De erste Winnst (Gewinn) is 'n Kattenwinnst. i] Ist sehr trügerisch | |
De ersten zehntausend Taler bünd am schwersten tohopen. Rendsburg | |
De esel unde de en drift, denket nicht aver en Lütten. | |
De êste Hülpe is de beste. i] Wo Hilfe nottut, da soll man nicht säumen | |
De et erste kümpt (kommt), de et erste mahlt. Münster | |
De facto. Corpus Iuris Civilis dt] den Tatsachen entsprechend | |
De fallt met de Dähr in't Hûs. Strelitz | |
De fallt to, as de Flêge (Fliege) in'n Brê (Brei). Rastede | |
De Farken (Ferkel) könnt nich lidn, watt de Mutte verschuldet hett. | |
De Farr (Pfarrer) af de Kleckner (Glöckner) sazen. Siebenbürgen/Sachsen i] Eine bessere Speise auf eine schlechtere folgen lassen. | |
De Fastlâbnd-Stôt deit den Pâgn den Dôd. Süderdithmarschen i] Die Kälte, welche mit dem Beginn der Fasten einzutreten pflegt, der Fastnachtsfrost, bringt alten Pferden den Tod | |
De Fedde brenget de Swödde. Grafschaft Mark | |
De Fensters, de gôt inlüchten, lüchten ôk gôt ût. Ostfriesland | |
De ferndrig Schnee such nit meh. i] Den vorjährigen Schnee muss man jetzt nicht mehr suchen. Was vergessen ist, lass vergessen sein. | |
De Fess' rangder eines sengen Drüsch hen. Siebenbürg.-sächsisch i] Die Füße unter dem Tische eines anderen haben. | |
De Fiend (Feind), de uns gefährlik is, hät ennen anderen, de en frittet. Waldeck | |
De Find (Feind) mag mi haln! | |
De fîne Lüd (Leute) leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. Meurs | |
De Finen (Feinen) maken Mînen on stehlen de Growen de Wäck ût den Owen. Meurs i] Wäck = eine Art Weißbrot | |
De Fînen (Feinen) schînen. Meurs | |
De Finsters (Fenster), de ûtlucht't, möt ok wedder inluchten. la] Gratia gratiam rependere. | |
De Fisch möcht de Katt wohl, se mag sick man blôt de Föt nich natt mâken. Mecklenburg | |
De Fitje sünt em stuvt (die Flügel sind ihm gestutzt), he schall 't Flegen wohl latn. | |
De Flitige (Fleißige) löpt sik dood, un de Fule dricht sik dood. Süderdithmarschen | |
De flitigsten Karkgaers (Kirchgänger) sünd ni immer uns Hergott sin besten Kinner. Rendsburg | |
De Floek (Fluch) blift in sin eigen Hoek. nl] De vloek keert weder in zijn' eigen hoek. | |
De Flok hett 'n goden Sinn, wor he utfohrt, dar fohrt he wedder in. hdt] Der Fluch hat einen guten Sinn, wo er ausfährt, da fährt er wieder hin. (Der Fluch trifft den Flucher selbst) | |
De Flüchten (Flügel) sin em beschnöâden, 't Fle'en sall 'r wohl bliwen loaten. | |
De Flunken hangn latn. i] Flunken = Flunk oder Flünk = Flügel, Fittich, Fedderflunk = Kehrwisch von Federn, in der Regel ein Gansflügel. | |
De Födde brenget de Swädde. Soest i] Födde = für Föerde, eigentlich Ferde, von fer, fern, die Ferne, Entfernung, Swädde = für Swörde, von swår, schwer = Schwere. | |
De Fot (Füße) bi 't Mahl holn. | |
De fragt, will nicks geben. | |
De Frau hett ümmer recht, secht Bandemer, ower se dörf dat blot nich weeten. | |
De Frau is in'n Husholt, wat de Teerbütt an'n Wågen is. | |
De Frau is so klok, de kann't all ümmer an de Weech (Wiege) sehn, wenn dat Kind kacken will. | |
De Frau wåhnt vör im Hus un de Mann achter. | |
De frechste Vogel es de Kuckuck, hei flügt enen tegen de Borst, sonder te weten woröm. Kreis Kleve i] Wenn jemand mit unbekannten Verdiensten einen Orden erhält. | |
De Fro (Frau) het de Büxe (Hose) an. Rastede | |
De Frô (Frau) kann mähr mit'n Läpel (Löffel) ût-, as de Mann mit'n Slêf (Kelle) inlaën. Rastede | |
De Frô (Frau) kann mêr to't (aus dem) Fenster ûtlangen (herausgeben), as de Mann in de Schürdör (Scheunentür) infört. Ostfriesland | |
De frô sei't, de frô mei't. Ostfriesland | |
De frö upsteit un doch nicks deit, is wert, dat man em mit de Kül dodsleit. Schleswig | |
De frö upsteit un doch nicks deit, is wert, dat man em mit de Kül dodsleit. Schleswig | Aufstehen |
De fröh opsteit und doch nicks deit, de kumt ok nüg weit. | |
De fröh opsteit und doch nicks deit, de kumt ok nüg weit. | Aufstehen |
De Frow (Frau) mot sulven sin de maget, wil se im huse schaffen radth. | |
De Fru (Frau) erwarvt nicks un verdarvt nicks. | |
De Frû iss in'n Husholt wat de Thêrpott (o. Teerbütt) an'n Wagen. | |
De Fru kann in de Schört mihr ut 'n Hus drägen, as de Bur mit vier Pier in sein' Schün führen kann. | |
De Fru kann mehr to't Finster rutlangen, as de Mann to d' Schündor rinföhrt. | |
De Frû kann mihr ut de lütt Döer dregen, as de Mann in de grôt Döer fäuert (fährt). | |
