- σεύω, scheuchen, treiben, in schnelle Bewegung setzen; a) jagen, verfolgen, bes. das Wild auf der Jagd, anhetzen; b) verscheuchen, verjagen, schnell wegführen; c) auch von unbelebten Dingen: werfen, schleudern; αἷμα ἔσσευα, ich trieb das Blut hervor, machte, daß es mit Gewalt hervorsprudelte; pass., αἷμα σύτο, das Blut sprudelte mit Gewalt hervor; pass., in heftiger Bewegung sein, sich schnell bewegen, laufen, anstürmen; c. inf., ὅτε σεύαιτο διώκειν, wenn er zu verfolgen eilte; auch von leblosen Dingen: ὄφρα ὕλη σεύαιτο καήμεναι, damit das Holz zu verbrennen eile, = schnell verbrenne; πάλιν, φίλα, συϑῶμεν, laß uns zurückeilen. Übtr., vom bewegten Gemüt: sich heftig auf etwas zu bewegen, heftig streben, trachten wonach; ἐσσύμενος übh. eilig, hastig, begierig
- σήθω, sieben, sichten, durchsieben, durchbeuteln; ϑάλασσαν δικτύοις; übh. schütteln, rütteln
- σηκάζω, einstallen, in einen Stall treiben u. einsperren
- σηκίς, ίδος, ἡ, Sklavin zum häuslichen Dienste, Ausgeberin, Schließerin
- σηκίτης, ὁ, im Stalle gefüttert, dah. jung, zart
- σηκο-κόρος, 1) der den Stall reinigt, die Aufsicht über Stalle u. Herden hat; 2) Aufseher einer Kapelle
- σηκ-ολόης, der Stallverwüster, von Wölfen u. Dieben
- σηκός, ὁ, 1) der Stall, ein eingepferchter Ort, die Hürde, bes. für Schafe u. Ziegen. Übh. Wohnung, Lager für Menschen u. Tiere; 2) ὁ ἐνδότερος οἶκος τοῦ ναοῠ, ein eingeschlossener, heiliger Ort; den Heroen od. Halbgöttern, wie ναός den Göttern geweiht; 3) der hohle Stamm eines nicht mehr tragenden Ölbaumes; wie σήκωμα, Gewicht
- σηκόω, wägen, abwägen, ins Gleichgewicht bringen; οὕτως οὐ ταῖς ῥοπαῖς σεσήκωται κατὰ βάρος καὶ κουφότητα τῶν σωμάτων ἕκαστον, ἀλλ' ἑτέρῳ λόγῳ κεκόσμηται, jeder der himmlischen Körper ist nicht nach der Schwere seiner Masse mit dem anderen ins Gleichgewicht zusammengestellt
- σηκ-ώδης, ες, kapellenartig, -ähnlich
- σήκωμα, τό, Gewicht; μολύβδινον, Gegengewicht in der Waage; auch übh. Maß. Übertr., Vergeltung. Wie σηκός, heiliger Raum, Kapelle
- σηκωτήρ, ῆρος, ὁ, der Träger der Waagschale
- σῆμα, τό, das Zeichen, Kennzeichen, Wahrzeichen, Merkmal, woran man etwas erkennt, unterscheidet; a) ein von einer Gottheit gesendetes Zeichen, Vorzeichen, Anzeichen; von Zeus heißt es: ἐναίσιμα σήματα φαίνων; vom Sirius: λαμπρότατος μὲν ὅδ' ἐστί, κακὸν δέ τε σῆμα τέτυκται, weil er die Hitze andeutet; b) ein Zeichen, woran man ein Grab erkennt, Grabmal, Grabhügel; übh. Grabmal, auch der Leichenstein mit der darauf befindlichen Grabschrift; c) Malzeichen, bezeichneter Zielpunkt, wie beim Wettwerfen; Grenzzeichen; d) anderweitige Zeichen, etwas zu erkennen, z. B. eine Art von Zeichen, welche die noch ungebräuchliche Schrift vertrat; Wahrzeichen, auf dem Schilde, eine Art Wappen. Auch die Sterne, himmlische Zeichen
- σημαία, ἡ, 1) die Fahne, als Feld- od. Kriegszeichen, signum militare; auch die unter einer Fahne Streitenden, sonst σπεῖρα, Fähnlein, Banner; 2) Bild, Bildsäule, wie signum
- σημαίνω, bezeichnen, durch ein Zeichen kenntlich machen; besiegeln. Bes. ein Zeichen geben, etwas zu tun, befehlen, gebieten; οὐδέ ἑ μήτηρ σημαίνειν εἴασκεν ἐπὶ δμωῇσι γυναιξίν, über die Mägde gebieten; vom Commando durch Signale; τὸ ἀνακλητικόν, Signal zum Rückzuge. Übh. anzeigen, sagen, erklären; von den Göttern: Vorzeichen geben und die Zukunft andeuten; andeuten, auseinandersetzen; bedeuten; auch intrans., ὡς ἄρτι σημαίνειν ἐκ τῶν εἰρημένων μοι σφόδρα δοκεῖ, wie aus dem Gesagten einzuleuchten scheint; versiegeln lassen; auch sich ein Zeichen geben lassen, aus einem gegebenen Zeichen schließen, vermuten; σημηνάμενος τοὺς εὐρωστοτάτους, = sich auswählend; Gramm., τὸ σημαινόμενον, was unter einem Worte verstanden wird, ohne daß es ausdrücklich darin ausgesprochen ist; dah. πρὸς τὸ σημαινόμενον von der Konstruction nach dem Sinne, nicht nach der grammatischen Vrbdg der Wörter
