Wenn's einmal anfängt, kommt's mit Haufen.
Anfangen
Ulm
Wer anfangt mit Leegen, höärt op mit Bedreegen.
Anfangen
Süderdithmarschen
Wer anfängt und nicht endet, verliert seine Mühe.
Anfangen
fr] Qui commence et ne parfait, sa peine perd.
Wer anfängt zu kriechen, fängt auch an zu lügen.
Anfangen
Wer angefangen, ist noch nicht fertig.
Anfangen
fr] N'a pas fait qui commence.
Wer bald anfängt, muss bald aufhören.
Anfangen
Wer bald anfängt, wird bald fertig.
Anfangen
Wer einmal anfängt, hat allezeit mehr Werg am Roggen.
Anfangen
la] Semper Ilio mala.
Wer etwas anfängt, braucht vier Augen.
Anfangen
Wer frisch fängt an, hat halb getan.
Anfangen
la] Magna pars profectus est velle perficere.
Wer frö anfangt ös bôl fertig, säd de Schuster, da stund hei morgens öm êlf op on ging âwends öm sewe ligge.
Anfangen
Wer gut angefangen hat, hat die Hälfte einer Tat.
Anfangen
Wer hoch anfängt, muss eine gute Stimme haben, oder bald aufhören.
Anfangen
cz] Kdo vy soko zacne, musí miti dobrý blas, aneb prestati brzo.
Wer nicht anfängt, darf nicht aufhören.
Anfangen
hu] A ki soha nem kezdi, soha nem végzi.
Wer nicht anfängt, endet nicht.
Anfangen
fr] N'a pas fait qui commence.
Wer nur anfing, hat schon halb vollendet.
Anfangen
la] Dimidium facti, qui coepit, habet.
Wer oft anfängt, kann oft ausruhen.
Anfangen
cz] Casté pocínání, casté od pocivání.
Wer viel anfängt und nichts vollendet, ist in Gedanken reich, aber in der Tat arm.
Anfangen
Wer viel anfängt, endet wenig.
Anfangen
fr] Qui commence plusieurs choses, en achève peu.
Wer wohl angefangen hat, der hat halbe Arbeit schon verbracht.
Anfangen
Wer zu hoch anfängt, bleibt im Gesange stecken.
Anfangen
Wer zu viel anfängt, bringt wenig zu Stande.
Anfangen
la] Plurima qui aggreditur, nil apte perficit unquam.
Wer zu viel anfengt, macht zu wenig aus.
Anfangen
Wer's links anfängt, dem geht's links.
Anfangen
Wie man anfängt, so hört man auf.
Anfangen
Wo anfangen und wo enden!
Anfangen
Ausruf bei einer überwältigenden Masse von Stoff.
Wo fang wi et an, wo krieg wi et op.
Anfangen
Holstein
Wohl anfangen ist gut, wohl enden besser.
Anfangen
Wohl angefangen ist halb getan (o. vollendet).
Anfangen
dk] Vel begyndt er halv giorat.
Wohl angefangen ist halb gewonnen.
Anfangen
Wohl angefangen ist nicht genug, sondern wohl ausmachen.
Anfangen
Wohl angefangen und schlecht geendet, heißt das ganze Werk geschändet.
Anfangen
dk] Vel begyndt og ilde endt faaer skam til takke.
Der Anfänger ist aller Ehren wert.
Anfänger
Ein Anfänger ist kein Meister.
Anfänger
cz] Kdo nikdy zle, nikdy dolre.
Ein guter Anfänger ist alles rühmens wert.
Anfänger
Ein jeder ist ein anfenger vnd Meister seines eigen Glücks vnd vnfalls.
Anfänger
Es geht meist über den Anfänger hinaus.
Anfänger
la] In caput auctoris facinus plerumque redundat.
Es ist vmb einen guten anfenger vnd vmb ein guten deuter zu tun.
Anfänger
Mit einem Anfänger muss man Nachsicht haben.
Anfänger
la] Venia primum experienti. (Diogen.)
Anfangs bedenk das End.
Anfangs
Anfangs zog Ägina die besten Kinder.
Anfangs
Von allem, was einen guten Anfang nimmt, allmählich aber schlechter wird.
Jerer fat an sin Näs, denn find't hei Fleisch.
Anfassen
Mecklenburg
Wer viel anfasst, behält wenig.
Anfassen
Es ficht ihn nichts an.
Anfechten
Was dich nicht anficht, das lass gehen, wie es gehet.
Anfechten
Andre Zeit, andre Anfechtung.
Anfechtung
Alter Spruch
Anfechtung ist der Seele eine Artzeney und dem Leibe Gifft.
Anfechtung
Anfechtung ist ein Salz, welches die Tugend würzt.
Anfechtung
la] Virescit vulnere virtus.
Anfechtung lehrt aufs Wort merken.
Anfechtung
Auf die Stimme Gottes.
Anfechtung lehrt, dass man Gott hört.
Anfechtung
Anfechtung macht einen Mann.
Anfechtung
Anfechtung macht gute Christen, sagte der Handwerksbursch auf der Landstraße.
Anfechtung
Anfechtung macht gute Christen.
Anfechtung
Es ist groß Anfechtung, kein Gelt haben.
Anfechtung
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet.
Anfechtung
Jak., 1, 12
Willst du Gottes Diener bleiben, so schicke dich zur Anfechtung.
Anfechtung
Jes. Sir., 2, 1
Wen man anfeindet, den muss man fürchten.
