Das verschlug ihm den Atem. en] That took his breath away. fr] Cela lui a coupé le souffle. it] Ciò gol ha levato il fiato. | |
Das verschweigt des Sängers Höflichkeit. i] Es ist dies die Schlusszeile eines bei F.L. Lischke in Berlin erschienenen Liedes, dessen erste Zeilen lauten: 'Als der liebe Gott die Welt erschaffen, schuf er Fische, Löwen, Affen.' | |
Das versengt mir den Weiher nicht. | |
Das Versprechen der Gerste: 'Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich in acht Wochen im Krug springen'. Estland i] In acht Wochen wird das Bier im Krug fertig sein | |
Das Versprechen der Nacht ist mit Butter bestrichen, welche zergeht, wenn der Tag darauf scheint. | |
Das Versprechen füllt den Magen nicht. | |
Das Versprechen halten, wenn der Esel seine Ohren leckt. | |
Das Versprechen hat keinen Schwanz hinten. Estland | |
Das Versprechen ist auch ein guter Mann. Estland | |
Das Versprechen ist ein Geschenk. Arabien | |
Das Versprechen ist eine halbe Pflicht. Estland | |
Das Versprechen ist eine Schuld. Tansania | |
Das Versprochene ist des anderen Mannes Eigentum. Estland | |
Das Versprochene sind Schulden. Spanien | |
Das Verständnis der Frau hält auf der Höhe ihrer Brüste. Guinea | |
Das verstehst du nicht, das versteh' ich kaum. i] Scherzhafte Zurechtweisung. | |
Das versteht ein Ochsentreiber. z] Das will ich einem großen Ochsentreiber aus seinen Decretalen klar und war machen. Luther | |
Das versteht sich am Rande, dass der Matzkuchen rund ist. ndt] Dat versteit sik am Ranne, dat de Pannekauken rund is. Westfalen | |
Das versteht sich am Rande, dass es in der Mitte tief ist. Kreis Nimptsch in Schlesien nl] Een kind zou merken, dat dit figuur lijker wijze gesproken is, en dat eene muis geen olifant, en een toren geen horen is. | |
Das versteht sich am Rande, was Matzkuchen ist. | |
Das versteht sich am Rande. la] Illud indictum intelligitur. | |
Das versteht sich! sagte der Bauer, da sprach er Hochdeutsch. | |
Das versuche an einem Türken, an dem nichts zu verderben ist. | |
Das verwelkte Alter vertreibt die losen Leidenschaften. la] Arida pellente lascivos amores canitie. | |
Das verwundete Pferd zittert schon, wenn es den Sattel sieht. Neugriechisch | |
Das verwundete Tier geht nicht mehr mit den anderen Tieren. Kamerun | |
Das Verzeihen ist die schönste Blume des Sieges. Arabien | |
Das Verzeihen kann härter sein als die Strafe. Norwegen | |
Das verzweifelte Kreuz! i] Bezieht sich auf ein Kreuz von Hölzern, die sehr künstlich gefügt und schwer auseinander zu lösen sind. | |
Das Vieh bekommt in der Christnacht menschliche Sprache, Wasser verwandelt sich in Wein. | |
Das Vieh des Fremden frisst die Kräuter, aber das des Eigentümers legt sich hungrig nieder. Babylon | |
Das Vieh des Herrn Furchtsam kommt sicher hindurch, das des Herrn Mutig stirbt. Zulu | |
Das Vieh frisst Grummetheu anstelle von Getreide. Estland | |
Das Vieh gibt, aber das Haus nimmt. Estland | |
Das Vieh ins Korn lassen (führen). i] Dahin, wohin es eben nicht kommen soll. Schlechte Hut oder Verführung. dä] Han vii gierne føre foe i kom. | |
Das Vieh ist leicht zu treiben, das selber nach dem Stalle (Felde u.s.w.) läuft. | |
Das Vieh ist so gut wie die Weide, auf der es weidet. Äthiopien | |
Das Vieh ist wie der Stall. Sachsen dä] Det kveg er let at gjenne til byes, som selv bisser for. | |
Das Vieh weiß, wenn es heim soll und geht vom Gras weg, aber der Narr kennt niemals seines Magens Maß. Altgermanisch | |
Das viel unrecht gehen, macht darumb den weg nicht recht. | |
Das Viele gibt man aus, mit dem Wenigen hält man Haus. es] Lo mucho se gasta, y lo poco basta. | |
Das Viele im Einzelnen, am Einzelnen setzt uns nicht mehr in Verlegenheit, wenn wir uns folgendermaßen ausdrücken: Das untere Lebendige sondere sich vom Lebendigen, 0 Lebendige gliedere sich am Lebendigen, und da wird ein jedes Glied ein neues Lebendige. Goethe (1749-1832), Maximen und Reflexionen - Betrachten wir unserem . | |
Das viele irregehen, macht den Weg nicht richtig. | |
Das viele Lecken (Küssen) setzt blaue Flecken. | |
