Apajune, der Wassermann (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (18. Dez. 1880 Wien, Theater an der Wien)
Musik von Karl Millöcker
Fürst Brutschesko
Heloise, seine Gemahlin
Ilinka, seine Nichte
Nitschano, Rittmeister
Joza, Wachtmeister
Marcu, ein junger Bauer
Natalitza, dessen Frau
Dobroi, Kathinka, deren Eltern
Alexandri, Verwalter bei Prutschesko
Michailo, Ortsvorstand
Jaikef, Wirt
Die Handlung geht 1864 auf der rumänischen Herrschaft Totrocent an der Dumbowitza vor.
1. Akt. Wallachisches Dorf. Natalitza feiert mit Marcu Hochzeit und singt bei der Festlichkeit, die auf einem Platze vor der Schenke Jaikefs gefeiert wird, die Ballade von dem Wassermann Apajune, der neuvermählten Frauen gut gesinnt sei. Der den Bauern unbekannte Verwalter Alexandri gibt sich für den Fürsten aus und befiehlt Marcu, mit der jungen Frau aufs Schloß zu kommen. Marcu ahnt nichts Gutes und schließt sich dem Rittmeister Nitschano und dessen Wachtmeister Joza an, die sich als Frauen verkleidet haben, um so leichter ins Schloß zu gelangen. Denn Nitschano liebt des Fürsten Nichte Ilinka, die von der zweiten Gattin Prutscheskos, einer ehemaligen Pariser Hotelbesitzerin, an einen reichen Neffen verheiratet werden soll. Wie Natalitza erfährt, daß ihr Marcu mit zwei Weibern ins Schloß gegangen ist, eilt sie ihm eifersüchtig nach. Unerwartet tritt jetzt der richtige Fürst mit Heloise und Ilinka ein.
2. Akt. Saal im Schlosse. Auf dem Schlosse entsteht durch die Ankunft Prutscheskos eine heilloseVerwirrung, denn Marcu hält ihn für den Verwalter und plaudert vor Heloise die Liebesangelegenheiten des Fürsten aus, namentlich, daß er bei den jungverheirateten Frauen gern den Apajune spielt. - Nitschano kommt durch seine Verkleidung zu Ilinka, während die ihren Mann suchende Natalitza auf den Fürsten stößt. Das hübsche Weibchen gefällt dem alten Roué, der sie verlockt, sich an Apajune zu wenden, den er wieder selbst zu spielen gedenkt. - Inzwischen hat Nitschano Ilinka vermocht, mit ihm zu fliehen, doch kommt durch Marcus Plauderhaftigkeit die Entführung an den Tag, und Heloise setzt sich an die Spitze der bewaffneten Dienerschaft, den Flüchtigen nachzueilen.
3. Akt. Park mit Fluß. Der Verwalter Alexandri erscheint im Park, am Ufer der Dumbowitza als Apajune. Als er aber jemanden kommen hört, wirft er die Verkleidung ab und entflieht. Marcu findet die Sachen und zieht sie an, tritt dem Fürsten gegenüber, der auch als Apajune erscheint, und jagt ihn ins Wasser. Nitschenko rettet den Fürsten, der in seiner Verlegenheit seiner Frau freie Hand läßt, über Ilinka zu bestimmen. Gerührt über Nitschenkos Rettungstat gibt Heloise ihren Widerstand auf und vereinigt ihre Nichte mit dem Rittmeister. Die Apajunespielerei hat ein Ende.