Das ist ein Leben wie im Himmel (o. im Sommer).
Das ist ein Leben! sagte das Mädchen, da bekam sie ein Kind.
Das ist ein leeres Stroh.
Das ist ein Leiden, sagte Feldmann, konnte den Frack nicht anziehen und steckte mit beiden Armen schon drin.
Das ist ein Licht in der Nacht.
nl] Dat is eene brandende kaars in den nacht.
Das ist ein lieber Sohn, an dem ich einen Wolf gefangen habe.
i] Der Form nach Travestie des Bibelworts: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
Das ist ein Lockvogel.
dk] Han er en lokke-due.
Das ist ein Lutscher.
i] Im Westerwalde entweder ein Mensch, der die linke Hand statt der rechten gebraucht, oder ein Schelm, eine Person, der nicht viel zu trauen ist.
Das ist ein mächtiger Mann, der sich der Flöhe erwehren kann.
mhd] Waz hilfet hêrschaft unde list, sît daz ein flôch sîn meister ist.
Das ist ein Mädchen wie ein Rädchen.
Das ist ein Mann für mich.
es] Con vos me entierren. Don Quixote
Das ist ein Mann nach meinem Herzen.
nl] Dat is een man naar mijn hart.
Das ist ein Mann nach meinem Sinn.
nl] Dat is een man van zijnen zin.
Das ist ein Mann wie ein Papptoffel.
Das ist ein Mann! Soll er etwas Rechtes tun,
Otto Ernst, Sankt Yoricks Glockenspiel, Auf einen Minister
Das ist ein Mann, der etwas Morsches zerbricht.
Estland
Das ist ein Mann, der sich regieren kann.
it] Colui è huomo che può regger se stesso.
Das ist ein Mann, der spricht wie ein Mann.
mhd] Dat is ein man, de strak kallet als ein Mann.
Das ist ein Meerwunder.
i] Eine wunderbare Erscheinung im Meere, besonders ein wunderbares wie auch fabelhaftes Geschöpf im Meere, als die Meerfrauen. In weiterer Bedeutung eine jede seltsame und seltene Erscheinung.
Das ist ein Meidinger.
i] Eine alte bekannte, aufgewärmte, bereits in der alten Meidingerschen Sprachlehre enthaltene Geschichte oder Anekdote. Wenn jemand längst bekannte Dinge als Neuigkeiten erzählt, wie z.B. die Kaiserin Katharina oder der König Jagello sei gestorben, so sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: A Neues Katherine (in Polen dafür: król Jagílle) îs mess (gestorben).
Das ist ein Meisterwerk.
fr] Il n'est ouvrage que de maîstre.
Das ist ein Mich'lglattweg.
i] Er redet, wie es ihm um's Herz ist.
Das ist ein Mordshecht.
Das ist ein Mühlchristel.
Nordböhmen
Das ist ein Muttermal, sagte Michel, als man ihn fragte, wie er zu der Narbe im Gesicht gekommen sei; als fünfjähriger Knabe hat mich meine Mutter die Treppe hinabgeworfen.
Das ist ein Nagel zu seinem Sarge.
ndt] Dat ess im der Näl op de Dudekess (Totenkasten, Sarg).
Das ist ein narr, der do redet, was yhm eynfellet.
Agricola
Das ist ein närrisch Schaf, so sich dem Wolf vertrauet.
Das ist ein närrischer Kauz, der nüchtern auf einem Bein hüpft.
la] Nemo saltat sobrius, nisi forte insanit. Cicero
Das ist ein närrisches Schaf, das sich dem Wolf anvertraut.
Das ist ein Nassauer.
i] So nennt man in Berlin jeden, der auf anderer Leute Kosten lebt, wenn er damit ein argloses fröhliches Wesen, Leichtsinn und Keckheit eines geweckten Jungen verbindet. Der Potsdamer steht zwar dem Berliner aus praktischen Gründen höher als der Nassauer, wenn er aber lediglich seinem Naturell folgte, so würde er sich umgekehrt entscheiden, da seinem Herzen der lustige und frivole 'Nassauer' mehr zusagt, als der ehrbare 'Potsdamer,' den er sich mehr oder weniger als ein unangenehmes, rüpelhaftes Wesen denkt. Der berliner Nassauer nimmt übrigens einen viel höhern Standpunkt ein als der gemeine Schmarotzer. In dem Bewusstsein, dass er selbst, wenn er nur erst etwas besäße, stets bereit sein würde, mit Bedürftigen zu teilen, betrachtet er es als selbstverständlich, dass die mit Gütern gesegneten Mitmenschen in gleicher Bereitwilligkeit ihm entgegenkommen. Bei Landpartien, Gesellschaftsbowlen und andern in Gesellschaft genossenen Freuden übernimmt es der 'Nassauer,' die Kosten auf die einzelnen Teilnehmer zu repartieren und legt der Berechnung die sogenannte Radteilung für seine Person zu Grunde, was in der Regel stillschweigend gutgeheißen wird. Der Nassauer gibt auch Feste; es sind aber stets nur Pickenicks, zu welchen jeder der Geladenen ein so reichliches Quantum mitbringt, dass der Gastgeber noch eine Woche nachher an den Resten zu zehren hat.
