- ξυλο-κιννάμωμον, τό, Holz des Zimmetbaumes
- ξυλό-κολλα, ἡ, Holzleim
- ξυλο-κοπέω, mit dem Stocke schlagen
- ξυλο-κοπία, ἡ, das Schlagen mit dem Stocke, Stockprügel
- ξυλο-κόπος, Holz hauend, schlagend, spaltend; Baumhacker, Specht
- ξυλο-λεπής, ές, Holz abschälend
- ξυλο-λυχνο ῦχος, ὁ, Holzleuchter
- ξυλό-λωτος, ὁ, Holzlotus
- ξυλο-μανέω, unmäßig ins Holz treiben, von zu üppigem Pflanzenwuchse
- ξυλο-μιγής, ές, mit Holz gemischt
- ξύλον, τό, das Holz (von ξύω), das abgehauen ist, zum Verbrennen oder zu anderer Benutzung für den Haus- und Schiffbau; ξύλα νήϊα, Schiffbauholz. Übh. alles aus Holz Gemachte, Stock, Knittel. Besond. ein bei Sklaven gebrauchtes Zwangs- und Strafwerkzeug, in welches der Hals oder die Füße eingespannt wurden; auch Wahnsinnige oder Tolle wurden in dies Holz gesteckt. Πρῶτον ξύλον ist im athenischen Theater die vorderste, unterste Sitzbank; denn die Sitze waren vor Alters von Holz, der Name blieb aber auch in dem von Stein gebauten Theater; es saßen die Prytanen und Magistrate darauf. Vom Kreuz, an das die Verbrecher geheftet werden. Von lebendigem Holze, der Baum, bei alexandrinischen Dichtern; die Baumwolle: εἴρια ἀπὸ ξύλου. Öfter der Baumwollenbaum; εἵματα ἀπὸ ξύλων, Kleider aus Bast, βίβλος. Übertr., ein hölzerner, stumpfsinniger Mensch. Auch ein bestimmtes Längenmaß hieß so, = 3 πήχεις, 41/2 Fuß
- ξυλο-παγής, ές, aus Holz zusammengefügt
- ξυλο-πέδη, hölzerner Fußblock
- ξυλο-πέταλον, τό, Holzblatt, eine Pflanze
- ξυλό-πους, ποδος, mit hölzernen Füßen
- ξυλο-πώλης, ὁ, Holzhändler
- ξυλό-σπογγος, ὁ, ein an einen Stock gebundener Schwamm
- ξυλό-στεγος, mit hölzernem Dache, auch ξυλο- στεγής
- ξυλο-σχίστης, ὁ, der Holzspalter
- ξυλο-τόμος, Holz schneidend, spaltend, ὁ ξ., der Holzhauer
- ξυλό-τονα ὄργανα, τά, Schleudermaschinen, wo elastisches Holz die Stelle der Sehne vertritt
- ξυλο-τρόφος, Holz nährend, tragend
- ξυλο-τρώκτης, ὁ, Holznager, -spalter
- ξυλο υργέω, Holz verarbeiten
- ξυλο υργία, ἡ, Bearbeitung des Holzes
- ξυλο υργικός, ή, όν, zum Bearbeiten des Holzes gehörig
- ξυλο υργός, Holz bearbeitend, ὁ ξ., Zimmermann, Tischler, Bildschnitzer
- ξυλο-φάγος, Holz fressend, von Würmern
- ξυλο-φανής, ές, wie Holz erscheinend, aussehend
- ξυλο-φθόρος, Holz verderbend
- ξυλο-φορέω, Holz tragen, bes. einen hölzernen Stock, einen Knittel tragen, wie die Cyniker taten
- ξυλο-φορία, ἡ, das Holztragen
- ξυλο-φόριος, zum Holztragen gehörig; τὰ ξυλοφόρια, sc. ἱερά, das Laubhüttenfest der Juden
- ξυλο-φόρος, Holz tragend
- ξυλό-φρακτος, mit Holz eingehägt, befestigt
- ξυλο-χάρτια, τά, hölzerne Schreibtäfelchen
- ξύλοχος, ὁ, waldige Gegend, Gebüsch, bes. als Aufenthalt des Wildes; ἐν ξυλόχῳ λέοντος, im waldigen Schlupfwinkel, Aufenthalt des Löwen
- ξυλόω, zu Holz machen, in Holz verwandeln; im pass. = zu Holz werden; auch = aus Holz machen, bauen
- ξυλύφιον, τό, Stückchen Holz
- ξυλ-ώδης, ες, holzreich
- ξυλών, ῶνος, ὁ, Holzplatz, Holzstall
- ξύλωσις, ἡ, der hölzerne Teil des Hauses, das Balkenwerk
- ξυν-εείκοσι, zwanzig zugleich, zusammen
- ξυνή-βιος, zusammenlebend
- ξυνήϊος, gemeinsam; οὐδ' ἔτι που ἴδμεν ξυνήϊα κείμενα, gemeinsames Eigentum, das dem ganzen Heere gehört, noch nicht verteilt ist
- ξῡνήων, ονος, ὁ, u. ξῡνήν, ῆνος, der etwas mit anderen gemeinschaftlich hat, Teilnehmer, Genosse
- ξῡνο-δοτήρ, ῆρος, ὁ, der allen gemeinsam Gebende, Apollo, auch Bacchus
- ξῡνός, gemeinschaftlich, allen gemeinsam angehörend; Ἐνυάλιος, eigtl. der beiden Teilen gleiche Kriegsgott, von gleichem, unentschiedenem Kampfe; γαῖα δ' ἔτι ξυνὴ πάντων καὶ μακρὸς Ὄλυμπος, das andere ist an die einzelnen Götter verteilt
- ξῡνό-φρων, ονος, gleiches Sinnes für alle, Apollo
- ξῡνο-χαρής, ές, alle gleich, gemeinsam erfreuend, Apollo
- ξῡνόω, gemein machen, mitteilen
- ξῡνωνία, ἡ, Gemeinschaft
- ξυραῖος, geschoren
- ξυράω, scheren, das Haupt- oder Barthaar abscheren; sprichwörtlich ξυρεῖ γὰρ ἐν χρῷ τοῦτο μὴ χαίρειν τινά, eigtl. bis auf die Haut glatt wegscheren, von der nächsten und dringendsten Gefahr, von einem ans Leben greifenden Schmerze; ξυρέονται τὰς ὀφρύας, sie scheren sich die Augenbrauen ab; ξυρεῖν λέοντα, den Löwen scheren, sprichwörtlich von allem Gefährlichen
- ξυρ-ήκης, ες, scharf wie ein Schermesser; kahl abgeschoren, κουρᾷ ξυρήκει καὶ μελαμπέπλῳ στολῇ, als Zeichen der Trauer
- ξυρήσιμος, scherbar, der Schur bedürftig
