Da hat der Dieb den Spitzbuben gefangen. | |
Da hat der Esel ein Pferd geworfen. | |
Da hat der Flegel unnütze Mühe, sagte der Autor, als er hörte, der Recensent habe seine Schrift abgedroschenes Zeug genannt. | |
Da hat der Hund drein g'schissen. Nürtingen i] Die Sache ist vereitelt, es ist nichts daraus geworden. | |
Dä hät der Kopp (Kopf) om räete Fleck. Bedburg | |
Da hät der Peps drüvver kriegen. Bedburg i] Pips, bei Hühnern, bei Federvieh überhaupt, Schnupfen, d.i. Verstopfung der Nase mit verhärteter Zungenspitze, im 15. Jahrhundert pippus, gekürzt pip, neuniederdeutsch pip oder pipp, während die eigentliche neuhochdeutsche Form: der Pfipfs, Pfips oder wie Adelung verlangt, Pfipps, ziemlich außer Gebrauch gekommen ist. | |
Da hat der Satan sein Spiel. | |
Da hat der Teufel Adje gesagt. Troppau i] Der Schuldner ist durchgegangen. | |
Da hat der Teufel mehr als zwölf Apostel, sagte der Hofnarr, als er in den Convent trat. | |
Da hat der Teufel seine Bratzen (Hand) drauf. Österreich | |
Da hat der Teufel seinen Sack ausgeschüttet. i] Da ist der Auswurf, die Grundsuppe der Menschen beisammen. | |
Da hat dich dein Vater noch im Säckel herumgetragen. Breslau i] Da war an dich noch nicht zu denken, du Grünschnabel. | |
Da hat die Armut bankrott gemacht. la] Certissima paupertas. | |
Da hat die Armut bankrott gemacht. la] Certissima paupertas. | Armut |
Da hat die Welt gar seltsam sich umgewendt, wo die Frau über den Mann führt das Regiment. | |
Dä hät e Brett vu der Nees. Bedburg i] Es ist ihm bei der Taufe ein Dummkopf mit eingebunden worden. | |
Dä hät e Gewissen we en Münchsmau (Mönchsärmel). Köln | |
Dä hät e Würmchen em Kopp. Bedburg | |
Dä hät Egypten durchgangen. Brandenburg i] Ist durchtrieben, ist in der Wolle gefärbt. | |
Dä hät Egypten durchgangen. (Brandenburg) Ist durchtrieben, ist in der Wolle gefärbt. | Ägypten |
Da hat ein hochedler Rat gekehrt (o. kehren lassen). i] Dort ist nichts mehr zu finden als der alte Dreck. | |
Da hat ein Uelk (Iltis) gepisst. i] Da stinkt es, da taugt es nicht. | |
Da hat eine Eule die andere gefangen. nl] Daar heeft de eene uil den anderen gevangen. | |
Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere gefunden. Rottenburg i] Um einen bloßen Glücksfall zu bezeichnen. | |
Da hat er zu tun, wie Maibom zu Aachen. | |
Dä hät et dübbel hange de Ohren. Bedburg | |
Dä hät et em Rücken. Bedburg i] Besitzt zurückgelegtes Vermögen. | |
Dä hät et Hätz op der Zong. Bedburg | |
Dä hät im (ihm) et Fössche gekraut. | |
Dä hat im der Hals lang gemacht. | |
Dä hät im et Fössche (Füßchen) gekraut. Bedburg i] Geschmeichelt, um einen Zweck zu erreichen. | |
Dä hät immer et Mûl vüron. Bedburg z] Ein aus Sprichwörtern zusammengestelltes Sonett zur Schilderung eines Schwätzers, in dem auch die obige Redensart vorkommt: Ich habe schon öffters gehört: Wagen gewinnt, wagen verliert, und kein Meister fällt vom Himmel; desswegen habe ich auch dießmal einen Mut gefasst, und, so viel meine Kräfte zulassen, einen schwatzhaften in schlesischen Sprichwörtern nach der Ordnung eines Sonetts beschrieben. Mein Trost ist hierbey noch dieser, dass wer in solchen Fällen es niemals bös mache, mache es auch niemals gutt. Es lautet aber also: >Wer reinen Mund nicht hält und ins Gelag hinschreit, wer gerne vor das Maul in allem führet; dieß, was ein anderer mit ihm hat discuriret, alsbald zu Polsten (Bolzen) dreht und aus Leichtsinnigkeit des andern seinen Feind mit solchem Dienst erfreut, wird, wenn er den Credit bei aller Welt verlieret, mit seinem Schaden klug, dieweil er endlich spühret, es mach' ein loses Maul dem leib unruh und Streit; drum, wie man's treibt, so geht's. Ein unverschämter Wäscher wird überall zur Last; und einem Wortedräscher den sieht man niht einmahl nur über Achsel an. Wer Ruh und Frieden liebt, lernt reden und auch schweigen; wenn beydes sol gescheh'n, wird die Vernunfft ihm zeigen; so reuet ihm niemals, was er geredt, gethan.