Das ist ein neidischer Kerl, der gönnt dem Teufel die Hitze in der Hölle nicht.
ndt] Des is a neidiger Kerle, der vergonnt 'm Teufl d' Hitz' in der Höll net.
Das ist ein neu Gericht (o. Mahl).
i] Neuer Genuss, neue Erfahrung, überhaupt etwas Neues, auch ironisch
Das ist ein neu Minuet, das man dem Adam auf seiner Hochzeit aufgespielt hat.
Das ist ein Neundrähtiger.
i] Ein verschmitztes, durchtriebenes Subjekt.
Das ist ein Neunkluger.
Das ist ein nichtswertiges Ross, wann mans mit Sporen sticht, das hinter sich läuft, nicht vor sich.
Das ist ein nichtswertiges Weib, die in ihres Mannes Weiher fremde Fisch lässt setzen.
Das ist ein Opfer (jüdisch: Korwen) für ihn.
i] Es kommt ihm so erwünscht, wie einer Gottheit ein Opfer; es entspricht seinen Bestrebungen und Neigungen. Es passt in seinen Kram, ist ein Braten für ihn, Wasser auf seine Mühle. In Warschau wird die jüdisch-deutsche Redensart: Wer mein geschlugene Kappure (Sühnopfer) als Fluch gebraucht.
Das ist ein ordonnanzmäßiges Rindvieh.
Ulm
Das ist ein Paradies im Paradiese.
Das ist ein Pfahl über Wasser.
i] Das kann jeder erkennen, der gesunde Augen hat.
Das ist ein Pfahl unter Wasser.
i] Eine verborgene Gefahr.
Das ist ein Pfau ohne Schwanz.
i] Eine Sache ohne viel Wert.
Das ist ein pfennig guter art, der ein pfund gwint oder erspart.
la] Hic as laudatur, qui libram saepe lucratur.
Das ist ein Pferdlein unsers Lehrers Moses.
jüdisch-deutsch] Mojsche-Rabbejnüs Ferdl. Warschau
Das ist ein Pflaster wie vom Pferdearzt.
i] Von einem sehr starken Mittel gegen ein Übel.
Das ist ein pfründ, es solt einer danach in die hell rennen.
la] Dignum propter quod vadimonium deseratur.
Das ist ein prächtiger Anfang! Wenn jeder nur erst wieder von Null ausgeht, da müssen die Fortschritte in kurzer Zeit außerordentlich bedeutend werden.
Goethe (1749-1832), zu J. D. Falk, 17. April 1808
Das ist ein Quäker.
i] So nennt man in Pommern einen Menschen, der immer anders denkt als andere Leute.
Das ist ein rechter (wahrer) Geniestreich.
i] Genie ist die Kraft des Menschen, welche durch Handeln und Tun Gesetz und Regel gibt. Wenn einer zu Fuße, ohne recht zu wissen warum und wohin, in die Welt lief, so hieß dies eine Geniereise, und wenn einer etwas Verkehrtes ohne Zweck und Nutzen unternahm, ein Geniestreich. Goethe
Das ist ein rechter Bummelfritze.
Das ist ein rechter Duckmäuser.
Das ist ein rechter Fibbes.
Trier
Das ist ein rechter Gockeler.
Rottenburg
Das ist ein rechter Holzblock.
Rottenburg
Das ist ein rechter Kasperl.
i] Laroche, gestorben zu Wien 1807, brachte, als der Hanswurst von der Wiener Bühne verbannt worden war, an dessen Stelle den 'Kasperl'. Das Leopoldstädter Theater, wo er den Kasperl spielte, hieß ein halbes Jahrhundert durch das 'Kasperltheater'.
Das ist ein rechter Kerl.
ndt] Doas ies a râcht Karl. Hirschberg
Das ist ein rechter Knaster.
i] Sagt man in Schlesien von oder zu einem Manne, der durch Vermögen, Kleidung, seine ganze äußere Erscheinung u.s.w. ein gewisses Ansehen hat oder sich gibt. Man hört auch alter, reicher Knaster. Die Redensart ist von einer Sorte Rauchtabak entlehnt, der einmal für sehr gut galt und in besseren Kreisen geraucht wurde.