Das viele Stehen hat die Füße der Henne klein gemacht. Kamerun i] Mit Herumstehen wird nichts erreicht | |
Das vierd alter heißet Senium und ist das letzt auf der Grub vnd das scheidmesser in ars. | Alter |
Das vierd alter heisset Senium und ist das letzt auf der Grub und das scheidmesser in ars. hdt] Das vierte Alter heißt Senium und ist das letzte auf der Gruße und das Scheidmesseer im Arsch. | |
Das viertäglich (o. viertägige) Feber bringt keinen vmb. | |
Das Visierwasser fehlt. i] Schützenausdruck zur Bezeichnung geistiger Getränke. Ein guter Trunk soll den Blick klar machen, und ruhiges, sicheres Zielen bewirken. z] Es war etwas kalt, was einen lebhaften Consum von Visirwasser zur Folge hatte. | |
Das Vögelchen sorgt sich ja nicht ums Brot. Estland | |
Das Vögelein aus dem schlechten Nest fliegt oft weit. Portugal | |
Das Vogelgarn offen spreiten. i] Verlegenheit bereiten. z] Wilt etwas tun, so schweig, nit warn; du spreitest sunst das vogelgarn offenlich den vögeln dar, das jeder sein bald nimmet war; darum so lug, dein raten spar. | |
Das Vogeljunge stirbt nicht im mütterlichen Nest. | |
Das Vogelnest wird vom Weibchen gebaut. tü] Yuvayı dişi kuş yapar. | |
Das Vöglein will hin, wo es ausgebrütet ist. ndt] Dit Függelke well hen, hurt ütbröddet es. Nordfriesland | |
Das Volk der Denker. i] Sprichwörtliche Bezeichnung des preussischen Volkes, wie es das Volk in Waffen genannt wird. | |
Das Volk fordert von einem Fürsten viel. la] Majora populus semper a summo exigit. | |
Das Volk führt aasige Gespräche. Estland | |
Das volk gemein spricht überal, das man kein buben ölen sol. la] Nullus inungatur nebulo, plebs undique fatur. | |
Das Volk in Waffen. i] Zur Bezeichnung des preussischen, aus der allgemeinen Wehrpflicht hervorgegangenen Heeres. Der sprichwörtlich gewordene Ausdruck ist weder, wie von Kleist-Retzow in der Sitzung des preussischen Herrenhauses vom 13. August 1866 irrtümlich annimmt, von Friedrich Wilhelm IV. zuerst gebraucht, noch ist er von dem Ausspruch Napoleon's am 30. Dec. 1813: 'A l'aspect de tout ce peuple en armes' herzuleiten; er ist vielmehr echt deutschen Ursprungs und findet sich zuerst in einer im Jahre 1837 bei Becker in Wesel von Hermann Neumann unter dem Titel Erz und Marmor herausgegebenen Sammlung Balladendichtungen. In dem Zueignungsgedicht An Preussens Heer lautet die erste Strophe: 'Gegrüßet, Preußen, Männer sonder Wanken, du Volk in Waffen, du Spartanerheer. Borussia, du Wonne der Gedanken, Borussia, du Wort, wie Gold so schwer.' In der Schlesischen Zeitung (vom 15. Oct. 1871, Nr. 479) erklärt der Dichter, Garnisons- Oberinspector in Neisse, dass er der Urheber des Worts ist, und zwar, weil die 4. Aufl. von Büchmann's Geflügelten Worten darüber noch im Ungewissen war. In der Thronrede vom 12. Juni 1860 heißt es: 'Es ist nicht die Absicht, mit dem Vermächtnis einer großen Zeit zu brechen. Die preussische Armee wird auch in Zukunft das preussische ?Volk in Waffen? sein.' In den Schles. Provinzialblättern (1870, S. 628) ist in einer Anmerkung angeführt, der Ausdruck soll sich bereits in den Kriegsliedern von 1813 finden. Im folgenden Jahrgange dieser Zeitschrift (1871, S. 27) nimmt aber der Dichter die Urheberschaft für sich in Anspruch, oder verlangt, dass Stellen als Beläge dafür, dass er vor ihm gebraucht worden sei, beigebracht würden, was bisjetzt, obgleich inzwischen vier Jahre verfloßen und Büchmann's Geflügelte Worte bereits bis zur 9. Auflage vorgeschritten sind, noch nicht geschehen ist. Der Nachweis darf also unangezweifelt als geführt gelten, dass der seitdem, am 11. Sept. 1875 zu Neisse verstorbene Dichter Hermann Neumann der wirkliche Urheber des Worts ist. | |
Das Volk ist ein Tier mit vielen Köpfen. Schweden | |
Das Volk ist eine Kugel, die sich nach allen Richtungen wenden lässt. z] Ich thue alles und bin doch nichts, ich thue das Böse wie das Gute. Wenn ich befehle, so gehorche ich. Ich gebe mehr als ich empfange. In meinem Namen wird das Gesetz gemacht; und schlag' ich zu, so schlag' ich auf mich selbst. fr] Je fais tout, et je ne suis rien; je fais le mal, je fais le bien. fr] J'obéis toujours, quand j'ordonne; je reçois moins que je ne donne; en mon nom on ne fait la loi, et quand je frappe, c'est sur moi. | |