< | |
Da hat Lazarus das Malz getragen und Simon das Wasser. Rhöngebirge | |
Dä hat me gwüss z' Lengnau bin Hebräern g'holt. Zürich | |
Da hat mehr als eine Hebamme daran geholfen. i] Bis es zur Welt gekommen ist. | |
Dä hät säs Pârtskâ'ren Ä'rt op et Lîf. hdt] Der hat sechs Pferdekarren Erde auf dem Leibe, er ist begraben) | |
Dä hät sich en Bäll an den hals gehangen. Bedburg i] Ausgang mit schlimmen Folgen. | |
Da hat unser Herrgott das Maas verloren. Troppau i] Von einem ungewöhnlich großen Menschen. | |
Da håt's an (einem) Fåden. Steiermark i] Um (meist höhnisch) die Vergeblichkeit eines Ansinnens oder Unternehmens anzudeuten. | |
Da hat's Mäuse, hat der Ratzemann gesagt. | |
Da hat's Rettiche gesetzt. | |
Dä hät't bäter, ass'n Drîweköter, hä brukt kein Kalw in 'n Oars to bîten. | |
Da hätt ber die Narren. i] Da haben wir die zu Tage getretene Dummheit, Torheit; da sehen wir, wie wenig Verstand und Einsicht sie haben. | |
Da hätt' der Herrgott viel zu tun, wenn er nach allen Mücken schlagen müsste. i] Man soll nicht zu kleinlich sein. | |
Da hatt' er zu tun wie Meibom zu Aachen. | |
Da hätt' ich mich recht in die Schollen gestellt. | |
Da hätt' unser Herrgott viel zu tun, wenn er nach allen Mücken schlagen müsst. Schwaben | |
Da hätte Gott viel zu tun, wenn er alles so genau nehmen wollte. la] Si quoties peccant homines, sua fulmina mittat Jupiter, exiguo tempore inermis erit. Ovid | |
Da hättest Du ihn sollen reden hören über den Zauber der Phantasie, welche die ungleichsten Dinge verbinde und einen Gegenstand durch den andem verherrliche. Goethe (1749-1832), H. Voll, 1.4.1817 | |
Dä heäd 'ne Ile (Eile), as want eäm in't Haü réägende. | |
Dä heäd 'ne Ile, as want in't Häu soll. Iserlohn | |
Da hebben wi Gottes Wort swart up witt, säd' de Bur, da sêg he den Prêster up'n Schimmel. Flensburg | |
Da hef wî dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sîn Lîer (Leierkasten). Holstein hdt] Da haben wir das Spiel getan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier. | |
Dâ heff wî dat Spill gân, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel. Mecklenburg fr] L'intérêt est la pierre de touche. | |
Da heißt es: friss, Vogel, oder stirb. | |
Da heißt es: Hund, friss oder stirb. | |
Da heißt ja ein Hase den anderen Langohr. | |
Da heißt's auch: Dreck, fedre (beeile) dich und geh raus, oder bleib drin. i] Zur Charakterisierung lässiger, flüchtiger Wäscherinnen. | |
Da heißt's auch: lass den Narren stehen. Nürtingen | |
Da heißt's: Friss, Vogel, oder stirb. | |
Da helpt kên Tuten oder Blasen. i] Es hilft keine Gegenrede. Wir haben gewonnen. z] Es hilfet weder tuto noch tota. | |
Da herrschet Well auf Welle kraftbegeistet, Zieht sich zurück, und es ist nichts geleistet! Was zur Verzweiflung mich beängstigen könnte: Zwecklose Kraft unbändiger Elemente! Goethe (1749-1832), Faust II A IV, Hochgebirg (Faust) Vs 10216f. | |
