Dem Heiligen Geiste sind in Rom die Flügel beschroten und die Mönche haben aus den Federn Schlafkissen gemacht.
Dem heiligen Petrus den Rock nehmen und ihn dem heiligen Paul anziehen.
Dem heiligen Schweinhardus opfern.
Dem helfen nicht Kerzen noch Brillen, der nicht sehen will.
Dem Hemd an Linnen fehlen lassen, was der Gurt an Seide hat.
Russland
Dem Hengst tut's nicht weh, wenn ihn die Stute tritt.
fr] Jamais coup de pied de jument ne fit mal à cheval.
Dem Henker beichten.
i] Teilnahme und Mitleid suchen, wo sie nicht zu finden sind. Um die lateinische Redensart: Apud novercam queri, durch deutsche auszudrücken: (Das Leid) seiner stieffmuter klagen. Er clagts eim rechten. Der esel beicht dem Löwen, das schaf dem wolff. Es ist jm eben so leyd, als so eim esel ein sack entpfelt.
Dem Henker die Werkstatt ziehren.
Dem Henker seine Not klagen.
la] Apud novercam quaeri.
Dem Henker zuhören.
nl] Onder den blaauwen hemel komen.
Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold.
Dem Herdentrieb folgend rennen alle dem gleichen hinterher.
Dem Herkules seine Keule entwinden wollen.
i] Etwas sehr Schweres ausführen wollen
Dem Herren gilt es ein fahen, dem Knecht ein haben.
Dem Herrgott die Füß' abbeißen.
Oberösterreich
Dem Herrn Beamten geht es auch drüben gut: kaum ist er gestorben, wird er gleich zum Oberteufel ernannt.
Russland
Dem Herrn ein Szepter, dem Knecht ein Knittel, hält Unart fern auf den Rock und Kittel.
Dem Herrn gib das Obere vom Braten und vom gesottenen Fleisch das nahe am Knochen.
Italien
Dem Herrn ist besser zu glauben als dem Knecht.
i] Der Herr ist ein Freier, und im Mittelalter dachte man sich den Freien als im Besitz aller edeln Eigenschaften; was er sagte, war also auch wahr. Lügen konnte nur der Knecht, dem man als unfrei alles Schlimme zutraute.
Dem Herrn Oberst gebührt die Ehre, sagte der Trompeter, als er durch einen tiefen Fluss vorreiten sollte.
Dem Herz, das ehrlich ist, öffnen sich selbst Steine.
Lju Hsjang
Dem Herzen angeboren ist die Treue.
R. Hamerling, Sinnen und Minnen
Dem Herzen hilft's, wenn der Mund die Not klagt.
Dem Herzen ist nicht alles gesund, was süsse schmeckt dem Mund.
nl] Al wat smaakt aan den mond, is het hart gezond.
Dem Herzen tut's wohl, wenn der Mund seine Not klagt.
Dem Herzen wird es leichter, wenn du auf den Deutschen fluchst.
Russland
Dem Herzen wird nicht gedient.
Simbabwe
Dem Herzhaften naht sich das Glück.
Dem Himmel entriß er den Blitz und das Zepter den Herrschern.
Nach Marc. Manilius, Astronomie, Inschrift an der Büste Benjamin Franklins
Dem Himmel ist alles offenbar.
Hebräer
Dem Himmel Ohrfeigen geben.
Dem Hintern hilft alles Waschen nichts.
i] Von denen, die sich selbst aus einem Übel ins andere stürzen und denen also nicht geholfen werden kann.
Dem Hobel zu viel Eisen geben.
i] Dann macht er zu große Späne; eine Sache rauh behandeln.
Dem Hochmütigen schlägt man auf die Lippe, dem Stolzen schlägt man aufs Ohr.
Estland
Dem höflichen Frager ein höflicher Ablehner.
i] Wenn man eine Bitte nicht gewähren kann, soll man wenigstens die höfliche Art des Bittstellers erwidern
Dem Höhern nachgeben bringt dem Geringern keine Schande.
fr] Avec les grands le plus sûr est de caler la voile.
