Sirach 21
Mein Kind, hast du gesündigt, so höre auf und bitte, daß dir die vorigen auch vergeben werden.
Sündige hinfort nicht mehr!
Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange; denn so du ihr zu nahe kommst, so sticht sie dich.
Sündige hinfort nicht mehr!
Eine jegliche Sünde ist wie ein zweischneidig Schwert und verwundet, daß es niemand heilen kann.
Sündige hinfort nicht mehr!
Wer Gewalt und Unrecht tut, muß zuletzt zum Bettler werden; und wer stolz ist, kommt zuletzt von Haus und Hof.
Sündige hinfort nicht mehr!
Denn sobald der Elende ruft, so höret's Gott, und die Rache wird eilend kommen.
Sündige hinfort nicht mehr!
Wer sich nichts sagen läßt, der ist schon auf der Bahn des Gottlosen; und wer Gott fürchtet, der nimmt's zu Herzen.
Sündige hinfort nicht mehr!
Wer seine Zunge wohl brauchen kann, den kennt man von fern; aber ein Kluger merkt wohl, wenn derselbe fehlt.
Sündige hinfort nicht mehr!
Wer sein Haus baut mit anderer Leute Gut, der sammelt sich Steine zum Grabe.
Sündige hinfort nicht mehr!
Die Rotte der Gottlosen ist wie ein Haufen Werg, das mit Feuer verzehrt wird.
Sündige hinfort nicht mehr!
Die Gottlosen gehen zwar auf einem feinem Pflaster; aber sein Ende ist der Hölle Abgrund.
Sündige hinfort nicht mehr!
Etliche sind vernünftig genug, richten aber damit viel Unglück an.
Die Weisen und die Narren
Eines weisen Mannes Lehre fließt daher wie eine Flut und wie eine lebendige Quelle.
Die Weisen und die Narren
Des Narren Herz ist wie ein Topf, der da rinnt und kann keine Lehre halten.
Die Weisen und die Narren
Wenn ein Vernünftiger eine gute Lehre hört, so lobt er sie und breitet sie aus; hört sie aber ein Mutwilliger, so mißfällt sie ihm, und er wirft sie hinter sich.
Die Weisen und die Narren
Die Rede des Narren drückt wie eine Last auf dem Wege; aber wenn ein Weiser redet, das ist lieblich zu hören.
Die Weisen und die Narren
Im Rat hat man acht, was der Weise redet; und was er rät, das gilt.
Die Weisen und die Narren
Des Narren Rede sieht wie ein eingefallenes Haus; und bei des Unverständigen Rat kann man nicht wissen, was es ist.
Die Weisen und die Narren
Wenn man den Narren ziehen will, so stellt er sich, als wollte man ihm Fesseln an Hände und Füße legen;
Die Weisen und die Narren
aber ein Weiser achtet's für einen goldenen Schmuck und für ein Geschmeide am rechten Arm.
Die Weisen und die Narren
Ein Narr läuft frei einem ins Haus; aber ein Vernünftiger scheut sich.
Die Weisen und die Narren
Ein Narr guckt frei einem zum Fenster hinein; aber ein Vernünftiger bleibt draußen stehen.
Die Weisen und die Narren
Es ist eine Ungezogenheit, einem an der Tür horchen; ein Vernünftiger hielte es für eine Schmach.
Die Weisen und die Narren
Die unnützen Wäscher plaudern, was nichts zur Sache dient; die Weisen aber wägen ihre Worte mit der Goldwaage.
Die Weisen und die Narren
Die Narren haben ihr Herz im Maul; aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen.
Die Weisen und die Narren
Wenn der Gottlose einem Schalk flucht, so flucht er sich selber.
Die Weisen und die Narren
Die Ohrenbläser tun sich selbst Schaden, und hat sie niemand gern um sich.
Die Weisen und die Narren