Christus ist der allgemeine Ablas Meister, der das Fegfewer aussgelescht. | |
Christus ist der Papisten Weisenberg, aber nicht Kronen Weisenberg. | |
Christus ist der rechte Hertzog in Oesterreich. | |
Christus ist mächtig, aber mächtiger ist das Schicksal. Island | |
Christus ist mein Leben und Sterben Gewinn. la] Mihi enim vivere Christus est et mori lucrum. | |
Christus ist nicht in der Kammer. | |
Christus ist nicht Steuermann, sondern Steuerknecht im römischen Schiff der guten Werke. | |
Christus ist sauer essens nit ungewohnt, und kan widerumb noch viel sauers kochen, wehe denen, die es essen müssen. | |
Christus ist um Geld verraten worden. Neugriechisch | |
Christus ist um Geld vertan worden. Griechenland | |
Christus ist uns schon viele Jahre vorausgegangen, deswegen muss man wol beritten sein, wenn man ihm folgen will, sagte der Abt, als ihn einer fragte, warum er reite, während sein Herr und Meister zu Fuße gegangen sei. | |
Christus ist unser Fleisch und wir sein Gebein. | |
Christus ist unsers lebens zielstatt, zweck und fürbild. | |
Christus konnte wohl die Reichthümer verachten, er bedurfte ihrer nicht, hätte er aber alles kaufen müssen, er würde anders gesprochen haben. | |
Christus lässt wohl sinken, aber nicht ertrinken. | |
Christus leidet am meisten von den Gelehrten. | |
Christus möge segnen, was gut begonnen ist. la] Christus bene coepta secundet. Erasmus, Colloquia familiaria, Auspicanti quippiam | |
Christus muss wachsen, ich aber abnehmen, sagt Johannes. i] So sagt man am Tage der Geburt Johannes, weil die Tage um diese Zeit abnehmen und Christi Geburt näher rückt. | |
Christus regiert, Christus überwindet, Christus triumphiert. Karl der Große bei Zinkgref, Apophth. | |
Christus und Belial lassen sich nicht vertragen. | |
Christus und der Belial stehen nimmer in einem Stall. | |
Christus verdient's, der Glaube begreift's, die Werke bezeugen's. | |
Christus wäre nimmermehr bei Zachäo eingekehrt, wenn er nicht vom Maulbeerbaum herabgestiegen wäre. i] Empfiehlt Bescheidenheit. | |
Christus wird noch täglich gekreuzigt. | |
Christus, vnser rüster, ist aller Christen muster. | |
Chuder (Kauder) im Chopf hâ. i] Närrisch, verrückt, verwirrt sein. nl] Men weet wel, in welk gezelschap men is, als ratten en muizen koeterwaalsch spreken. | |
Chuma (kommen) n'i nid hütt, so chuma n'i de morn und vilicht gar üb'rmorn. Bern i] Trostspruch der Faulen und Lahmen. | |
Churzi Haar sî glî b'bürstet. Bern | |
Churzi Predigt, langi Brootwürst. Schweiz | |
Churzi Ross und längi Rind, e rychi Frau und weni Chind, das hilft huse. Solothurn | |
Chutzpe (Dreistigkeit, Keckheit, Frechheit) muss mer habe' (wenn man im Leben fortkommen will). Jüdisch-deutsch | |
Chutzpe muss mer habe'. | |
Cis Rhenum schiede den Krieg. | |
Claus speiset mit worten. la] Verba importat Hermodorus. | |
Clauss meint, es sei geritten, wenn er den Sattel auf'm Kopfe getragen. i] Um einen einfältigen Menschen zu schildern. | |
Co Komin, to Dunin. i] Dem berühmten Peter Dunin soll die heilige Jungfrau versprochen haben, dass seine Nachkommenschaft sich in so viel Familien ausbreiten solle, als er Kirchen bauen werde; und deren soll er 77 erbaut haben. | |
Còcciula gemacht von drei ist weder ein Versagen noch ein Erfolg. Costa Rica | |