- σημαιο-φόρος, die Fahne tragend, Fahnenträger, signifer
- σημαλέος, ein Zeichen, Vorzeichen gebend, Beiwort des Zeus, der im Donner Zeichen gibt
- σημαντήρ, ῆρος, ὁ, der ein Zeichen, einen Befehl gibt, Gebieter, Herr, Herrscher; κλήρου, Eigentümer
- σημαντήριον, τό, Zeichen, Siegel, mit dem man aufzubewahrende Sachen versieht; bes. Stempel, Münzstempel; dah. auch der Ort zum Prägen der Münze
- σημαντικός, zum Zeichen, zum Bezeichnen gehörig, geschickt; dah. bezeichnend, deutlich
- σημαντρίς, ίδος, ἡ, γῆ, Siegelerde
- σήμαντρον, τό, Siegel; σήμαντρα σῶα, unverletzte Siegel
- σημάντωρ, ορος, ὁ, der ein Zeichen, einen Befehl gibt, wie σημαντήρ; dah. Anführer, Gebieter, Herr; insbes. der Herr des Rosses, Rosselenker; der Herr, Hüter der Herde; ϑεῶν σημάντωρ heißt Zeus; der Anzeigende, der Bote; Unterbefehlshaber
- σημασία, ἡ, das Bezeichnen, das Geben eines Zeichens, Befehls, auch das gegebene Zeichen selbst
- σηματίζομαι, sich ein Zeichen geben lassen od. aus einem gegebenen Zeichen schließen
- σηματόεις, εσσα, εν, vom Zeichen, bes. vom Grabmal
- σηματ-ουργός, Zeichen auf den Schildern machend
- σημειο-γραφέω, ein Geschwindschreiber sein
- σημειο-γράφος, mit gewissen Zeichen, Chiffern schreiben, Geschwindschreiber sein
- σημεῖον, τό, = σῆμα in allen Bedeutungen, Zeichen, woran man etwas erkennt u. unterscheidet; dessen was da kommen soll, Anzeichen; auch an Schiffen, Siegel. Feldzeichen, Fahne, Abzeichen des Feldherrn (ein Adler, Schildzeichen), ein Zeichen etwas zu tun; ἀπὸ σημείου, auf das gegebene Zeichen; auch Feldgeschrei; ἔξω τῶν σημείων, = außerhalb des Lagers; σημεῖον, ὅτι, ein Zeichen, Beweis daß; σημεῖον τοῦ τάχους· οἱ μὲν γάρ, zum Beweise dient, daß. Bei den Mathematikern der Punkt
- σημειόω, zeichnen, bezeichnen; versiegeln; merken, bemerken, für sich zu Papier bringen, aufzeichnen; auch etwas als Merkmal, Zeichen der Zukunft deuten; Gramm., σημείωσαι, man muß merken
- σημει-ώδης, ες, bezeichnend, bezeichnet, ausgezeichnet. Auch: bedeutend, vorbedeutend
- σημείωσις, ἡ, u. σημείωμα, τό, das Zeichen, Bezeichnen; bes. Bemerkung, Anmerkung
- σημειωτέος, zu bezeichnen, zu bemerken
- σημειωτικός, zum Zeichnen, Bezeichnen, Vorbedeuten gehörig, geschickt; ἡ σημειωτική, verst. τέχνη, die Lehre von den Kennzeichen der Krankheiten
- σημειωτός, bezeichnet, ausgezeichnet
- σημερινός, heurig, heutig
- σήμερον, heute
- σημικίνθιον, τό, das lat. semicinctum, Schürze, Handtuch, Schnupftuch
- σημό-θετος, mit einem Zeichen versehen, bezeichnet
- σημύδα, ἡ, die Birke
- σηπεδονικός, zur Fäulnis gehörig, dazu führend
- σηπεδον-ώδης, ες, faulig, eiterig, auch act. Fäulnis bewirkend
- σηπεδών, όνος, ἡ, 1) Fäulnis, sowohl der tierischen Körper als des Holzes; 2) faules, eiterndes Geschwür; 3) eine Schlange, deren Biß Fäulnis hervorbringt; 4) übh. Feuchtigkeit, Nässe; v. ἔμβιος, weil aus der Anhäufung verdorbener Säfte u. Feuchtigkeiten Fäulnis zu entstehen pflegt
- σηπεύω, durch Fäulnis bewirkende Gifte vergeben
- σηπία, ἡ, der Blackfisch od. Tintenfisch, der, verfolgt, eine schwarze, leuchtende Feuchtigkeit von sich gibt, aus der die braune Malerfarbe sepia bereitet wird
- σήπιον, od. σηπίον, τό, der Rückenknochen des Tintenfisches, σηπία, der sogenannte Meerschaum, os sepiae
- σηπι-ώδης, ες, sepienartig
- σηπο-ποιός, faul machend
- σηπτή, ἡ, ein Mittel, durch das man Fäulnis bewirkt, um Fäulnis wegzubringen
- σηπτικός, u. σηπτήριος, faul machend, Fäulnis bewirkend; auch = zur Verdauung beitragend
- σηπτός, verfault
- σήπω, faulmachen, in Fäulnis bringen, durch Fäulnis zu Grunde richten; auch = gähren machen, in Gährung bringen; pass., verfaulen, verwesen, faul sein. Auch = gähren, in Gährung geraten
