Dem Teufel rufen. fr] Se donner au diable en jurant. | |
Dem Teufel steckt man zwey liecht auf, unserm HErrn Gott eins. z] Ein Bawer der zündet allemal ein messliechtlein an fürs heylig Sacrament, und gienge dann hinder den altar; da stundt der Teufel gemalet an einer taflen, dem zündet er auch ein liecht an. Der Priester hat das etwa oft gesehen, und meint, er wer nit ein guter Christ und nam ihn darumb für. Der Bauwer sagt: Ich thu's nit von vnglauben wegen, als ihr meint, lieber Herr, ich thu es aus gutter meinung; ich zünde Gott dem Herrn ein liecht auf, das er mir guts thu, und zünd dem bösen geyst eins auf, dass er mir nichts bös thu. fr] Il faut savoir mettre une chandelle devant le diable. | |
Dem Teufel vom Karren gefallen sein. | |
Dem Teufel was unten und Gott was oben, sagte der Mönch zum Satan, als dieser ihm verbieten wollte, auf dem Abtritt das Brevier zu lesen. i] Nach der Sage, dass der Teufel zu einem Mönch, der sein Brevier auf dem Abtritt las, gesagt: Monachus super latrinam non debet legere primam. Und dieser hierauf geantwortet habe: Purgo meum ventrem, et colo omni potentem. Tibi quae infra, deo quae supra. en] Down, below is thy dement. Shakespeare | |
Dem Teufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Fäusten. | |
Dem Teufel werden mehr Feste gefeiert, als unserm Herrgott. Russland | |
Dem Teufel zwei Lichter anzünden. | |
Dem Thalmann hat es geglückt, zwischen Jena und Kahle sammt Gaul über die Saale. | |
Dem Thüringer der Hering g'fällt, weil er'n für einen Schinken hält. | |
Dem Tiger die Gazelle in Obhut geben. Russland sd] Gjöra ulfen til fåraherde. sd] Ulfen går wall med fåren. | |
Dem Tod auf die Hatschen treten. Niederösterreich i] Hausschuhe, Pantoffeln. Von jemandem, der sehr schwer krank ist. | |
Dem Tod entkommt, wer ihn verachtet; gerade die Ängstlichen ereilt er. Quintus Curtius Rufus (im 1. Jh. n. Chr.) | |
Dem Tod gehört das Haus - er ist kein Fremder, aber an dem Tage, an dem er kommt, ist er einer. Nigeria | |
Dem Tod in de Möte (ihm entgegen) wassen. Oldenburg i] Von Kindern, die ungewöhnlich rasch wachsen und die Besorgnis eines frühen Todes erregen. | |
Dem Tod in den Nacken, dem Kranken in die Zähne schlagen. Estland | |
Dem Tod ist niemand zu stark. | |
Dem Tod kann niemand die Hand vorhalten. Estland | |
Dem Tod kann niemand entlaufen (o. entrinnen). | |
Dem Tod wie der Sonne darf man nicht mit offenen Augen entgegensehen. Russland | |
Dem Tode etwas aus dem Rachen reißen. z] Sie würden dem Tod aus dem Rachen gerissen. | |
Dem Tode geht jeder aus dem Wege. la] Omnibus ignotae mortis. | |
Dem Tode in die Augen sehen. nl] Den dood onder de oogen zien. | |
Dem Tode ist alles gleich, der Arm wie der Reich'. la] Mors servat legem tollit cum paupere regem. | |
Dem Tode ist der Knecht so lieb wie der Herr. | |
Dem Tode ist nicht zu trauen. | |
Dem Tode ist niemand zu stark (und schön, er zwingt ihn, mitzugehn). en] Death when it comes, will had no denial. fr] Contre la mort il n'y à chose forte. fr] La frageur de la mort ebranle le péls fermer. | |
Dem Tode kann man auf keinem Gaul davonreiten. | |
Dem Toren ist das Liebste auf Erden, was einem nie kann werden. la] Stulte, quid haec frustra votis puerilibus optas quae non ulla tibi fertque refertque dies. Ovid | |
Dem Toren muss man mit Holzschlägeln raten; süße Worte helfen nichts, und Drohen nutzet nichts. la] Duc pope, vel longe taurum, tauras redit ipse. | |
Dem Toren sind die Hände zur Ernährung bestimmt. | |
