Das erste Kind ist am schwierigsten (zu tragen). Südafrika | |
Das erste Kind ist der Kamerad des Vaters. Bantu | |
Das erste Kind ist der Liebe Kind, die anderen kommen bloß hinterdrein. | |
Das erste Kind musste ein Sohn sein, dann war der Mann ein ganzer Kerl. Estland | |
Das erste Kind, welch Glück und Ehr, das zweite freut die Eltern sehr, das dritte heißt man froh willkommen, das vierte wird auch angenommen, das fünfte ist schon überzählig, beim sechsten seufzt und klagt man schmählich, das siebente endlich wird fatal, ein armes achte gar zur Qual, das neunte - nein, nun wird's zu viel, das zehnte - setze Herr ein Ziel, ein elftes noch, dass Gott erbarm, das zwölfte, weh, das macht uns arm, und dennoch kaum nach Jahresfrist, das letzte Kind das liebste ist. | |
Das erste Kindbett zerstört den Busen, das zweite das schöne Gesicht, das dritte raubt auch das Haar. Russland | |
Das erste Lachen ist keins, das letzte Lachen ist es, das zählt. Jamaika | |
Das erste Lied singt sich nicht leicht. bm] První pésničky pĕní nebývá bez zapýření. | |
Das erste Mal ist es eine Gefälligkeit, das zweite Mal eine Regel. China | |
Das erste mal ist's geschenkt. i] Mehrmals wird nicht verziehen. Was das erstemal nicht geht, gelingt zum andern. dä] Vil det ei engang, saa vil det en anden gang. | |
Das erste Mal sucht man, das zweite Mal schlachtet man, das dritte Mal sammelt man. | |
Das erste misslingt immer. | |
Das erste Notwendige in der Lehre ist ein Meister; das Zweite ist ein Schüler, der fähig zum Tragen der Tradition ist. Ägypten | |
Das erste Pfand das beste. i] Insofern der zweite Gläubiger erst etwas erhalten kann, wenn der erste befriedigt ist. nl] De eerste zijn de beste panden, niets toch gaat voor de eerste trouw. | |
Das erste Pflügen des Brachfeldes kann der Hirtenknabe verrichten, aber das Nachpflügen oder das zweite Pflügen muss ein Mann vollziehen. Estland | |
Das erste Sandkorn durchs Glas kürzt die Zeit wie das letzte. dk] Det første sand igiennem glasset korter tiden saavel som det sidste. | |
Das erste Schulrecht soll man nicht berafflen. | |
Das erste Spiel gemacht haben. fr] Avoir le premier jeu de la partie. | |
Das erste Stadium der Narrheit ist, sich für weise zu halten. Bosnien | |
Das erste Stück der Sparsamkeit ist ein wirtlich Weib. | |
Das erste Tausend ist schwerer zu gewinnen, als die zweite Million. | |
Das erste und letzte Stoof gehört dem Brauer. | |
Das erste Urteil vor Gericht heischt Vorgang der Entscheidung. ndt] Dat erste ordel van den richte eschet vorgan der schedinge. | |
Das erste von der Bühne herab ist Verständlichkeit; daher ist die vollständige Aussprache jeder Silbe, um so mehr jedes erforderlichen Wortes nötig. Nichts darf dem Zuhörer vorenthalten werden, damit er hauptsächlich verstehe, was zu verstehen ist. Goethe (1749-1832), H. Schmidt, März 1801 | |
Das erste Wasser ist es, das naß macht. Italien | |
Das erste Wasser macht nass. it] La prima acqua e quella, che bagna. | |
Das erste Weib kommt von Gott, das zweite von den Menschen, das dritte vom Teufel. pl] Pierwsza źona od boga, druga od ludzi, trzecia od diabła. | |
Das erste Wort macht dem zweiten die Tür auf. Finnland | |
Das erste Zeichen von Verstand: ein Ding nicht zu beginnen, das zweite, das Begonnene zu Ende zu führen. Indien | |
Das erste, das man bei einer Abmagerungskur verliert, ist die gute Laune. | |
Das Erste, was man besitzen sollte, ist ein Haus, und das Letzte, was man für ein Haus verkaufen sollte, ist das Grab auf dieser Seite des Himmels. Marokko | |
Das erstemal ist es eine Gefälligkeit, das zweitemal eine Regel. China | |
Das erstmol is Cheen, das zwaatmol schön, das drittmol schlagt mer uf die Zähn. Jüdisch-deutsch i] Witze und Neckereien, wie anmutig sie anfänglich sein mögen, sie werden später lästig | |
Das Erz verdrücket sich oder schneid sich gar ab, wens ein böss Aug ansihet, oder ein Diebisch oder Manschlechtige Hand nach schlecht oder angreifft, oder ein böser Wind auss einem Vnwarhafftigen Mund anwehet. | |
Daß es recht sei, zwei Pfründe zu haben, verstehen nur die nicht, welche bloß eine haben. | |