Dem Honig verkaufen, der Bienen hat.
fr] Vendre du miel à celui qui a des ruches.
Dem Horcher gehört ein Pisspott.
Dem Hörer, fein und klug, ist wenig schon genug.
fr] A bon entendeur peu de paroles.
Dem Hornstechal (Cornupeta) gab Gott kurze Geren (Hörnerspitzen).
la] Dat deus inmiti cornua curta bovi.
Dem Hufeisen, das klappert, fehlt ein Nagel.
Spanien
Dem Humoristen - und nur ihm unter allen Schriftstellern - ist Weitschweifigkeit erlaubt; ja sie ist unter allen Umständen ein Kunstmittel mehr, dessen er nicht entraten darf und kann.
A. Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken
Dem Hund darf man glauben, seiner Frau aber darf man nicht glauben.
Estland
Dem Hund des Hundes Lohn (o. Pflicht).
Estland
Dem Hund die Wurst oder dem Kind das Spielzeug.
Estland
Dem Hund die Wurst vertrauen ist Torheit.
Dem Hund muss me di Bä (Beine, Knochen) lass on (und) d'n Bauer di Kermes.
Dem Hund steht es frei, auch den Mond anzubellen.
Dem Hund viel Knochen, gibt im Fell viel Pochen.
Dem Hund, der Asche leckt, vertraue kein Mehl an.
England
Dem Hunde das Bein abjagen, ist bös.
Dem Hunde das Bellen lehren.
fr] On ne peut pas deffendre bien le chien à abaier (aboyer) ne le menteur à jaingler (mentir).
Dem Hunde den Schwanz aufheben.
Dem Hunde die Bratwurst befehlen.
Dem Hunde die Knochen weisen.
i] Etwas Unnötiges tun; denn er findet sie selber weit besser
Dem Hunde einen Knochen vor (in die Kehle, hin-)werfen.
i] Einen durch etwas Annehmliches zum Schweigen bringen, ihn bestechen
Dem Hunde ist der Schwanz gewachsen, dass er damit wedele.
i] Aus der Schwanzpredigt des Wiesenpaters zu Ismaring in Bayern, die er über den Text hielt: Johannes soll er heißen. Er legte darin den Bauern ans Herz, sich statt der Schimpfwörter immer diejenigen Namen zu geben, welche ein jeder in der Taufe erhalten habe. Namentlich sollten sie einander nicht 'Schwanz' schimpfen. Der Schwanz ist zwar am rechten Orte eine rechte Sache. Denn warum ist gewachsen dem Hund sein Schwanzerl? Dem Hund sein Schwanz ist gewachsen, damit er damit wedle und wackle, dass ihm nit fahren die Mucken ins Loch. Und seht, wir Geistlichen sind erst die wahren Schwanzerl; wir müssen wedeln und wackeln, damit nit fahren ins Loch der Höllen die Seelen der gläubigen Christen. Also sollt ihr über die Schwänz nit spotten und sie nit brauchen gegeneinander zum Schimpf. Daher erstens sollt ihr den Nächsten nit heißen Biberschwanz, das zeige ich im ersten Teil. Zweitens sollt ihr den Nächsten nit heißen Katzenschwanz, das zeige ich im zweiten Teil. Und drittens sollt ihr den Nächsten nit heißen Sauschwanz und das zeige ich im dritten Teil.
Dem Hunde ist ein Knochen lieber als ein Edelstein.
dk] Hunden holder meere af been end af edelsteen.
Dem Hunde ist schlecht das Bett zu machen.
mhd] Dem hunde is quât dat bedde maken.
Dem Hunde schmeicheln, bis man einen Stein in der Hand hat.
i] Einem so lange gute Worte geben; bis man ihm die Stirn bieten kann.
Dem Hunde Spreu (Disteln), dem Esel Knochen geben (reichen).
i] Wenn man einem Ungelehrten ein gelehrtes Amt überträgt, dem Gelehrten aber ein Degengehänge gibt.
Dem Hunde um des Herrn willen schmeicheln.
fr] Caresser les bras dont on hait le corps.