- σήρ, σηρός, ὁ, der Seidenwurm aus dem Lande der Seren
- σηραγγόω, hohl machen, aushöhlen
- σηραγγ-ώδης, ες, höhlenartig, voll Höhlen, porös, löcherig
- σῆραγξ, αγγος, ἡ, Höhlung, Kluft, Ritze, bes. Felsenhöhle, Erdspalt, ausgehöhlte Klippen unter der Meeresfläche; auch übh. der Felsen
- σηρικο-διαστής, ὁ, der Seidenspinner
- σηρικο-πλόκος, Seide flechtend, spinnend
- σηρικός, seiden, von Seide
- σηρικο-φόρος, Seide tragend
- σής, ὁ, die Motte, Kleidermotte, welche wollene Zeuge zerfrißt, auch die Büchermotte. In der Anth. heißen die Gramm. spöttisch σῆτες ἀπ' Ἀριστάρχου, σῆτες ἀκανϑῶν, gleichsam Bücherwürmer
- σησαμαῖος, aus Sesam gemacht
- σησάμη, ἡ, Sesam, ein orientalisches Schotengewächs, aus dessen Frucht σήσαμον noch jetzt im Orient ein Öl gepreßt wird; auch der Samen wird dort wie Reis gekocht u. häufig gegessen
- σησαμῆ, ἡ, ein Gemisch von gerösteten u. zerstoßenen Sesamkörnern mit Honig, eine beliebte Leckerspeise in Athen, die dei Hochzeiten den ankommenden Gästen gereicht ward
- σησάμινος, von Sesam gemacht; ἔλαιον, Sesamöl
- σησαμίς, ίδος, ἡ, eine Pflanze
- σησαμίτης, ὁ, ἄρτος, πλακοῦς, Brot od. Kuchen, mit Sesamkörnern zubereitet, damit bestreut
- σησαμο-ειδής, ές, 1) sesamartig, der Sesampflanze od. ihrem Samen ähnlich; 2) σησαμοειδὲς μέγα u. μικρόν, zwei sesamähnliche Pflanzen
- σησαμόεις, von Sesam
- σήσαμον, τό, die Schotenfrucht der Sesampflanze
- σησαμό-παστος, mit Sesamkörnern bestreut
- σησαμό-τῡρον, τό, Sesamkäse
- σησαμοῦς, οῦντος, ein Sesamkuchen
- σῆσις, ἡ, das Sieben, Sichten
- Σηστιώδης, ες, nach Art eines gew. Sextius, Sestius, = albern, abgeschmackt
- σηστός, gesiebt, gesichtet; σηστή war ein Spottbeiname der Phryne, weil sie ihre Liebhaber rein ausbeutelte
- σῆστρον, τό, das Sieb
- σητάνιος, u. σητάνειος, durchgesiebt, gesichtet; dah. σ. ἄλευρα, das feinste Mehl; ἄρτος, Brot vom feinsten durchgesiebten Mehl; σητάνιος πυρός, eine Weizenart; ἄλευρα σητάνεια = Mehl von Sommerweizen
- σητάω, anfressen (von Motten)
- σήτειος, heurig, von diesem Jahre
- σῆτες, heuer, in diesem Jahre
- σητό-βρωτος, u. σητό-κοπος, von Motten, Würmern zerfressen, angefressen
- σήψ, σηπός, ὁ u. ἡ, 1) ein fauliges Geschwür; 2) eine giftige Schlange, deren Biß das verletzte Glied in Fäulnis setzt; auch eine Eidechse
- σηψι-δακής, ές, durch den Biß Fäulnis verursachend
- σῆψις, ἡ, 1) Fäulnis, Gährung, auch Verdauung; 2) das Faulmachen
- σθεναρός, stark, kräftig, mächtig
- σθένεια, τά, eine Art Faustkampf bei den Argivern
- σθένεια, ἡ, die Mächtige, Beiname der Athene
- σθένιος, Beiname des Zeus bei den Argivern
- σθενο-βλαβής, ές, der Kraft schadend, dah. entkräftend
- σθένος, τό, Stärke, Kraft, Gewalt; bes. Körperkraft; τοὶ σϑένος οὐκ ἐπιεικτόν, vom Zeus; τῶν τε σϑένος οὐκ ἀλαπ αδνόν, vom Löwen u. Eber, vom Ochsen; Mut. Heeresmacht, das Heer; Gewalt über andere, Macht. Seltener von leblosen Dingen, wie von der reißenden Gewalt eines Stromes; von der Herrschergewalt; geistig: die Kraft wozu haben, etwas können
- σθένω, Stärke, Kraft, Gewalt haben, stark sein; οἱ κάτω σϑένοντες, die unten Herrschenden, die Götter der Unterwelt; übh. Vermögen wozu haben, im Stande sein, können
- σιᾱγονίτης, ὁ, μ ῠς, der Kinnbackenmuskel
- σιᾱγών, όνος, ἡ, Kinnbacken, Kinnlade
- σιαλίζω, geifern, schäumen
- σιαλικός, vom Speichel, Geifer
- σίαλις, ἡ, ein Vogel
- σιαλισμός, ὁ, das Geifern, Schäumen
- σιαλιστήριον, τό, der Teil des Gebisses, auf den Geifer fällt, die Kinnkette
- σίαλον, τό, 1) Speichel, Geifer, der vor dem Munde stehende Schaum, davon das lat. saliva; 2) das fettige Gliederwasser
- σιαλο-ποιός, Speichel erregend