Das Eselein i-aet wie der Esel. | |
Das Eselsfest feiern. i] Schon im 9. Jahrhundert findet man Spuren von dem Eselsfeste in Frankreich, welches viele Jahrhunderte dauerte, ohne dass es abgeschafft werden konnte. Man beging das zum Gedächtnis der Flucht der Jungfrau Maria nach Ägypten. Man suchte das schönste Mädchen in der Stadt aus, putzte es so prächtig als möglich und gab ihr ein ordentliches Knäblein in den Arm. Hierauf setzte man es auf einen kostbaren angeschirrten Esel und führte es in diesem Aufzuge unter Begleitung der Geistlichkeit und des Volkes in die Kirche oder Hauptkirche, wo der Esel neben den hohen Altar gestellt wurde. Mit großem Pomp ward die Messe gelesen, doch jedes Stück derselben: das Kyrie, Gloria und Credo mit dem lächerlichen Refrain: Hinham, hinham geendigt. Schrie der Esel zufällig dazu, desto besser. Wenn die Zeremonie zu Ende war, sprach der Priester nicht den Segen oder die gewöhnlichen Worte, mit denen er das Volk sonst auseinander gehen ließ, sondern er iate dreimal wie ein Esel und das Volk, anstatt sein ordentliches Amen zu singen, iate ihm dreimal wieder entgegen. | |
Das Essen (o. Fass) bringt mehr um als das Schwert. | |
Das Essen des anderen schmeckt süßer. Walisisch | |
Das Essen eines Sängers sollte im Mund scharf sein. Sambia | |
Das Essen fand Wacu im Feld. Afrika | |
Das Essen gerät nach den Gästen. Jüdisch | |
Das Essen ist für sich selbst, die Kleider für andere zu betrachten. Estland | |
Das Essen ist mehr als wir. Estland | |
Das Essen kommt ihm nicht in die Kehle. nl] Dat eten kommt hem in de keel niet. | |
Das Essen meist am besten schmeckt am Tisch, den andere gedeckt. | |
Das Essen richtet mehr zugrunde als das Fasten. Russland | |
Das Essen schmeckt am besten, wenn man es mit dem eigenen Löffel isst. Dänemark | |
Das essen und auch frischer trunck schmeckt wol nach einem Jägersprung. | |
Das Essen vom Herd wegholen i] Schmarotzer la] cibum e flamma petere | |
Das Essen, das ist für mich gemacht; Das Trinken, das ist für mich erdacht! Für mich wird Küch' und Keller bestellt; Zum Essen und Trinken kam ich zur Welt. Calderon, Das Festmahl des Belsazar, Gedanken | |
Das Essen, das zubereitet wird, hat keinen Meister. Madagaskar | |
Das euch botzmarter alle miteinander ob einem haufen schend. | |
Das Euter ist der Milch Spiegel. Estland | |
Das Evangelium den Wölfen predigen. i] Unverbesserliche verbessern wollen | |
Das Evangelium ist die beste newe Zeitung. | |
Das Evangelium ist nicht der Welt Müntz. | |
Das Evangelium muss nach brot gehen. i] Ursprünglich wurden die kirchlichen Handlungen unentgeltlich verrichtet, man begnügte sich mit freiwilligen Gaben, die Kirchenversammlungen des 10. Jahrhunderts erklärten sogar das Sportelnehmen für solche als großes Unrecht. Da die freiwilligen Gaben aber immer spärlicher flossen, so wurden sie später nur gegen Bezahlung verrichtet. Das Evangelium ging nach Brot. | |
Das ewig gut macht rechten mut. | |
Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr! i] Totenmesse la] Lux aeterna luceat eis, Domine. | |
Das Fackel tränken. i] Beim Brecheln herrscht der Brauch, dass man einer Brechlerin ein Kränzchen von halbgebrecheltem Flachs heimlich an den Kittel hängt, das Kränzchen heißt Fackel oder Bär. Ist dies geglückt, so geht einer nach Wasser, um das Fackel zu tränken, wobei dann das Wasser der Betreffenden gewöhnlich unter den Kittel hinaufgegossen wird. | |
Das fädelt sich nicht an wie Perlen. Geht nicht am Schnürchen. fr] Cela ne s'enfile pas comme des perles. | Anerkennung |
Das fädelt sich nicht an wie Perlen. i] Geht nicht am Schnürchen fr] Cela ne s'enfile pas comme des perles. | |
Das fahle Pferd reiten. | |
Das fahre ins Holz. i] So sagt man, wenn man von einer Sache schweigen will | |
Das fähret ihm in die Nasen. | |
Das fährt wie Wutschgedreck. Schlesien | |
Das Falbel (fallende Übel; Fallübel; Epilepsie) geh dich an! i] Wer dem anderen alles Böse, hier die Fallsucht, wünscht fr] Que les fièvres quartaines t'attrappent. | |
Das Fallen ist keine Kunst, aber das Wiederaufstehen. | |
Das fällt auf'n heißen Stein. i] Davon wird nicht lange etwas übrig bleiben. | |
