Adel allein bei Tugend steht, aus Tugend aller Adel geht.
Adel
fr] Noblesse vient de vertu. Aber auch: La source de noblesse est fraude et vitesse.
Adel allein bei Tugend steht, aus Tugend aller Adel geht.
Adel
Adel entspringt nicht aus Blut, er ist der Tugend Heiratsgut.
Adel
fr] La vraie noblesse est celle du coeur.
Adel gehet auss tugent.
Adel
Adel gehet nicht für Ehrbarkeit.
Adel
Adel gesellt sich nicht zu Plebs.
Adel
nl] Adel moet bij adel, en stront bij zijn' broêr wezen.
Adel hat kein Erbrecht.
Adel
la] Miserum est, alienae incumbere famae. (Juvenal) - Nam genus et proavos et quae non fecimus ipsi. (Ovid) - Non genus virum ornat, generi vir sorti loco. (Accius)
Adel hin und Adel her, wer edel tut, ist ein Edelherr.
Adel
dk] Adel her, adel der; hvo aedelt giör, vist adel er.
Adel ist auch in der sittlichen Welt. Gemeine Naturen
Adel
Friedrich von Schiller (1759-1805), Gedichte, Votivtafeln, Unterschied der Stände (ged. 1796)
Adel ist der Tugend kron vnd lohn.
Adel
Adel ist ein sehr günstig Ding.
Adel
Wegen der bedeutenden Vorzüge, die dieser Stand genoss. Wer ihm angehörte, war vollständig frei. Mit dem Begriff der Freiheit verband die mittelalterliche Anschauung die Vorstellung von Gerechtigkeit, Weisheit, Tugend und alle löblichen Eigenschaften, während sie den Unfreien jede Schalkheit zumaß.
Adel ist nichts on Tugent.
Adel
Adel ist sterblich, die Dummheit ist erblich.
Adel
Adel ist von Bauern her.
Adel
fr] Le tiers estat est le seminaire de noblesse.
Adel kommt von Natur und nicht von Amt.
Adel
Nach mittelalterlicher Anschauung ist der Adelige geborener Heerführer, Richter, Beamter. Alle Rechte und Ämter sind Folgen, nicht Ursachen seines Adels. Das Amt kann niemand adeln.
Adel macht den Kohl nicht fett.
Adel
nl] Adel is een arm geregt. - Adel is eene dunne schotelspijs.
Adel muss man durch Tugend erstreben, er wird durch Geburt nicht gegeben.
Adel
fr] Nulle noblesse de paresse.
Adel ohne Geld gilt wenig in der Welt.
Adel
en] Gentility without ability is worse than plain beggary.
Adel ohne Tugend ist eine Nussschale ohne Kern, ein Ei ohne Dotter.
Adel
Adel ohne Tugend und eine Laterne ohne Licht leuchten beide nicht.
Adel
dk] Adel uden dyd er en lygh uden lys.
Adel sitzt im Gemüte und nicht im Geblüte.
Adel
Entgegen der mittelalterlichen Anschauung, nach welcher lediglich der Geburtsstand das Maß der Tugend ist und Freiheit wie Eigenschaft im Blute rollt.
Adel stehet wohl bei Tugend.
Adel
Adel und Stände muss man nicht mehr soutenieren, sagt Kaunitz.
Adel
Nämlich als sie nach dem Frieden von 1763 die weiteren Steuern verweigerten.
Adel verpflichtet.
Adel
fr] Noblesse oblige.
Adel, Pfaffen und Fledermäuse, Huren, Juden und Filzläuse, wo die nehmen überhand, sind verloren Leut' und Land.
Adel
Adel, Tugend und Talente sind nichts ohne Rente.
Adel
Adel, Tugend, Kunst, sind ohne Geld umsunst.
Adel
Dadurch wird der Geldadel zum vornehmsten erhoben, obgleich er unstreitig der erbärmlichste ist. Der Geburtsadel lebt wenigstens in der Erinnerung ehemaliger Größe; der Geldadel aber nährt den dümmsten Stolz auf ein totes Metall und macht die Seele und die Finger zugleich schmutzig.
Adel, tugent, kunst seind on gelt vmbsonst.
Adel
Adels Mutter ist die Ehre, Adels Tochter ist die Wehre.
Adel
Adels Schwester ist Demut, kein Menschen sie verachten tut.
Adel
Aller Adel hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulnis zur Mutter.
Adel
Alter Adel und alte Ritterschaft entsprießt dem Könige.
Adel
König oder Kaiser bezeichnen in der Rechtssprache des Mittelalters den Träger der höchsten Gewalt.
An Habe steh' ich arm,
Adel
Euripides (480-406 v. Chr.), Elektra, 37-38 (Landmann)
Armer Adel frisst das Land.
