- λιπό-χρως, ohne Haut
- λιπο-ψῡχέω, ohnmächtig werden oder sterben
- λιπόω, fett machen, salben
- λίπτω, wonach verlangen, sich wonach sehnen; λελιμμένος, begehrend, begierig wonach
- λιπ-ώδης, ες, fettartig,
- λῑρός, frech, unverschämt
- λῑρ-όφθαλμος, mit frechen, lüsternen Augen
- λίς, ἡ, ein glattes, schlichtes Gewebe, ohne Stickerei oder eingewebte Verzierung, das über die Sessel gebreitet, zur Unterlage für künstlich durchwirkte Teppiche, ῥήγεα, dient; ἐν κλισίῃσι δὲ ϑέντες ἑανῷ λιτὶ κάλυψαν, von dem einfachen weißen Leichentuch, mit welchem der Tote auf dem Paradebette bedeckt wird; ἐς ϑρόνον εἷσεν ἄγων, ὑπὸ λῖτα πετάσσας, καλόν, δαιδαλέον, wo die letzten beiden Prädikate auf ϑρόνον zu beziehen sind, setzte ihn auf einen schönen, kunstvoll gearbeiteten Sessel, nachdem er ein schlichtes Gewebe darunter gebreitet hatte; ἅρματα δ' ἂμ βωμοῖσι τίϑει κατὰ λῖτα πετάσσας, zum Bedecken des Wagens
- λίσγος, ὁ, Grabscheit, Schaufel, Hacke zum Ebenen des Bodens
- λισπό-πῡγος, u. λισπό-πυξ, ϋγος, mit glattem, abgeriebenem Hintern, von den Kinäden
- λίσπος, glatt, abgerieben; ἐκτετριμμένη καὶ λεία, die glatte, gewandte, abgefeimte Zunge; ϑηρίδιον λεπτὸν σφόδρα, weshalb auch magere Leute, οἱ τὰ ἰσχία λεπτοί, λίσποι genannt wurden. Bes. ἀστράγαλοι, abgenutzte, in der Mitte abgeriebene Würfel, später στρυφνοί genannt, u. als solche bezeichnet, die beim Spielen schwer umfallen; αἱ λίσπαι, in der Mitte durchgeschnittene Würfel, welche zwei Gastfreunde sich teilen, damit sie u. ihre Kinder sich durch das Zusammenhalten der beiderseitigen Hälften von der Echtheit der früher geschlossenen Gastfreundschaft überzeugen konnten
- λισσάς, άδος, ἡ, Klippe
- λίσσομαι, bitten, flehen; ὑπὲρ τεκέων, ὑπὲρ ψυχῆς καὶ γούνων, ὑπὲρ ϑυέων καὶ δαίμονος, bei den Eltern, bei dem Leben u. den Knieen, bei den Opfern u. dem Gotte flehen, beschwören; ohne die Präposition, Ζηνὸς ήδὲ Θέμιστος, beim Zeus u. der Themis flehen; τινά, einen anflehen, beschwören; λίσσεσϑαί τινα γούνων, bei den Knieen, wofür häufiger λαβὸν ἐλλίσσετο γούνων gesagt wird, bei den Knieen fassend, bat er; mit einem inf., οὐδέ σ' ἔγωγε λίσσομαι εἵνεκ' ἐμεῖο μένειν, ich flehe dich nicht an, meinetwegen zu bleiben; ὅπως, λίσσεσϑαί μιν, ὅπως νημερτέα εἴπῃ, bitte ihn, daß er die Wahrheit sage; mit dem acc. der Sache u. dem dat. der Person, οἷ αὐτῷ ϑάνατον καὶ Κῆρα λιτέσϑαι, sich selbst Tod u. Verderben erflehen; mit doppeltem accus., ταῦτα μὲν οὐχ ὑμέας ἔτι λίσσομαι, darum flehe ich euch nicht mehr an
- λισσός, glatt; λισσῇ ἐπικέλσετε νήσῳ, wohl auf das Ufer gehend
- λισσόω, sich scheiteln
- λίσσωμα τριχῶν, τό, u. λίσσωσις, ἡ, der Wirbel der Haare auf dem Kopfe
- λιστρεύω, u. λιστραίνω, umgraben, umhacken; ξύειν, περισκάπτειν, wohl das umgegrabene Erdreich ebenen
- λίστρ ον, τό, 1) Werkzeug zum Aufgraben u. Ebenen des Erdreichs, Schürfeisen; Spaten. 2) Löffel
- λιστρόω, ebenen, glätten, adj. verb. λιστρωτός, geebnet, geglättet
- λίσχοι, οἱ, Samen u. Gewächse, die blühend untergepflügt werden, um das Land zu düngen
- λιτάζομαι, flehen
- λιταίνω, bitten, flehen
- λιτανεία, ἡ, das Bitten, Flehen
- λιτανευτικός, zum Bitten, Flehen geschickt, geneigt
- λιτανεύω, bitten, flehen, absolut, bes. als Schutzflehender; γούνων λιτ., bei jemandes Knieen flehen
- λίτανος, bittend, flehend
- λιταργίζω, eilen, laufen
- λιταργισμός, ὁ, die Eile, der Lauf
- λιτασμός, ὁ, das Bitten, Flehen
- λιτή, ἡ, das Bitten, Flehen; die reuigen Bitten, als Zeus' Töchter, die der Ate nachwandelnd wieder gut machen, was diese gefehlt hat; ἤρϑην φόβῳ πρὸς μακάρων λιτάς, Flehen zu den seligen Göttern; ἐν λιταῖς στείλαντες, durch Bitten; σοὶ προςτροπαίους λιτὰς ἔχων, sich mit Bitten an dich wendend
- λιτήρ, ῆρος, ὁ, der Bittende
- λιτήσιος, ον, bittend, flehend
- λῑτό-βιος, einfach, sparsam lebend
- λῑτο-βόρος, geringe. wohlfeile, schlechte Kost essend
- λῑτο-δίαιτος, von einfacher, sparsamer Lebensweise, τὸ λιτοδ., von den Lacedämoniern gesagt
- λιτός, bittend, zum Flehen. Bitten gehörig
- λῑτός, glatt, eben, schlicht, zunächst von glatter Weberei, im Gegensatz der bunt durchwirkten oder gestickten. Λιτὴ δίαιτα, einfache, frugale Lebensweise; τὸ λιτόν, die Einfachheit; die allgemeinere Bdtg »gering«, »unbedeutend«; auch = arm
