Das steht wie der Ziege das Kummet. Franken | |
Das steht wie vor Rossbach. Königsberg | |
Das Steinhaus ist gleich dem Holzhaus. [RSpW] i] Mit Bezug auf die Unverletzbarkeit des Hausfriedens, durch den jeder gegen rechtswidrige Angriffe auf Leib und Gut geschützt sein sollte, und der den Mann innerhalb seiner vier Wände gewissermaßen unantastbar macht; das Haus sollte ihn und seine Familie schützen wie der Leib die Seele. Es war daher eins der schwersten Verbrechen, den Mann in seinem Hause 'heimzusuchen' und dort Hand an ihn zu legen. Der Sinn des obigen Sprichworts geht nun dahin, dass es auf die Art und Beschaffenheit des Hauses selbst dabei gar nicht ankomme. Der mächtige Palast des Fürsten schützt ihn nicht mehr im Genusse des Hausfriedens als den armen Mann die arme Hütte. z] Wo ein Mann seine Wohnung aufschlägt, sei es in einem bloßen Zelte oder in einer Reisenhütte, oder auch in einer Erdhöhle und sich selbst mit seinen Sachen dahin begeben hat, da kann auch sein Hausfriede gebrochen werden. altfries] Alle lyck, dat steenhus ende dat holtene hus. | |
Das Sterbekleid macht man ohne Taschen. it] L' ultimo vestito ce lo fanno senza tasche. | |
Das Sterben beginnt bei der Geburt. | |
Das Sterben bringt mich noch unter die Erde, sagte die Frau, da ging ein Begräbnis vorbei. | |
Das Sterben ist das Letzte, was man anfangen kann. Wallonien | |
Das Sterben ist die letzte Empfindung des Lebens. | |
Das Sterben spart man bis zuletzt. la] Et pene post mille est annos vita mortuus ille. | |
Das Steuer herumwerfen en] to change course radically fr] virer de bord - renverser la vapeur it] cambiar rotta | |
Das Steuer soll führen, wer es gelernt hat. la] Remum ducat, qui didicit. | |
Das Steuer soll nur einer führen, es ist nicht gut, wenn viel regieren. | |
Das Steuern nach der Tat kommt viel zu spät. | |
Das sticht den Schwär auf. | |
Das sticht ihn hart in Kropf. | |
Das sticht ihn in die Nase. i] Reizt seine Begierde, seine Lüsternheit. | |
Das stille Tier frisst sein Halteseil. Kaschmir | |
Das stillste Wasser hat den tiefsten Grund. | |
Das Stimmen muss nicht länger dauern als das Konzert (o. die Musik). | |
Das stimmt wie eine böhmische Orgel. i] Passt wie die Faust aufs Auge; wird aber auch angewandt, wenn es wirklich stimmt, z.B. bei Bezahlungen. | |
Das stimmt wie eine Kirchenrechnung. i] In der Regel bekommt die Gemeinde sie nicht zu sehen; es ist also niemand, der widerspricht. | |
Das stimmt, sagte der Inspektor, als der Bauer ausrief: Was ich doch für ein Esel bin! | |
Das stinkt hier, als wenn sich der Teufel (die Hosen) zerrissen hätte. Breslau | |
Das stinkt mir aus dem Magen. | |
Das stinkt mir herauf. Wien i] Ist mir sehr widerwärtig, ärgert mich gewaltig. | |
Das stinkt nach Gelde. Luther i] Wenn es bloß aufs Geld bei etwas abgesehen ist. nl] Hij stinkt naar conserf van roggebrood zeven vademen in den wind. | |
Das stinkt wie böhmischer Käse. | |
Das stinkt wie der Teufel. | |
Daß Stolz Narrheit, ist bekannt, Denn Stultus ist von Stolz genannt; Auch sagt man wohl, Stultus und Stolz Wachsen beid auf einem Holz. | |
Das Stoppel abgrasen. i] Von denen, die ihren Acker ausmergeln, dann allgemeiner von unmäßiger Anstrengung und Ausnutzung anderer Gegenstände. | |
Das stößt mir 's Herz ab. fr] J'ai un mot, qui m'étrangle. | |
Das Streben, seine Wünsche nach Besitz zu befriedigen, heißt Feuer mit Stroh löschen. China | |
Das Stroh aus der Wiege hängt ihm noch am Arsche. i] Er ist ein unreifer Bursche. nl] Hij heeft het stroo van de wieg nog aan zien gat. | |