Das Volk ist eine Wetterfahne. z] Das Volk kennt keine Berathung, es sieht auf keine Gründe, es weiß weder einen Unterschied: zu machen, noch lässt es sich die Dinge angelegen sein. Nach Dünkel urteilt es in den meisten Fällen, nach Rechtschaffenheit in den wenigsten. la] Carens consilio, ratione discrimine, diligentia ex opinione multa, ex virtute pauca judicans. la] Mobile mutatur semper cum principe vulgus. | |
Das Volk ist wie der Fürst. | |
Das Volk liebt das Gute. Russland | |
Das Volk muss immer einen Juden haben, den es brät. | |
Das Volk weiß mehr als zehn Gelehrte. dk] Almuen veed som tree vide. | |
Das Volk will betrogen sein. nl] Het volk will betrogen zijn. | |
Das vom Armen geliehene dauert nicht lange. Estland i] Es wird bald zurückgefragt | |
Das von einer guten Hausfrau geschnittene Brot ist besser als das von einer schlechten Hausfrau gemachte. Estland | |
Das vor dem Johannistag (24. VI) gemachte Heu ist doppelt so gut wie dasjenige nach Jaan (Johannistag). | |
Das vor Jaan (Johannistag, 24. VI) gemachte Heu ist Arznei für die Kühe. | |
Das vordere Gut gibt dem hintern Weg und Steg. [RSpW] z] Kann der Mann nicht anderswo zu seinem Felde kommen, so darf er sich durch das fremde Korn den Weg schneiden ohne Entgelt, muss das geschnittene Korn aber liegen lassen. Und wer sein Land düngen will, aber kein Dungweg hat, der soll klimmen auf seines Hauses höchste Spitze oder auf den Berg, soll suchen den nächsten Weg und den mindesten Schaden (seiner Fahrt) und soll den Weg mit Garben belegen. | |
Das vordere Tor ist wohl groß, durch das man hineinbringt, aber die hintere Tür ist noch größer, durch die man hinausbringt. Estland | |
Das Vorhängeschloß bewahrt die Habe. Estland | |
Das Vorhängeschloß hält den Dieb zurück. Estland | |
Das vorige Jahr hat immer mehr gebracht (o. war immer besser). i] Von den Landleuten, die immer klagen. Von allen, die mit der Gegenwart unzufrieden, die Vergangenheit weit über sie erheben. mhd] Je langer sô boeser jâr. la] Laudator temporis acti. la] Semper preteritus annus melior. | |
Das vorige Jahr war immer besser. | |
Das Vornehmtun steht ihm, wie der Sau eine Taschenuhr. | |
Das Vortäuschen von Wissen ist besser als Erziehung. Lateinamerika | |
Das Vorteil schlägt den Mann. | |
Das wachs muss man wohl beeren, so lasst es sich formieren und zur kerzen machen. | |
Das Wachs wird hart, wenn es vom Feuer entfernt wird. i] Verlaß deine Frau nicht auf lange Zeit Birma | |
Das Wagen in hohen Ehren steht, wenn's gerät; kommt aber nichts heraus, so lacht man den Wagehals aus. | |
Das Wagenrad hinterlässt eine Spur. Thailand | |
Das wahr würt wohl truckt, aber nit vertruckt. la] Veritas premitur, sed non opprimitur. | |
Das Wahr', kommts nicht gleich, so kommts übers Jahr. | |
Das wahre Heim ist im Hofe. i] Dort wo die Frauen sitzen Bantu | |
Das Wahre währt. | |
Das währet einen Tanz zur Hochmess. | |
Das Wahrsagen (Wahrheit sagen) bringt nur Klagen. sd] Spåmän ha tu wilkor. | |
Das währt von der Vesper bis die Hühner auffliegen! | |
Das Waisenkind geht in den Sumpf, um sich zu schmücken, auf die Rasenhügel, um sich einzuwickeln. Estland | |
Das Waisenkind hat ärmliche Lebensbedingungen, das Pflegekind noch ärmlichere. Estland | |
Das Waisenkind hat gesagt, dass es im Jahr dreimal Weihnachten hätte - das erste Mal, wenn Erbsen gerupft werden, das zweite Mal zur Zeit des Kohldünstens und das dritte Mal die wirklichen Weihnachten. Estland | |
Das Waisenkind hat viele Schmerzen. Estland | |
Das Waisenkind ist (da), um von Mühen geplagt und von Sorgen gedrückt zu werden, um von aller Welt verspottet zu werden. Estland | |
Das Waisenkind ist flink, ohne geschlagen zu werden, glatt, ohne gegessen zu haben. Estland | |
Das Waisenkind ist wie ein hinter den Zaun geworfener Hund. Estland | |
Das Waisenkind lernt von den Kindern anderer Eltern. |