- ξύρησις, ἡ, u. ξυρησμός, ὁ, das Scheren, Abscheren des Haares
- ξυρίας, ὁ, der Geschorene
- ξυριάω, ich habe Lust, mich scheren zu lassen
- ξυρίς, ίδος, ἡ, eine gewürzige Pflanze, wie die Schwertlilie, wahrscheinlich von der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit einem Schermesser
- ξυρο-δόκη, ἡ, Schermesserfutteral
- ξυρόν, τό, das Schermesser. Von der haarfeinen Schärfe der Schermesserklinge übertr.; sprichwörtlich von dem entscheidenden Augenblicke, wo ein Haarbreit den Ausschlag geben kann: ἐπὶ ξυροῦ ἀκμῆς ἔχεται ἡμῖν πρήγματα ἢ εἶναι ἐλευϑέροισι ἢ δούλοισι; ἀνϑρώπων σωτῆρες ἐπὶ ξυροῦ ἤδη ἐόντων, von den Dioskuren, den Rettern in der äußersten Gefahr
- ξυρο-φορέω, ein Schermesser tragen
- ξύρω, ξύρομαι, sich scheren lassen
- ξύσιλος, schabig
- ξύσις, ἡ, das Schaben, Kratzen
- ξύσμα, τό, das Abgeschabte, Abgekratzte; ὀϑονέων, gezupfte Leinwand, Charpie; auch kleine durch Schärfe der Säfte von der Oberfläche der Därme abgeschabte Teilchen; τὰ καλούμενα ξύσματα ἐν τῷ ἀέρι, Sonnenstäubchen. Auch das Eingekratzte, Eingeritzte, = γράμματα, die Schrift. Abgeschabte Stellen, Striemen von Schlägen, Narben von Wunden
- ξυσματ-ώδης, ες; κοιλίη ξυσματώδεα διαχωρέουσα, von einem Stuhlgang, in dem sich kleiner Abgang von der Oberfläche der Därme findet
- ξυσμός, ὁ, das Schaben, Kratzen, bes. beim Jucken; auch das Jucken selbst, also = κνησμός
- ξυστ-αρχέω, ein ξυστάρχης sein
- ξυστ-άρχης, ὁ, Vorsteher eines ξυστός, Ringeplatzes
- ξυστήρ, ῆρος, ὁ, der Schabende, Kratzende, Suid. - Ein Werkzeug zum Schaben, Kratzen, Schabemesser, Leon. Tar. 4 (VI, 205), unter den τέκτονος ἄρμενα genannt.
- ξυστήριος, zum Schaben, Abkratzen gehörig; τὸ ξυστήριον, Werkzeug
- ξυστιδωτός, ein Kleid
- ξυστικός, schabend, kratzend- Zum ξυστός gehörend, sich darin übend
- ξυστίς, ίδος, ἡ; λεπτὸν ὕφασμα περιβόλαιον, ἢ χιτὼν ποδήρης γυναικεῖος, ἰδίως τὸ τῶν τραγῳδῶν ἔνδυμα, ein langes, feines u. dünnes Schleppkleid, wie es bes. die Chortänzer in den Tragödien hatten
- ξυστο-βόλος, speerwerfend, Bacchus
- ξυστόν, τό, 1) die geglättete hölzerne Stange des Wurfspießes, der Lanzenschaft, die Lanze selbst. 2) ein Werkzeug der Zimmerleute, wahrscheinlich zum Richten und Abgleichen zweier Oberflächen; auch der Maurer. 3) xystum der Römer
- ξυστός, ὁ, ein bedeckter Säulengang in den Gymnasien, wo die Leibesübungen im Winter vorgenommen wurden, auch zum Lustwandeln benutzt; von dem künstlich gearbeiteten, geglätteten Fußboden (ξύω, ξέω) benannt. Der ganze Übungsplatz der Athleten in Elis. Bei den Römern auch ξυστόν, xystum, eine offene Terrasse vor den Säulengängen ihrer Landhäuser
- ξυστός, geschabt, geglättet
- ξυστο-φόρος, Stangen-, Lanzenträger
- ξυστρίς, ίδος, ἡ, u. ξύστρα, ἡ, Werkzeug zum Schaben oder Abreiben, bes. Badestriegel. Auch die Pferdestriegel. Auch ein Werkzeug der Ärzte zum Eingießen gewisser Säfte. Bei den Säulen die Kannelierung
- ξύστρον, τό, Werkzeug zum Schaben, Abkratzen, Polieren
- ξυστρο-ποιός, der ξύστρας macht
- ξυστρο-φύλαξ, ακος, ὁ, Behältnis für die ξύστρα
- ξυστρωτός, aufgekratzt; bes. auch von Säulen, = kanneliert
- ξύω, schaben, abreiben und dadurch glätten; λίστροισιν δάπεδον ξῦον, sie rieben mit Schürfeisen den Fußboden ab u. glätteten ihn; vom Gewebe; ἑανὸν - ὅν οἱ Ἀϑήνη ἔξυσ' ἀσκήσασα, sie hatte das Gewand glatt gemacht, d. i. sauber und fein gearbeitet, denn der Weber muß das feine Gewebe sorgfältig von Flocken rein und glatt halten; ξῦσαι ἀπὸ γῆρας ὀλοιόν, das Alter hinwegreiben, tilgen; vom Holze: schaben, glätten; auch ritzen, einkratzen
- Ο, ο, ὃ μικρόν, das kleine, d. i. kurze ο, im Ggstz des ὃ μέγα, des großen oder langen ω, der fünfzehnte Buchstabe des griechischen Alphabets; als Zahlzeichen ο' = 70, und ,ο = 70000. Im Anlaut erscheint ο oft, ohne daß es als ein bestimmtes Präfixum erkannt werden könnte. Hier möge nur auf Bekanntes hingewiesen werden: βέλος - ὀβελός, κέλλω - ὀκέλλω, δύρομαι - ὀδύρομαι, νύσσω - ὄνυξ, nomen - ὄνομα, recken - ὀρέγω