Das ist ein rechter Narr und billig zu verlachen,
Gryphius, Epigramme
Das ist ein rechter Pfalzvergifter.
i] So heißt ein saurer Wein, der bei Fankl an der Mosel wächst.
Das ist ein rechter Pflaumenschmeißer.
Das ist ein rechter Quälgeist.
Das ist ein rechter Salat für das Maul, sagte der Philosoph, der sonst nie gelacht, da er einen Esel Disteln fressen sah.
Das ist ein rechter Steigauf d' Leut.
i] Für Schürzenknecht, Hurenjäger.
Das ist ein rechter Zwickzam.
i] In Bezug auf einen Geizigen.
Das ist ein rechtes Galgenaas.
Das ist ein rechtes Gesicht, sagte der Bauer, als der Schweinskopf auf den Tisch kam.
Das ist ein rechtes Schereisen.
Nürtingen
Das ist ein Regen im Sonnenschein.
i] In Bezug auf Freudentränen.
Das ist ein reicher Kerl, der hat 'nen Arsch mit zwei Hälften.
dt] Dat is 'n rîken Kierl, hä hät' 'n Oars met twê Hälften.
Das ist ein reicher Knebel.
ndt] Dat's rîken Knebel (auch Knast). Mecklenburg
Das ist ein reudiges Schaf, das man von der Herde absondern muss.
Das ist ein Richter wie Pilatus.
Das ist ein Rinnsteinspringer.
i] Von Leuten der untern Klassen, die leicht zu Fuß sind, namentlich Schiffsarbeitern, Matrosen.
Das ist ein rührender Tod, sagte der Lehrjunge, als er sah, wie die Meisterin Fliegen in die Suppe quirlte.
Das ist ein Sandreiter.
Das ist ein sauberer Vogel, der das eigene Nest beschmutzt.
Das ist ein sauer Bissen Brot.
nl] Het is een zuur stukje brood.
Das ist ein saurer Apfel für den Durst. Deutz
Das ist ein saurer Apfel für den Durst.
Deutz
Das ist ein Schabhut. Zittau
i] Ein schäbiger Hut, ein dummer, einfältiger Mensch.
Das ist ein Schelm, der's besser macht, als er kann.
Das ist ein Schlag, wie er nicht geschrieben steht.
5 Mos. 28. 61
Das ist ein Schlauberger.
Das ist ein schlauer Mann, der vor seiner Tür kehrt und seine Finger nicht mit anderer Leute Dreck beschmiert.
Estland
Das ist ein schlechter Baum, der auf den ersten Hau (o. Schlag) fällt.
Westfalen
Das ist ein schlechter Brunnen, in den man erst Wasser hineintun muss.
Russland
Das ist ein schlechter Entschluss, der sich nicht mehr ändern lässt.
Publius der Komiker, bei Aulus Gellius, Noctes Atticae
Das ist ein schlechter Handwerksmann, der nicht vom Handwerk sprechen kann.
fr] Qui ne sait bien parler de son métier, il ne le sait pas.
Das ist ein schlechter Hopfen, den man durch Wermut bittern muss.
Russland
Das ist ein schlechter Mann, der nit ein halbe Stund von seinem Handwerk reden kann.
Das ist ein schlechter Musikant, dem nur ein Liedlein ist bekannt (o. der nur ein Liedlein hat zur Hand).
Das ist ein schlechter Musikus, der nur ein Liedlein singen kann.
Das ist ein schlechter Rat, der nur einen Ausgang hat.
la] Malum consilium est quod mutari non potest.
Das ist ein schlechter Schütze, der keine Ausrede weiß.
pt] Besteiro que mal atira prestes tem a mentira.
Das ist ein schlechter Soldat, der nicht denkt (hofft) ein guter General zu werden.
i] Solchen Denkens muss sich der Soldat aber in solchen Staaten entschlagen, in denen er es nicht weiter als bis zum Unteroffizier und Torschreiber bringen kann.
Das ist ein schlechter Trost.
i] Wenn man nicht im Stande ist, jemand, der etwas Vorteilhaftes von der Zukunft erwartet, nach Lage der Sache Günstiges mitzuteilen. In Warschan sagt man jüdisch-deutsch in solchem Falle: Trösten mit Cholusches (Ohnmacht), d.h. sich außer Stande erklären, Besseres in Aussicht zu stellen.
Das ist ein schlechter Wallfahrtsort, dem der Heilige fehlt.
Russland
Das ist ein schlechter Wirt, der im eigenen Hause beschneit (beregnet).

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