Dem Toren, der einmal zu eigen gewann Gut oder Gunst durch Weiber, Dem wächst der Hochmut, die Weisheit nicht; Nun prahlt er und strahlt im Stolze. Havamâl, Vers 55 | |
Dem totalitären Betrüger ist es keineswegs darum zu tun, den Massen - wäre es auch aus reinem Interesse - die Wohltat irgendeines Glaubens zu geben, sondern er will ihnen jeden Glauben und schließlich ihre Ungläubigkeit selbst verleiden. Georges Bernanos (1888 - 1948) | |
Dem toten Esel das Futter in den Hintern. es] Al burro muerto la cebada al rabo. | |
Dem toten Löwen rauft man den Bart aus. Türkei | |
Dem toten Löwen reisst man die Mähne aus. | |
Dem toten Löwen versetzt jedermann (o. jeder Esel) einen Tritt. en] Any mule will kick a dead lion. fr] Quand le loup est pris, tous les chiens lui mordent les fesses. it] Morto il leone, anche le lepri gli fanno il salto. la] Barbam vellere mortuo leoni. sp] Á moro muerto gran lanzada. | |
Dem toten Löwen versetzt jedermann einen Tritt. | |
Dem toten Löwen wollen auch die Hasen den Bart raufen. la] Leonem mortuum et catuli mordent. | |
Dem toten Mauren gib einen kräftigen Lanzenstich. Spanien sp] A moro muerto, gran lanzada. | |
Dem Toten tut kein Zahn mehr wehe. | |
Dem Trägen ist schlecht was zu übergeben. mhd] Den tragen is quât to bevoelen. la] Ipse tuos noli pigro committere nummos. | |
Dem Trägen tut der Stecken gut. la] Acribus artetur ferulis (salibus) qui segnis habetur. la] Segnis bos agoli subdatur sedulo moli. sd] Latan skal man fast (all tid) köra. | |
Dem Trägen wird der kürzeste Tag zu lang. dk] For den lade er dagen lang. | |
Dem traue ich nicht weiter als ich sehe. pl] Dopóki go widzisz, tak długo mu wierz. | |
Dem traue ich nicht weiter, als ich mit dem polnischen Ochsen werfen kann. en] I'll trust him no farther than I can fling him. en] I'll trust him no farther than I can throw a mill stone. | |
Dem traue ich nicht wieder. la] Siculus mare (prospectat). | |
Dem Trauen ist nicht zu trauen. i] Nach einem braven Weibe sollst du jetzt um dich schauen! z] Ach, Freund, dem Trauen ist nicht recht zu trauen. | |
Dem Trauernden hört keiner zu. Bantu | |
Dem Traum soll man so wenig glauben wie einem Hunde. Serbien | |
Dem träumt 's, 's schnei Bollen, un net g'nug. Schwaben | |
Dem träumt's von der vorigen Fastnacht. Franken i] Von einem Zerstreuten. | |
Dem Trauwohl hat man den Gaul weggetrieben. nl] Trouw reed met het paard weg. | |
Dem treuen Mädchen brach das Herz, nachdem sie den Treulosen geliebt. Ach, sagte sie, warum bricht es zu spät? Der Demant zerspringt schon, wenn ein treuloses Herz nur annaht, und warnt das treue. Jean Paul, Polymeter: Die Treulosigkeit | |
Dem Trinker ist der Rock nicht an den Leib gepicht. | |
Dem trotzigen Weib lass die Leine locker. es] A la mujer brava la soga larga. | |
Dem trüben Blick hilft nicht die Brille. Slowakei | |
Dem Trunke ergeben sein. fr] Être sujet à l'yvrognerie. | |
Dem Trunke zu viel tun. fr] Il se fait beau garçon. | |
Dem Trunkenbold kommt auch der Teufel mit dem Maß entgegen. Rumänien | |
Dem Trunkenen geht das nördliche Eismeer bis an den Gürtel und die Angara bis ans Knie. Russland | |
Dem Trunkenen geht man aus dem Weg. | |
Dem Trunkenen leuchtet das Licht nicht, es blendet ihn. bm] Opilý svicky nepostaví, ale svalí. | |
Dem trunkenen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen (geladener Wagen weichen). | |
Dem trunkenen Manne soll ein geladener Wagen weichen. z] Ein Weisthum bestimmt sogar: wenn ein Düngerwagen mit fünf Pferden angefahren und ihm ein Betrunkener in den Weg käme, so soll der Fuhrmann still halten, den Mann an sich vorübergehen lassen, ihm auch gute Worte auf den Weg geben und erst dann seine Straße weiter fahren, denn sonst könnte er Anlass zum Zorn geben. | |
