Gib Acht, dass man aus dir keinen Affen (Narren) macht.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Gib Acht, gib Acht! ist kein Gift für Ratten.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Mit dem bloßen Reden ist's oft nicht getan, es gilt zugreifen.
Gib Acht, sonst kommst du fremde Hände in die Haar über.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab Acht auf die Schanze!
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab acht vff dich vnd die deinen, du hast nicht, die dich trewlich meinen.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab Acht, dass du dir's nicht versalzest!
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab Acht, dass du nicht an einen Stock fahrest!
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab Acht, dass du nicht auf das Maul fallest!
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab acht, dass du nicht das Maul verfallest.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab acht, dass du nicht das muhs versalst.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab acht, dass du nicht Russ fangest.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab Acht, dass du nicht selbst aus dem Sattel reitest!
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Hab auff dich selber acht.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Nehmet euch in Acht vor den Bächen, die von Tieren sprechen.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Spöttischer Zuruf an die Franzosen mit Bezug auf ihre unglücklichen Schlachten bei Rossbach und an der Katzbach. (Illustrirte Zeitung, Leipzig 1859)
Nimm dich in Acht ist ein gut Wort.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
en] Take heed is a good read.
Nimm dich in Acht vor Wetterschaden.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Eine allgemeine Warnung.
Nimm dich in Acht, klä Hols is hie.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
(Oberharz)
Wer Acht hat, findet, und wer arbeitet, hat auch zu schlachten.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Ist im Wohlstande, im Besitz von Schlachttieren.
Wer sich nicht selber nimmt in Acht, bei dem nützt weder Hut noch Wacht.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
Wer sich nimmt in Acht, der braucht wenig Wacht.
Acht (cura, attentio, aestimatio)
la] Mater timidi flere non solet.
Lieber dreimal in die Acht, als einmal ins Stockhaus.
Acht (die)
Ener van der ghestelken achte.
Acht (Stand, Amt)
Einer vom geistlichen Stand.
Acht haben nicht großen Lohn und werden doch reich davon: Förster und Jäger, Amtleut' und Häger, Tutor und Prokurator, Verwalter und Kurator.
Acht (Zahlwort)
2. Acht is mehr as Dusend.
Acht tragen selbst die Schuld, wenn sie beschämt werden: Wer uneingeladen zu einem Gastmahl kommt; wer in eines andern Hause in Gegenwart des Hausherrn befiehlt; wer Ehrerbietung von seinem Feinde fordert; wer Geschenke von einem Geizigen nimmt; wer andern gegen ihren Willen in die Rede fällt; wer hohe Personen schmäht oder gering schätzt; wer einen Platz einnimmt, der ihm nicht gebührt; wer jemandem erzählt, der nicht hören will.
Acht (Zahlwort)
Acht und aber Acht macht sechzehn.
Acht (Zahlwort)
Ein Wort des Markgrafen Albrecht des Jüngern von Brandenburg. »Habt keine Sorge«, sprach er lächelnd, als man ihn warnte, der Kaiser werde ihn in die Acht (Land- oder Unteracht) und Aberacht (Oberacht) erklären, »Acht und aber Acht macht sechzehn; mit denen will ich schon fertig werden.« Der Ausspruch wurde Sprichwort, um damit die kaiserliche und Reichsacht zu verspotten. Das Wortspiel liegt teils in »aber«, das in Aberacht soviel wie Ober bedeutet, aber von Albrecht im wiederholenden Sinne genommen wurde, teils in »Acht«, das er als Zahlwort gebrauchte. Wenn ein Angeschuldigter nicht vor dem Gericht erschienen oder entflohen war, so konnte, nach altdeutschem Gerichtswesen, der Richter die Verfestung gegen ihn aussprechen. Wer verfestet war, konnte vom Kläger mit Gewalt vor den Richter gebracht, und, wenn er sich widersetzte, straflos getötet werden. Die Verfestung wirkte aber nur in dem Sprengel des Richters, der sie ausgesprochen. Wurde sie einem höheren Richter angezeigt, so wurde sie von diesem für alle unter ihm stehenden Gerichtssprengel bestätigt und dadurch wirksamer gemacht. Die vom Kaiser durch die kaiserlichen Gerichte ausgesprochene Verfestung hieß Acht und wirkte im ganzen Reiche. Wer über Jahr und Tag in der Acht blieb, wurde, wenn dies gegen ihn gezeugt ward, in die Aberacht getan »und sein Leib und Gut allermänniglich erlaubt und soll niemand daran freveln können, und soll selbigen Täter und Friedensbrecher niemand behausen, herbergen, atzen, tränken und keiner ihm Vorschub tun in seiner Obrigkeit Eigentum und Gebiet«.