- σίαλος, ὁ, ein fettes, gemästetes Schwein, ein Mastschwein. Übh. Schwein; Fett, Schmalz. Übertr., ein Dummkopf, auch σιαλίς, weil die Alten meinten, zu große Fettigkeit schade der Geisteskraft
- σιαλο-χοέω, den Speichel fließen lassen, geifern
- σιαλο-χόος, wer den Speichel fließen läßt, geifernd; ἀδένες σιαλοχόοι, Speicheldrüsen
- σιαλόω, 1) mästen, fett, feist machen; 2) gleißend, glänzend machen
- σιαλ-ώδης, ες, speichelartig, voll Speichel, Geifer; fettartig, fettig, schmalzig
- σιάλωμα, τό, ein eiserner Reif um den Schild
- Σίβυλλα, ἡ, die Sibylle
- σιβυλλαίνω, wie eine Sibylle weissagen, prophezeien
- Σιβύλλειος, sibyllisch, sibyllinisch
- σιβυλλιάω, Verlangen nach sibyllinischen Weissagungen haben, Vergnügen daran finden, wie verzückt, verrückt, wahnsinnig sein
- Σιβυλλιστής, ὁ, der aus den sibyllinischen Büchern Weissagende, übh. Seher, Prophet
- σῖγα, stillschweigend, still; σῖγ' ἔχειν, sich ruhig verhalten
- σῑγάζω, einen schweigen heißen, zum Schweigen bringen, beschwichtigen
- σῑγαλέος, schweigend, schweigsam, stille
- σῑγαλόεις, εσσα, εν, glatt, blank, glänzend, schimmernd; a) von glänzenden, mit bunten Farben oder Stickereien prangenden Kleidern und vom Frauenschmucke; χιτών, zart, weich, wie Schaum oder frisch, neu, was noch seinen vollen Glanz hat; b) von glänzendem, reich gesticktem oder mit blanken Metallverzierungen belegtem Pferdegeschirr; c) von anderem glänzendem, prächtigem Hausrate; ϑρόνος, ein polierter, φαεινός, mit Elfenbein od. Metall ausgelegter Sessel; ὑπερώϊα, von dem Prunkgemach einer königlichen Frau; auf σίαλος, Fett, zurückgeführt: ἀμ ύγδαλα σιγαλόεντα, fettige, ölige Mandeln; das mit Fett Bestrichene stellt sich dem Auge immer blank, gleißend dar
- σῑγαλόω, glatt, blank machen
- σῑγάλωμα, τό, ein Werkzeug zum Glätten, bes. ein Schusterwerkzeug, das Leder damit zu glätten. Auch ein Vorstoß an Kleidern
- σῑγάς, schweigend
- σῑγάω, schweigen, nicht von etwas reden, es nicht mitteilen; imper. σίγα, schweig! still!; teils intrans., teils c. accus., verschweigen; σεσίγηται τὸ κάλλιστον κήρυγμα, ist verstummt; auch = aufhören zu reden; überh. aufhören, ruhen
- σῑγ-έρπης, ὁ, der still Heranschleichende
- σῑγή, ἡ, Schweigen, Stille; πάντες εἵατο σιγῇ, im Stillschweigen, stillschweigend; absolut: σιγῇ νῠν, still jetzt; ἀλλ' ἔχε σιγῇ μῠϑον, behalte das Wort still für dich; σιγὴν ἔχειν, Stillschweigen beobachten, schweigen; σιγῇ ἔχειν τι, etwas verschweigen; σιγῇ τοῠ Αἰϑίοπος, heimlich vor dem Aeth.; σιγὴν φυλάσσετε, beobachtet Stillschweigen; σιγαὶ ἀνέμων, das Schweigen, Aufhören der Winde; auch Schweigsamkeit, Verschwiegenheit
- σῑγηλός, schweigsam, still, ruhig
- σίγλαι, αἱ, äol., Ohrringe, Ohrenschmuck; Poll. 5, 97; Hesych
- σίγλος, ὁ, eine asiatische Münze, das hebräische Seckel
- σίγμα, τό, der Buchstabe Sigma. Von der ältesten Gestalt des Buchstabens, C, überhaupt ein Halbkreis, wie man den Mond τὸ καλὸν οὐρανοῠ νέον σίγμα, 'des Himmels schöne neue Sichel' nannte, der Neumond; die Orchestra, als ein Halbrund; σίγματα die Abzeichen, welche die Sicyonier auf ihren Schilden hatten
- σιγματίζω, mit dem Sigma schreiben, das Sigma brauchen od. mißbrauchen, es zu oft brauchen
- σιγματισμός, ὁ, das Schreiben mit dem Sigma, Gebrauch od. Mißbrauch des Sigma
- σιγμοειδής, ές, u. σιγματο-ειδής, ές, von der Gestalt des Sigma, dah. halbkreisförmig, halbmondförmig
- σιγμός, ὁ, das Zischen; der Zischlaut
- σίγραι, οἱ, eine kleine Art wilder Schweine
- σιγυνη, ἡ, ein Wurfspieß, bes. der Jäger, um wilde Tiere zu erlegen
- σιδεύνης, ὁ, ein Knabe gegen 15 od. 16 Jahre alt
- σίδη, ἡ, 1) Granate, Granatapfel, Baum u. Frucht, malum punicum; 2) eine böotische Wasserpflanze, bes. um Orchomenos, vielleicht nymphaea alba
- σιδηρ-αγωγός, das Eisen führend, anziehend
- σιδηρεία, Eisenarbeit, sowohl die bergmännische Gewinnung, als das Bearbeiten und Schmieden des Eisens
