De Mann kann nig so vêl in de grôte Dör infören, as de Fro ût de lütje Dör ûtdrêgen kan.
Holstein
De Mann mott wol alles eten,
De Mann mutt wohl alles êten, aber nicht alles wêten.
i] Er muss genießen, was die Kelle gibt, aber nicht nach jedem kleinen häuslichen Geheimnise der Hausfrau forschen; so meinen wenigstens viele Frauen.
De Mann op't Peerd, de Frau an'n Herd.
De Mann schall erwerven, de Frouwe dat ere dartho scherven, dat sülve ock nich laten vörderuen, vp dat se beyde nicht hunger steruen.
De Männer hebbet alle den Brand, un brennet se nich, sau glimmet se doch.
Göttingen
De Männer hebbet öre Fruen sau leif as dat Water in der Kîpen.
Göttingen
De Männer het en Füerbrand in'n Hindersten, brennt he nich, so glimmt he doch.
Hannover
De manu in manum.
Cicero
De Mâr (der Alp) es diss Nâch bi imm gewääs.
Köln
De Märt (März) röhrt de Stêrt.
Ostfriesland
De März heft Herz, on de Pröll deit ok noch wat hei wöll.
Alt-Pillau
De März is den âlen Wiwern un Koien (Kühen) öre Sterz (ihr Ende).
Göttingen
De März is der Lammer Scherz.
i] Da er schon manchen sonnigen Tag bringt, an denen die Lämmer sich im Freien ergehen können. Er ist aber auch ihr Schmerz; denn er pflegt oft sie umzubringen.
De März krigt de âlen Wîwer bît Herz.
Göttingen
De März mot jedem röhre dat Herz.
Dönhofstädt
De Mäsch (Spatz) dréift de Schwolw (Schwalbe) ous ärem îjäne Nässt.
Siebenbürgen/Sachsen
De mat arbecht, ka' mat ießen.
De mat arbecht, ka' mat iessen.
De Maue stinket em all.
Hamburg
De Maurerschweiß on den Zömmerleidsmûd, die sein deier on dôch gud.
Trier
De Melk (Milch) löppt mi nich mêr ut dem Mund.
De Melk balget wal, man se talget nicht.
hdt] Die Milch macht wohl einen Balg, einen dicken Leib, aber sie gibt keinen Talg, kein Fett, keine Kraft.
De mendico male meretur, qui ei dat, quod edit aut bibat.
Plautus
De Mensch hat totnauer Durst.
Aargau
De Mensch ist schabab.
De Mensch möt spôrsam sin, segt oll Tîdsch un kakt Sêp ût Mûs'kötel.
Mecklenburg
De Mensch ward so ôlt wie 'ne Kau ôn lehrt (lernt) ümmer mehr datau.
De Mensche mott lehren (lernen) sau lange hei lêwet.
De Mes is de halwe leiwe Hergod up'n Lanne.
hdt] Der Mist ist der halbe liebe Herrgott auf dem Lande.
De Mess möt knappen und nich sappen.
Mecklenburg
De mi 't Pierd wiset, bruukt mi de Krüblen nit to wiisen.
De mi bejegen will up 't Beste, de gâv mi van d' Koffje 't erste un van d' Thee 't Leste.
hdt] Aus dem Kaffeetopfe sind die ersten, aus dem Teetopfe dagegen die letzten Tassen (desselben Aufgusses) die besten.
De mi vöör wârschût't, is min fründ, de der nâst kümt, het mî 't günt.
Lübeck
De mi't Pierd (Pferden) wîset, brûkt mi de Krüblen nit do wîsen.
De midlumer Klatten hangen bi de Latten, se freten de Lusen bi Hundert un Dusend.
i] Lattenhangers sind Leute, die von einem ehemaligen Wohlstande heruntergekommen sind und nur noch ein kümmerliches Dasein fristen. Lusenfreters = Hungerleider.
De Mies sind wedder biem Gritbiedel west.
Stralsund
De Mîl hat de Voss mät'n un'n Swans togäb'n.
i] Wenn die Meile sehr lang ist.
De Mîl hebben's mit 'n Hund mäten un'n Swans to geven.
Mecklenburg
De Mîle hät de Voss möäten un sinen Start togöäwen.
De Minsch mut pisakt weren, dat he Luft krigt tum Starben.
De Minsch ward ümmer to fröh oolt un so laat (spät) kloack.
De Minsche meint jümmer, hei keime nich bet an sîn Enne.
hdt] Der Mensch meint immer, er käme nicht bis an sein Ende.
De Minsche mot lären, sau lange as he in der Weld is.
De Minschen, de jümmerst for sik dâl kîkt, häft kên gôd Gewäten.
De Minsken kent man an den Gang un de Vögels an'n Gesang.
Ostfriesland
De mischt e Gesicht, als wenn e vom Affen gelaust wure wär.
Rheinland
De mit 'n Eers (Arsch) in't Botterfatt fallen is, de sitt wêk. Oldenburg
De mit 'n Eers in't Botterfatt fallen is, de sitt wêk.
Oldenburg
De mit 'n Êrs in't Botterfatt fallen is, de sitt wêk.
Oldenburg
De mit den Düvel speelt, mutt Füür in't Muul hebben.