- ὁ, ἡ, τό, der, die, das; 1) als reines Demonstrativum; a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen; unserem 'er, sie, es' entsprechend; τοῦ εἵνεκα, ἵνα -, ὅτι -, deswegen, damit -, weil -; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter; bes. ὁ μὲν - ὁ δέ, οἱ μὲν - οἱ δέ, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Einteilung ausdrückend (der zwar - der aber), der eine - der andere, dieser - jener; auch, bes. τὸ μὲν - τὸ δέ, durch teils - teils zu übersetzen; auch τὰ μὲν - τὰ δέ, wie τὸ μὲν - τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, teils - teils. Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, der aber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben. Auch = auf diese Weise; τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden. Wiederholt τῇ μὲν - τῇ δέ, bes. vom Orte: hier - dort, bald hier - bald dort; auch = teils - teils. Τοῦ, deswegen. Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen. Auch auf die erste Person bezieht sich, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, der ich; b) adjectivisch; παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen; sich auf einen Relativsatz beziehend, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften; oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist: αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer; eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft: ἂψ δ' ὁ πάϊς - ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er; Νέστωρ ὁ γέρων, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος, der alte, der Priamos; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus. 2) Das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ (articulus postpositivus); Νέστωρ ἀνόρουσε - λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, 'das erbeuteten wir, das ist geteilt', in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte. 3) ὁ, ἡ, τό, als bloßer Artikel; a) ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getötet; ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher!; b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel; c) die näheren Bestimmungen mit dem Artikel werden dem Substantivum nachgesetzt; auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff. Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto; δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halten; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich tun; ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu tun pflegen. Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔριον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, teils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, teils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft; d) bei pronom. tritt der Artikel in der Frage auf; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was hast du da für ein Wort gesagt?; τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ?; τὰ ποῖα ταῦτα, was ist das, was du sagst?; e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia (οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen: der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter?; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reifte; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es gibt Leute, die da sagen. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, und beim Prädicat; f) beim Infinitiv; τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest; g) Überhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage 'was für ein Landsmann er sei' an ihn gerichtet wurde; bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch
- ὀά, wehe! ach!
- ὄα, ἡ, auch ὄη u. οἴη, der Sperberbaum, sorbus, seine Frucht, ὄον, Sperber- od. Arlesbeeren
- ὄα, ἡ, = οἴα, Schaffell
- ὄαρ, αρος, ἡ, Genossin, Gesellschafterin, besonders Ehegenossin, Gattin
- ὀαρίζω, vertrauten Umgang haben, sich vertraulich unterhalten; τινί, mit einem (vom Gespräche)
- ὀάρισμα, τό, vertrauter Umgang, trauliches, liebevolles Gespräch, bes. zwischen Eheleuten u. Liebenden, übh. Unterredung
- ὀαρισμός, ὁ, = ὀαριστύς, trauliches Liebesgespräch
- ὀαριστής, ὁ, der, mit dem man vertraulich umgeht u. sich unterhält, Genosse, Gesellschafter; auch Schwätzer
- ὀαριστύς, ύος, ἡ, vertraulicher Umgang, trauliches, liebevolles Gespräch; bes. zwischen Liebenden od. Eheleuten, πάρφασις, Liebesgespräch als Betörungsmittel; übh. Umgang, Verkehr, auch πολέμου, der Verkehr des Krieges, wie es im Kriege zu gehen pflegt; προμάχων ὀαριστύς, die Genossenschaft, Schar der Vorkämpfer
- ὄαρος, ὁ, trauliches Gespräch, vertrauter Umgang; bes. Liebesgespräch; übh. Unterhaltung, Rede, auch Gesang; ψόγιον ὄαρον ἐννέπων, von der tadelnden Rede
- ὀβελιαῖος, u. ὀβελαῖος, spießförmig, einen Spieß lang; am Bratspieß geröstet