- λῑτότης, ητος, ἡ, Einfachheit, Schlichtheit; τῆς διαίτης, einfache, frugale Lebensweise; bei den Rhetoren eine Figur, wo weniger gesagt als gemeint ist
- λιτουργέω, πανουργέω, κακὰ λέγειν, von aller Welt schlecht reden
- λῑτο-φαγία, ἡ, einfache, schlechte Kost
- λίτρα, ἡ, das lateinische libra, eine Silbermünze in Sicilien, früher in Korinth gebräuchlich, = 12/3 attische Obolen = ὀβολὸς Αἰγιναῖος. Als Gewicht 12 Unzen, in Rom aes librale; ἐτῶν λίτραν ζήσας, ein Pfund Jahre, das sind 72, denn aus einem Pfunde Gold wurden 72 Goldstücke in späterer Zeit geprägt; auch die Waage am Himmel
- λιτριαῖος, u. λιτραῖος, so schwer, oder so groß, so viel wert wie eine λίτρα, ἦν δὲ ἀσσάριον χάλκεον νόμισμα, βάρος λιτριαῖον
- λιτρό-μηλον, τό, Pfundapfel
- λιτρο-σκόπος, ὁ, der Münzenbeschauer, von λίτρα; für ἀργυραμοιβός, Geldwechsler
- λιτυέρσης, ὁ, ein Gesang der Schnitter
- λίτυον, τό, der röm. lituus
- λιφαιμέω u. λίφαιμος, von Blut verlassen werden, erblassen
- λιχάζω, vom Felsen stürzen
- λιχάζω, lecker, lüstern sein wonach
- λιχανός, ὁ, der Finger, mit dem man leckt (λείχω), der Zeigefinger. Auch die mit dem linken Zeigefinger gegriffene Cithersaite u. der Ton, den diese angab, hieß ἡ λιχανός, sc. χορδή
- λιχάς, άδος, ἡ, der Zwischenraum zwischen dem ausgestreckten Daumen und Zeigefinger, λιχανός, die kleine Spanne; auch ein steiler, jäher Felsen
- λιχμάζω, u. λιχμαίνω, lecken, züngeln, von Schlangen; belecken
- λιχμάς, άδος, ἡ, beleckt, von einem Grase
- λιχμάω, lecken, belecken; von Drachen oder Schlangen, die mit ausgestreckter Zunge züngeln
- λιχμήρης, ες, züngelnd, wie die Schlangen, leckend
- λιχνεία, ἡ, Leckerei, Näscherei, auch Gefräßigkeit. Auch leckere Gerichte heißen λιχνεῖαι
- λίχνευμα, τό, Leckerei, leckeres Essen
- λιχνεύω, belecken, benaschen; lecker, ein Leckermaul sein, auch lüstern nach etwas
- λιχνο-βόρος, lecker im Essen, naschhaft
- λιχνό-γραυς, ἡ, eine leckerhafte alte Frau
- λίχνος, naschend, naschhaft; subst., Leckermaul. Auch übertr. auf andere Sinne, ὄμμα, lüstern
- λιχνο-τένθης, ὁ, Leckermaul
- λιχνο-φιλ-άργυρος, einer der leckerhaft u. geizig zugleich ist, Philolaus od. Philyll
- λιχν-ώδης, ες, leckerhaft
- λίχος, τό, ein leckerhaftes Gericht, eine Art Brei
- λίψ, λιβός, ὁ, der Südwestwind; weht er von dem Orte her, wo die Sonne am kürzesten Tage untergeht (Vielleicht von λείβω, weil er Nässe brachte)
- λίψ, λιβός, ἡ, 1) das Ausgegossene, Quell, Tropfen, Trankopfer. 2) = λισσάς, steiler Felsen
- λιψ-ουρία, ἡ, Verlangen zu pissen, vom kleinen Kinde
- λόβιον, τό, von einer Hülsenfrucht
- λοβός, ὁ, 1) der unterste, herunterhangende Teil des äußeren Ohres, Ohrläppchen. 2) Leberlappen, auf dessen Beschaffenheit es beim Wahrsagen aus den Eingeweiden des Opfertieres besonders ankam. Übh. Leber. 3) die Schote, Hülse, Samenkapsel, bes. der Hülsenfrüchte. Vorzugsweise heißen so die φασίολοι, weil sie mit der Hülse gegessen wurden
- λοβόω, in einzelne Lappen zerlegen, bes. die Leber, um daraus zu weissagen
- λοβ-ώδης, ες, Hülsen ähnlich, wie die Schale der Hülsenfrüchte
- λογάδες, αἱ, das Weiße im Auge. Auch das Auge selbst
- λογάδην, zusammengelesen, zusammengesucht; auch = auserwählt, auserlesen
- λογαδικός, ausgewählt
- λογ-αοιδικός, ή, όν, logaödisch; bei Gramm. daktylische Verse, die in den trochäischen Rhythmus übergehen, z. B. vier Daktylen und zwei Trochäen zu einem Verse verbunden; der Name wird daraus erkl., daß sie gewissermaßen aus dem Dichterischen (ἀοιδή) und dem Prosaischen (λόγος) gemischt erscheinen
- λογαριάζω, neugriechisch, rechnen
- λογαριασμός, ὁ, neugriechisch, die Rechnung
- λογαριαστής, ὁ, neugriechisch, der Rechner
- λογάς, άδος, ἡ, auserlesen, ausgewählt. Λίϑοι λογάδες, aufgelesene Feldsteine
- λογάω, gern reden wollen
- λογγάζω, zaudern
- λογγασία, ἡ, u. λογγάσια, τά, durchlöcherte Steine am Ufer, an denen das Tau befestigt wird, welches das Schiff am Strande festhält
- λόγγη, ἡ, das Grab
- λογγών, ῶνος, ὁ, der Zauderer
- λογεῖον, τό, der Redeplatz, im athenischen Theater der Platz vor dem Proscenium, auf dem die Schauspieler standen, die jedesmal zu sprechen hatten
- λογ-έμπορος, ὁ, der mit Reden handelt, übh. einer der aus dem Schreiben, der Gelehrsamkeit ein Gewerbe macht, von den Sophisten gesagt
- λογία, ἡ, Sammlung, Collecte für Arme
- λογ-ίατρος, ὁ, Arzt in Worten, mit dem Munde, der die Arzneikunst nicht ausübt