Da het Aalk by'n Putt sêten. Holstein Wenn ein Unheil angerichtet, oder irgendein Spiel verloren ist, wahrscheinlich von einer Alten des Namens, die im Ruf der Hexerei stand. | |
Da het Aalk by'n Putt sêten. (Holstein) Wenn ein Unheil angerichtet, oder irgendein Spiel verloren ist, wahrscheinlich von einer Alten des Namens, die im Ruf der Hexerei stand. | Aalk |
Dä het jetz der Wenk om Röcken. Bedburg hdt] Er hat jetzt den Wind im Rücken. i] Seine Lage ist günstiger geworden. | |
Dä het Stöpp en de Uhre. Bedburg i] Ist unaufmerksam, hört nicht. | |
Da hett de Teufel sein Humpstock un Pumpstock herschickt. i] Allerlei Volk, einen Menschenmischmasch. | |
Da hett he en Bären brummen. i] Da ist er schuldig. | |
Da hett he en Hund utstuppen seen. Holstein i] Dort ist's ihm schlimm ergangen; er kommt dahin nicht wieder. | |
Da hett he mi an 't Mûl (Maul) megen. i] Er hat mich übervorteilt. Mîgen = pissen, lateinisch mingere. | |
Da hett seck 'ne Ape lüset, sagt de ole Kampischke, as êr dat Geld stôlen wâs. Hildesheim | |
Da hett seck 'ne Âpe lûset, segt de ole Kampiksche, as êr dat Geld stôlen wâs. (Hildesheim) | Affe |
Da hewwi (haben wir) den Düwel un keinen Sack. Büren | |
Da hilft ihm kein Doktor davon. | |
Da hilft kein Geld, wo die Tugend durchlöchert ist. pl] Skapego dwa razy glowa boli. | |
Da hilft kein Grobgransen. Köthen i] Es hilft alles nichts. Gransen oder granzen für grunzen und dies für heftig weinen. | |
Da hilft kein Heiliger hat der Bauer zum Pfarrer gesagt, da gehört Mist her. | |
Da hilft kein Sagen, wenn man nicht danach tun will. fr] On a beau prêcher à qui n'a cure de bien faire. | |
Da hilft kein Zappeln für 'n Frost. | |
Da hilft kein Zorn. Da hilft kein Spott. Da hilft kein Weinen, hilft kein Beten. Die Nachricht stimmt! Der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten. Kästner, Neues vom Tage | |
Da hilft keis Büte nit. Solothurn i] Wenn etwas unaufhaltsam seinem Ziele entgegengeht. | |
Da hilft weder Kraut noch pflaster. | |
Da hilft weder Mahnen noch Warnen. | |
Da hilft weder Warnen und Weisen. | |
Dä hiv huch op un schlêt hösch. Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu; es fehlt das Streichen. | Aufhocken |
Dä hiv huch op un schlêt hösch. i] Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu, es fehlt das Streichen. | |
Da hoat der Teufel seine Bratzen drauf. Niederösterreich i] Wenn man etwas verloren oder verlegt hat und dasselbe nicht sogleich finden kann. Ein verwandter Kinderspruch lautet: Teufel, Teufel tua dein Bratzen weg, sonst kummt der Engel und schlägt d'rs weg. | |
Dä hölgen Berg (die Treppe hinauf) erop met dä Wâchter (mit den Wichtern = Kindern ins Bett). Köln | |
Da hört (bei mir) der Spaß auf. | |
Da hört alle Weltgeschichte auf. i] Alle Einsicht, aller Verstand. | |
Da hört der Weg auf. i] Da stehen die Ochsen am Berge. z] Hic haeret aqua, mein Herr Pfarr. | |
Da hört die Gemütlichkeit auf. Nürtingen | |
Da hört doch aller Gurkenhandel auf! z] Wenn erst die Mitglieder der Direction einander Concurrenz machen, dann hört der Gurkenhandel auf. Leipziger Volkszeitung, 1879 | |
Da hört doch Alles auf. | |
Da hört doch alles auf. | Aufhören |
Da hört mein Latein auf. | |
Da hört nichts auf, weil nichts angefangen hat. | |
Da hört nichts auf, weil nichts angefangen hat. | Aufhören |
Da hört sich der Spaß auf. | |
Da Hund had ihm 's Maß g'nomma. i] Er hat zu viel getan, er hat in der Arbeit das rechte Maß verfehlt. |