- ὀβελίας, ὁ, eine Art Brot od. Kuchen, am Spieße gebacken oder geröstet
- ὀβελιᾱ-φόρος, eine Art Brot tragend, welche ὀβελίας heißt; οἱ ὀβελιαφόροι Titel eines Stücks des Antiphanes
- ὀβελίζω, mit einem Spieße bezeichnen u. dadurch für unecht erklären
- ὀβελισκο-λύχνιον, τό, kleiner Bratspieß
- ὀβελισκό-λυχνος, ὁ, ein zugleich als Leuchterstock dienender Bratspieß
- ὀβελίσκος, ὁ, ein kleiner Spieß, Bratspieß; τῆς μαχαίρας, die Degenklinge; auch von der eisernen Spitze am römischen pilum; ὀβελίσκοι, νομίσματα σιδηρᾶ ἢ χαλκᾶ, entweder wirklich spießförmige od. mit einem Spieße geprägte Münzen, die Veranlassung zu dem Namen ὀβολός gaben
- ὀβελισμός, ὁ, Bezeichnung mit einem Spieße, als Andeutung, daß eine Stelle unecht sei
- ὀβελός, ὁ, der Spieß; a) Bratspieß; ϑέρμ' αὐτοῖς ὀβελοῖσιν, mit den Bratspießen; b) Spitzsäule, Obelisk; c) bei den Gramm. ein kritisches Zeichen (-), das, zu einer Stelle eines Schriftstellers gesetzt, diese für unecht erklärte; auch ὀβελὸς περιεστιγμένος (÷), zur Bezeichnung unnötiger, überflüssiger Stellen, bes. in den Schriften der Philosophen
- ὀβολιαῖος, u. ὀβολαῖος, von der Größe od. dem Werte eines Obols
- ὀβολίας ἄρτος, ό, ein Brot, das für einen Obol verkauft wird
- ὀβολιμαῖος, = ὀβολιαῖος, dah. übertr., geringfügig, kleinlich
- ὀβολο-λογέω, Obolen sammeln
- ὀβολός, ὁ, der Obol, eine Münze, = 6 χαλκοῦς, der sechste Teil einer δραχμή, etwa 1 Silbergroschen; ἡλιαστικός, der Richtersold. Übh. kleine Münze, Scheidemünze; wahrscheinlich waren spitze Stückchen Eisen oder Kupfer die ursprüngliche Münze, deren 6 die Hand füllten
- ὀβολο-στατέω, Obolen wägen, schmutzigen Wucher treiben
- ὀβολο-στάτης, ὁ, der Obolen wägt, ein kleinlicher schmutziger Wucherer
- ὀβολο-στατική, der schmutzige Wucher, der Obolen wägt
- ὄβρια, τά, u. ὀβρίκαλα, τά, die Jungen der Tiere, bes. der Löwen; auch ὀβρίαι, ὀβρίκια
- ὀβριμό-γυιος, starkgliederig (vom Walfisch)
- ὀβριμό-εθνος, mit starkem Volk
- ὀβριμο-εργός, starke, gewaltige Taten tuend, bes. Frevelhaftes gegen die Götter unternehmend
- ὀβριμό-θῡμος, starkmütig
- ὀβριμό-παις, παιδος, starke Kinder habend
- ὀβριμο-πάτρη, ἡ, die einen starken Vater hat, des starken Vaters Tochter, so heißt Athene
- ὄβριμος, ον, stark, kräftig, gewaltig; von Helden, wie Hektor, Achilleus; auch von leblosen Dingen; ὕδωρ, das reißende Wasser; ὄβριμον ἄχϑος ὕλης, die gewaltige Last
- ὀβριμό-φωνος, mit gewaltiger Stimme
- ὄβρυζον, τὸ χρυσίον, reines Gold, vgl. das lat. obrussa
- ὀγδοαδικός, zur Zahl 8 gehörig, sie betreffend
- ὀγδοαῖος, am achten Tage
- ὀγδοάς, άδος, ἡ, die Zahl Acht
- ὀγδοατικός, den achten betreffend
- ὀγδοηκοντα-έτης u. zsgzgn ὀγδοηκοντούτης, achtzigjährig
- ὀγδοηκοντά-πηχυς, υ, achtzig Ellen lang
- ὀγδοηκοντάς, άδος, ἡ, die Zahl Achtzig
- ὀγδοηκοντα-τάλαντος, achtzig Talente betragend, wert
- ὀγδοηκοσταῖος, am achtzigsten Tage
- ὀγδοηκοστός, der achtzigste
- ὄγδοος, der achte
- ὅ-γε, ἥ-γε, τό-γε, durch das angehängte γε nachdrücklich hervorgehobenes ὁ, ἡ, τό, der ja, der da; nur dazu dienend, das Subject noch einmal nachdrücklich hervorzuheben und bestimmter anzudeuten, daß im zweiten Satzgliede dasselbe Subject wie im ersten ist, wo wir uns gewöhnlich mit dem einfachen 'er', oder 'er wenigstens', begnügen; λάϑοι ἂν ἤτοι μανείς, ἢ ὅγε ἀπόπληκτος γενόμενος, oder auch, dem lat. idem entsprechend; κεῖνος ὅγε, jener dort, eigtl. jener, der da; τῇγε, hierher gerade, an diesen Ort; τόγε, deshalb gerade, aus keinem anderen Grunde
- ὀγκάομαι, brüllen, schreien, bes. vom Esel
- ὀγκηθμός, ὁ, das Brüllen, bes. des Esels
- ὄγκημα, τό, das Gebrüll des Esels
- ὀγκηρός, von großer Masse, großem Umfange; prachtvoll, gew. tadelnd: τῆς βασιλείας ὀγκηρόεερον διάγειν, mit mehr Pracht leben, mit dem Nebenbegriff des Aufgeblasenen
- ὀγκητής, der Brüllende, der Schreier, bes. der Esel
- ὀγκητικός, brüllend, zum Brüllen geneigt
- ὄγκινος, ὁ, der Widerhaken
- ὄγκιον, τό, Kasten, in welchem man Pfeile mit Widerhaken aufbewahrt, u. übh. Eisengerät
- ὀγκο-λογέω, hohl reden
- ὀγκο-ποιέω, anschwellen lassen, u. tadelnd: schwülstig machen
