Dä wêss de Hök no'n Wedder ze hangen. Bedburg i] Für diese elastischen Naturen, die sich nach jedem Winde drehen, in jede Form schmiegen, jeder Ansicht beipflichten, jede Suppe gaumenrecht salzen, zu kriechen wissen, wenn das Gehen unvortheilhaft erscheint u.s.w. Verschiedenen Schreibungen (Hoike, Hök, Hock, Hoken, Höke, Höker, Häuken, Höcke, Heuke, Hoyke, Heike) Bedeutung: einen Mantel. Einen unzuverlässigen veränderlichen Menschen nannte man auch Wendehoiken. Nicht bloß Überwurf oder Mantel, sondern eigentlich Kappen mit hinten herabhängenden mantelartigen Kragen. Wendeheuke = Wetterhahn; ostfriesisch: Rägenklêd. | |
Dä wêss et mem Hohnderkläuche zu kreggen. Bedburg i] Er weiß seinen Zweck auf eine kluge Weise zu erreichen. | |
Da wett' ich doch einen Zentner Karpfen gegen einen faulen Hering. | |
Dä Wii ess zo schlääch, öm inn em Essel en et Ohr ze schödde. Köln | |
Da will ich die Franzeln von meim beste Rock verliere. Pennsylvanisch-deutsch i] Beteuerungsformel und hinzuzufügen: wenn das nicht wahr, nicht so ist. | |
Da will ich doch Hans heissen! i] Wenn das wahr ist oder geschieht. | |
Da will ich doch lieber mit nassem Holze verbrannt werden. nl] Dan liever met nat hout verbrand worden. | |
Da will ich Hans Kaspar heißen. i] Wenn das nicht so ist. Eine bei Bürger vorkommende Beteuerungsformel. | |
Da will ich lieber Pudel flöhen. | |
Da will ich Pumpan heißen. i] Wenn das oder jenes so ist oder geschieht. z] Wenn die sich vor mir einriegelt, da will ich Pumpan heißen. | |
Da will ik en Sticken bistêken. Holstein i] Das will ich mir merken, etwa wie: Ich will mir einen Knoten ins Taschentuch machen. | |
Da will kein Stein zischen. z] Da hat Christus gewehklaget; aber seine Hülffe ist ferne gewest, da hat kein Stein zischen wollen. | |
Da will'ch glei (o. auf der Stelle) verblinden. i] Als Beteuerung mit der hinzugedachten Ergänzung: wenn das, was ich gesagt, nicht wahr oder wenn ich das, was man mir schuld gibt, getan habe. Man sagt auch wohl: Do will ich of der Stell verdrinken. In Prag: Da soll euch der Blitz treffen, o. Da soll mich der Teufel in Stücke zerreißen. | |
Dä Wing (Wein) ess zu schlääg, öm im em Essel an et Ohr ze schödde. | |
Da wir konden geben, waren wir die besten im Leben, da wir nicht mehr brochten, warn wir, die nichts mehr tochten. | |
Da wir nicht sagten, dachte er, er könne tun, was er wollte. Algerien | |
Da wir nicht tun, was wir sollen, tut Gott nicht, was wir wollen. | |
Da wir tranken unsern Trank, Da wir sangen unsern Sang, Da wir trugen unser Gewand, Da stund es wohl in unserm Land. | |
Da wir unser ganzes Leben brauchen, um den Sinn des wenigen Wahren und den Irrtum in dem vielen Falschen herauszufinden, so ist es nicht über raschend, dass die am wenigsten Erzogenen am meisten wissen. Shaw (1856-1950), Wegweiser für die intelligente Frau | |
Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit. | |
Da wir zusammengekommen, lasst uns trinken, und wenn wir uns angetrunken, lasst uns tanzen. Litauen | |
Da wird (gut) aufgehauen. Aufwand machen, lustig, übermütig sein, tanzen, springen. | Aufhauen |
Da wird (gut) aufgehauen. i] Aufwand machen, lustig, übermütig sein, tanzen, springen. | |
Da wird der Battel-Toantz (Betteltanz) ongiehn. | |
Da wird der Lenz schön brummen. i] In Bezug auf große Hitze. | |
Da wird der liebe Gott seinen Spass mit haben, sagte der Bauer, als er hörte, dass der Hanswurst gestorben sei. | |
Da wird der Ochs im Backofen kalben. i] Man wird sehr ins Gedränge kommen. z] Obgleich es mir so schwer ankommt, wie dem Bock das Lammen; so denke ich eben: wenn es gedrang zugeht, kalbt der Ochse im Backofen. | |
Da wird der Stadtgraben wachsen. Breslau i] Scherz oder Spott, wenn jemand weint; besonders bei Abschiedszenen. | |
Da wird die Katze bald das beste Vieh sein. i] Das Hauswesen wird so zurückkommen, dass Mäuse dort hausen werden. z] Dann soll ich ihm (meinem Mann) nicht reden ein, die katz wär bald das beste Vieh sein. | |