- λογίδιον, τό, eine kleine Fabel, ein Sprüchlein, Sätzchen
- λογιεύς, ὁ, der Redner, übh. der prosaische Schriftsteller
- λογίζομαι, rechnen, zusammenrechnen, berechnen; auch = in Rechnung bringen; überrechnen; τινί, einem anrechnen. Auch = wozu zählen, rechnen, τὸν Πᾶνα τῶν ὀκτὼ ϑεῶν λογίζονται εἶναι, sie rechnen ihn zu den acht Göttern; u. darnach häufiger = im Geiste, usammenrechnen, erwägen, urteilen, schließen; πρὸς ἐμαυτὸν ἐλογιζόμην ὅτι, ich überlegte bei mir; τὰ ξυμφέροντα, seinen Vorteil erwägen; εἰς οὐδὲν λογισϑῆναι, für nichts geachtet werden
- λογικεύομαι, einen logischen Schluß machen
- λογικός, nach den verschiedenen Bdign von λόγος, 1) zur Rede gehörig, μέρη, Sprachorgane; im Reden gebräuchlich; auch = im Reden geübt, beredt; ἡ λογική, die Redekunst, Beredtsamkeit; auch die Dialektik, pars philosophiae quae est quaerendi ac disserendi. 2) zur Vernunft gehörig, vernünftig; bes. mit Vernunft begabt, wie der Mensch erkl. wird als ζῷον λογικόν; ἡ λογική, die Wissenschaft des Denkens; τὸ λογικόν, wobei eigtl. μέρος τῆς ψυχῆς ergänzt wird, die Vernunft
- λογικότης, ητος, ἡ, das Vernunftgemäßsein
- λόγιμος, der Rede wert, angesehen, berühmt; oft von Menschen u. Städten
- λόγιον, τό, der Spruch, Ausspruch, bes. der Götter, Orakelspruch; auch = λογεῖον, eine Art Becher
- λόγιος, 1) der Rede kundig, beredt; bes. Beiwort des Hermes, als des Gottes der Redekunst. Übh. gelehrt, wissenschaftlich gebildet; bes. von den Geschichtskundigen, im Ggstz der epischen Sänger und Rhapsoden; Arist., der seine Schüler λογίους, den Theophr. λογιώτατον nannte; Τυῤῥηνῶν οἱ λόγιοι, die Wahrsager. 2) im Ggstz von ἀοιδός ist λόγιος der sich der gewöhnlichen, prosaischen Rede Bedienende, die bei den Festschmäusen nicht durch Gesang, sondern durch prosaische Unterhaltung, Erzählungen ergötzten. 3) Später heißen so bes. die Dialektiker. Auch übh. ein kluger, gewandter, im praktischen Leben erfahrener Mann
- λογιότης, ητος, ἡ, Redegabe, Beredtsamkeit; ἡ Εὐριπίδου σοφία, ἡ Σοφοκλέους λογιότης, τὸ Αἰσχύλου στόμα, offenbar die Wohlredenheit, die gleichmäßige Schönheit der Rede bei Sophokles
- λόγισις, ἡ, das Zusammenrechnen, Erwägen
- λόγισμα, τό, das Berechnen, die Rechnung
- λογισμός, ὁ, das Rechnen, die Berechnung; neben ἀστρονομία καὶ γεωμετρία, also die Rechenkunst; λογισμὸν ἀποφαινόμενος, eine Berechnung angebend; ὅ, τι ἂν αὐτὸς ὁ λ. αἱρῇ, was auch das Ergebnis der Rechnung sein mag. Übertr., Erwägung, Überlegung, Nachdenken, Schluß; οὐ λογισμῷ δόντες τοὺς κινδύνους, die Gefahren nicht berechnend, ohne die Gefahren in Betracht zu ziehen. Vernünftige Überlegung, Vernunft, im Ggstz von ϑυμός
- λογιστεία, ἡ, das Amt des λογιστής
- λογιστεύω, ein λογιστής sein, eine Rechnung prüfen, u. übh. prüfen, untersuchen
- λογιστήριον, τό, τὰ τῶν λογιστῶν ἀρχεῖα, in Athen der Ort, wo sich die λογισταί versammeln; auch der Ort im Theater, wo die λογισταί sitzen. Auch die Rechenschule, u. die Schule, wo philosophische Disputationen gehalten werden; στρατιωτικὸν λογ., Kriegskanzlei
- λογιστηρία τράπεζα, ἡ, der Rechentisch
- λογιστής, ὁ, der Rechner. In Athen eine Behörde aus zehn durchs Los gewählten Bürgern bestehend, welche den Obrigkeiten nach Verwaltung des Amts die Rechenschaft über ihre Amtsführung, bes. die Verwaltung der Gelder abnahm. In der späteren Römerzeit sind λογισταί die curatores urbium, denen die Verwaltung der Justiz und der Finanzen oblag. Übh. Beurteiler
- λογιστικός, zum Rechnen, Berechnen gehörig, geschickt; ἡ λογιστική, die Rechenkunst; als die gemeine, praktische Rechenkunst von der ἀριϑμητική, der theoretischen Zahlenkunde, unterschieden; ὁ λογ., der sich aufs Rechnen versteht; der Mathematiker; τὸ λογιστικόν, das Denkvermögen, die Vernunft; ἡ λ. ὄρεξις, vernünftiges Begehren; ὁ λ., im Denken geübt, denkend
- λογιστο-νόμα ἔργα, Rechenarbeiten
- λογο-γραφεύς, ὁ, der Reden für andere schreibt
- λογο-γραφέω, Reden schreiben für andere, um Geld
- λογο-γράφημα, τό, das in Prosa Geschriebene
- λογο-γραφία, ἡ, das Schreiben in Prosa, im Ggstz der Dichtkunst, bes. das Schreiben einer Rede; das Redenschreiben für Geld
- λογο-γραφικός, ή, όν, zum Schreiben in Prosa gehörig, bes. das Schreiben einer Rede betreffend, ἡ λογογραφική, sc. τέχνη, die Kunst, Reden zu schreiben; τὸ λογογραφικόν, Prosa, Gramm.