- ὄγ κος, ὁ, 1) = ἀγκών (uncus), Bug, Krümmung; bes. die Widerhaken an der Pfeilspitze. Später auch der Winkel, die Ecke. 2) die Masse, das Gewicht eines Körpers u. der Umfang desselben; σμικρὸς προςήκεις ὄγκος ἐν σμικρῷ κύτει, von der Asche in der Urne; daher auch βραχύν τιν' αἰτεῖ μὖϑον οὐκ ὄγκου πλέων, einfach, kurz; ὄγκος φρυγάνων, der Haufen; σμικρᾶς πόλεως ὄγκος, Umfang einer kleinen Stadt; die Masse, aus der man etwas macht. Übertr., ὄγκον γὰρ ἄλλως ὀνόματος τί δεῖ τρέφειν μητρῷον, der würdevolle Muttername; Gewicht, Ansehen; gew. im schlimmen Sinne: Aufgeblasenheit, Stolz. Auch vom Stil, Schwulst, Überladung; selten im guten Sinne, Erhabenheit. Bei späteren Philosophen bedeutet es einen Urkörper, ein Atom. Eine Art Kopfaufsatz
- ὄγκος, η, ον, groß an Umfang, aufgeschwellt
- ὀγκόω, dem äußeren Umfange u. dem Maße nach vergrößern, bes. im tadelnden Sinne: aufblasen; aber τάφῳ ὀγκωϑῆναι ist = mit einem hohen Grabhügel überschüttet werden; ὠγκωμένος ἐπὶ γένει, auf seine Abkunft, sein Geschlecht stolz; vom Stil, gew. in tadelnder Bdtg: schwülstig machen
- ὀγκύλλομαι, anschwellen
- ὀγκ-ώδης, ες, schwulstartig, dick; übertr., schwülstig, aufgeblasen; vom Tanze; καὶ γαῦρος, von der äolischen Harmonie. Ὅςτις ὄνων ὀγκωδέστερος εἶναι δοκεῖ, wird gew. auf ὀγκάομαι zurückgeführt, der am lautesten brüllt
- ὄγκωσις, ἡ, das Vergrößern des äußern Umfangs, Aufblähen
- ὀγμεύω, eine gerade Linie, ὄγμος, machen, eine gerade Richtung nehmen; φορβῆς χρείᾳ στίβον ὀγμεύει τόνδε πέλας που, den Tritt in gerader Richtung hinlenken, geradeausgehen; bei der Jagd, τὸ πλῆϑος τῶν πεζῶν καὶ τῶν ἱππέων ὤγμευον αὐτῷ, sie gingen in gerader Linie vor ihm her, zum Treiben des Wildes
- ὄγμος, ὁ (von ἄγω, alles im Raume Fortgeführte), eine Linie, Reihe; bes. die mit dem Pfluge gezogene Furche auf dem Acker; τοὶ δὲ στρέψασκον ἀν' ὄγμους, das Schwad, beim Getreidemähen; die Bahn der Himmelskörper, z. B. vom Monde; ὅτε πλήϑῃ μέγας ὄγμος, wenn der große Kreislauf erfüllt ist; von der Sonne
- ὄγχνη, ἡ, der Birnbaum. Auch die Birne selbst
- ὀδαγμός, ὁ, das Beißen, Jucken
- ὁδαῖος, zum Wege gehörig; τὰ ὁδαῖα, Kaufmannsgut, die Waren, mit denen der Kaufmann eine Reise unternimmt; auch von den auf einer Seefahrt mitzunehmenden Lebensmitteln
- ὀδάξ, adv., beißend, mit den Zähnen; bes. ὀδὰξ ἕλον οὖδας, von den Sterbenden (vgl. ins Gras beißen); πάντες ὀδὰξ ἐν χείλεσι φύντες, sie bissen fest mit den Zähnen in die Lippen, Ausdruck verhaltenes Ingrimms
- ὀδάξω u. ὀδάξομαι, beißen, stechen, ein Jucken verursachen, u. pass. ein Stechen, Jucken empfinden, u. dah. auch sich kratzen, reiben
- ὀδαξηστικός, u. ὀδαξητικός, Beißen, Stechen, Jucken erregend
- ὁδάω, ausführen u. verkaufen
- ὅ-δε, ἥ-δε, τό-δε, dieser, diese, dieses; ἀνδρὶ ὅστις ὅδε κρατέει, der hier herrscht; ἔγχος μὲν τόδε κεῖται ἐπὶ χϑονός, liegt hier auf der Erde; νηῦς δέ μοι ἥδ' ἕστηκεν ἐπ' ἀγροῦ νόσφι πόληος, in die Ferne zeigend, das Schiff steht hier; auch neben κεῖνος, jener dort; κήρυκ' ἀπ' ἀκτῆς τόνδ' ὁρῶ, da sehe ich den Herold. Das Hinweisen auf das zunächst Vorliegende tritt bes. hervor in der Vrbdg οὐκ ἔρανος τάδε γ' ἐστίν, das hier ja ist nicht ein freundschaftliches Mahl; auch mit dem persönlichen Pron. verbunden, ὅδ' ἐγώ, ich hier; ἀλλ' ἄγετ' ἡμεῖς οἵδε περιφραζώμεϑα, laßt uns hier beratschlagen; δῶρα δ' ἐγὼν ὅδε πάντα παρασχεῖν, sc. εἰμί, ich bin hier, dir alle Gaben darzubringen; εἰ τὸν νεκρὸν σὺν τῇδε κουφιεῖς χερί, mit dieser Hand hier, mit meiner Hand. Dieselbe örtliche Beziehung tritt in der Frage nach τίς hervor, τίς ὅδε Ναυσικάᾳ ἕπεται; wer folgt hier der Nausikaa?; τί κακὸν τόδε πάσχετε; was leidet ihr hier?; auch absolut τόδε gebraucht: hierher. Bei Orts- u. Zeitbestimmungen kann es durch unser 'gerade' wiedergegeben werden; αὐτοῦ τῷδ' ἐνὶ δήμῳ, gerade hier im Volke; τανῠν τάδε, gerade jetzt. Auf die Zeit bezogen drückt es die unmittelbare Gegenwart aus: τῇδ' ἐν ἡμέρᾳ, an diesem Tage, d. i. heute; so bes. auch τἀπὸ τοῦδε, von jetzt an, in Zukunft; εὖ νῦν τόδ' ἴσϑι, μηδέπω μεσοῦν κακόν, dies wisse, nämlich daß das Übel noch nicht die Hälfte erreicht hat; ταῦτα μὲν Λακεδαιμόνιοι λέγουσι, was eben angeführt worden, τάδε δὲ ἐγὼ γράφω, was nun folgt; τάδε δή, ὦ Ξενοφῶν, ἃ σὺ ἔλεγες· ἔχονται οἱ ἄνϑρωποι, da haben wir, was du sagtest, da trifft das ein; τῇδ#949;, wie τῇ, dem Fragewort πῇ entsprechend, hier an dieser Stelle, hier; auch = auf diese Weise; auch = deshalb, darum; τοῖςδε, τοισίδε, auf diese Weise, mit diesen Worten
- ὁδεία, ἡ, das Gehen, der Gang, Weg, die Reise
- ὅδευμα, τό, Weg, Gang, Reise
- ὁδεύσιμος, wegbar, gangbar
- ὁδευτής, ὁ, der Wanderer
- ὁδεύω, gehen, wandern