Adel
Justus Möser vergleicht in einer erbaulichen Betrachtung den Staat mit einer Pyramide. Diese darf an der Spitze nicht zu dick sein, das heißt: die landesherrliche Familie darf nicht zu zahlreich sein, ebenso wenig darf sie in der Mitte eine zu große hohe Dienerschaft am Halskragen, oder zu viel unbegüterten Adel am Bauche haben. Unten kann sie nicht leicht zu zahlreich, zu stark und nicht leicht zu gut gefugt sein.
Auch den alten armen Adel kan man mit eim Judenspieß erobern.
Adel
Auch der Adel braucht die Nadel.
Adel
Der Höchste bedarf der Dienste der Niederen.
Auf alten Adel leiht der Jude keinen Pfennig.
Adel
Wie viel der Christ?
Dann wer nicht ohne Tadel,
Adel
Johann Michael Moscherosch (1601-1669), Wunderliche und Warhafftige Gesichte Philanders von Sittewalt (1643) 3, Gesichte 6. Höllenkinder, Adels Urtheil
Das kan der adel lychnam wol,
Adel
Mit leeren Worten.
Dein Adel ist verspilt, so du nicht selber fromb sein wilt.
Adel
Dem fehlt der Adel, der nichts kennt, als Tadel.
Adel
Den Adel, zu dem du dich nicht kannst selbst erheben,
Adel
Daniel Sanders (1819-1897), 366 Sprüche (1892), Nr. 288, Adel
Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.
Adel
Matthias Claudius (1740-1815), Sämtlich Werke des Wandsbeker Boten, Teil 1 (1775), Denksprüche aler Weisen
Der Adel ist ein köstlicher Schmuck der bürgerlichen Gesellschaft. Er ist das korinthische Kapitell wohlgeordneter und gebildeter Staaten.
Adel
en] Nobility is a graceful ornament to the civil order. It is the Corinthian capitol of polished society.
Der Adel ist nichts anderes, als der höhere Grad von Bildung, Ehre und Vaterlandsliebe, den man billig bei Personen aus guter Familie, die einer sorgsameren Erziehung als andere genießen können, voraussetzen darf.
Adel
Friedrich der Große (1712-1786), Sämtliche Werke (1789)
Der Adel macht die Klöster reich und die Klöster den Adel arm.
Adel
Durch Fürsten, Grafen, Ritter u.s.w. wurden die meisten Klöster gestiftet und so reichlich begabt, dass ihre Familien den Verlust so vieler Güter empfanden und zuletzt in Armut sanken, während die Klöster aufblühten und in Ruhe die erhaltenen Reichtümer verzehrten.
Der Adel muss einen Bogen haben und sollte die Trommel die Saiten (Sehnen) spannen.
Adel
nl] De adel moet eenen boog hebben, al' zou de drommel de pees spannen.
Der Adel sieht sich als einen Obelisken an, dessen Spitze der Fürst und dessen Postament das Volk bildet.
Adel
Ludwig Börne (1786-1837), Gesammelte Schriften (1862-1863), Fragmente u. Aphorismen, 287
Der Adel tut wie die Schwein, die Bawren wie die Hunde, die stehen nicht fest einer bey dem andern.
Adel
Der Adel und der Hühnerhund machen die Liebe der Jäger zu den Hasen kund.
Adel
Chamfort sagt: »Der Adel sei der Vermittler zwischen dem Monarchen und dem Volke wie der Hühnerhund zwischen Jäger und Hasen.«
Der Adel wohnt in keinem Kinderrocke.
Adel
Der höchste Adel ist der, der sich von Herzen schreibt.
Adel
Peter Sirius (1858-1913), Tausend u. Ein Gedanken (1899), Würden u. Würde
Der neubackene Adel vergisst, wie die Leute heißen.
Adel
Der rechte Adel nicht aussen Geblut, sondern auss Tugend herspringen tut.
Adel
Der Teufel, der Adel und die Jesuiten existieren nur so lange, als man an sie glaubt.
Adel
Heinrich Heine (1797-1856), Reisebilder, Italien (1828-1829), Reise von München nach Genua, K. 9
Dess Adels Anfang ist der Vnedel.
Adel
Die Geburt gibt die Schönheit wie den Erbadel; kluge Leute bilden sich nichts darauf ein.
Adel
August Friedrich Ferdinand von Kotzebue (1761-1819), Falsche Scham (1798)
Die Tugend ist der Maßstab des echten Adels.
Adel
Ulrich von Hutten (1488-1523), Schriften
Die von Adel haben viel Schritt neher zur Tugend als der gemeine Mann.
Adel
Echter Adel verletzt niemand.
Adel
fr] Vraie noblesse nul ne blesse.
Einem seinen Adel benehmen.
Adel
Eines adels seind wir alle.
Adel
Eines Adels sind wir alle, sprach zur Perle die Glaskoralle.
Adel
Von denen, welche glauben adlig genug zu sein, wenn sie in äußerem Pomp erscheinen, ohne den Adel der Gesinnung zu besitzen.
Er ist vom Adel, so die Nase an den Ärmel wischt.
Adel
Er ist von Adel, er hat ein Grübchen im Kinn.