Anfeinden
Willst du nicht angefeindet werden, so halte stets den Sack auf dem Rücken, die Augen zur Erden.
Anfeinden
A îs a rechter Ânflenner, ma wiss wul.
Anflenner
Schlesien
Einem etwas anflicken.
Anflicken
Ihn verleumden, ihm Fehler andichten.
Et is em nit angefluogen, et hêt et midde gesogen.
Anfliegen
Waldecksches Uppland
Was bald anfliegt, fliegt bald ab.
Anfliegen
Anfragen stehen frei.
Anfrage
Eine Anfrage beißt niemanden.
Anfrage
Freitag, Soll und Haben
Angeführt mit Löschpapier.
Anführen
Oberharz
Angeführt, mit Butter geschmiert.
Anführen
Es macht den Deutschen nicht viel Ehre, daß 'einen anführen' (was sonst mit 'anleiten' synonym ist) so viel heißt, als 'einen betrügen'. Sollte das nicht ein Hebraismus sein?
Anführen
Georg Christoph Lichtenberg, Verm. Schriften (1800-1806), Bd. 1, Nr. 3, Bemerk. verm. Inhalts, Nr. 9, Witzige und satirische Einfälle und Bemerkungen
Jemanden anführen.
Anführen
Ihn betrügen, hintergehen.
Wer einmal angeführt, nicht leicht wieder trauen wird.
Anführen
Wer einmal einen angeführt, dem ist nicht mehr zu trauen.
Anführen
la] Cavendum ab eo, qui semel imposuit.
Ein übler Anführer ist schlimmer als alle Nachfolger.
Anführer
dk] Hvo vom ilde anförer er värre end den som folger.
A werd ens (uns) anforzen wie 'n Schandarm.
Anfurzen
Schlesien
Er gafft mich an, wie die Kuh das neue Tor.
Angaffen
»Solt es auch nit angaffen zwar, als wie ein Kalb Scheuern Tor.«
Er lässt sich angaffen wie einen Ölgötzen.
Angaffen
Etwas angaffen wie ein kalb ein stadelthor.
Angaffen
Angeben vnd Ertz schatzen trifft selten zu.
Angeben
Angeber sind des Teufels Netzweber.
Angeber
var] Aushorcher und Angeber
Ein Angeber ist besser als zehn Faulenzer.
Angeber
Franken
Wer Angebern und Zuträgern glaubt, hat (behält, erhält) keinen Freund.
Angeber
Des (es) ist hamansche Angeberei.
Angeberei
Jüdisch-deutsch: Haman's Mesires.
Das war ein schönes Angebinde.
Angebinde
la] Donum onomasticum.
Einem ein Angebinde geben.
Angebinde
Diese Redensart hat ihren Ursprung in einer Sitte des 16. Jahrhunderts, in welchem man Bräuten, Wöchnerinnen, Kindern u.s.w. ein ihnen bestimmtes Geschenk an den Arm band.
Angeboren ist besser als angelernt.
Angeboren
Angeboren ist unverloren.
Angeboren
it] Quel che vien dalla natura, fino alla fossa dura.
Dat is em an'burn, as de Su 't Wühlen.
Angeboren
In Schwaben: Deam ist's angebora wie der Sau 's Nuelen.
Was angeboren ist, darf man sich nicht schenken lassen.
Angeboren
la] Magis herus fidus nascitur quam scribitur.
Was angeboren ist, lässt sich nicht abgewöhnen.
Angeboren
Angedenken an das Gute
Angedenken
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Werke (1827-1830), Gedichte. Epigrammatisch. Angedenken
Angefälle ist kein Lehen.
Angefälle
Et is em nit angefluoggen, et hät et midde gesuoggen.
Angeflogen
Waldeck
Ein angefochtener gründet und grübelt so tief, dass er sich kaum erhalten kann.
Angefochtener
Er ist angeheitert.
Angeheitert
Mäßiger Rausch.
Das geht (ging) an, sagte die alte Frau, als ihr Rock lichterloh brannte.
Angehen
Plattdeutsch heißt angohn, sich entzünden, worauf der Witz beruht. Dass dabei ausdrücklich steht, der Rock jener alten Frau brennt schon »lichterloh«, ist nicht zufällig; es macht das »Angehen« außerdem noch zu einer Verkleinerung, als wenn man von einem Totkranken sagen wollte, er sei »unpässlich« oder nicht ganz wohl. Ein lichterlohes Feuer geht nämlich nicht an, sondern auf (geiht up). Dies Angehen ist wahrscheinlich ursprünglich plattdeutsch gewesen; denn nur dem Plattdeutschen ist der Doppelwitz sofort verständlich.
Dat geit mi nicks an, ick bin 'n Hamborger, sagte der Fuhrmann.
Angehen
Hamburg
Dat geit mi so väl an, as ik snak (spreche) dervan.
Angehen
Jever
Dat geit Moder und Geske an.
Angehen
Ostfriesland
Dat ging an, saed dumm Jürgen, 'n Schilling un' ne Schnäd Brot.
Angehen
Dem es angehet, der maße sich solches an.
Angehen
Wer sich getroffen fühlt, der nehme sich bei der Nase.
Es gehet mich von Haut und Haar nichts an.
Angehen
Es geht dich auch an, wenn deines Nachbars Haus brennt.
Angehen
en] When thy neighbour's house is on fire, beware of thine own.

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