Bei einer Lobrede gähnt man nicht. | |
Bei einer neuen Niederlassung baut der Spanier zuerst eine Kirche, der Franzose eine Festung, der Holländer ein Magazin, der Engländer ein Bierhaus. it] Nel colonizzare un' isola la prima fabbrica eretta da uno Spagnuolo sarebbe una chiesa; da un Francese un forte; da un Olandese un magazzino, e da un Inglese una bottega di birra. | |
Bei einer Nürnberger Fastnacht müssen wenigstens Kaminfeger, Türken, Mönche, Nonnen und Fledermäuse sein. | |
Bei einer offenen Kirchtür geh' nicht vorbei. | |
Bei einer offenen Kiste kann auch oft ein frommer zum Schalk werden. dk] En aaben kiste giør en dristig tyv. dä] Evne giør tyve, tyve giør ikke evne. dä] Onde gemme giør snare tyve. fr] En coffre ouvert le juste pêche. | |
Bei einer offenen Kiste sündigt auch wohl ein Gescheiter. | |
Bei einer Pfennigseele muss man nicht nach Großmut fragen. | |
Bei einer Prügelei Generalmarsch schlagen. i] Von einer unbedeutenden Sache viel Aufhebens machen. la] Tragoedias in nugis agere. Cicero | |
Bei einer Reise habe den Mut, für eine Weile alles hinter dir zu lassen, ohne zu wissen, was vor dir liegt. Russland | |
Bei einer Reise von hundert Li sind neunzig erst die Hälfte. China | |
Bei einer sauertöpfischen Bäuerin versauert das Gesinde. | |
Bei einer Srore (Herrschaft) is nix verlore'. jüdisch-deutsch] serarah von sarar = herrschen. | |
Bei einer Verbeugung wird der Kopf nicht abfallen. Russland | |
Bei einer Ware braucht man nicht mehrere Kaufleute. | |
Bei einer Wette gibt es einen Narren o. (Dummkopf) und einen Dieb. Wallonien | |
Bei eines anderen Fest hab immer guten Appetit. Jiddisch | |
Bei em Schmied hängd zicklich de Döhr en einem Turre. Köln | |
Bei Empfang ist kein Verlust, sagte jener zum Juden, da bekam dieser zehn Hiebe. ndt] Bi Empfang is gên Verlüs. Ostfriesland | |
Bei ernsten Krankheit gehe drei Ärzte an. | |
Bei Esel und Rossen treiben die Fuhrleute die ärgsten Possen. | |
Bei essen und trinken ohne Ruh' setzt man das Leben zu. | |
Bei essen und trinken vergeht die Zeit. la] Edere et bibere laeta temporis oblivio. | |
Bei etwas auf seine Rechnung kommen en] to get o's money's worth fr] trouver son compte à qc. it] trovare (o. averci) il proprio tornaconto | |
Bei euch hackt man Holz und zu uns fliegen die Späne. Russland | |
Bei Evas Fall anfangen. i] In seinen Erzählungen, Reden und Schriften ungebührlich weitläufig sein. Die Römer sagten: Vom Ei der Leda beginnen, mit Bezug auf die Mythe, nach welcher Leda, von Jupiter als Schwan umarmt, ein Ei zur Welt brachte, aus dem Kastor und Pollux hervorgingen. la] Ab ovo Ledae incipere. | |
Bei Feldfrüchten hält man die des Nachbarn für die besten, bei Kindern die eigenen. China | |
Bei festem Schlaf sind alle Nächte kurz. Russland | |
Bei fetter Gans und Saft der Reben lass den heil'gen Martin leben. it] Oca e vino. it] Evviva San Martino. | |
Bei Fiebern und Podagra sind die Ärzte blind. | |
Bei Fischen und Weibern ist der Bauch das Beste. nl] Visschen en vrouwen zijn nergens beter dan onder den buik (of: aan den staart). la] Pisces et mulieres in ventre sunt meliores. | |
Bei Fischen, Buhlen, Saufen und Jagen kann man Gut, Ehr' und alles vertragen. | |
Bei Flut (Hochwasser) fressen die Fische die Ameisen, bei Ebbe (Niedrigwasser) die Ameisen die Fische. Thailand | |
Bei Flut das Wasser schnell schöpfen. Thailand | |
Bei Frau Venus und gutem Wein pflegt das Zipperlein zu sein. la] Nascitur ex Venere et Baccho solventibus artus filia, quae perdit membra, Podagra, virum. | |
Bei Frauen mit langen Zungen dauert die Schwangerschaft lange. | |