- σιδηρεῖον, τό, Werkstätte des Eisenarbeiters, die Schmiede
- σιδήρεος, eisern, stählern; οὐρανός, das eiserne Himmelsgewölbe. Übertr., wie von Eisen u. Stahl, fest, hart; ϑυμός, κραδίη, sowohl tadelnd: von gefühlloser Härte des Herzens, als lobend: von männlicher Festigkeit der Gesinnung; σοί γε σιδήρεα πάντα τέτυκται, an dir ist alles von Eisen; π υρὸς μένος σιδήρεον, des Feuers eiserne Wut. Σιδάρεοι, οἱ, Eiserlinge, eine byzantinische Eisenmünze
- σιδηρεύς, ὁ, Eisenarbeiter, Schmied
- σιδηρεύω, Eisen graben, Eisen bearbeiten
- σιδηρίζω, 1) die Härte, Farbe des Eisens haben; 2) eisenartig, eisenhaltig sein
- σιδηρικός, zum Eisen u. dessen Bearbeitung gehörig
- σιδήριον, τό, Eisengerät, Werkzeug, Waffe von Eisen
- σιδηρίτης, ὁ, von Eisen, mit Eisen; dem Eisen ähnlich; λίϑος, Eisen-, Magnetstein; σιδηρῖτις τέχνα, Schmiedekunst; subst., ἡ, Eisenkraut
- σιδηρο-βόλος, Eisen werfend
- σιδηρο-βρῑθής, ές, schwer von Eisen, eisenbelastet, von eiserner Wucht
- σιδηρο-βρώς, ῶτος, Eisen fressend, verzehrend, nagend, dah. Eisen schärfend, wetzend
- σιδηρο-δάκτυλος, eisenfingerig, mit eisernen Fingern
- σιδηρό-δεσμος, u. σιδηρο-δέσμιος, in, mit eisernen Fesseln
- σιδηρο-δετέω, in Eisen binden, in eiserne Ketten, Banden legen
- σιδηρόδετος, mit Eisen gebunden, gefesselt, mit Eisen beschlagen, angeschmiedet
- σιδηρο-δμής, ῆτος, mit Eisen gebändigt, überwältigt
- σιδηρο-θώραξ, ᾱκος, mit eisernem Brustpanzer
- σιδηρο-κατά-δικος, zum Schwerte verurteilt
- σιδηρο-κμής, ῆτος, von, mit Eisen bearbeitet; mit Eisen, durchs Schwert getötet
- σιδηρο-κόπος, Eisen schlagend, hämmernd, schmiedend
- σιδηρο-μήτωρ, ορος, des Eisens Mutter, Eisen hervorbringend
- σιδηρο-νόμος, mit dem Eisen oder Schwerte teilend
- σιδηρό-νωτος, mit eisernem Rücken
- σιδηρο-πέδη, ἡ, eiserne Fessel
- σιδηρό-πλαγκτος, vom Eisen, durchs Schwert, durch Krieg verjagt, umhergetrieben
- σιδηρό-πλακτος, vom Eisen getroffen, mit dem Schwerte verwundet
- σιδηρό-πλαστος, von Eisen gebildet, aus Eisen geformt; βάσις, ein Schuh zum Martern
- σιδηρό-πλοκος, aus Eisen geflochten
- σιδηρο ποίκιλος, eisenbunt, eine bunte Steinart
- σιδηρό-πους, οδος, eisenfüßig
- σιδηρό-πτερος, u. σιδηρο-πτέρυξ, υγος, mit eisernen Flügeln, Federn
- σιδηρο-πώλης, ὁ, Eisenhändler
- σίδηρος, ὁ, Eisen, Stahl. Es fand unter allen Metallen bei den Griechen am spätesten allgemeinen Eingang, dah. viel seltner als χαλκός; Gegenstand des Tauschhandels; Eisen für 'Schwert'; οἱ Ἀϑηναῖοι τὸν σίδηρο κατέϑεντο, trugen keine Schwerter mehr; ἀγαγὼν εἰς τὸν σίδηρον, auf den Eisenmarkt
- σιδηρό-σπαρτος, durch Eisen gesäet od. verursacht
- σιδηρο-τέκτων, ονος, ὁ, Künstler in Eisen, Eisenarbeiter
- σιδηρό-τευκτος, von, aus Eisen gemacht, mit, durch Eisen gemacht
- σιδηρο-τοκέω, Eisen hervorbringen
- σιδηρο-τόκος, Eisen erzeugend, hervorbringend
- σιδηρο-τομέω, mit Eisen schneiden, spalten
- σιδηρο-τρύπανον, τό, Eisenbohrer
- σιδηρό-τρωτος, mit Eisen verwundet
- σιδηρο υργεῖον, τό, Eisengrube, Eisenschmiede
- σιδηρο υργία, ἡ, das Arbeiten in Eisen, Eisenarbeit
- σιδηρο υργός, in Eisen arbeitend, Eisenarbeiter, Eisenschmied
- σιδηρο-φορέω, 1) Eisen hervorbringen; 2) eiserne Waffen tragen; in Eisen od. bewaffnet einhergehen
- σιδηρο-φορία, ἡ, das Eisentragen
- σιδηρο-φόρος, 1) Eisen tragend, hervorbringend; 2) eiserne Waffen tragend, mit Eisen bewaffnet
- σιδηρό-φρων, eisernes Sinnes, Herzens
- σιδηρο-φυής, ές, aus Eisen geschaffen, von eiserner Natur; Inschrift auf einer Bildsäule des Eisenarbeiters Xanthias
- σιδηρό-χαλκος, von Eisen und Kupfer
- σιδηρο-χάρμης, ὁ, in Eisen kämpfend, Beiw. der gepanzerten Kampfrosse
- σιδηρο-χίτων, ωνος, mit eisernem Leibrock
- σιδηρόω, aus Eisen, zu Eisen machen, mit Eisen beschlagen