Da wird dir wohl ein Kummerhorn wachsen. | |
Dä wird doch am Eng (Ende) et Bad köhle müsse. Bedburg | |
Da wird eine Teufelsmesse gelesen. dk] De læste som i fandens kloster. dä] Man hørde et fandens bad. | |
Da wird einem grün und blau vor den Augen. | |
Da wird er kleine Dreckle scheissen. Rottenburg i] Darben, Not leiden. | |
Da wird es Abend oder gar Nacht. Nürtingen i] Nämlich bevor das geschieht, um zu sagen, dass es nicht geschehen werde. | |
Da wird es Abend oder gar Nacht. (Nürtingen) Nämlich bevor das geschieht, um zu sagen, dass es nicht geschehen werde. | Abend |
Da wird gar mancher kauf ein wicht, wo der pfennig beiwohnet nicht. la] Impedit omne forum, defectus denariorum. | |
Dä wird he net lang mieh Junge hecke. Bedburg i] Wird sich an diesem Orte, in dieser Stellung nicht lange halten. | |
Da wird kein Ei im Nest bleiben. nl] Daar blijft geen ei in 't nest. | |
Da wird kein guter Pelz daraus; Haut und Haar taugen nicht. | |
Da wird kein Heu dürr. Schwaben i] Dort, oder unter solchen Umständen gelingt es nicht. Man gibt sich da vergebliche Mühe. | |
Da wird keine Kuh Blesse geheissen, oder sie hat was Weißes vorm Kopf. | |
Da wird mein hinterer Zahn nicht nass. Rottenburg i] Wenn zu wenig zu trinken ist. | |
Da wird Narrosis wohl Gevatter werden. z] Wenn man von der Schrifft will abtreten; so muss Frau Alteosis oder Heterosis, oder die gemeine Figur Narrosis Gevatter werden. Luther | |
Da wird noch manches Vöglein pfeifen, das jetzt noch kein Ei ist. i] Zu ergänzen: ehe das geschieht. | |
Da wird scharf gefastet, wo die Mönche für die Bäuche müssen den Tisch ausschneiden lassen. | |
Da wird schöne Zeit sein, wenn er mich sehen wird. i] Ich werd' ihm nie über die Schwelle kommen, er wird mich in seinem Leben nicht wieder sehen. | |
Da wird sein, sagt der Apotheker. i] Wenn man etwas Gesuchtes findet oder jemand etwas Verlangtes verabreicht. | |
Da wird übel regiert, wo Zorn und Neidthardt Richter sind. | |
Da wird wohl ein gemästet Kalb geschlachtet werden. i] Große Freude sein. nl] Dan wordt het gemeste kalf geslagt. | |
Da wird's gîn (gehen), Mutter hald a Hund, luss de Katze lôfen. Schlesien | |
Da wird's Katzenflecke setzen. i] Wie sie als Spuren von Katzbalgereien, von Kratzen, Beißen u.s.w. zurückbleiben. | |
Da wird's zum Hölzlziegn. Oberösterreich i] Losziehen, wozu zwei Hölzlein dienen. | |
Da wo alles leer und kahl, Ist das Suchen eine Qual. sp] Adono hay, no cumple buscar. | |
Da wo dein Gott gestorben ist, wirst auch du sterben. Namibia | |
Da wo die Kühe Flügel haben. | |
Da wo Feuer war, kann man es auch wieder entfachen. | |
Da wo Furcht ist, da ist auch die Ehre. Litauen | |
Da wo zwei Köche an einem Herd, Da bin ich nicht gern eingekehrt. Jüdische Spruchweisheit | |
Da wolle Gott bei sein. | |
Da wollt' ich Kätzchen sein und hören! | |
Da wollt' ich mir doch Feuer in den Arsch machen lassen. i] Wenn das nicht so wäre. Ich wollte darauf wetten, gut dafür sein. fr] J'en mettrais mon doigt au feu. fr] J'en mettrois la main au feu. | |
Da wölt i net d' Hand umkehren. Rottenburg i] Es ist kein Unterschied dazwischen. | |
Da wött i net so machen. Rottenburg i] Nicht die Hand darum oder deshalb umkehren, mit der Gebärde des Handumdrehens. | |
Da Wueste will Herd. Luzern i] Hektischer Husten. Dieser Husten will Erde, deutet auf nahen Tod. Der Wusten = Husten, wustig = mit dem Husten behaftet. | |
Da würde ein blindes Pferd nichts verderben. nl] Een blind paard zou daar geene schade doen. | |
Da würde ich gern Mäuschen spielen. | |
Da zu gehört mehr als pfeifen. | |
Da'r Opf'l folld nid waid vom Schdom aussa'rer kug'ld. Niederösterreich | Apfel |
Da, es mich jückt, da darff ichs nit krawen. | |
Da, Faulpelz, hast du ein Ei! - Ist's aber auch geschält?. Litauen | |