De mit Goeden (Guten) umgeit, de wird gern gebessert.
nl] Die met den goede omgaat, verbetert zich gaarne.
De mit Hünn' (Hunden) to Bede geit, steit mit Flöhe up.
De mit Wêten 'n Hore (Hure) nimmt, is 'n Schelm of word ên.
De mit'n Mule (Maul) flötet, mutt mit'n Eerse bottern.
De möcht' man katholisch werde.
De Modergott's (Muttergottes) drögt Soterdags ör Holl (Haube).
Deutz
De Modergott's schöddelt ör Färenbett.
Deutz
De Mogge stinket äm.
Grafschaft Mark
De Moggert kümmt noh her.
Lippe
De mögt sik liden (leiden) as de Kuckuck und de Söbendünk.
i] So lange nämlich das Siebengestirn scheint, ruft der Kuckuck nicht.
De Mök (Mücke) wûl den Torn (Turm) änfläjen.
Siebenbürgen/Sachsen
De Mon iss ämm nog nig oll nôg.
Altmark
De Mond frît (macht frei) all'ns, säd' de Jung, do schêt he op't Deck.
De Mond schînt em dörg de Bêne.
i] Dem Krummbeinigen.
De Morgens wat spart, de Abends wat hett.
De mortuis nil nisi bene.
Chilon
De Mörz (März) hölld de Kuh beim Störz, den Abbröll hellef schönnd nôg Kuh on Kallef.
Trier
De Mösch es te alt, als dat se sech met Kâf (Kaff, Spreu) locken lött.
Meurs
De möt noch îerst gebûren (geboren) wârden, säd de Mann mit'n Esel, de jeden allens recht mâkt.
Mecklenburg
De möt nog vêl Lergeld gewen.
Pommern
De muess nid ge Schaffhuse gû, der nid cha säge nî, gî, lû, stû, gû.
De muess nid na Schaffhuse chû, der nid cha gû, stû, blîbe lû.
De Mühlenknechte slân sick.
i] Sagt man, wenn der Schnee in großen Flocken fällt.
De Muhm lätt de Muhm grüße on de Muhm frage, ob de Muhm to Hûs öss; wenn de Muhm to Hûs bleibt, ward de Muhm de Muhm beseke.
De Mull (Maul) geht em wie en Schnekeschur.
Aachen
De Mull geht em wie ene Schottelsplack.
Aachen
De Müller dei het mant ein Gled, dat êrlich is.
i] Dies eine ehrliche Glied des Müllers soll der Daumen sein, weil dieser beim Anfassen des Mühlenkopfes innerhalb desselben ist.
De Müller mit sîn Mallfatt, de Weber mit sîn Spôlrad, de Snîder mit sîn Snippelscher, dar kamen all drê Defen her.
i] Mallfatt = Gefäß zur Bestimmung der Mahlmetze.
De Müller stellt de Mühlen klipp de klapp, hei stölt ût allen Säcken wat.
De Mund is 'ne gängige (gangbare) Hêrstrate (Heerstraße).
Göttingen
De Mund is eh'r vuller as dat Oge.
bm] Usta plna, a oči hladovy.
De Mund is ên Schalk, bêdet em man wat.
i] Zu einem, der behauptet, er habe keinen Appetit oder sich beim Essen ziert, oder zu essen fürchtet.
De Mund is en Schalk, wat me iar anbütt (anbietet), dat se genütt (genießt).
Iserlohn
De Mund is'n Schalk, wenn man em wat vörholt, so jant he up.
De Mund mâkt, dat de Nêrs Slage kriggt.
De Mûs (Maus), de öber dat Mêl löpt, hungert nich.
Bremen
De Mûs (Mäuse), de Mûs!
i] Ausruf zur Erweckung der Schamhaftigkeit bei kleinen Kindern, wenn diese sich entblößen.
De Mûs frietet op'n Stuiwer, de Snagel op'n Dâler.
Westfalen
De Mûs hett mehr as ên Loch.
i] Entwischt er nicht auf die eine Art, so glückt's ihm auf eine andere.
De Müse (Mäuse) frätet det Koren wolfäle un de Sniggen düer.
i] In trockenen oder Mäusejahren gerät das Getreide und wird daher wohlfeil, nasse Jahre, in denen es viel Schnecken gibt, verursachen Teuerung.
De Müse (Mäuse) pfife.
Luzern
De Müse fretet den Winter nich up.
Hannover
De Müse komet dôr den Wind un gât dôr den Wind weg.
i] Die Feldmäuse erscheinen plötzlich in einer Gegend und sind auch ebenso plötzlich wieder verschwunden, sie fressen daher nicht zwei Ernten ab.
De Musen (Mäuse) liggen dôd vör't Brotschapp.
i] Von jemandem, der viel Staat macht und kein Brot im Schrank hat.
De Musen (Mäuse) versmachten hum in't Brotschapp.
i] Von Leuten, die viel Aufwand in Kleidern u.s.w. machen und dabei Hunger leiden.
De mut na Nöttens und seggen de Keselefern an.
De mütt'n mit de Tang' anfaot'n.
Altmark
De Mutter Goedes drüget de Windeln.
Westfalen
De Nächsten, de Weh'sten.

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