- ὁδ-ηγέω, ein ὁδηγός sein, den Weg zeigen, führen, geleiten; übertr., einen anleiten, anweisen, unterrichten
- ὁδ-ήγησις, das Wegweisen, Führen
- ὁδ-ηγητής, ὁ, u. ὁδ-ηγητήρ, ῆρος, ὁ, Wegweiser, Führer, u. übh. der wozu anleitet, Lehrmeister
- ὁδ-ηγητικός, anleitend, belehrend
- ὁδ-ηγία, ἡ, das Wegweisen, Anleiten, der Unterricht
- ὅδιος, den Weg, die Reise betreffend; ἀπ' ὀρνίϑων ὁδίων, die ein günstiges Vorzeichen für die Reise geben; ähnl. ὅδιον κράτος αἴσιον ἀνδρῶν, die unter günstigen Zeichen reiften. Hermes heißt so als Beschützer der Wege u. der Reisenden
- ὅδισμα, τό, πολύγομφον, die von Xerxes über den Hellespont geschlagene Schiffbrücke, die vielverbundene Straße
- ὁδιτης, ὁ, der Wanderer; ἄνϑρωπος, eigtl. der Mann auf dem Wege
- ὀδμαλέος, stark riechend, stinkend
- ὀδμάομαι, riechen, wittern, spüren
- ὀδμή, ἡ, Geruch, Duft; sowohl angenehmer, Wohlgeruch; ϑεσπεσίη οἴν ου, als unangenehmer Gestank, von den Robben
- ὀδμήεις, εσσα, εν, duftend, wohlriechend, stinkend
- ὁδοι-δοκέω, an den Wegen auflauern, ein Räuber sein
- ὁδοι-δόκος, ὁ, der Wegeauflauerer, Räuber
- ὁδοι-πλανέω, umherirren
- ὁδοι-πλανής, ές, umherirrend auf den Straßen
- ὁδοι-πλανία, ἡ, das Umherirren auf den Wegen
- ὁδοι-πορέω, wandern; durchwandern
- ὁδοι-πορία, ἡ, die Wanderung, Reise
- ὁδοι-πορικός, ή, όν, zur Wanderung, Reise gehörig; ἐσϑῆτες, Reisekleider; βιβλίον, Reisebeschreibung
- ὁδοι-πόριος, die Reise betreffend; ὔμμιν ὁδοιπόριον παραϑείμην, δαῖτ' ἀγαϑήν, Reiselohn, den die Schiffer nach der Fahrt erhalten sollen; auch Reisevorrat von Lebensmitteln
- ὁδοι-πόρος, einen Weg machend, reisend, der Reisende; ὅς μοι τοιόνδ' ἧκεν ὁδοιπόρον, = Reisegefährte od. Wegweiser
- ὁδό-μετρον, τό, Wegemesser
- όδό-μετρος, ὁ, Wegemesser; von einem Läufer, der einen Weg durchmißt
- ὀδοντ-άγρα, ἡ, Zahnzange, zum Ausziehen der Zähne
- ὀδοντ-αγωγόν, τό, Zahnzieher
- ὀδοντ-αλγέω, Zahnweh haben
- ὀδοντ-αλγία, ἡ, das Zahnweh
- ὀδοντίᾱσις, ἡ, das Zahnen und der damit verbundene Schmerz
- ὀδοντιάω, zahnen, Zähne bekommen u. Schmerzen dabei haben
- ὀδοντικός, für die Zähne passend; mit Zähnen versehen
- ὀδοντισμός, ὁ, eine Art die Flöte zu blasen, in den pythischen Spielen, wobei das Zähneknirschen u. Zischen des pythischen Drachen nachgeahmt wurde
- ὀδοντογλυφίς, ίδος, ἡ, u. ὀδοντό-γλυφον, τό, Zahnstocher
- ὀδοντο-ειδής, ές, zahnförmig, -artig
- ὀδοντο-μάχης, ὁ, der mit den Zähnen Kämpfende
- ὀδοντο-ξέστης, ὁ, der Zahnglätter, ein Werkzeug der Ärzte
- ὀδοντο-ποιέω, Zähne machen, zahnen
- ὀδοντό-σμηγμα, τό, u. ὀδοντό-τριμμα, τό, Pulver zum Abreiben der Zähne, Zahnpulver
- ὀδοντο-τύραννος, ὁ, der Großzahn, ein Wurm am Indus oder Ganges
- ὀδοντο-φθόρος, zahnverderbend
- ὀδοντο-φόρος, Zähne tragend, κόσμος, ein Pferdeschmuck von aufgereihten Zähnen
- ὀδοντο-φυέω, Zähne hervorbringen, zahnen
- ὀδοντο-φυής, ές, Zähne hervorbringend, zahnend. Aus den Zähnen erwachsen, entstanden
- ὀδοντο-φυΐα, ἡ, das Zahnen u. der damit verbundene Schmerz
- ὀδοντό-φυτος, aus Zähnen erwachsen, entstanden
- ὀδοντόω, mit Zähnen versehen
- ὀδοντωτός, gezähnt
- ὁδο-ποιέω, Weg machen, Bahn brechen; τὴν ὁδὸν ὡδοποίουν, den Weg in Stand setzen; εἰς οὓς ὁδοποιεῖται, er macht sich Bahn. Übertr., in einen regelmäßigen Gang, eine Methode bringen; auch = Jem. weiterführen, fördern, u. med., in Gang kommen, Fortgang haben
- ὁδο-ποίησις, ἡ, das Zurechtmachen, Bahnen des Weges, übertr. die Vorbereitung, Einleitung zu einer Sache
- ὁδο-ποιητικός, ή, όν, den Weg bahnend, vorbereitend, fördend
- ὁδο-ποιός, den Weg machend, bahnend; eine Behörde in Athen
- ὁδός, Schwelle
- ὁδός, ἡ, der Weg; 1) der Pfad, die Straße; ὁδῷ ἔπι οἰκία ναίων, an der Straße wohnend; λαοφόρος, die große Heerstraße; auch die Bahn des Seefahrers; πρὸ ὁδοῦ ἐγένοντο, sie gingen fürder des Weges, vorwärts; auch übtr., ὃ πρὸ ὁδοῦ σοι γένοιτ' ἂν ἐς τὰ μαϑήματα, förderlich. Auch ποταμοῦ, das Flußbett. 2) die Handlung des Gehens: Gang, Reise; σοὶ δ' ὁδὸς οὐκέτι δηρὸν ἀπέσσεται, die Abreise; ὄφρα πρήσσωμεν ὁδοῖο, daß wir die Reise vollenden; ὁδὸν ἐλϑεῖν, einen Kriegszug machen; auch οἰωνῶν, vom Vogelfluge; τὰν νεάταν ὁδὸν στείχουσαν, d. i. den Todesweg; κατὰ τὴν ὁδόν, unterwegs. 3) übertr., Mittel u. Weg, etwas auszurichten, Art u. Weise; bes. ὁδῷ, καϑ' ὁδὸν λέγειν, nach einem bestimmten Verfahren, methodisch; τίνα δὴ ὁδὸν ἰών; welchen Weg einschlagend? auf welche Weise?