Dem Trunkenen wird die Zunge schwer. | |
Dem Trünklein geneigt sein. | |
Dem trunknen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen. | |
Dem Trunknen soll ein Fuder Heu ausweichen. | |
Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm! Was braucht er in die Ewigkeit zu schweifen? Was er erkennt, lässt sich ergreifen. Goethe (1749-1832), Faust II A V, Mitternacht (Faust) Vs 11446 | |
Dem Tunichtgut gib Geld in die Hand und in den Ehestand. es] Al malo darle dinero y casarle. | |
Dem Türken bleibe nichts schuldig, am Hochzeitstag oder am Bayramfest wird er seine Schuld eintreiben. Türkei | |
Dem Türken kommt der Verstand erst, wenn es zu spät ist. i] Bei den Osmanen sind die Türken, worunter sie aber auch die halbwilden Nomadenherden türkischen Bluts in Anatolien und Mittelasien verstehen, nicht gut angeschrieben. So sagen sie von denselben warnend: Dem Türken bleibe nichts schuldig; am Hochzeitstage oder am Bairamsfeste wird er seine Schuld eintreiben. | |
Dem Türken scheint die Stadt ein Gefängnis. Türkei | |
Dem Türken und dem kleinen Kinde versprich entweder nichts oder gib es ihm. Herzegowina | |
Dem tut das Maul nicht wehe. | |
Dem tut der Kopf (schon lange) nicht mehr weh. i] Er ist gestorben. ndt] Den dêft de Kop nich mêr weh. Pommern dä] Hans hoved vaerker ikke som det giorde. | |
Dem tut er's im schlaf beschern. | |
Dem tut kein Zahn mehr weh. fr] Il y a longtemps, qu'il n'a plus mal aux dens. nl] Zijne tanden doen hem niet meer zeer. | |
Dem Tyrannen steht es wohl an, religiöse Ergebung zu predigen, und die, denen er auf Erden kein Plätzchen verstatten will, an den Himmel zu verweisen. Johann Gottlieb Fichte, Reden an die deutsche Nation 8 | |
Dem Übel entronnen und Besser gewonnen. la] Effugi malum, inveni bonum. | |
Dem Übel nicht mit Gewalt zu widerstreben, ist kein Gebot, sondern ein entdecktes, bewusst erkanntes Lebensgesetz für jeden einzelnen Menschen und für die gesamte Menschheit -ja für alles Lebendige. Leo N. Tolstoi, Tagebücher (1907) | |
Dem Übel soll man entgegen gehn (und stehn). fr] Contre mauvais fortune bon coeur. | |
Dem Überfluss geht vil ab, dem geiz alles. | |
Dem Überglücklichen scheint selbst Leid wie Freud. Russland | |
Dem ungebetenen Gast die ungehobelte Bank. Litauen | |
Dem ungeborenen Kind näht man kein Höschen. tü] Doğmadık çocuğa don biçilmez. | |
Dem Ungeladenen nicht einmal eine Bank; den Ungebetenen unter der Bank. Litauen | |
Dem Ungetreuen öffnet die Treue die Tür zu seinem schädlichen Tun. la] Aditum nocendi perfido praestat fides. | |
Dem Unglück braucht man keinen Boten zu schicken, es kommt von selber wohl. | |
Dem Unglück kann man nicht entlaufen. fr] On ne peut fuir, sa mauvaise destinée. | |
Dem Unglück muss man fest entgegentreten. la] Capienda rebus in malis praeceps via. Seneca | |
Dem Unglück schick ein Unglück entgegen. Russland | |
Dem Unglück sind keine Mauern zu hoch. | |
Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen. i] Sogar den Unglücklichen. | |
Dem Unkraut schadet der Frost nicht. Portugal | |
Dem unstedigen Mond kan man kein kleyd anmachen. | |
Dem Unterdrückten das Fleisch, dem Unterdrücker die Knochen. Altschottisch | |
Dem Unverdrossenen ist kein Ding zu schwer, der Fleiß macht alles gering. | |
Dem unvorsichtigen kann man leicht in die Karten sehen. | |
Dem Unwissenden erscheint selbst ein kleiner Garten wie ein Wald. Afrika |