Alfonso und Estrella
romantische Oper 3 Akte
Franz von Schober
UA 24. Juni 1854 Weimar, durch Liszt (in gekürzter Fassung)
WA Karlsruhe 1881, Neufassung von J. N. Fuchs, Wien, Berlin, Köln,
München und Hannover 1882; Edinburgh-Festspiele 1969
Musik von Franz Schubert
Ort der Handlung: das spanische Königreich León
Schubert vertonte die Geschichte vom verbannten Königssohn Alfonso, der die Tochter des Gegenspielers seines Vaters liebt und nach mancherlei Intrigen zusammen mit Estrella dank der Abdankung ihrer beiden versöhnten Väter auf den Thron von León gelant, in den Jahren 1821-22. Das mit 34 Nummern sehr umfangreiche Singspiel zeichnet sich durch breit angelegte Aktfinali aus. Der lyrische Charakter der einzelnen Vokalnummern dominiert jedoch deutlich über deren dramaturgische Funktion in der Gesamtkomposition. Den Part des verbannten Königs Froila schrieb Schubert für den berühmten Hofopernsänger Johann Michael Vogl, der zahlreichen Schubert-Liedern zum Durchbruch verhalf. Die Ouvertüre schien dem Komponisten später zu geräuschvoll; er komponierte für A. u. E. eine neue, während die erste Fassung am 20. 12. 1823 im Theater an der Wien als Vorspiel zur Aufführung von Rosamunde gegeben wurde. Franz Liszt würdigte das Singspiel in einer differenzierten und äußerst objektiven Rezension am 1. 9. 1854 in Schumanns "Neuer Zeitschrift für Musik" und bezeichnete es als Schuberts bedeutendsten Bühnenversuch. Für den 22. 3. 1881 ist in Karlsruhe eine weiter Aufführung in einer Neufassung von Johann Nepomuk Fuchs belegt.