Das Stroh mit einem brechen. z] Strohhalm und Ähre galten bei den Alemannen als Rechtssymbol. Den Halm einer Kornähre brachen und vereinigten die altrömischen Brautpaare zum Zeichen des Eheabschlusses und nannten diese Feierlichkeit nach der dabei verwendeten Stoppel stipulatio. ? Indische, an alter Sitte haftende Bergbewohner lassen bei Schließung ihrer Verträge einen Strohhalm zwischen beiden Teilen brechen, und dieselbe Rechtsform war auch den Deutschen gemeinsam. Schon den Kelten war das Stroh heilig. Brich das Stroh mit ihm, sagt heute noch der englische Kelte dem, welchem er raten will, die Verbindung mit einem andern abzubrechen. | |
Das Stroh sammeln und die Körner verschütten. Russland | |
Das Stroh schonen un bi Flass back'n. | |
Das Stroh sparen und bei Flachs backen. | |
Das Stroh, auf welches die Leiche gelegt wurde, muss verbrannt werden. | |
Das Strohbund wird zum Abend gegeben, der Garnknäuel zu Mittag. Estland | |
Das Stück hat ausgespielt. fr] Tirez le rideau, la farce est jouêe. | |
Das Stück ist nicht zu Ende, bevor der Vorhang fällt. / Das dicke Ende kommt noch. bzw. Das dicke Ende kommt zuletzt. | |
Das Stück spielens schon lang nöt mehr. Wien i] Um auszudrücken, dass etwas für immer vorüber ist. | |
Das Stücklein Fleisch, was hinter den Zähnen steckt, tut dem Reiche Gottes mehr Schaden als alle Tyrannen. i] Misbrauch der Zunge und seine Folgen | |
Das Studentenleben steckt ihm noch im Kopfe. | |
Das Studieren kommt ihm nicht sauer an. | |
Das Studieren stinket ihn an. | |
Das stündlein bringt das Kindlein. | |
Das stündlein bringt oft, das viel jahr nit bringen. fr] Il advient en une heure ce qui n'arrive pas en cent. it] Accade in un punto quel che non avvien in mill' anni. la] Insperata accidunt magis saepe, quam quae speres. sp] Donde menos se piensa, se levanta la llebre. | |
Das stündlein bringts. la] Veritas temporis filia. | |
Das Stündlein Bringt das Kindlein. | |
Das Suchen der Weisheit im Alter ist wie Zeichnen auf Sand, das Suchen der Weisheit in der Jugend wie Eingraben in Stein. Hebräisch | |
Das Suchen steht bei dir, das Finden bei Gott. Russland | |
Das Sühngeld für leichtsinnige Ehen wird in Scheidemünze gezahlt. | |
Das Summen der Fliegen macht sie nicht zu Bienen. Georgien | |
Das Sündigen ist das Beste an der Reue. Arabien | |
Das süß hat sauer zum lohn. la] Post sussum saurum, post vinum bibite laurum. | |
Das süß ums maul streichen. fr] Donner du plat de la langue. | |
Das Süße bringt den Geier vom Baum herunter. Kikuju (Kenia) | |
Das Süße kommt am Ende. vgl] Das Beste kommt zum Schluß. la] Dulcis in fundo. | |
Das Süße kommt oft sauer an. sd] Det söta har ofta en sur eftersmaak. sd] Kärleken pröfwar både sött og surt. | |
Das Süße mit dem Sauern abwechseln zu lassen, beweist einen guten Geschmack. Das Süße ganz allein ist für Kinder und Narren. Baltasar Gracián y Morales, Handorakel und Kunst der Weltklugheit | |
Das süße Nichtstun | |
Das Süße und das Saure der Ehe muss in der Ehe verborgen bleiben. | |
Das süßeste Fleisch wird zuerst madig. | |
Das Szepter ist ein schweres Ruder. i] Regieren ist eine schwere Kunst. | |
Das Szepter soll Augen haben. | |
Das Szepter will mehr als Luchsaugen haben. | |
Das Tadelhafte an dir tue zuerst kund. Aramäisch i] Ehe die anderen es erzählen | |
Das Tafeltuch ist zerschnitten. i] Eine Vereinigung, Versöhnung unmöglich. z] Vor zwei Jahren war eine Vertagung des Streits möglich, jetzt nicht, das Tafeltuch ist zerschnitten. | |
Das Tageslicht scheuen en] to shun the light fr] redouter la lumière-fuir le jour it] fuggire la luce del giorno | |
Das tägliche Brot in der Ehe ist selten wohl und allweg wehe. | |