- ὁδο-σκοπέω, den Weg bewachen, bes. an der Straße auflauern, wie ein Räuber
- ὁδο-σκόπος, die Straße bewachend, auch ὁ ὁδ., der Wegelagerer, Räuber
- ὁδο-στατέω, im Wege stehen, hindern
- ὁδο-στάτης, ὁ, am Wege stehend, sowohl von den Straßenwächtern, als von Wegelagerern, Straßenräubern
- ὁδο-στρωσία, ἡ, das Pflastern der Wege
- ὀδ-ουρέω, auf den Wegen aufpassen
- ὁδ-ουρός, u. ὁδ-ούρης, ὁ, den Weg bewachend; ἡ ὁδουρός, ben Weg geleitend, Geleiterin. Den Weg belauernd, von Straßenräubern
- ὀδούς, όντος, ὁ, 1) der Zahn, von Menschen u. Tieren; ϑήγων λευκὸν ὀδόντα, vom Eber; πάταγος ὀδόντων, Zähneklappern. Übertr., ὁ τῆς λύπης ὀδούς, der Zahn der Trauer. 2) jede hervorragende, scharfe Spitze, Zacken, Zinken, an Kämmen u. anderen Werkzeugen. 3) der zweite Halswirbel, von dem daran befindlichen Fortsatze
- ὁδο-φυλακέω, den Weg bewachen
- ὁδο-φύλαξ, ακος, ὁ, Weghüter, Straßenwächter. Wegelagerer, Straßenräuber
- ὁδόω, den Weg zeigen, führen; übh. leiten
- ὀδυνάω, Schmerz verursachen, betrüben; ἀλγοῠσα κὠδυνωμένη, betrübt
- ὀ-δύνη, ἡ (δύη), Schmerz; körperlich, auch Seelenschmerz, Betrübnis, Traurigkeit; ὀδύνας παρέχειν, Schmerzen machen
- ὀδύνημα, τό, der verursachte Schmerz
- ὀδυνηρός, schmerzhaft
- ὀδυνή-φατος, schmerztötend, schmerzstillend
- ὀδυνη-φόρος, Schmerz bringend, verursachend
- ὀδυνο-σπάς, άδος, ἡ, von Schmerzen gezogen, zerrissen
- ὀδυν-ώδης, ες, schmerzhaft
- ὄδυρμα, τό, die Klage, Wehklage
- ὀδυρμός, ὁ, das Klagen, Wehklagen
- ὀδύρομαι, 1) wehklagen, jammern, trauern; τινός, um einen, um etwas; aber τινί ist = einem etwas vorklagen; ἀλλήλοισιν, sich gegenseitig vorklagen. 2) trans., beklagen, beweinen; auch πατρίδα γαῖαν, um das Vaterland trauern, sich mit Betrübnis nach der Heimat sehnen; σὸν ἀεὶ νόστον ὀδυρομένη, aus Sehnsucht nach der Heimkehr trauern; τὰ παιδία ὀδυρεῖται καὶ πολλοὺς λόγους καὶ ταπεινοὺς ἐρεῖ, von der gewöhnlichen Art der Redner, das Mitleid der Richter zu erregen
- ὀδύρτης, ὁ, der Klagende, klagend
- ὀδυρτικός, zum Klagen geneigt, kläglich, weinerlich
- ὀδυρτός, beklagenswert; λόγχη τις ἐμπέπηγέ μοι δι' ὀστέων ὀδυρτά, auf klägliche Weise
- ὀδύσσομαι, zürnen, grollen; von dem Zürnen der Götter; ὀδυσσαμένοιο τεοῖο, in der Anrede an Zeus; πολλοῖσιν γὰρ ἔγωγε ὀδυσσάμενος τόδ' ἱκάνω, von einem Menschen, und pass., verfeindet, verhaßt
- ὀδωδή, ἡ, Geruch, Duft
- ὀδωδής, ές, riechend
- ὁδωτός, wegbar; übertr., ausführbar
- ὄζαινα, ἡ, ein übelriechendes Gewächs in der Nase, ein Nasenpolyp. Auch ein starkriechender Meerpolyp
- ὀζαινικός, den Nasenpolyp betreffend, daran leidend
- ὀζαινίτης, ὁ, von der Art der ὄζαινα, so riechend
- ὀζαλέος, ästig
- ὄζη, ἡ, übler Geruch, Gestank; die Haut des wilden Esels
- ὀζο-θήκη, ἡ, Gestankbehälter, Kloake
- ὀζόλης, ὁ, der Riechende, Stinkende
- ὄζος, ὁ, Ast, Zweig, Schößling; übertr., von Menschen: Sproß; von Bäumen, allgemein die Stelle am Gewächs, aus der ein Ast oder Blatt treibt oder treiben wollte: Auge, Knoten, daher ὄζος τυφλός, wenn der Trieb zurückbleibt, und sich ein Knoten im Holze bildet; τίπτε μετοκλάζεις πωτωμένη ὄζον ἀπ' ὄζου, von Zweig zu Zweig fliegend
- όζό-στομος, übel aus dem Munde riechend
- ὀζό-χρωτος, mit übelriechender Haut