- σιδηρ-ώδης, ες, eisenartig
- σιδήρωμα, τό, Eisenarbeit, eisernes Werkzeug, Gerät, Gefäß
- σιδηρ-ωρυχεῖον, τό, Eisengrube
- σιδιο-ειδής, ές, blaß, wie die Farbe der Schale des Granatapfels
- σιδιόεις, εσσα, εν, von der Art, der Farbe der Granatapfelschale
- σίδιον, τό, die Schale des Granatapfels
- σιδιωτόν, τό, eine von oder mit σίδιον bereitete Arznei
- σιδόεις, εσσα, εν, vom Granatapfel, von seiner Farbe, granatrot
- Σῑδον-υφής, ές, von sidonischer Weberei
- σίζω, 1) zischen; bes. von dem Geräusche glühender Körper, die plötzlich in Wasser getaucht u. darin abgekühlt werden; vom Auge des Kyklopen, in das die glühende Stange gebohrt wird; 2) zischen, Stillschweigen gebieten, Hsch od. St sagen; 3) vom Schrei der Drossel
- Σικελίζω, wie die Sicilier handeln, sprechen, von ihrer Partei sein, sicelisso
- σίκερα, τό, ein künstlicher Wein, ein geistiges, berauschendes Getränk, wie Cider, Bier, Sorbet
- σικιννίζω, die Sikinnis tanzen
- σίκιννις, ιδος, ἡ, die Sikinnis, ein Tanz der Satyrn, der im Satyrdrama gebräuchlich war; vom Erfinder Sikinnos benannt
- σικιννιστής, ὁ, der die Sikinnis Tanzende
- σικιννο-τύρβη, ἡ, die Flötenweise zum Sikinnistanz
- σικύα, ἡ, 1) die Pfebe od. Angurie, eine gurken- od. melonenähnliche Frucht, die aber nur reif genossen ward, während man den σίκυος unreif verspeiste; bes. eine baumhohe Art; der lange indische Kürbis; der runde hieß κολόκυνϑα; 2) der Schröpfkopf, weil er von der Gestalt des länglichen Kürbisses war, cucurbita
- σικυάζω, schröpfen
- σικυηδόν, kürbißartig; bes. von einem Knochenbruche, wenn der Knochen glattweg, ohne Splittern bricht, eben so vom Holz
- σικυ-ήλατον, τό, u. σικυ-ήρατον, τό, Beet, auf dem Pfeben, Melonen, Gurken getrieben werden u. wachsen
- σίκυον, τό, der Kern der Pfeben, Melonen u. Gurken
- σίκυος oder σικυός, ὁ, u. σίκυς, ὁ, die gemeine Gurke, die unreif u. roh gegessen ward, dah. auch ὠμός; eine andere Art, die man nur reif aß, hieß σικύα
- σικυ-ώδης, ες, von der Art, dem Ansehen der σικύα od. des σίκυος
- σικυών, ῶνος, ὁ, ein mit Pfeben oder Gurken bepflanzter Ort
- σικυωνία, ἡ, u. σικυώνη, ἡ, = σικύα, in allen Bedeutungen, bes. Schröpfkopf
- Σικυώνια, τά, eine Art Weiberschuhe, die bes. aus Sicyon kamen
- σικχαίνω, vor einer Person od. Sache Ekel, Überdruß empfinden; c. acc., πάντα τὰ δημόσια, alles Gemeine ekelt mich an; σικχαίνομαι τοῠτον, ich verabscheue ihn
- σικχαντός, verekelnd, = Ekel, Überdruß, Abscheu erregend
- σικχασία, ἡ, Ekel, Abscheu
- σικχός, ὁ, ein Mensch, der nicht leicht gut genug zu essen bekommt, einer Speise leicht überdrüssig wird, ekel oder wählerisch, Ggstz von πάμφαγος; übertr., ein Mensch, der mit nichts zufrieden ist, alles tadelt
- σικχότης, ητος, ἡ, u. σίκχος, τό, Ekel
- σιλη-πορδέω, kom. Wort, vom Betragen eines Übermütigen, einen zum Hohn anfurzen, mit frecher Ungezogenheit behandeln, ganz das lat. oppedere alicui
- σιληπορδία, ἡ, höhnendes Anfurzen, dah. übh. frecher, ungezogener Übermut
- σιλίγνιον, τό, lat. siligo, Sommerweizen, den die Griechen erst von den Römern kennen lernten
- σίλιγνις, ἡ, feines Mehl von Sommerweizen (siligo), seiner als die früher von den Griechen gebrauchte σεμίδαλις
- σιλιγνίτης, ὁ, ἄρτος, Brot vom feinsten Mehl des Sommerweizens
- σιλλαίνω, verhöhnen, verspotten, durchziehen
- σιλλι-κύπριον, τό, = σίλι od. ägypt. κῖκι, der Wunderbaum
- σιλλο-γραφέω, Sillen schreiben
- σιλλο-γραφία, ἡ, das Sillenschreiben
- σιλλο-γράφος, ὁ, Sillenschreiber
