὁ, das Zielen od. Schießen nach einem Ziele, das zum Zweck, zur Absicht Haben, auch die Vermutung
- στοχαστής, ὁ, der Zielende, Erzielende
- στοχαστικός, zum Zielen, Erraten gehörig; ἡ στοχαστική, die Geschicklichkeit, gleich das Richtige zu treffen; mutmaßend
- στόχος, alles Aufgerichtete, gew. das aufgestellte Ziel, wonach man zielt; das Zielen, Mutmaßen
- στραβαλο-κομάω, krauses Haar haben
- στραβαλο-κόμας, ὁ, mit krausem Haare
- στράβαλος, gedreht, gewunden, bes. vom Haare: kraus
- στράβη, ἡ, Schlinge, Fessel
- στράβηλος, ὁ, ein gewundener, gedrehter Körper, wie στρόβιλος u. στρόμβος, bes. eine Schnecke; die Frucht des wilden Ölbaums
- στραβίζω, verdrehte Augen haben, schielen
- στραβισμός, ὁ, das Schielen
- στραβός, verdreht, bes. mit verdrehten Augen, schielend
- στραβών, ῶνος, ὁ, lat. strabo
- στραγγάλη, ἡ, Strang, Strick; ἐπὶ τὴν στραγγάλην πορεύεσϑαι, zur Hinrichtung durch den Strang
- στραγγαλιά, ἡ, gedrehter Strang. Schlinge, Fallstrick, auch übertr., List, verfängliche Frage
- στραγγαλιάω, Fallstricke legen, verfängliche Fragen tun
- στραγγαλίζω, erwürgen, strangulieren
- στραγγάλιον, τό, gew. im plur., Verhärtungen in Gliedern, bes. nach Flüssen
- στραγγαλίς, ίδος, ἡ, στραγγαλίδας σφίγγειν, verfängliche Fragen. Verhärtungen
- στραγγαλισμός, ὁ, das Würgen, auch Drehen
- στραγγαλι-ώδης, ες, gewunden, verdreht; übtr., listig, tückisch
- στραγγαλόω, drehen, zusammendrehen, und pass. sich krümmen; erwürgen
- στραγγαλωτός, gedreht, gewunden
- στραγγεία, ἡ, das Zaudern
- στραγγεῖον, τό, wundärztliches Werkzeug, Blut auszuziehen, gew. σικύα, Schröpfkopf
- στραγγεύω, drehen, winden; sich drehen und winden, zaudern
- στραγγίας, ὁ, πυρός, eine Weizenart
- στραγγίζω, ausdrücken, auspressen
- στραγγός, gedreht, gewunden, krumm
- στραγγ-ουρία, ἡ, der Harnzwang, wo der Urin nur tropfenweise kommt
- στραγγ-ουριάω, Harnzwang haben
- στραγγ-ουρικός, ή, όν, am Harnzwange leidend
- στράγγω, das lat. stringo, unser strängen, straff anziehen, zusammenschnüren, pressen
- στράγξ, ἡ, das Ausgedrückte, der Tropfen
- στράπτω, blitzen
- στρατάομαι, sich lagern, im Lager stehen
- στρατ-αρχέω, ein Kriegsheer anführen
- στρατ-άρχης, ὁ, der Anführer eines Kriegsheeres
- στρατ-αρχία, ἡ, Amt u. Würde des Heerführers
- στρατεία, ἡ, Heereszug; οἴκοι τε καὶ ἐπὶ στρατείας, domi militiaeque; στρατείας ἁπάσας τὰς ἐν ἡλικίᾳ ἐστρατευμένος, die erforderliche Anzahl von Feldzügen mitgemacht habend
- στρατεία, ἡ, die kriegerische, die Kriegerin, Beiname der Athene
- στράτευμα, τό, Heereszug, Feldzug; gew. Kriegsheer; ἱππικόν, Reiterei
- στρατευματικός, zum Feldzuge od. zum Kriege gehörig, kriegerisch
- στρατευσείω, Luft haben zu einem Feldzuge
- στρατεύσιμος, zum Kriegsdienste gehörig, tauglich
- στράτευσις, ἡ, Feldzug, Kriegsdienst
- στρατεύω, im Kriege dienen, Kriegsdienste tun, zu Felde ziehen; act. für 'anwerben', in das Heer aufnehmen
- στρατ-ηγεῖον, τό, das Feldherrnzelt, praetorium. In Athen der Ort, wo der Feldherr, στρατηγός, seine Sitzungen hält
- στρατ-ηγέω, intr., Heerführer, Feldherr sein; δοκεῖ δέ μοι τοῦτο ὑμᾶς πρῶτον ἡμῶν στρατηγῆσαι, τὸν μισϑὸν ἀναπρᾶξαι, daß ihr euch darin zuerst als unsere Heerführer zeigt, daß ihr uns den Lohn erwirkt; = eine Kriegslist brauchen; im Kriege durch eine List besiegen, überlisten
- στρατ-ήγημα, τό, eine Feldherrntat, besonders eine schlaue, dah. die Kriegslist
- στρατ-ηγητικός, zur Anführung eines Heeres gehörig, geschickt
- στρατ-ηγία, ἡ, Amt od. Würde eines Feldherrn, Feldherrnstelle; auch Art, Feldherr zu sein; Feldherrnklugheit
- στρατηγιάω, ich möchte gern Feldherr sein