- λογο-γράφος, in Prosa schreibend, im Ggstz des Dichters u. Rhett.; bes. a) der Reden für andere, für Geld schreibt, die sie vor Gericht halten; gew. mit einem verächtlichen Nebenbegriff; b) die ältesten griechischen Geschichtschreiber von Kadmus aus Milet an bis Herodot, weil sie Geschichte in Prosa, λόγοι, im Ggstz der μῠϑοι, der epischen Dichter, zuerst darstellten
- λογο-δαιδαλία, ἡ, Redekünstelei
- λογο-δαίδαλος, ὁ, der Redekünstler
- λογό-δειπνον, τό, Wortschmaus oder gelehrtes Mahl
- λογο-δηρία, ἡ; Wortstreit
- λογο-διάῤ-ῥοια, ἡ, Wortdurchfall, übermäßige Geschwätzigkeit
- λογο-διδάσκαλος, ὁ, Lehrer im Reden, der Beredtsamkeit
- λογο-είδεια, ἡ, Ähnlichkeit mit der Prosa, Annäherung an den prosaischen Ausdruck od. den des gemeinen Lebens
- λογο-ειδής, ές, 1) der Prosa od. dem Ausdrucke des gemeinen Lebens ähnlich. 2) der Vernunft ähnlich
- λογο-θεσία, ἡ, u. λογο-θέσιον, τό, das Ansetzen, Prüfen einer Rechnung, Ausrechnung
- λογο-θετέω, einem die Rechnung abnehmen, ihn zur Rechnungsablegung auffordern u. die Rechnung durchsehen
- λογο-θέτης, ὁ, der die Rechnung Abfordernde u. Prüfende; am byzantinischen Hofe der Kanzler
- λογο-θεώρητος, nur mit der Vernunft zu erkennen u. zu begreifen, intellectuell, im Ggstz des sinnlich Wahrnehmbaren
- λογο-θήρας, ὁ, Wortjäger
- λογο-ϊατρεία, ἡ, das Heilen mit Worten, mit der Rede
- λογο-κλοπεία, ἡ, Wortdiebstahl, Entwendung der Reden od. Lehren eines andern
- λογο-λεσχέω, schwatzen, beschwatzen
- λογο-λέσχης, ὁ, der Schwätzer über Worte u. Reden, von den Grammatikern
- λογο-μάγειρος, ὁ, Wortkoch
- λογο-μανέω, auf die Redekunst u. übh. auf das Studium der Wissenschaften rasend verpicht sein
- λογο-μαχέω, mit Worten streiten, zanken
- λογο-μαχία, ἡ, das Streiten mit Worten, Wortgezänk
- λογο-μάχος, mit Worten streitend, zankend; um Wörter streitend, Wortkrittler, von den Grammatikern u. Sophisten
- λογό-μῑμος, mit Worten nachahmend, in der Rede, durch die Stimme nachahmend, eine Art Possenreißer
- λογο-μύθιον, τό, fabelhafte Erzählung
- λογον-εχόντως, gebildet, vernünftig
- λογο-ποιέω, Fabeln schreiben, erdichten, Gerede machen, bes. von politischen Neuigkeitsträgern
- λογο-ποίημα, τό, das Erdichtete, die Fabel; von den Gorgonen
- λογο-ποιητική, ἡ, sc. τέχνη, die Kunst des λογοποιός
- λογο-ποιΐα, ἡ, Erzählung, bes. Erdichtung, Fabel
- λογο-ποιική, ἡ, τέχνη, die Kunst, Reden für andere zu machen
- λογο-ποιός, Worte, Reden machend; a) im Ggstz des epischen Dichters, Geschichtswerke verfassend, von den ältesten Geschichtschreibern vor Herodot, wie λογογράφος, von Hekatäus; b) der für andere Reden verfertigt, die sie vor Gericht halten sollen; c) Fabeldichter, wie Aesop. Später gew. einer, der Gerüchte erdichtet, lügnerisch Falsches verbreitet, auch Klätscher, Neuigkeitskrämer. d) übh. der prosaische Schriftsteller
- λογο-πρᾱγέω, ein Gerede, Gerücht machen, verbreiten
- λογο-πράτης, ὁ, der Reden verkauft, für Geld Reden schreibt
- λογο-πώλης, ὁ, Redenhändler
- λόγος, ὁ, das Sprechen u. der Inhalt des Sprechens; A. das Sprechen; 1) das Wort, u. plur. die Worte, Reden; τὸν ἔτερπε λόγοις, er ergötzte ihn durch seine Reden, αἰεὶ δὲ μαλακοῖσι καὶ αἱμυλίοισι λόγοισιν ϑέλγει, durch schmeichelnde Worte od. Reden; ψευδεῖς λόγοι, lügenhafte Worte, Reden; sing. λόγος in der Bdtg »Erzählung«, »Fabel«; λόγοισιν ἐξηγεῖσϑαι, mit Worten erzählen; ἁπλοῦς λόγος, einfache Rede, im Ggstz von αἰνίγματα; στυγεῖν ὑπέρφρονας λόγους, übermütige Reden; ὡς εἰπεῖν λόγῳ, um es mit einem Worte zu sagen; auch τὰς πολλὰς ἐπιστήμας ἑνὶ λόγῳ προςειπεῖν, mit einem Namen benennen; bes. bei den Attikern das Wort, mit steter Rücksicht auf seinen Inhalt, nie das bloße Wort im grammatischen Sinne, wie ῥῆμα, ὄνομα, ἔπος; περὶ οὗ ὁ λόγος, wovon die Rede ist; τῷ λόγῳ διελϑεῖν, διιέναι τι, besprechen, durchgehen; λόγον ἐμβάλλειν περί τινος, die Rede auf etwas bringen; εἰς τοιούτους λόγους ἐμπίπτειν ἀναγκάζομαι, ich werde gezwungen, so zu sprechen; Gespräch, Unterredung, Unterhaltung; λόγον ποιεῖσϑαι περί τινος, über etwas sprechen, sich unterhalten, bes. philosophisch; dah. auch = unterhandeln, λόγους ποιεῖσϑαι περί τινος, Unterhandlungen über einen anknüpfen; von Konon heißt es πρῶτος πάλιν περὶ τῆς ἡγεμονίας ἐποίησε τῇ πόλει τὸν λόγον πρὸς Λακεδαιμονίους εἶναι, daß wieder davon die Rede war, daß es sich wieder um die Hegemonie handelte. Die Rede, kunstvolle Rede, u. philosophische Erörterung. In besonderen Beziehungen, a) Befehl; b) ein Spruch, bes. Götter-, Orakel-, Kernspruch, Kraftwort; Sprichwort; c) λόγου ἄξιος, der Rede wert, bedeutend; κρεῖσσον λόγου γενόμενον τὸ εἶδος τῆς νόσου, wie wir sagen »über alle Beschreibung«; 2) Gerede, Gerücht, Sage, jede unbeglaubigte Nachricht u. Überlieferung, deren Wahrheit weder bestritten, noch behauptet wird, auf der einen Seite Ggstz von μῠϑος, dem anerkannt Ungeschichtlichen, der Erdichtung; andererseits auch wohl von ἱστορία, der beglaubigten Geschichte; λόγος ἐστί, λόγος ἔχει, κατέχει, φέρεται, worauf acc. c. inf. folgt, es geht die Sage, das