- ὀζόω, Äste oder Schößlinge treiben, gew. im pass., zu Ästen, Zweigen werden; τὰ ἄκρα ὀζοῠται εἰς χεῖρας, die äußersten Knochen schießen in Finger aus
- ὄζω, riechen, intrans., einen Geruch von sich geben; sowohl von Wohlgerüchen als auch stinken; τινός, wonach riechen; übertr. πλεόνων καὶ μειζόνων πραγμάτων, wie auch wir sagen: nach etwas riechen oder schmecken. Auch unpersönlich: ὄζει, ὄδωδεν, es riecht, duftet, stinkt
- ὀζ-ώδης, ες (ὄζω), riechend, stinkend
- ὀζ-ώδης, ες (ὄζος), u. ὀζωτός, ästig, zweigig, knotig
- ὅ-θεν, von wo, woher; ὅϑεν ἀργύρου ἐστὶ γενέϑλη, von daher, wo des Silbers Ursprung ist; ὅϑεν ἄν τι δύνωνται μανϑάνειν, von woher auch immer sie etwas lernen können
- ὄθη, ἡ, Sorge, Fürsorge
- ὅθι, wo, wo selbst
- ὀθνεῖος, (ἔϑνος), u. ὄθνιος, ὁ, fremd, ausländisch
- ὀθνιό-τυμβος, in der Fremde begraben
- ὄθομαι, Rücksicht nehmen, sich kümmern; οὐκ ὄϑετ' αἴσυλα ῥέζων, er scheut sich nicht, Frevelhaftes zu tun; οὐκ ἀλεγίζω, οὐδ' ὄϑομαι κοτέοντος, ich kümmere mich nicht um den Zürnenden, achte seiner nicht
- ὀθόνη, ἡ, seine, weiße Leinwand, u. daraus gemachte seine, leichte Kleider der Frauen; für 'Segel' steht es im plur.
- ὀθόνινος, von Leinwand
- ὀθόνιον, τό, bes. kleine Stücke Leinwand, oder Charpie, zum Verbinden der Wunden; Segeltuch
- ὀθονιο-πώλης, ὁ, Leinwandhändler
- ὄθοννα, ἡ, eine syrische oder arabische Pflanze, auch ein Arzneimittel
- ὀθονο-ποιός, seine Leinwand machend
- ὀθονο-σκεπής, ές, mit seiner Leinwand bedeckt
- ὁθοὔνεκα, deswegen, weil
- ὄ-θριξ, = ὁμόϑριξ, mit gleichem Haare
- οἴ, Interjection, ein Wehruf, Ausdruck des Schmerzes, o! ach!
- οἶ, wohin, dem Fragewort ποῖ entsprechend; οἷ χρὴ βλέπειν, worauf sehen; ἐμοὶ οἷπερ ἔφην ἰέναι πάλαι ὥρα, es ist Zeit, daß ich dahin gehe, wohin ich ja sagte; übertr., ἐπίστω γ' οἷ μ' ἀτιμίας ἄγεις, wie weit, oder bis zu welchem Punkt in der Schmach; οἷ τελευτᾷ κακίας καὶ ἀρετῆς ψυχῆς τε πέρι καὶ σώματος, bis zu welchem Grade der Tugend
- οἷ, ihm, ihr
- οἴα, ἡ, das Schaffell; auch der Sperberbaum
- οἰαδόν, einzeln, allein
- οἰᾱκηδόν, nach Art eines Steuerruders
- οἰᾱκίζω, lenken, wenden, handhaben
- οἰάκισμα, τό, das Steuern, Lenken
- οἰᾱκιστής, ὁ, der Steuerer, Lenker
- οἰᾱκο-νομέω, das Steuer lenken
- οἰᾱκο-νόμος, das Steuer lenkend, der Steuermann
- οἰᾱκο-στροφέω, das Steuer drehen, wenden, lenken
- οἰᾱκο-στρόφος, das Steuer drehend, lenkend
- οἰᾱκο-φόρος, das Steuerruder tragend
- οἴαξ, ᾱκος, ὁ, eigtl. der Griff des Steuerruders, sodann das ganze Steuerruder; übertr., bes. von Regierern des Staates. Aber ζυγὸν ἡμιόνειον εὖ οἰήκεσσιν ἀρηρός, sind Ringe am Joch, κρίκοι gemeint, durch welche die Leinen gehen, mit denen die Zugtiere gelenkt werden
- οἶβος, ὁ, ein Stück Fleisch vom Hinterteile des Halses am Ochsen
- οἴγνῡμι u. οἴγω, öffnen; οἴξασα κληῗδι ϑύρας, aufschließend; absolut, ᾦξε γέροντι, er öffnete dem Alten, machte ihm die Tür auf; auch ὤϊξε οἶνον, sie öffnete den Wein, d. h. das Gefäß
- οἶδα, ich weiß
- οἰδαίνω, aufschwellen, d. i. machen, daß etwas anschwillt; intr., anschwellen; oft übertr., sowohl ἅτε οἱ οἰδαινόντων ἔτι τῶν πρηγμάτων, vom unruhigen, noch nicht befestigten Staate (vgl. οἰδέω), als auch von Leidenschaften, bes. Zorn, wie tumere