- στρατηγικός, dem Feldherrn oder zum Feldherrn gehörend, ihm geziemend, bes. geschickt zum Feldherrn, in der Feldherrnkunst erfahren; ἔργα, die Werke, Pflichten des Feldherrn; ἡ στρατηγική, sc. τέχνη, die Feldherrnkunst; dah. auch = listig
- στρατηγίς, ίδος, ἡ, feldherrlich; πύλαι, die Tore des Feldherrnzeltes; mit u. ohne ναῦς, das Admiralschiff. Als fem. zu στρατηγός, Heerführerin
- στρατ-ηγός, ὁ, Anführer eines Kriegsheers, Heerführer; übh. Anführer. In manchen griechischen Staaten die höchste obrigkeitliche Person; in Athen die Anführer des Fußvolks, die zugleich eine richterliche Behörde bilden. Bei den Römern praetor, u. στρατηγὸςὕπατος, consul
- στρατ-ηλασία, ἡ, Heereszug, Feldzug. Auch das Heer selbst
- στρατ-ηλατέω, ein Heer ins Feld führen; c. gen. u. dat., anführen, befehligen
- στρατ-ηλάτης, ὁ, Heerführer
- στρατιά, ἡ, Kriegsheer; bes. die gemeinen Soldaten; mehr als στρατός, τὸ τῶν στρατιωτῶν πλῆϑος, Heeresmacht; wie στρατεία, Feldzug
- στράτιος, ον, zum Heere, Kriege gehörig, kriegerisch
- στρατιώτης, ὁ, der Bürger, der kriegspflichtig ist u. Kriegsdienste tut, der Krieger; oft in der Anrede: ὦ ἄνδρες στρατιῶται; später auch der um Sold Kriegsdienste tut, der eigtl. ξένος oder μισϑοφόρος heißt; ποτάμιος στρατιώτης, eine Wasserpflanze, vielleicht eine Art Wasserlinse; eine andere Pflanze ist στρατιώτης χιλιόφυλλος, achillea tomentosa
- στρατιωτικός, zum Krieger od. Soldaten gehörig; ὅρκος στρ., der Soldateneid; zum Kriegsdienste tauglich; für Krieger brauchbar; τὸ στρατιωτικόν, sc. πλῆϑος, die Kriegerschar, das Heer; τὰ στρατιωτικά, sc. ἔργα, πράγματα, das Soldaten- od. Kriegswesen; χρήματα, Geld für das Heer, im Ggstz der ϑεωρικά; zuweilen die Bdtg 'nach roher Soldaten Weise'
- στρατιῶτις, ιδος, ἡ, Kriegerin; ναῠς, Transportschiff mit Soldaten
- στρατο-βάτης, ὁ, eigtl. der im Lager Schreitende, der Krieger
- στρατο-κήρυξ, ῡκος, ὁ, der Herold im Lager oder beim Heere
- στρατο-λογέω, ein Heer sammeln, Soldaten werben
- στρατο-λογία, ἡ, das Sammeln eines Heeres, das Soldatenwerben
- στρατο-λόγος, ein Heer sammelnd, zusammenziehend, Soldaten zum Kriegsdienste werbend
- στρατό-μαντις, εως, ὁ, Wahrsager des Heeres
- στρατοπεδ-άρχης, ὁ, Anführer des Lagers; tribunus legionis
- στρατοπεδ-αρχία, ἡ, das Amt des στρατοπεδάρχης
- στρατο-πέδευμα, τό, das Lager, das gelagerte Heer
- στρατο-πέδευσις, ἡ, das Lagern, Lageraufschlagen, das Lager, die Stellung, welche ein Heer genommen hat. Auch die Stellung einer Flotte
- στρατοπεδευτικός, zum Lagern, Lageraufschlagen, zum Heereslager gehörig
- στρατοπεδεύω, sich lagern lassen. Sich lagern; ein Lager aufschlagen
- στρατό-πεδον, τό, eigtl. der Boden, auf dem die Krieger sich gelagert haben, das Heerlager; gelagertes Heer, übh. Heerschar; εἴτε πόλει εἴτε στρατοπέδῳ, die Flotte; röm. legio
- στρατό-πλωτος, das Heer überschiffend
- στρατός, ὁ, Lager, Feldlager, Heerlager, gew. das Kriegsheer, Kriegsvolk; die ganze Versammlung; gew. das Heer. Auch ohne Beziehung auf den Krieg: Schar, Volksmenge
- στρατο-φύλαξ, ακος, ὁ, Lagerwächter, Aufseher, Hüter des Lagers od. Heeres
- στρατόω, in den Krieg führen
- στρατύλλαξ, ὁ, das lat. imperatorculus
- στρατωνίδης, ὁ, Kämpferling, komisch als Patronymikum zu dem nom. pr. Στράτων gebildet
- στρέβλευμα, τό, Verdrehtheit, Verkehrtheit
- στρέβλη, ἡ, ein Werkzeug zum Drehen, Winde, Rolle, Walze. Bes. ein Folterwerkzeug
- στρεβλο-κάρδιος, verdrehten, verkehrten Herzens
- στρεβλό-κερως, mit gewundenen, gekrümmten Hörnern
- στρεβλό-πους, gen. ποδος, mit verdrehten, krummen Füßen
- στρεβλόῤ-ῥῑν, ῑνος, krummnasig
- στρεβλός, gedreht, gekrümmt, gewunden; verdreht, von den Augen: schielend; von den Augenbrauen: zusammengezogen, gerunzelt; übertr., listig, verschlagen