Gerücht, es heißt; Κλεισϑένης λόγον ἔχει τὴν Πυϑίην ἀναπεῖσαι, Kleisthenes hat den Ruf, die Pythia überredet zu haben; διῆλϑεν ὁ λόγος, das Gerücht verbreitete sich; τινός, von einem. Und im guten Sinne, Lob, Ehre, Ruhm; ἔχεις λόγον, du hast Ruhm u. Ehre. Dah. a) das leere Gerede, welches keinen Grund hat, u. bes. das leere Wort, das nichts weiter ist, als ein Wort, oft im Ggstz von ἔργον; ἔργῳ κοὐ λόγῳ τεκμαίρομαι, durch die Tat, nicht durch Worte nur bezeuge ich es; dah. bloßer Vorwand, Ausrede, λόγου ἕνεκα, nur zum Schein, so zu sagen, ohne daß es rechter Ernst ist; b) geradezu erdichtete Erzählung, Fabel; c) die beglaubigte, wahrhafte Geschichtserzählung, Geschichtschreibung, wie Her. sein eigenes Geschichtswerk nennt, ἐπὰν κατὰ τοῠτο γένωμαι τοῠ λόγου, wenn ich darauf in meiner Geschichtserzählung. gekommen sein werde. Auch die einzelnen Bücher des Geschichtswerkes heißen so. 3) weil die griechische Prosa von der Geschichtschreibung ausging, bildet λόγος zunächst den Gegensatz von ἔπος, das epische Gedicht, u. bedeutet übh., der poetischen Darstellung entgeggstzt, das Prosaische, Prosa. Bes. aber die Rede, öffentliche, Staats-, Gerichts- od. Prunkrede, u. dah. Redekraft, Redekunst, Beredtsamkeit; bes. a) λόγον διδόναι od. παρέχειν τινί, einem das Wort, die Befugnis, Erlaubnis zu reden geben; λόγον αἰτεῖσϑαι, das Wort fordern, die Erlaubnis zu reden sich erbitten; οὐδὲ λόγου τυχὼν ἀπα χϑεὶς εὐϑὺς ἐζημιώϑη, ohne zu Worte zu kommen, ohne daß ihm zu sprechen erlaubt wurde; ἐξέκλειον τοῦ λόγου τυγχάνειν τοὺς ἄλλους, sie ließen sie nicht zu Worte kommen; b) ἱκανὸς γὰρ αὐτῷ ὁ λόγος, er hat hinreichenden Stoff zum Reden; 4) übh. von jedem Schriftwerke, Buch; bes. geradezu wie literae, die Wissenschaften. B. Auch der Gegenstand der Rede, der Inhalt, die Sache; τὸν ἐόντα λόγον λέγειν, die Sache so darstellen, wie sie ist; ἀμύνεις τῷ τῆς ἡδονῆς λόγῳ, der Sache der Luft; τὸν ἥττω λόγον κρείττω ποιεῖν, die schlechtere Sache zur siegenden machen; ἐὰν πρὸς λόγον ᾖ, falls es zur Sache gehört; λόγος ἕτερος οὗτος οὐ πρὸς ἐμέ, das ist eine andere Sache, ein anderer Punkt; ἐμοὶ πρὸς τούτους λόγος ἐστί, ich habe mit ihnen zu tun. Dah. auch allgemein = Satz, Annahme, Behauptung. C) Die Vernunft, die sich in der Sprache od. Rede kund gibt; und zwar 1) die vernünftige Überlegung, das Nachdenken; μετὰ λόγου κολάζειν, vernünftig; κατὰ λόγον, vernunftgemäß, vernünftig; auch = der Erwartung gemäß, wahrscheinlich; παρὰ λόγον, wider Erwarten; so auch ἔχειν λόγον, einen Grund haben, vernünftig, recht sein. Die vernünftige, richtige Einsicht wovon, λόγον ἔχειν τινός, etwas verstehen, wissen; μήπω λόγον ἔχοντα τί τε χρηστὸν καὶ μή, noch nicht einsehend, was gut ist; so auch λόγον λαβεῖν, auffassen, verstehen. Der vernünftige Grund, Ursache; τοῦτο οὐδὲ πρὸς ἕνα λόγον φαίνεται ἐμβεβλῆσϑαι, auch nicht aus einem vernünftigen Grunde; ὁ λόγος αἱρεῖ με der Grund überzeugt, bestimmt mich. Dah. Überlegung, wenn man sich die Gründe für u. wider eine Sache klar macht, λόγον ἑαυτῷ διδόναι, bei sich ruhig, vernünftig überlegen; auch = sich Rechenschaft über etwas geben; 2) Rechenschaft; λόγον αἰτεῖν παρά τινος, λόγον ἀπαιτεῖν τινὰ περί τινος, von einem Rechenschaft über etwas fordern, λόγον διδόναι od. ἀποδιδόναι περί τινος, Rechenschaft geben, sich verantworten; περὶ πάντων ἠναγκάζοντο εἰς λόγον καϑίστασϑαι, steh zur Rechenschaft stellen. Übh. Zählung, Berechnung, ὑπὸ τὸν λόγον ἄγειν τι, zusammenrechnen oder von dem man nicht spricht, u. den man nicht mitzählt. Dah. 3) Berücksichtigung, Aufmerksamkeit, Achtung; λόγου οὐδενὸς γενέσϑαι πρός τινος, bei einem nicht in Achtung, Ansehn stehen; ἐν οὐδενὶ λόγῳ ποιεῖσϑαί τινα, einen ganz u. gar nicht achten; περὶ ἐμοῠ οὐδεὶς λόγος, an mich denkt keiner; λόγος μοι μείων τῶν ἄλλων, um das andere kümmere ich mich weniger; δικαιότερον γὰρ τῶν ἀγαϑῶν πέρι μᾶλλον ἢ τῶν κακῶν ἴσχειν λόγον, Rücksicht nehmen auf die Guten; ἰδιώτεω λόγῳ καὶ ἀτίμου, für einen Privatmann ohne öffentliche Ehre geachtet; u. ἐν ἀνδρὸς λόγῳ, für einen Mann geachtet, als ein Mann geltend, ἐν ἀνδραπόδων λόγῳ ποιεύμενος, als Sklave geachtet; ἐν συμμάχων λόγῳ, für Verbündete geltend, ohne es der Gesinnung nach zu sein; τοῦτο καλὸν καὶ σεμνὸν εἰς ἀρετῆς λόγον καὶ δόξης, in Rücksicht auf. 4) an die Bdtg »vernünstiger Grund« schließt sich die der Veranlassung, auch Bedingung; δέχεσϑαι τὸν λόγον, die Bedingung annehmen. 5) Verhältnis, Analogie, Proportion; ἀνὰ λόγον, ἀνὰ τὸν αὐτὸν λόγον, nach Verhältnis; κατὰ λόγον τῆς δυνάμεως, im Verhältnis zu ihrer Macht; übh. Art u. Weise. 6) besondere Übersetzungen des Wortes; philosophische Bestimmung, Erklärung; das Wesen, der Begriff einer Sache; philosophischer Lehrsatz, philosophisches Lehrgebäude
- λογο-σκόπος, ὁ, Wortspion, der auf die Reden anderer Acht gibt
- λογο-συλ-λεκτάδης, ὁ, der überall Worte zusammenliest
- λογο-τέχνης, ὁ, Wort-, Redekünstler
- λογό-τροπος, ὁ, eine Schlußform in der Dialektik der Stoiker
- λογο-φίλης, ὁ, Freund der Beredtsamkeit od. der Wissenschaften überhaupt