Dem Hunde Zähn' weisen.
Dem Hunde, der Asche leckt, vertraue kein Mehl!
i] Menschen, die eine Neigung zur Nasch- oder Leckerhaftigkeit haben, ist nicht gut, etwas anzuvertrauen.
Dem Hunde, der dich anbellt, wirff ein stuck brodt dar, so schweigt er.
Dem Hunger dient auch wohl eine Leberwurst, und ein gutes Maß Wein löscht den Durst.
Dem Hunger ist alles nach Geschmack.
Tschechien
Dem Hunger ist nicht wohl predigen.
en] A hungry belly has no eras.
Dem hungernden Fuchs kommt der Schlaf zu Hilfe.
Altgriechisch
Dem hungrigen Bauch schmeckt alles gut (o. wohl).
Dem hungrigen Fürsten mundet auch wohl Kartoffelbrei.
Kaschuben
Dem hungrigen Hasen sind auch Kuchen Feigen.
Dem Hungrigen hilft keine Predigt.
bm] Hlad se nedá slovy utisiti.
Dem Hungrigen ist ein gackerndes Huhn lieber als eine flötende Nachtigall.
Portugal
Dem Hungrigen ist harr' ein hartes Wort.
Dem Hungrigen ist nicht gut lang predigen.
nl] Den hongrigen is het niet goed lang te preken.
Dem Hungrigen ist nicht gut predigen.
Dem hungrigen Menschen sind auch Holzbirnen süß. Alles, wenn's nur in den Mund hineingeht.
Serbien
Dem Hungrigen muss man nicht von hohen Dingen vorreden.
i] Er will essen, und Brot und Käse haben mehr Interesse für ihn als Kunst und Wissenschaft.
Dem Hungrigen schmeckt auch schwarzes Brot gut.
Litauen
Dem Hungrigen schmeckt das Essen.
Estland
Dem Hungrigen schmeckt Salzbrot besser als Kuchen dem Satten.
Dem Hungrigen träumt von Brot, dem Durstigen von Wasser.
Dem Hungrigen wachsen keine Haare.
Estland
Dem Hurenjäger weiset man mit Fingern nach.
mhd] Dem horenjeger wyset men mit vingeren na.
Dem ich schwimmen lehrte, will mich ersäufen.
dk] Jeg haver lærd dig at svømme, og du vil drukne mig.
Dem Iltis die Tauben befehlen.
Dem Irrtum, Freund, entgehst du nicht,
Emanuel Geibel, Sprüche
Dem is de Heger weggeflogen.
i] Er kann nicht sparen
Dem is licht fiddelt, de gêren danst.
i] Wer Neigung zu etwas hat, ist leicht dazu beredet
Dem Ischarioth einen Schein aufsetzen.
i] Das Laster unter der Form der Tugend, das Unrecht unter dem Schein des Rechts einführen, mit milden, einladenden Namen bezeichnen.
Dem ist 's Wurmhaus nicht aufgegangen.
i] Von jemandem, den etwas wurmt, der verdrießlich ist. Nach einem Volksglauben in Oberösterreich geht den Kindern Freitags das Wurmhaus auf, d.h. es gehen Würmer von ihnen ab.
Dem ist (oft) nichts beschert, der allezeit begehrt.
i] Vom Zudringlichen und Habsüchtigen
Dem ist bange, sein Maul hielt nicht so lange als der Hintere.
i] In Westfalen, wenn jemand auf eine Begrüßung nicht dankt.
Dem ist besser, der ein Haus werbet, als dem, der es erbet.
i] Nämlich in dem Falle, wenn er die Erbschaft unbedingt angetreten hätte und nun, unter Anwendung des römischen Rechts, mit seinem eigenen Vermögen die Schulden des Erblassers decken müsste.
Dem ist besser, der gern esse und hat nicht, denn der's hat, und mags nicht.
Dem ist das Herz in den Stiefel gefallen.
Dem ist das Hurenübel wohl vergangen.
Luthers Tischreden
Dem ist das Maul geschmiert.
Dem ist das Maul zugefroren.

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