Das fallt in den bordierten Hut. Oberösterreich | |
Das fällt mer net im Schlaf ein. Schwaben i] Daran ist nicht zu denken. nl] Het is hem in den slaap geschied. la] Ne per somnium quidem. | |
Das fällt mir im Traum nicht ein. i] Das Tue ich in keinem Fall. dä] Han maatte drømt det. dä] Jeg kunde ei engang drømme derow. la] Ne per somnium quidem. | |
Das fällt mir nicht ein, und wenn i mi uff a Kopf stell. Rottenburg | |
Das fällt mir nicht im Traum ein en] I wouldn't dream (o. think) of doing it - catch me doing that! fr] je suis bien loin d'y penser it] non ci penso nemmeno | |
Das fällt von (o. kommt aus) der Kiste in die Beilade. ndt] Dat fallt vun (o. kumt ût) de Kiste in de bylade. i] Wenn unter Eheleuten Gütergemeinschaft herrscht. Wenn etwas Verlorenes wieder zufällt, der Mann von der Frau im Spiel gewinnt. Die Kiste oder Lade hat ein abgeteiltes Fach, in welchem Kleinigkeiten aufbewahrt werden, die nicht wohl unter die Wäsche und Kleidungsstücke gepackt werden können, welche den Inhalt der großen Hauptabteilung bilden. Wollte man sie aber oben auflegen, so hätte man die Unbequemlichkeit, sie jedesmal herausnehmen zu müssen, wenn man ein Stück von jenen hervornehmen will. Zum Inhalte der Kiste gehört aber ja auch der der Beilade, wie der Teil zum Ganzen. Angewandt wird das Wort auf das Eigentum der Frau im (dadurch abgeleugneten, als unwesentlich bezeichneten) Gegensatz zu dem des Mannes. Häufig wenn z.B. kleine Wirtschaftseinkünfte (Butter- und Eiergeld u.s.w.) an den Mann bezahlt werden und die Frau, dagegen Einspruch erhebend, dies als ihr zukommend bezeichnet. | |
Das fällt weg, wie dem Kapuziner der Haarbeutel. | |
Das Fallübel (Epilepsie) gehe den an, ders will besser machen, denn ers kan. | |
Das Farnkraut hilft gegen acht Arten von Zauberei. Estland | |
Das Faß riecht nach dem ersten Wein. en] The barrel smells after the fist wine. fr] La caque sent toujours le hareng. it] Il mortaio sente sempre l'aglio. la] Quo semel est imbuta recens, servabit odorem testa diu. sp] La cuba huele al vino que tenía. | |
Das Faß schmeckt nach dem Wein. | |
Das Fass gibt dem Wein, der hat. Italien | |
Das Fass gibt den Wein, den es hat. it] La botte dà il vino che ha. | |
Das fass kan nicht lenger Wein geben, als drin (bis er heraus) ist. | |
Das Fass liegt ihm auf der Nase. | |
Das Fass nennt man nach dem Wein und nit den Wein nach dem Fass. | |
Das Fass riecht (o. schmeckt) nach dem (ersten) Wein. en] The barrel smells after the fist wine. fr] La caque sent toujours le hareng. it] La botte sa (da) del vino ch' ella ha. it] Il mortaio sente sempre l'aglio. kroat] Cim se nov sud napuni, na ono uvek udara. la] Quo semel est imbuta recens, servabit odorem testa diu. por] Cada cuba cheira ao vinho que tem. sp] Cada cuba huele al vino que tiene. sp] La cuba huele al vino que tenía. | |
Das Fass riecht stets nach dem Hering. i] Eine gemeine Herkunft, eine schlechte Erziehung verbirgt sich nie ganz | |
Das Fass voll, und die Schwiegermutter betrunken. | |
Das Fass weiß am besten, was es für Wein hat. | |
Das Fass zu den Fischen. i] Eine Redensart, der man sich nach Eiselein bedient, um sich zu entschuldigen, dass man keine bessern Speisen vorsetze, weil man das Geschirr zum Kochen nicht habe | |
Das Fässchen läuft schon trübe. i] Das Leben geht auf die Neige z] Wenn uns die Pekinger Staatszeitung jemals die Nachricht bringen sollte, dass auch die Mandschu Tresorscheine auszugeben begonnen hätten, dann dürfen wir sicher annehmen, dass ihr Fässchen bereits trüber läuft. | |
Das Fasten ist wie der Faster. i] Die Gesinnung gibt der Handlung den Wert | |
Das Faulbrot essen. | |
Das faule Kind liegt auf der Darre, das gute Kind liest ein Buch. Estland | |
Das Fazit wird anderst herauskommen. | |
Das Fegfeuer ist eine fette gute scheuer. | |
Das Fegfeuer ist nicht für Ketzer. z] Dass allein die gut katholisch in das Fegfever kommen thäten, das vor sie und nicht vor die Lutherische und Calvinische gemacht wäre. | |
Das Fegfeure der Heiligen ist jhr täglich buss und Creutz und das absterben des alten Adams. | |
Das feil ist, das muss man loben. |