- λογό-φιλος, wortliebend, geschwätzig
- λογόω, der Vernunft ähnlich machen, λογόομαι, vernünftig sein
- λογχαῖος, mit der Lanze, durch die Lanze
- λογχάριον, τό, kleine Lanze
- λογχεύω, mit der Lanze stechen
- λόγχη, ἡ, die Lanzenspitze, das spitzige Eisen vorn am Wurfspieße, der Schaft hieß; übh. Lanze, Speer; eine Schar Lanzenträger
- λογχήρης, ες, mit einer Lanze versehen, Lanzenträger
- λόγχιμοι κλόνοι, Lanzengetümmel
- λογχίς, ίδος, ἡ, kleine Lanze
- λογχῖτις, ιδος, ἡ, Name einer Pflanze, deren dreieckiger Samen einer Lanzenspitze gleicht
- λογχο-βολέω, mit der Lanze werfen
- λογχο-δρέπανον, τό, Sichellanze
- λογχο-ειδής, ές, lanzenähnlich
- λογχο-ποιΐα, ή, das Lanzenmachen
- λογχο-ποιός, der Lanzen macht
- λογχο-φόρος, der Lanzenträger
- λογχόω, mit einer eisernen Spitze versehen, zuspitzen. Adj. verb. λογχωτός, mit einer Spitze versehen, zugespitzt; τὸ λογχωτόν eine Art Schusterschwärze
- λόγωσις, ἡ, das der Vernunft ähnlich Machen, Vernünftigmachen od.- werden
- λοιβαῖος, womit man ein Trankopfer darbringt
- λοιβάσιον, τό, eigentl. ᾡ τὸ ἔλαιον ἐπισπένδουσι τοῖς ἱεροῖς, während σπονδεῖον der Becher zur Weinspende sei
- λοιβεῖον, τό, Gefäß zum Trankopfer
- λοιβή, ἡ, das Ausgießen (λείβω), das Trankopfer, bes. von Wein; mit κνίσσα verbunden, Trank- und Brandopfer; λοιβὴν Στυγὸς ὤμοσεν, er schwur beim Hinfluten der Styr
- λοιγέω, schaden
- λοίγιος, ον, u. λοιγής, ές, verderblich, Unheil bringend, tötlich; οἴω λοίγι' ἔσεσϑαι, ich meine, es wird verderblich werden
- λοιγός, ὁ, Unheil, Verderben, Tod; ἡμῖν ἀπὸ λοιγὸν ἀμῦναι, von der Pest u. oft vom Tode in der Schlacht, auch von der Zerstörung der Schiffe
- λοιδορέω, schelten, schmähen, lästern
- λοιδόρημα, τό, Scheltwort, Schmähung, Schimpf; λοιδόρημα ποιεῖσϑαί τινα, Jem. schmähen
- λοιδορησμός, ὁ, u. λοιδόρησις, das Schmähen
- λοιδορητικός, schmäh- od. zanksüchtig
- λοιδορία, ἡ, das Schelten, Schmähen, Lästern
- λοιδορικός, schmähend
- λοιδοριστής, ὁ, der Schmähende
- λοίδορος, ον, scheltend, schimpfend; τὸ λ., Schmähsucht
- λοιμεύομαι, verderben
- λοιμικός, verderblich, bes. pestilenzialisch, zur Pest gehörig
- λοίμιος, ὁ, der Pest Verursachende, Beiwort des Apollo
- λοιμός, ὁ, Pest, Seuche, jede ansteckende, schnell um sich greifende, tötliche Krankheit. Übh. Verderben. Auch von einem Menschen, ein verderblicher, schändlicher Mensch
- λοιμότης, ητος, ἡ, Pestzustand
- λοιμο-φόρος, pest-, verderbenbringend
- λοιμ-ώδης, ες, pest-, seuchenartig
- λοιμώσσω, an der Pest leiden
- λοιπάζομαι, in Rückstand, Rest bleiben
- λοιπάς, άδος, ἡ, Rest, Rückstand, Schuld
- λοιπο-γραφέω, in Rest schreiben
- λοιπός, übrig gelassen, übrig; τὰ λοιπά, auch εἰς τὸ λοιπόν häufig adverbial, im Übrigen, in Zukunft; ferner, weiter. Ähnlich τοῦ λοιποῦ, wobei man χρόνου ergänzt, fernerhin, fortan; meist einzelne Zeitpunkte der Zukunft bezeichnet, während der accus. die ganze Folgezeit andeutet; λοιπόν, wie ceterum, übrigens, demnach
- λοισθήϊος, ον, u. λοισθεύς, ὁ, Kampfpreis für den Letzten
- λοίσθημα, τό, das Letzte, Äußerste, das Ende
- λοῖσθος, ον, u. λοίσθιος, ον, der zurückbleibende. hinterste, letzte; im Wettfahren
- λόκαλος, ὁ, ein Vogel, vielleicht der Storch
- λομβρότερον, unanständiger
- λόξευμα, τό, schiefe, schräge Richtung
- λοξίας, ὁ, Beiname des Apollo, von den krummen, dunkeln Orakelsprüchen, die er gibt
- λοξιάς, άδος, ἡ, ὁδός, die schräge Bahn der Ekliptik
- λοξο-βάμων, ον, u. λοξο-βάτης, ὁ, schräg, in die Quere gehend, wie der Krebs
- λοξο-βλεπτέω, schief blicken, scheel sehen
- λοξο-δρόμος, schief, schräg laufend
- λοξο-ειδής, ές, schief
- λοξο-εργέω, verkehrt handeln
- λοξο-κίνητος, sich schief, schräg bewegend
- λοξο-πορέω, schief, schräg gehen
- λοξός (vgl. luzus, luzatus), seitwärts gebogen, schief, schräg; κύκλος, der schräge Kreis, von der Ekliptik; λοξὸν od. λοξὰ βλέπειν, ὀπιπτεύειν, von der Seite, scheel sehen, sowohl von Neid u. Argwohn als von verstohlenen, buhlerischen Blicken; λοξότερον ἔχειν πρός τινα, mißtrauischer gegen Jem. sein. Übertr., Ζεὺς αὐχένα λοξὸν ἔχει, Zeus hat den Nacken seitwärts gebogen, seine Huld entzogen; οὔ ποτε δουλείη κεφαλὴ ἰϑεῖα πέφυκεν, ἀλλ' αἰεὶ σκολιή, αὐχένα λοξὸν ἔχει, der Sklave hat immer einen krummen Nacken. Auch von der Rede: Umschweife machend, dunkel, bes. von Orakelsprüchen
- λοξο-τενής, ές, schief, schräg gespannt
- λοξότης, ητος, ἡ, die Schiefe, schräge Richtung; auch χρησμῶν, Zweideutigkeit
- λοξο-τρόχις, ιδος, ἄγγελος, krummlaufender Bote, von Lykophrons dunkler, ihre Botschaft in geschraubten Umschweifen vorbringender Kassandra
- λοξ-όφθαλμος, scheeläugig
- λοξο-χρήσμων, ον, dunkle, zweideutige Orakel erteilend
- λοξόω, schief, schräg machen; λελοξῶσϑαι, schräg sein
- λόξωσις, ἡ, das Schräg-, Schiefmachen, die schräge, schiefe Richtung; von der Ekliptik
- λοπαδ-άγχης, ὁ, Beiname eines Schmarotzers, Schüsselbeenger
- λοπαδ-αρπαγίδης, ὁ, auch von einem Schmarotzer od. Philosophen, Schüsselräuber
- λοπαδο-φῡσητής, ὁ, komisch statt λωτοφυσητής, vom Flötenbläser Dorion, der als Schlemmer berüchtigt war, gleichsam Schüsselbläser