- σίλλος, ὁ, Hohn, Spott; bes. ein Spottgedicht, in welchem Sinne Timon der Phliasier es zuerst gebraucht zu haben scheint, der um die 127. Olympiade drei Bücher σίλλοι in Hexametern schrieb, in denen er alle griechischen Philosophen, mit Ausnahme des Pyrrhon und der Skeptiker, denen er selbst anhing, nicht ohne viel Geist und Witz verspottet haben soll; σίλλος = alles Spottende, was in einem Gedichte vorkam. Ableitung ist dunkel: evtl. von εἴλω, ἰλλός, höhnisch spottend das Auge verdrehen oder eine Nebenform von σιμός, weil eine aufgeworfene, gerümpfte Nase Zeichen des Spottes sei; vielleicht hängt es mit Σειληνός zusammen; σίλλος für ἰλλός, schielend
- σίλλυβος, ὁ, u. σίλλυβα, τά, Troddel, Quaste, übh. Anhängsel; dah. auch die Pergamentstreifen oder Zettelchen, die an den Schriftrollen der Alten hingen und den Namen des Verfassers oder den Titel des Buches enthielten
- σιλόδουρος, ὁ, einer, der gelobt hat, mit seinem Herrn zu leben und zu sterben
- σιλουρισμός, ὁ, das Essen vom σίλουρος, das Bewirten damit
- σίλουρος, ὁ, ein Flußfisch, wahrscheinl. der Wels, lat. silurus
- σίλυβος, ὁ, eine distelartige Pflanze, deren Sprößlinge gegessen wurden, Mariendistel
- σίλφη, ἡ, 1) ein fettig aussehendes, stinkendes Insekt, Schabe, blatta; 2) die Büchermotte
- σιλφιόεις, εσσα, εν, von Silphion
- σίλφιον, τό, eine Pflanze, laserpitium, deren Saft als Arznei und an Speisen gebraucht ward. Die wohlriechende afrikanische Art, die den ὀπὸς Κυρηναϊκός gab, ist ferula tingitana od. thapsia gummitera; die persische, von der der ὀπὸς Μηδικός kommt, ist unsere asa foetida
- σιλφιο-πώλης, ὁ, der Silphion Verkaufende
- σιλφιο-φόρος, Silphion tragend
- σιλφιόω, mit Silphion bereiten
- σιλφιωτός, mit Silphion bereitet
- σιμβλεύω, 1) die Bienen in Körbe, Stöcke setzen, schlagen; 2) intr., κηρία σιμβλεύει, Honig sammelt sich in den Körben
- σιμβλήϊος, σιμβλήϊα ἔργα, Honig
- σιμβληΐς, ίδος, eine den Bienen als Bienenstock dienende Felsenhöhle
- σίμβλιος, zum Bienenstocke gehörig, darin befindlich
- σιμβλίς, ἡ, die Biene
- σιμβλο-ποιέω, Bienenstöcke machen
- σίμβλος, ὁ, 1) Bienenstock, Bienenkorb; 2) übertr., Vorratskammer, Speicher
- σιμίκιον, τό, ein Tonwerkzeug von 35 Saiten
- σῑμο-ειδής, ές, stumpfnasig von Ansehen
- σῑμο-πρός-ωπος, mit stumpfnasigem Angesicht
- σῑμός, 1) stumpfnasig, stülpnasig, mit einer oberwärts eingedrückten, unten aufgeworfenen Nase, wie die der Neger, Ggstz γρυπός; die Skythen waren σιμοί, wie alle Kinder σιμοί sind; σιμὲ ῥίς, eine Stumpfnase; die Bienen u. die Ziegen. Well aber den stumpfnasigen Gesichtern ein gewisser spöttischer, schnippischer Ausdruck eigen ist, und die gerümpfte Nase immer die Gestalt der aufgeworfenen annimmt, so ist σιμὰ γελᾶν = mit gerümpfter Nase spöttisch lachen; 2) auch von anderen Dingen: aufwärts gebogen, bergan, acclivis; 3) übh. eingebogen, was eine Höhlung oder Vertiefung hat; γαστὴρ σιμή, ein hohler, eingebogener Bauch; τὰ σιμὰ τοῠ ἥπατος, der untere, einwärts gebogene Teil der Leber; dah. concav, im Ggstz des Konvexen, κυρτός
- σῖμος, ὁ, eine Art Thunfisch
- σῑμότης, ητος, ἡ, 1) die Gestalt der Nase, die oben eingebogen, unten aufgeworfen ist, Stumpfnasigkeit; Ggstz von γρυπότης; 2) übh. Eingebogenheit; τῶν ὀδόντων, die Richtung der Hauzähne des wilden Ebers, die krumm gebogen aufwärts gehen
- σῑμόω, die Nase stumpf machen, so daß sie oben eingebogen, unten aufgeworfen ist, daher die Nase rümpfen, u. transit. mit gerümpfter Nase verspotten. Übh. aufwärts biegen; νῶτα, den Rücken so krümmen, daß er in der Mitte eingebogen ist; aber auch = einen Katzenbuckel machen
- σῑμ-ῳδία, ἡ, eine Art unzüchtiger Lieder, von ihrem Verfasser, einem gew. Σῖμος benannt
- σῑμ-ῳδός, ὁ, der die σιμῳδία Singende
- σίμωμα, τό, das Aufwärtsgebogene, Aufgestülpte; νεὼς σίμωμα, das aufwärtsgebogene Vorderteil des Schiffes
- σινα-μώρευμα, τό, Näscherei, Dieberei aus Naschhaftigkeit
- σινα-μωρέω, beschädigen, verletzen, verheeren, verwüsten; benaschen, aus Näscherei heimlich entwenden, u. übertr. nach verstohlenem Liebesgenuß lüstern sein; γυνὴ σιναμωρουμένη χαίρει, das Weib läßt sich gern benaschen