Coellen (Köln) in Duyschlant, London in engelant, Parijs in vrankrych, Roma in Italien. i] In der Köhlhof'schen Chronik von 1499, in der dieses Sprichwort vorkommt, wird Köln die 'hochwürdige und heilige Stadt', die 'Metropolis und Hauptstadt vom ganzen deutschen Lande' genannt. | |
Cogito ergo sum. Ich denke und mithin so bin ich; Ist das eine nur wahr, ist es das andre gewiss. Goethe/Schiller, Xenien | |
Cöllen (Köln) eine Kroin boven allen Städten schoin. i] Altdeutscher Spruch, der sich unter dem Bilde auf dem silbernen Tafelaufsatz befindet, den 1858 die Stadt Köln dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, jetzigem Kronprinz (1869), zum Hochzeitsgeschenk überreichte. | |
Concilium hin, Concilium her, ist's Menschenlehr, so gilt's nicht mehr. | |
Concordia ist zu allen Dingen gut. | |
Corpus Christi = Leib Christi = Fronleichnamsfest, Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi , immer am 2. Donnerstag nach Pfingsten Bauernregel | |
Cöslin darf eine Torheit tun, und darf sie auch bezahlen. i] Zur Zeit der Reformation lebte dort ein katholischer Barbier, der eines Tages zu viel trank und sich zur Störung des Gottesdienstes mit einem Glase Branntwein in der Hand und einer quakenden Ente unter dem Arme in die Kirche hineindrängte. Darüber gerieten die Cösliner in solche Entrüstung, dass sie ihn in einen Sack näheten und lebendig ersäuften. Sie mussten wegen dieser Tat nicht allein 4000 Gulden bezahlen, sie erhielten auch den Namen Sacksöfers deshalb. Sie haben aber auch noch andere Spitznamen gehabt. So sagte man Horsa Cöslin, weil sie einmal gegen ihren Landesherrn Bogislaf X. zwar einen mutigen, aber unbesonnenen Angriff gemacht hatten. Man schimpfte sie dann auch wieder Musum Cöslin, oder Mus Cöslin, weil ihr Bürgermeister Heidenreich ihnen den Ratsschatz mausete und damit nach Lübeck entwich, der Lübecker Rat aber den Schatz mit Beschlag belegte und davon einen festen Turm baute, den man dort Musum Cöslin nannte. | |
Costa Rica ist ein Land, so schmal wie die Taille einer schönen Frau. Costa Rica | |
Courage ist Illusion, Ausgeglichenheit ist das Beste, was wir bekommen können. Marokko | |
Courage schützt vor Blamage. | |
Courage, Kraut und Lot (Pulver und Blei) hilft manchem aus der Not. | |
Courage, verlass mich nicht, wenn's angeht, so entlauf' ich. Schwaben | |
Cras, cras ist der Raben Sang. | |
Cras, cras schreyen die Raben, d.h. morgen, morgen will ich Busse tun. | |
Cresole, ein armer Ort, man hat nicht Brot, nicht Krümchen dort. it] A Cresole - non v' è nè pan nè fregole (= briccioli). | |
Cretenser seind lügner, faul beuch, und böse vihe. la] Cretensis cretensem. | |
Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schu, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu. | |
Crispin macht den Armen um Gotteslohn Schuh, er stahl aus Erbarmen das Leder dazu. | Arme |
Crispinus stillt dat Ledder, un gift de Schoh um Gotts willen. i] Die stahlen das Leder und machten armen Leuten Schuhe daraus. | |
Cum pleno titulo ist Eifersucht des Teufels Zuflucht, und fast in der ganzen Welt kein größere Torheit als diese. Abraham a Santa Clara (1644-1709), Der eifersüchtige Narr | |
Cumin im Maul des Elefanten. Nepal | |
Cura prima finxit: Dieses Seiende hat den Ursprung seines Seins in der Sorge. Cura teneat, quamdiu vixerit: Das Seiende wird von diesem Ursprung nicht entlassen, sondern festgehalten, von ihm durchherrscht, solange dieses Seiende, in der Welt ist. Martin Heidegger, Sein und Zeit, 1. Hälfte | |