- λοπάς, άδος, ἡ, ein flaches, irdenes Koch-, Eß- u. Trinkgeschirr, Tiegel; Schüssel, in der das Essen aufgetragen wird. Eine Krankheit der Bäume, bes. des Ölbaums
- λοπάω, die Rinde, Schale loslassen, von den Bäumen, welche sich im Frühjahre bei dem Wiedereintreten des Saftes schälen lassen; aber auch eine Krankheit der Bäume, bes. des Ölbaumes und des Feigenbaumes, durch ein Faulen der Wurzeln veranlaßt
- λοπητός, ὁ, die Zeit im Frühjahre, wenn sich die Baumrinde ablösen läßt
- λοπία, ἡ, die Lösbarkeit der Rinde, Abschälbarkeit der Bäume im Frühjahre
- λοπίζω, abschälen, die Rinde od. Schale abziehen
- λόπιμος, ον, leicht abzuschälen, von Bäumen, denen man die Rinde leicht abnehmen kann; und von Nüssen, die keine od. eine sehr dünne Schaale haben
- λοπίς, ίδος, ἡ, Rinde, Schale, Schuppe
- λόπισμα, τό, das Abgeschälte, die Schale
- λοπός, ὁ, was sich abschälen läßt, Schale, Rinde; von der Zwiebel; bes. von Bäumen und Früchten. Aber auch von Tieren, die abgezogene Haut, das Fell
- λορδός, vorwärts gekrümmt, mit dem Oberteile des Körpers vorwärts gebogen, auch mit einwärts gebogenem Rücken, Ggstz von κυφός. Übh. concav, Ggstz von κυρτός
- λορδόω, den Oberleib vorwärts, einwärts biegen; sich einwärts biegen, den Rücken einziehen, so daß der Unterleib hervortritt, in obszönem Sinne
- λόρδωμα, τό, der Bug nach vorn oder einwärts
- λορδών, ῶνος, ὁ, ein komisch fingierter Dämon, von λορδόω, in obszönem Sinne
- λόρδωσις, ἡ, eine fehlerhafte Bildung des Halses u. Rückgrates, wenn sie nach vorn oder einwärts gebogen sind, Ggstz von κύφωσις. In obszönem Sinne
- λοτός, ὁ, Flöte
- λοῦσις, ἡ, das Waschen, Baden
- λοῦσσον, τό, der weiße Kern des Tannenholzes
- λούστης, ὁ, der sich gern badet
- λουτήρ, ῆρος, ὁ, Waschfaß, Badewanne
- λουτήριον, τό, eine Art Becher
- λουτιάω, ich habe Lust mich zu waschen od. zu baden
- λούτριον, τό, das gebrauchte Wasch- oder Badewasser
- λουτρίς, ίδος, ἡ, ὠά, der Schamgürtel beim Baden
- λουτρο-δάϊκτος, im Bade getötet
- λουτρόν, das Baden, das Bad, auch das Bade- od. Waschwasser; λοετρὰ Ὠκεανοῖο, Bad im Okeanos; ϑερμά, das warme Bad; πατρὸς χέοντες λουτρά, das Trankopfer auf des Vaters Grabe. Übh. das Abwaschen, Abspülen. Dah. die Taufe. Gramm. wollen das Waschwasser durch den Accent λοῦτρον, vom Bade, λουτρόν, unterscheiden
- λουτρο-ποιός, ὁ, der das Bad bereitet, so heißt ein Stück des Anaxilas
- λουτρο-φορέω, Wasser zum Baden tragen
- λουτρο-φόρος, Wasser zum Waschen oder Baden tragend, bringend, in Athen der Knabe, der am Hochzeitstage dem Bräutigam das Wasser aus der Quelle Kallirrhoe brachte; dah. ἀνυμέναια δ' Ἰσμηνὸς ἐκηδεύϑη λουτροφόρου χλιδᾶς, ohne die hochzeitliche Festlichkeit. Auch auf dem Grabe der unvermählt Gestorbenen stand παῖς ὑδρίαν λ. ἔχων od. ἡ λουτροφόρος, sc. ὑδρία, ein schwarzer Wasserkrug, auch λίβυς genannt
- λουτρο-χοέω, Wasch-, Badewasser aus-, ergießen
- λουτρο-χόος, Wasser zum Waschen od. Baden aus-, ergießend; τρίπους, der dreifüßige Kessel, in welchem das Badewasser warm gemacht wurde; auch der Sclave, der das Badewasser in die Badewanne eingoß, das Bad bereitete
- λουτρών, ῶνος, ὁ, Badegemach, Badehaus
- λούω, baden, waschen; gew. von Menschen; λοεσσάμενος ποταμοῖο, sich im Flusse baden; mit einem accus., λοέσσασϑαι χρόα, sich den Leib waschen; einmal von den Mähnen der Pferde; vom Waschen der Kleider aber wird πλύνω gesagt; λούεσϑαι ἐν πηλῷ, vom Schweine. Übertr., αἵ. ματι, sich im Blute baden
- λοφάω, einen Federbusch haben; λόφου ἐπιϑυμεῖ, komisches Wort nach Analogie von βραγχάω, λιϑάω u. ähnlichen Verbis, die eine Krankheit bezeichnen, gebildet, etwa: leidest du an der Federbuschsucht?
- λοφεῖον, τό, das Futteral, in welches man den Federbusch legte; auch für einen Spiegel
- λόφη, ἡ, Federbusch
- λοφη-φόρος, einen Federbusch tragend, von der Haubenlerche
- λοφιά, ἡ, der Nacken oder Rücken an den Tieren, die Mähnen oder Borsten haben, bes. des Pferdes u. χαίτη, auch die Mähnen od. Borsten selbst, wie es vom Eber heißt φρίξας εὖ λοφιήν; ἀντὶ λόφου ἡ λοφιὴ κατέχρα, statt des Federbusches diente die Mähne. Vom Rücken eines Seetieres u. so auch sonst beim Delphin, die Rückenflosse. Übh. = λόφος, Erhöhung, Hügel
- λοφίζω, erheben
- λοφιήτης, ὁ, der Hügelbewohner, Pan
- λόφιον, τό, kleiner Hügel
- λοφνίς, ίδος, ἡ, eine aus der Rinde der Weinrebe gemachte Fackel
- λοφόεις, εσσα, εν, mit Erhöhungen, hügelig
- λοφο-ποιός, Helm-, Federbüsche machend
- λοφο-πωλέω, Federbüsche verkaufen
- λοφο-πώλης, ὁ, der Federbüsche verkauft
- λόφος, ὁ, 1) eigtl. der Nacken der Zugtiere, der unter das Joch gespannt, von diesem gerieben wird; von Pferden; aber auch vom Halse des Menschen; οὐδ' ὑπὸ ζυγῷ λόφον δικαίως εἶχον, den Nacken unter dem Joch halten, d. i. geduldig gehorchen. 2) wahrscheinlich von der Mähne auf dem Nacken der Pferde entnommen, Helmbusch; immer aus Pferdehaaren; Hephästus bildet diesen aus Gold nach; auch = Federbusch. Dah. auch bei den Vögeln = die Kuppe auf dem Kopf. Beim Hahn der Kamm. Bei Fischen = λοφιά. Bei Menschen ein auf dem Wirbel hervorragender Haarschopf, um den rings herum der Scheitel kahl geschoren ist, λόφους κείρεσϑαι, sich Schöpfe scheeren. 3) Erderhöhung, Hügel. 4) ῥήματα ὀφρῠς καὶ λόφους ἔχοντα, sich wie die Mähnen hoch aufsträubende Worte. 5) die abgezogene Haut, Leder