Bei Frauen sind die Weisen nicht gut angeschrieben. | |
Bei freiem Gelag ist wohlfeil zechen. nl] Daar het vrij gelag is, is het goed gasten nooden. | |
Bei fremdem Feuer ist gut (o. wohlfeil) wärmen. nl] Bij eens anders vuur is het goed warmen. | |
Bei fremdem Tuch ist gut Zuschneiden. | |
Bei fremdem Ungemach trocknet bald der Tränenbach. la] Cito arescit lachryma, praesertim in alienis malis. | |
Bei Freude halte Maß, bei Leid behalte Geduld. Russland | |
Bei Freunden muss man ein Auge zudrücken. | |
Bei Freunden sind alte, bei Kleidern neue die besten. China | |
Bei frohem Gelag sagt das Herz, was es mag. it] Gran traditore è il desco. it] Tavola e bicchiere tradisce in più maniere. | |
Bei frohem Gemüt jed' Übel entflieht. it] L' allegria ogni mal la caccia via. | |
Bei frommen (guten) leuten verliert man nichts. fr] A gens de bien on ne perd rien. | |
Bei Frommen ist man überall daheim. | |
Bei frommen Leuten ist gut wesen, bei den man glücklich kann genesen. | |
Bei frommen leuten lert man frommkeyt, bei bösen schalckheyt. mhd] Man wirt bî reinen liuten guot, bî boesen lernt man valschen muot. sp] Juntate á los buenos, y serás uno de ellos. Don Quixote | |
Bei frommen Leuten verliert man nichts. | |
Bei Frost fängt eine Katze keine Mäuse. China | |
Bei Füchsen muss man listig sein. | |
Bei fünf Dingen wird meist etwas vermisst: bei offnem Topf und offnem Beutel, bei offnem Mund, bei offner Tür und Kist'. | |
Bei Gebrech von Männern muss man (die) Weiber in den Rat nehmen. bm] Kde lidí není, tu musi jeden stolice na lavice stavĕti. | |
Bei Geduld gibt's kein Unglück und bei Traurigkeit ist kein Vorteil. Arabien | |
Bei Gehen und Stehen mag jeder sein Gut reichen. [RSpW] (Handelt von einfachen Vermächtnissen, die jeder ohne Zuziehung der Gerichte machen konnte, während eine wirkliche Erbeinsetzung ohne diese nicht erfolgen konnte) altfries] Allick mynscha mey by gongen ende hy standen reka syn gued. | |
Bei Geiz und Gewalt wird 's Recht nicht alt. dk] Gierighed og vælde er moder til krig. | |
Bei Geld ist gut wohnen. | |
Bei Geld kennt man die Welt. | |
Bei Geld und Gut Wächst Liebesglut. | |
Bei gelegnerer Zeit. la] Borea cressante. | |
Bei Gemeindesachen haben Paul und Peter nichts zu machen. i] Die Ansicht absoluter Dorfschulzen. jüdisch-deutsch] Kahel's (Gemeinde-)Sach' gehn einen Jopid (einzelnen) nichts an, was ebenfalls den Usurpationsgeist der (alten?) Gemeindevorsteher bezeichnet. | |
Bei gemeinen Köpfen und Krähen (kleinem Getier) kann man keine Grundsätze sehen. | |
Bei Gemüse kannst du Gewürz, bei einer Konkubine ein hübsches Gesicht erwarten. China | |
Bei Gerichten ist es wie in Teichen: Manche sind Fische, manche Frösche. England | |
Bei geschlossener Tür geht der Teufel davon. i] Wer aufmerksam über sich selbst wacht, verschießt dem Teufel den Zugang zum Herzen. fr] Porte fermée, le diable s'en va. | |
Bei Gesellschaft kommt das Unglück leichter an. fr] Par compagnie se fait l'en prendre. | |
Bei Gespräch und Spiel taugt der Lärm nicht viel (o. schrei nicht zu viel). la] Absit clamor in colloquio aut lusu. | |
Bei gesundem leib, bei guter macht allzeit habe des todes acht. Loci comm. la] Esto memor mortis, quo uiuis tempore fortis. | |
Bei getaner Arbeit ist gut feiern. | |
Bei getoner arbeyt ist gut feyern. | Arbeit |
Bei Gewalt soll Gnade sein. mhd] Bi gewalt sol gnade sin. mhd] Ez ist dicke daz gesprochen: swer gewaltic waere, der solte ouch gernaedig sin. Winterstetten | |
Bei Gewalt wird Verstand nicht alt. it] Il senno poco vale, ove giuoca la forza. | |