D Kärch isch erscht aus wemmr ufhärt zu singa | |
D' Advokaten wissen, wia ma die wächserne Nasn draht. | |
D' alt'n Glâb'n (Glauben) und d' alt'n Zäu(ne) fallen ei'. Innsbruck | |
D' Arbat is koa Frosch, die hupft oam net davo. | |
D' Arbeit ist kein Has', die lauft nicht davon. | |
D' Auge uf oder der Geldseckel. Luzern Luxemburg: d'Än oder der Beidel op. | Auge |
D' Auge uf oder der Geldseckel. Luzern ndt] D'Aen oder der Beidel op. Luxemburg | |
D' Batenberger hei' d's Mul über der Nase. Schweiz i] Die Batenberger wohnen nämlich am Thunersee in der Höhe auf einem Vorsprunge, welcher die 'Nase' heißt. | |
D' Bedenke' kann e kengem ferdenken. | |
D' Biérge' begene' sech net, ower d' Leit. | |
D' Blaumüüler (= Silberstücke) sind die beste Reiskamerade. Schweiz. | |
D' Box (Hose) unhun. | |
D' Brunnenliese hätt' g'sat: Lug' d' Bire a. i] So antwortet man in St.-Gallen dem, welcher gute Ware zu teuer findet. Die Brunnenliese gab ihre Birnen zwar teuer, hatte aber immer vortreffliches Obst, daher sie zu den über den Preis sich beschwerenden Käufern wohl sagen konnte: Lug d' Bire a, d.h. sieh was für gute Früchte du für dein Geld bekommst. | |
D' Bure lure so lang si dure. Solothurn | |
D' Bure si Lure und Schelme vo Nature. Emmental, Schweiz mhd] So wist dat nijt so sugr, inis as van arde em gebugr, wan e dat hie up stigende is, hie is gijr ind valsch, des sijt gecoijs. | |
D' Chind si eim nid am Schiibei gwachse. Schwiizertütsch | |
D' Chriesi hend Stei für keinen allein, d' Chriesi hend Stiel, 's 'kas essen, wer will. | |
D' Chue (Kuh) machen. Luzern i] Der Narr im Spiel sein. | |
D' Ehrlichkeit isch us der Welt g'reist und der Kredit is närrisch worden. Solothurn | |
D' Eltere erzühed d Chind und d Nochbere verhürootet s. Schwiizertütsch | |
D' Engele mach'ns Bett. Elsass i] Wird gesagt, wenn's schneit. | |
D' Feindschaft hat an kloan Kopf, findt überall eini. | |
D' Flejel (Flügel) lapple lon. i] Entmutigt sein, keine Anstrengung mehr machen, den Fittich hängen lassen. | |
D' Frau ha Hosen a und ist Meister un nit de Ma. i] Wahrscheinlich schrieb auch deshalb Luther an seine Frau: 'Lieber Herr Käthe.' | |
D' Freud' leit (liegt) im Bach. Würtemberg | |
D' frühen Vögl falln gern aus 'm Nest. | |
D' Fuchswildhaub'n afhab'n. Oberösterreich i] In leidenschaftlicher Aufregung, fuchswild sein. | |
D' G'vaternhund beißen a. Oberösterreich i] Die Hunde der Gevattersleute beißen auch. | |
D' Gofa ond d' Narra (oder die: rüschiga Lüt) sägid d' Wohreht. i] Gof = ein niedriger, doch in der Schweiz nicht auffallender Ausdruck für das in der edlern Sprache gebräuchliche Chend (Kind). | |
D' Gurgel is iem z' weit. Ob der Enns i] Von einem starken Trinker. | |
D' Güte isch mengsmol es Stuck vo d'r Liederlichkeit. Aargau | |
D' Haar einzeln ausgrissn ist no lang net geschorn. | |
D' Hammel muss mer scheren, so lang er Wolle hat. Teplitz | |
D' Händ an' Emm b'schissa. i] Durch den Umgang mit jemand in Schande kommen. | |
D' Hand drüber schloh. Luzern i] Beschwichtigen. | |
D' Händ öber enand tue. i] Müßig sein, die Hände in den Schoß legen. | |
D' Händ unter d' Füß lege. Luzern | |
D' hand von der Buttn, - san Weinbeerln drein! | |
D' Händle versteckt, dass kei Mäusle dra schmeckt. Ulm i] Zu kleinen Kindern. | |
D' Henna (Henne) badid si, es ged ruh (regnerisches) Wetter. | |
D' Herre (Geistlichen) zeige eim allemal d'r Weg in Himmel und - göhnd en selber nit. Aargau |