Da, Gevatter, hast du das Fronleichnamsfest!. Litauen | |
Da, Katz', hast auch 'neu Braten. i] Als Begleitwort zu einer Gegengabe im freundlichen wie feindlichen Sinne, Gegengeschenk, Gegenhieb, Gegentrumpf, Gegenpille im Wortwechsel. Fritz Reuter gebraucht die Redensart in einem Briefe, datiert Nigenbramborg den 17. Juni 1863, an R. Reusch in Königsberg bei der Auswechselung ihrer Photographien. | |
Da, Katze, hast du auch einen Fisch. ndt] Da, Katt, hest ok en Fisch. | |
Da, wo das Feuer brennt, dorthin soll man keine Birkenrinde stecken. Estland | |
Dä, wo der Sack ufhet, und dä, wo dri duet, isch der glych Schelm. Solothurn | |
Da, wo die Eulen hecken. i] Von finstern, entlegenen, unzugänglichen Örtern. | |
Da, wo die Füchse (o. wo Fuchs und Hase) einander gute Nacht sagen. i] Ergänze: geschieht, ist etwas, wohnt jemand. - Sehr entfernt, entlegen. | |
Da, wo die Mäuse auf den Katzen reiten. i] Um zu sagen, dass das Gefragte, Betreffende nirgends ist oder geschieht. | |
Da, wo die Motte im Tuch, der Wolf unter den Ziegen, der Fisch ohne Wasser, der Student unter Mädchen, der Ziegenbock im Garten und der Deutsche im Rate der Tschechen ist, geht es nimmer gut. pl] Cztery Niemcy na wiertel chmiel jeszeze powiadaja. | |
Da, wo die Schellen klingen. | |
Da, wo die Spekulation aufhört, beim wirklichen Leben, beginnt also die wirkliche, positive Wissenschaft, die Darstellung der praktischen Betätigung, des praktischen Entwicklungsprozesses der Menschen. Marx/Engels Deutsche Ideologie | |
Da, wo du nicht bist, ist das Glück. Polen | |
Da, wo du Page warst, wirst du nie Ritter sein. Portugal | |
Da, wo ein Armer stirbt, wird keine Kirche gebaut. Estland | |
Da, wo ein Lied gesungen wird, wollen wir uns hinsetzen, böse Menschen wollen ja kein Lied. Estland | |
Da, wo kein Mann mehr ist im Haus, geht auch die Hafergrütze aus. | |
Da, wo man geboren ist, macht einem jeder Grashalm Freude. Italien | |
Da, wo man nichts verliert, gewinnt man stets etwas. Spanien | |
Da, wo wir lieben, Ist Vaterland, Wo wir genießen, Ist Hof und Haus. Goethe (1749-1832), An Personen - Felsweihe-Gesang an Psyche | |
Daar ist z' faul zum Rüba ropfa. Ulm | |
Daar t' Hecken op is, loopen de Verken in. Niederlande | |
Daavan is fäh to vatellen, öäwa wenig to behoalten. Ukermark hdt] Davon ist viel zu erzählen, aber wenig zu behalten. (Es ist nicht des Behaltens wert) | |
Dabei bleibt's, sagt Spelter Hans. | |
Dabei geht einem der Pûst (die Puste) aus. i] Das ist zu viel, das übersteigt die Kräfte. ndt] De Pust geit mi ût. Altmark | |
Dabei habe ich auch eine Stimme. i] Ich kann hier auch ein Wörtchen mit reden. jüdisch-deutsch] I hob a Zadd (Seite, hier für Stimme) in der Schüssel. jüdisch-deutsch] I hob auch a Deije (Meinung, Stimme) in der Schüssel. i] Bei Hochzeiten werden die Hochzeitsgeschenke bei den Juden in einer Schüssel gesammelt, wobei ausgerufen wird, von welcher Seite (Zadd) das Geschenk kommt, d.i. ob von seiten des Bräutigams oder der Braut. | |
Dabei hat Gott nichts getan, wie bei der Papstwahl. i] Hadrian, der durch den Kaiser Karl V. Papst geworden war, ließ Utrecht (seine Vaterstadt), Löwen (wo er Magister geworden) und das Bild des Kaisers auf einer Tafel anbringen mit den drei bezüglichen Inschriften: 'Ich pflanzte. Ich begoss. Ich gab das Gedeihen.' Darunter schrieb jemand die Worte: 'Hier hat also Gott nichts getan!', woraus obiges Sprichwort entstanden ist, dem man aber einen viel allgemeinern Sinn beigelegt hat. | |
Dabei ist ein neuer Rock zu verdienen. | |
Dabei ist kein trocken Brot zu verdienen. z] Gy sint helde to der not, twar gy vardenet alle nycht en hellinkbrot. nl] Daar is geen droog brood aan te verdienen. | |
Dabei ist kein Zuckerleckens. z] Nun fallen mir erst wieder die Worte ein, die gute Freunde vor seiner Abreise vorbrachten, dass es kein Zuckerlecken sei, unter steinfremden Leuten von den Seinigen entfernt zu leben. |