- σινα-μωρία, ἡ, Naschhaftigkeit, übh. Lüsternheit, Geilheit; auch = Verschwendung
- σινά-μωρος, schädlich, verderblich, verwüstend; παραπλῆγά τε καὶ τῶν ἑωυτοῠ σινάμωρον, = seiner eigenen Sache schadend; naschhaft, leckerhaft, bes. lüstern nach verbotenem Liebesgenusse, wollüstig; καὶ λίχνος, von einem Hunde
- σινᾱπ-έλαιον, τό, Senföl, aus Senfsamen gepreßt
- σίνᾱπι u. σίνᾱπυ, τό, Senf, lat. sinapi
- σινᾱπίδιον, τό, eine besondere Vorkost von Senf
- σινᾱπίζω, 1) einem ein Zugpflaster von Senf auflegen, τινά; 2) einem eine saure Miene machen, τινί
- σιναπινος, von Senf
- σιναπιον, τό, ein wenig Senf
- σινᾱπισμός, ὁ, der Gebrauch des Zugpflasters von Senf
- σιναρός, 1) schädlich; 2) pass., beschädigt, schadhaft, krankhaft
- σινάς, άδος, ἡ, die schadende
- σινδόνη, ἡ, feine indische Leinwand, Kleid od. Tuch davon
- σινδονίτης, ὁ, in Kleidern von feiner indischer Leinwand gehend
- σινδονο-φορέω, Kleider von feiner indischer Leinwand tragen
- σινδονο-φόρος, Kleider von feiner indischer Leinwand, σινδών tragend
- σινδον-υφής, ές, wie feine indische Leinwand, σινδών gewebt
- σινδρός, ὁ, Schaden stiftend, schädlich, = δουλέκδουλος, was man daraus erklärt, daß ein für allemal angenommen ward, der Knecht sei stets nur auf des Herrn Schaden bedacht
- σινδών, όνος, ἡ, Sindon, ein feines, gewebtes Zeug aus Indien, indische Leinwand; auch aus Baumwolle, also eine Art Musselin; eine Fahne; auch ἱστίου, Segeltuch; alles aus Sindon Gemachte, Kleider, Tücher, Servietten
- σῑνέομαι, beschädigen, verheeren, verwüsten
- σινιάζω, durchsieben, sichten, schwingen, durch Sieben, Sichten reinigen
- σινίασμα, τό, Abgang, Spreu
- σινίον, τό, das Sieb
- σίνις, ὁ, der Schädiger, Schadenstifter, Verwüster, Räuber
- σιν-όδους, οντος, 1) mit den Zähnen schadend, beschädigend, verletzend; 2) ὁ σ., ein Fisch
- σίνομαι, wegrauben, Menschen od. Vieh als Beute wegschleppen, also von räuberischen od. sonst feindseligen Anfällen; ὅτε μοι σίνοιτό γ' ἑταίρους, wenn sie (die Skylla) mir die Gefährten wegraffen od. räuberisch anfallen sollte; eben so von den Kyklopen, οἵ σφεας σινέσκοντο, welche die Phäaken räuberisch anzufallen pflegten; vom Raube der Rinder des Helios durch Odysseus; gew. von dem Schaden, den ein Kriegsheer dem anderen zufügt. Auch von leblosen Dingen; γῆν, χώραν σίνεσϑαι, ein Land berauben, ausplündern. Übh. beschädigen, unglücklich machen, im Ggstz von ὀνίνημι; verwunden; σίνετο δὲ σφυρὰ δισσά, passivisch = ἐβλάφϑη, er war an beiden Füßen beschädigt
- σίνος, τό, Schaden, Beschädigung, übh. Unglück, Unheil
- σινότης, ητος, ἡ, Schadhaftigkeit
- σίντης, ὁ, u. σίντωρ, ορος, ὁ, der Räuberische, Reißende; Beiwort des Löwen u. des Wolfes; von der Spinne
- σινωπική, u. σινωπίς, ίδος, ἡ, eine Erdfarbe, welche in Cappadocien gefunden, zu den Griechen aber aus Sinope gebracht wurde, eine Art Eisenocker od. Rotstein
- σῖξις, ἡ, das Zischen, bes. eines glühenden ins Wasser getauchten Körpers
- σίον, τό, ein Sumpf. od. Wiesenkraut
- σίπαρος, ὁ, lat. supparum; σιπάρους ἐπαίρειν, das lat. suppara summis velis annectere, alle Segel beisetzen, sich mit allen Segeln in die Flucht begeben
- σιπύα, ἡ, ein Gefäß, Behälter, bes. ein kleiner Beutel zur Aufbewahrung von Mehl und Brot, Brotsack, Brotkorb
- σίραιον, τό, u. σίρινος οἶνος, eingekochter Most
- σιρο-μάστης, ὁ, eigtl. Grubenprüfer, Grubensucher, ein Werkzeug, mit dem die Zöllner Getreidegruben und Magazine durchsuchten, wie noch jetzt die Zollvisitatoren brauchen; im Kriege untersuchte man den Boden damit, ob etwa verdeckte Gruben vorhanden waren; eine Lanze mit einem Widerhaken
- σιρός, ὁ, die Grube, bes. um Getreide darin aufzubewahren; auch Wolfsgrube, lat. sirus