Das tägliche Leben von Samia wird von Bräuchen und Traditionen geprägt. Zum Beispiel sollte eine Frau, die ihren Mann verliert, mit einem Bruder des Verstorbenen wiederverheiratet werden, damit die weiteren Kinder der Witwe ihren Verwandten ähneln. In in ihren verschiedenen Zeremonien und Feiern (Hochzeiten, Beerdigungen, Verehrung der Vorfahren oder Sportveranstaltungen) hat Musik einen großen Stellenwert. Kenia | |
Das Tal bringt auch zur Winterszeit Gras hervor, hohe Berge tragen selbst im Sommer Schnee. Russland dä] Gjør saa dalen, at du frygter ei hvo der saa i dalen, staaer paa balden. | |
Das Tal hat Augen, der Wald hat Ohren. | |
Das Tal wäre schön, sagte Töffel, wenn man nur nicht müsste über die Berge gehen. | |
Das tät' ich nicht, um alles auf der Welt. nl] Ik deed dat niet om al de kveijen van Braband (o. Sebaldeburen). nl] Ik deed dat om geene houten koe. | |
Das tät' ich um kein Geld. nl] Dat deed ik niet voor al het geld van de wereld. | |
Das taten die Bauern im Bauernkriege. i] Von den Verheerungen der Bauern im sogenannten Bauernkriege in Schwaben und Franken. Noch heute wendet man die Redensart in jenen Gegenden auf zerstörte Schlösser und Klöster an, wenn sie auch erst im Dreißigjährigen Kriege zerstört wurden. | |
Das Tau einziehen. i] Seine Ansicht ändern und anders verfahren. la] Funem reducere. | |
Das Tau etwas schießen lassen. i] Nachgeben, mehr Freiheit gewähren. | |
Das Tau ist durchgehauen. z] Rief man. Nein, rufe ich, haut das Tau nicht durch, es hält den Anker. | |
Das Tau zu ziehen, liegt dem Schiffer ob. i] Jeder soll sein eigenes Geschäft kennen. | |
Das Taubennest ist gut, aber die Tauben sind schwer (bös) herauszubekommen. | |
Das Taufwasser soll man einmal gebrauchen, das Tränenwasser täglich. | |
Das taugt den Teufel nicht. fr] Cela ne vaut pas le diable. | |
Das taugt in seinen Kram. | |
Das taugt in seinen Kuchen. | |
Das taugt nicht einen Bissen. | |
Das Testament des Verstorbenen ist der Spiegel des Lebenden. Polen | |
Das teuer und seltsam, das lieb. la] Magis illa juvant, quae pluris emuntur. | |
Das Teuerste ist nicht immer das Beste. | |
Das teuerste Tuch ist das wohlfeilste. | |
Das Teufelsgeschlecht bringt keine gute Geschichte (= nichts Gutes). Estland | |
Das Tier geht auf Schaden des Herrn. [RSpW] i] Einige deutsche Rechte forderten vom Herrn für den Frevel, den sein Tier anrichtete, halbe Buße: 'Was der Zahn tut oder der Hund, oder Hahn und Hahnensporn, oder ein unjährig Kind, oder eines Mannes Weib, büßt man mit halber Buße.' Andere germanische Rechte haben den Herrn des Tieres von der Verpflichtung, eine Buße zu erlegen, gänzlich befreit; nur das Tier selbst sollte dem Beschädigten ausgeliefert werden. 'Vor Horn und Huf', sagt die Graugans, 'helfe sich jeder selbst.' In andern norwegischen Gesetzen heißt es: Wenn jemand ein Pferd schlägt, ein Hund beisst, ein Rind stößt, ein Eber haut, da soll es der Herr von sich tun. Bissige Hunde, zahme Wölfe, Affen und ähnliche Tiere mussten beschlossen sein. Außer des Herrn Gewalt sind sie völlig friedlos. Haust und hoft er sie noch nach begangener Untat, so muss er des Tieres Untat büßen; denn dann geht das Tier auf Schaden des Herrn. fries] Dat beest geyt up schade des herren. | |
Das Tier hat kein andern Herrn als den Menschen. | |
Das Tier ist groß, sein Magen auch. Kamerun | |
Das Tier ist nicht da, deshalb spielt man mit seinen Jungen. Afrika i] Wenn ein Mächtiger gestorben ist | |
Das Tier ist nicht mehr als eine Peitsche wert. i] Was sehr wenig Wert hat. | |
Das Tier mit einem langen Schwanz springt nicht gut. | |
Das Tier mit einem Schwanz durchquert das Feuer nicht. Gabun |