- λόφ-ουρος, mit langhaarigem Schwanze, od. Tiere, die am Halse u. am Schwanze lange, steife Haare haben, wie die Pferde u. Esel
- λοφ-ώδης, ες, hügelig
- λόφωσις, ἡ, das Kuppentragen, die Kuppe selbst
- λοφωτός, mit einer Kuppe, Helmbusch u. dgl. versehen
- λοχ-ᾱγέω, ein Lochage sein, der Erste in der Loche sein, sie anführen
- λοχ-ᾱγία, ἡ, die Würde eines λοχαγός
- λοχ-ᾱγός, ὁ, Anführer eines λόχος, Rottenführer, Hauptmann, der als der Erste des Lochos ihn anführt, und wenn die Soldaten in einer langen Reihe hinter einander marschieren, vorangeht; als Offiziere werden in der Regel nur genannt στρατηγοὶ καὶ λοχαγοί. Der röm. centurio. Auch = curio
- λοχάδην, aus dem Hinterhalte, lauernd, tückisch
- λοχαῖος, zum Gebären gehörig, δίφρος, Geburtsstuhl. Von der Saat, schnell, üppig aufschießend, auch = viele dichte Blüten treibend; von schweren Ähren, die sich legen. Ἔρως, die versteckte, heimliche Liebe
- λοχάω, durch einen Hinterhalt auflauern, aufpassen; mit dem accus. des Ortes, mit einem Hinterhalte belegen; absol., einen Hinterhalt legen; sich in Hinterhalt legen; λελοχημένοι, versteckt; λοχᾶν τὴν πρὸς Ῥωμαίους φιλίαν, den Römern unter dem Schein der Freundschaft nachstellen
- λοχεία, ἡ, das Gebären, die Geburt; von der Artemis, τὴν λοχείαν εἴληχε, ihr ist die Sorge für das Gebären, die Gebärenden zugefallen; von Vögeln. Auch das Geborene, wie δυωδεκάπαιδα λοχείην die zwölf Kinder bedeutet
- λοχεῖος, zum Gebären gehörig, die Gebärende betreffend, Ἄρτεμις λοχεία, welche Beschützerinn der Gebärenden u. der Geburten ist; τὰς λοχείους ἡμέρας ἑορτάζειν, Dankfest für die Entbindung; τὰ λοχεῖα, die Reinigung der Kindbetterinnen nach der Geburt
- λοχεός, ὁ, der Hinterhalt
- λόχευμα, τό, die Geburt, das Geborene. Aber κάλυκος ἐν λοχεύμασιν ist = im Gebären, im Mutterschoß
- λοχεύτρια, ἡ, die Kindbetterin, Gebärerin. Die Hebamme
- λοχεύω, 1) die Geburt zur Welt bringen, sowohl von der Mutter, gebären, παῖδα, als auch von der Hebamme, eine Frau entbinden, τίς λοχεύει σε; auch λοχευϑείσης αὐτοῦ τῆς μητρός, als die Mutter entbunden wurde; gebären; u. übertr., hervorbringen
- λόχησις, ἡ, das Auflauern, im Hinterhalte Liegen
- λοχητικός, auflauernd im Hinterhalt
- λοχίζω, 1) einem im Hinterhalte auflauern, ihm nachstellen; λοχισϑέντες διεφϑάρησαν, sie kamen durch einen Hinterhalt um; χωρίον λελοχισμένον, der mit einem Hinterhalte besetzte Ort; ὁπλίτας ἐς ὁδόν, in Hinterhalt legen. 2) einen Heerhaufen in Rotten, λόχοι, abteilen u. danach aufstellen. 3) auch = λοχεύω, gebären
- λόχιος, Geburtsschmerzen; Ἄρτεμις λοχία, die den Gebärenden hilft; τὰ λόχια. die Reinigung der Kindbetterin. Auch = trächtig
- λοχισμός, ὁ, das in Hinterhalt Stellen, Legen
- λοχίτης, ὁ, 1) im Hinterhalt liegend, auflauernd. 2) der von demselben λόχος ist, Mitsoldat, Gefährte; λοχῖτις ἐκκλησία = comitia centuriata
- λοχμαῖος, im Busch versteckt, sich im Gebüsch aufhaltend, Μοῦσα, von den Vögeln
- λόχμη, ἡ, Wildlager, Dickicht, Gebüsch, das dem Wilde zum Lager dient; λόχμας ὑπὸ κυανέας, der Wald
- λόχμιος, von den Bienen
- λοχμόομαι, dicht, buschig wachsen
- λοχμ-ώδης, ες, buschartig, wie ein Dickicht
- λόχος, ὁ, 1) eigtl. ein Ort, wo man sich hinlegt, ein Hinterhalt, Versteck, d. i. ein Ort, in welchen eine Kriegerschar gelegt wird, um auf den Feind zu lauern u. plötzlich auf ihn loszubrechen; ἐκ λόχου ἀμπήδησε, er brach aus dem Hinterhalt hervor; auch das hölzerne Pferd der Griechen vor Troja heißt κοῖλος u. πυκινὸς λόχος; so heißen die feindlichen Schiffe ξύλινος λόχος in einem Orakel. Übh. Hinterhalt, λόχονδε ἰέναι, zum Hinterhalt gehen; λόχον ἀνδρῶν εἰςίζεσϑαι, im Hinterhalt liegen; λόχον εἷσαι, einen Hinterhalt legen; λόχῳ εἷσαί τινα, einen in Hinterhalt legen; λόχονδε κρίνειν ἄνδρας ἀριστῆας, die Tapfersten zum Hinterhalt auslesen; auch das Auflauern, Nachstellen selbst; wie λόχος ϑείοιο γέροντος, die Art u. Weise, dem göttlichen Alten aufzulauern; die den Hinterhalt bildende Mannschaft. Dah. jede gewaffnete Schar Fußvolk. Übh. jede Schar; ϑαυμαστὸς λόχος εὕδει γυναικῶν, von den Furien; eine Abteilung von Kriegern zu Fuß, gewöhnlich von hundert Mann; aber die hinzugesetzte Bestimmung ἀνὰ ἑκατὸν ἄνδρας zeigt, daß die Zahl keine feste war und sich nach der in den einzelnen griechischen Staaten u. Stämmen verschiedenen Einteilung der Bürger u. des Heeres richtete. So gehen vier πεντηκοστύες auf einen λόχος, u. bei den Spartanern heißt der vierte od. nach anderen der fünfte Teil der μόρα ein λόχος. Auch von bürgelichen Vereinen. Die Sp. nennen so die röm. centuria. 2) das sich ins Bett Legen, von den Kindbetterinnen, die Niederkunft, die Geburt, auch das Geborene. 3) bei den Macedoniern ein Monat, dem attischen Maimakterion entsprechend