De Frû un de Katt hüren achter de Dör, de Hund und de Mann dervör. Rügen | |
De Fruë hört in't Hûs, de Besse (Besen) hinder de Dööre un de Hund upp'n How. Eimbeck | |
De Frugens, de in annern Hüsern spinnen, spinnen in ehren eegnen Hüsern nich veel. | |
De Frugenslüd' sünd noch dümmer as nägenunnägentig dumm Höhner. | |
De Frugenslüd' un de Wallnotböm möten Schlääch hebben, wenn se Dääch hebben solen. | |
De Frugge (Frau) kann mä in der Slüppe (Schürze) out deam House dreagen, oasse de Mann mit veir Pearen derin foüern kann. Marsberg | |
De fründlichsten Hunnen (Hunde) bîten am düllsten. Ukermark i] Die Menschen, die sich gegen uns so ausserordentlich freundlich stellen, sind in der Regel die gefährlichsten. | |
De Früösch (Frösche) kréische nô Rên. Siebenbürg.-sächs. | |
De Fula (Faule) liht sich nich nerra, den em is bang, dät a werra upschtoen sal. | |
De Fûle (Faule) schläpt sick daut, de Flîdige läpt sick daut, un so komet se bêde to Daue. | |
De Fulen (Faulen) hebben de scherpste Kniewe. | |
De Fulen dreegt sick doot und de Willigen loopt sick dot. | |
De Fusten (Fäuste) hett, mag slân, de Geld hett, mag betahl'n. | |
De Galle bî'n Minschen doit det beste. | |
De Galli (Gallus) hocket ufem Stei, wenn d' öppis dusse hest, thu's hei. Schaffhausen | |
De gansse Welt es verrücked, har de Kärl saght, doa har de Frau den Man eplücked. i] Gepflückt, d.h. hier: gerauft. | |
De ganze Welt is vull Pîn, man elk föhlt (o. jeder hett) sîn. | |
De gar to leidig is, hett ên bedragen off will en bedregen. Ostfriesland i] Glatt und sanft, nachgiebig, demütig, mit der Nebenbedeutung der Falschheit, der Verführung oder Verleitung; eine leidige Zunge = schmeichlerische Zunge. | |
De Gaste (Gerste) mot in einem verteljâre twei mal in'n Sacke sîn. | |
De Gaste mot in elwen Wecken vum Boden un wêer drup. | |
De gau (guten) Pê'd (Pferde) fengt men op Stal, de schlechten överal. Aachen | |
De Gäus (Gans) is noch nit gar. Büren i] Die Sache ist noch nicht fertig) | |
De Gave (Gabe) ist to grot, seggen se to Hôksiel. Ostfriesland | |
De gebacke Foankich (Pfannkuchen) fläge nit än der Laft eräm. Siebenbürgen/Sachsen | |
De geiht ok nich up sien Drüttel sitten. | |
De Geiß well och 'ne lange Stätz han. Köln | |
De geit (er geht) as wenn hein Plock in'n Hindersten härre. Hannover | |
De geit so breit wie en Wandlûs. Wolfenbüttel | |
De geit voär de Hunne. Ukermark i] Er geht für die Hunde, d.i. er verkommt, geht hinüber | |
De geit't nett as jenen Jung, was 'n Vierteljahr weg, da frôg he sîn Moder, wat de Katt för'n Ding was. Ostfriesland | |
De Geld hät, de geit fort, sâit an Schâstentaar, an do flaagh hi wech me 'n holtnan Drillang üübh a Stört. Nordfriesland hdt] Wer Geld hat, geht fort, sagte ein Käfer, und da flog er weg mit einem hölzernen Dreiling auf dem Schwanze. (Prahlerei und nichts dahinter) | |
De Geld will vermallen, kôp't Glasen und lât se fallen. Ostfriesland i] vermallen = törichterweise vertun, verschwenden | |
De Gerechtigkeit kann den Wêg nich finnen. Hannover i] Erinnert an die Augenbinde der Justitia | |
De Gerichtswalt hebben, de hebben ock Fredebott. Rügen | |
De gêrne lachen, de schryen bolde. la] In risum proni fluctant cito lumina fletu. | |
De Geschmack is verschieden, segt Burgheim, ên mag de Mutter, un de anner de Dochter. Mecklenburg | |
De gêt de Mîle (Meile) up fîv Verendele. | |
De Gêwer (Geber) is ôwer'n Harz eflôgen un het det Wêerkômen vergêten. | |
De Gewitters hebbet ören eigenen Wind. | |
De Gewônhêt tut vîl. Schlesien | |
De Gierigheit bedriegt de Wisheid. Franz. Flandern i] Geiz, Habsucht | |
De Gîssel (Geisel) plätscht um Äinjt. | |
De Gissing drüggt fakn. i] Dünken, Bedünken, Meinung, Mutmassung täuscht gar oft | |
De Giul haite, wo he hett, wenn 'e gëut tuit. Driburg hdt] Der Gaul heiße wie er will, wenn er nur gut zieht. | |
De Giyts (Geiz) helpet uplaen, owwer nit dreagen. Büren | |
De glimmert as Pogg in Mandschîn. | |
De glövt (glaubt), dat de Düvel sin Ohm is. Holstein hdt] Er hält den Teufel für seinen Onkel. | |
De glûmt von ünnern (von unten) herup as 'n Hönerdêf (Hühnerdieb). Oldenburg i] Glûmen, auch gluren = düster ausgehen. Glûme = der Funke, glummern = glimmen, Glummer = Kohlenglut, auch für glûpen = lauschen, schielen. | |
De glûrt (glûmt) van ünnern (von unten) herup, as 'n Hönerdêf. Ostfriesland. Glûren, glûmen = düster aussehen. | Aufglûren |