Bei Gift ist ein Tropfen genug. Mexiko | |
Bei gleichen Genossen und gutem Wein ist gut fröhlich sein. dk] Lige brødre giøre best lav. | |
Bei Godd (Gott) is alles möglick, sêi den (sagte der) Bûr, du (da) brocht hei (er) de Rünn no de Hengst. Kleve i] Rünn = Wallach, von runen= schneiden, in der Bedeutung ein Tier verschneiden. - Spott auf die Dummheit, die Unmögliches erreichen will. | |
Bei Goj is kein Spod. Königsberg, Jüdisch-deutsch hdt] Christen bewahren kein Geheimnis. | |
Bei Gold biegt sogar ein Engel vom rechten Weg ab. Usbekistan | |
Bei Gold kann man die Gesinnung der Leute merken. mhd] By golde sal men de sinne der lude merken. la] Sic mentes hominum chryson probat ut lapis aurum. | |
Bei Gott gibt es kein Abschiednehmen. Antonin-Gilbert Sertillanges (1863-1948) | Abschiednehmen |
Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edelmann. la] Deus habet nullam exceptionem personarum. | |
Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Junker. | |
Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe. | |
Bei Gott gilt die Sekunde so viel als die Stunde. | |
Bei Gott ist alles möglich, sagte der Bauer, da brachte er den Wallach zum Hengst. Cleve | |
Bei Gott ist alles möglich, sagte der Ratsherr, und bestellte acht Tage nach der Hochzeit das Taufen. | |
Bei Gott ist alles möglich. la] Apud Deum autem omnia possibilia sunt. | |
Bei Gott ist aufgeschoben nicht aufgehoben. | |
Bei Gott ist immer Feiertag. Russland | |
Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der Bauer, da brachte er einen jungen Ochsen zum Schulmeister (o. Professor). | |
Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener, und bestellte acht Tage nach der Hochzeit das Taufen. | |
Bei Gott ist Rat (und Tat). la] In deo consilium. | |
Bei Gott ist sagen und tun eins. bm] Boha ríci uciniti jest. | |
Bei Gott sind alle Dinge möglich. la] Omnia sunt magnis facta proclivia divis. | |
Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen ist kein Ding unmöglich. Aus Zar und Zimmermann | |
Bei Gott zählt man nichts als bloße Nullen. i] Gegen den Stolz. | |
Bei Gott! Beteuerungsformel i] Nachstehend Beteuerungen, Flüche, Verwünschungen und Verwunderungsausrufe in denen der Name Gottes verhüllt, verkleidet oder in Glimpfformen erscheint. Statt: 'Bei Gott', sagt man im: Elsass: Bî Gobb (englisch: by cock für by God), bî Gebb', bî Gobb, bî Gübblîcher, bî Gobblicher, bî Golle, bî Gosch, bî Goscht, bî Gollîger, bî Grott, bî Nott, bî Gottlicher, bî Gotzlicher, Gotz, Kotz, Botz, Potz. Herrgott vun Bindheim, Herrgott von Buxheim, Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Sacrament), Himmel-Sackuff, Heide- Sackuff (Heide ist wie Mord Verstärkungssilbe, wie in Heidenlärm, Mordspectakel), Potz Heide, Heidecke, Herrdecke (wie Herstock eine Verdrehung aus Herrgott), Gott strom'r! auch Gostrom'r (für: Gott straf mich!), Gott Strasburg! Gott verdopp'l m'r d'r Wuchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden folgenden), Gott verwitsch mi! Gott versatz mi! Gott soll mi lièwe! Num di dié (für französisch: Nom de Dieu), Nun de nun (Nom de nom), Num de Doî, Milde dié Hippe dé! Die folgenden sind Verdrehungen desselben französischen Ausrufs: Nunn de Bîbb! Nunn de Bîbbele! Nun de Buckel! In Basel vernimmt man: Bi Gobbs! Bi Gubschliche! Herrgott von Bendheim! Herrgott Ninive! | |
Bei großem (vielem) Kohl(en) wärmt man sich wohl. | |
Bei großem Feuer kann man sich wärmen, aber auch verbrennen. i] Dienst großer Herren. dä] Det er en liden brand man kand brænde og ei varme sig paa. | |
Bei großem Geschrei ist wenig Klugheit. |