Adel
nl] Hij is zeker van adel, want hij heeft eene kloof in de kin.
Er ist von gutem Adel; sein Vater ging mit einem Paar Ochsen zur Jagd.
Adel
(Schweiz) Spott auf die Neugeadelten.
Es sind nie weniger von Adel gewesen, als da jedermann will vom Adel sein.
Adel
Fromm, redlich, weiß und milt,
Adel
Alter Spruch
Für Adel kauft man (gibt) kein (Bäcker) Brot.
Adel
Ich bestreite, ... daß der Adel in Preußen unpopulär sei.
Adel
Otto von Bismarck (1815-1898), in der zweiten Kammer des preußischen Landtages (24. Okt. 1849)
Ich hielt die Tugend und die Wissenschaft
Adel
en] I held ever
Ich verachte den Adel, welchen bloß das Glück der Geburt erteilt, und der nicht durch persönliche Verdienste erworben und unterstützt ist.
Adel
Ulrich von Hutten (1488-1523), Schriften
Je älter der Adel, je morscher der Baum.
Adel
fr] Cent ans bannière et cent ans civière.
Jeder Adel hat seinen Tadel.
Adel
Auch der Beste hat seine Fehler.
Lass dem Adel seine Jagden, den Bauern ihre Kirchweih und den Hunden ihre Hochzeiten, so bleibst du in Ruhe.
Adel
Lebt der Adel ohn' Vernunft, so g'hört er in die Bauernzunft.
Adel
Magel ist hartes Los!
Adel
Friedrich von Schiller (1759-1805), Szene aus den Phönizierinnen des Euripides (ged. 1788) (Polynices)
Man leugnete stets, und man leugnet mit Recht,
Adel
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Gedichte, Lyrisches, Ballade vom vertriebenen und zurückkehrenden Grafen (ged. Okt. u. Nov. 1813)
Morscher Adel und steifer Knecht dienen ihrem Herren schlecht.
Adel
Nachdem der Adel hat angfangen, erblich auch an böse zu langen, hett sein würde vnd eigenschafft, wohl halb verloren seine krafft.
Adel
la] Postquam degeneres coeperunt nobilitati, nobilitas coepit in multis degenerare.
Neugebackner Adel vergisst der Leute Namen.
Adel
Nicht Adel, adelicher stam, die Tat adelt, die man recht fürnam.
Adel
Nur wer ein Adler, sei von Adel!
Adel
Georg Herwegh (1817-1875), Gedichte eines Lebendigen (1841-1843), An den König von Preußen
Rechten Adel spürt man an adeligen Tugenden, nicht an Kleidern oder Ketten.
Adel
Sein Adel riecht nach Knoblauch und Pfeffer.
Adel
Sagt der alte Adel spöttisch vom späteren.
Seinen Adel aus dem Geldsack haben (oder: auf den Geldsack stützen).
Adel
Von denen, die wegen ihres Vermögens eine vornehme Rolle spielen, ohne durch Bildung, Verdienst oder Geburt dazu berechtigt zu sein.
Sie ist an Geist und Herzen ohne Tadel,
Adel
Leopold Friedrich Günther von Göckingk (1748-1828), Sinngedichte (1772), Buch 1, Auf das Fräulein von ***
Syt das der adel ist verdorben,
Adel
Thomas Murner (1475-1537), Narrenbeschwerung (1512), 37, Roßbreck schwymmen
Tugend ist der einzige (o. beste) Adel.
Adel
en] Nobility is the only virtue.
Verdiene stets das Glück, das dir dein Stand gegeben,
Adel
Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769), Sendschreiben an den jungen Herrn von. H. (1743)
Von gutem Adel sein.
Adel
fr] Noble comme le roi.
Vor allem Adel Tugend geht, mit Adel Tugend wohl besteht.
Adel
la] Nobilitas sola est atque unica virtus.
Was der Adel unter adeligen Tugenden versteht, kann man zum Teil aus den Zunamen ersehen, den früher adelige Geschlechter führten. Bei den Dänen finden wir die gekrönten Juuls, die kühnen Vinds, die treuen Kruses, die schönen Marsvins, die guten Grubbs, die lustigen Brahes, die kostbaren Lyckos, die hochgesinnten Skrams, die beredten Parsbergs, die schwarzbärtigen Munks, die bösen Brusks u.s.w.
Adel
Was hilfft Adel, wo kein Gelt ist.
Adel
Wer den Adel bloß im Namen hat, dess Stammbaum reicht nicht in den Himmel.
Adel
Wer in den Adel erheben will, muss selbst von Adel sein.
Adel
Wer seinen Adel adelt, ist adelig geadelt; wen nur sein Adel adelt, wird adelig getadelt.
Adel
Wer Tugend hat, ist wohlgeboren;
Adel
Mittelhochdeutsch: Swer tugende hât, derst wol geborn;
Wer will haben etwas zu schaffen,
Adel
Alter Spruch
Wo Adel vnd Ehr beysammen seyn, dabey gehet Ehr auss vnd ein.
Adel

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