Ledige Achtel (Fässer) schallen sehr.
Achtel
Achte di klên, wes gern allên, denke stedes up den Dag, den nemand vörbigân mag.
Achten
(Lübeck)
Achte du mein, so acht' ich dein.
Achten
la] Vicem pro vice reddam tibi, care amice.
Das Ding ist, wie man's achtet.
Achten
Alter Spruch
Einer acht's, der andere lacht's, was macht's!
Achten
Jeder folge seiner bessern Überzeugung und kehre sich nicht an die widersprechenden Urteile des Publikums.
Einer acht's, der andre verlacht's, der dritte betracht's, was macht's?
Achten
Inschrift in der siebenten Nische des Bierkellers im neuen Berliner Rathause; stand auch über der Tür des 1498 erbauten Rathauses zu Wernigerode; es lautet der Spruch: Einer acht's, der ander veracht's, der dritte betracht's, was macht's?
Er achtet ihn, wie einen Hund.
Achten
Er achtet nicht auf Glanz, trinkt wol aus einem Hafen.
Achten
Ich achte ihn nicht so viel wie meine alten Schuhe.
Achten
nl] Ik acht hem als mijn' ouden schoen.
Ich achte nicht des Mondes Schein, so mir die Sonne will gnädig sein.
Achten
Ich achte weder Geld noch Gold, der Ehr' und Treu' bin ich doch hold.
Achten
Leichter g'acht, als g'macht.
Achten
(Steiermark)
Man achtet ihn nicht höher, als einen Affen.
Achten
Man achtet ihn, wie einen Hund.
Achten
Gewöhnlich, besonders im morgenländischen Sinne, bezeichnet man Hass und Verachtung mit dem Worte Hund. So sagt Horaz: Er wird mehr als ein Hund gehasst.
Man achtet nicht der Seelen, sondern des Seckels.
Achten
Man achtet nicht, was die Sau auch schreit.
Achten
Sie achtens so wenig als die Sorbonne zu Paris acht, was die newe grusische Akademie zu Leiden beschleusst.
Achten
Wer es nicht achtet, dem tut es nicht weh.
Achten
It.: A chi non pesa, ben porta. - Chi non duol, ben scortica.
Wer niemand acht, dess acht niemand wieder.
Achten
Wie ein jeder wil geachtet sein, also sol er sich auch halten.
Achten
Wie man etwas achtet, so ist es; wie man glaubt, so geschieht einem.
Achten
fr] Toute chose est comme on l'estime.
Wie man sich selbst achtet, so wird man geachtet.
Achten
dk] Som man agta sig selo, saa agtes man og til.
Wonach sich zu achten, wie der Herr Schulze spricht.
Achten
Dai es ächten (hinten) nitt as väören, süss (sonst) könn he met der Fuet (dem Hintern) Nüete (Nüsse) knappen.
Ächten
(Iserlohn)
Achter in's Lôg wânt (wohnen) ôk Lüde.
Achter (hinten)
Lôg = Dorf, namentlich Pfarrdorf.
Achter un vör beslan wesen.
Achter (hinten)
De van achtern kummt, het kên Geld.
Achter (hinten)
He stickt achter dahl, as Hoffmann bi' n Hund.
Achter (hinten)
Er verfehlt seinen Zweck.
Von achtern is de Koh blind.
Achter (hinten)
(Ostfriesland)
Er ist der Achte unter den sieben Weisen.
Achter (Zahlwort)
Spottweise von denen, die sich sehr weise dünken. »Manch Haupt in der gelehrten Welt sich für den achten Weisen hält.«
Achterânander her de klen tander Gise.
Achterânander
So sagt man in Hamburg von denen, die ohne Paar und Glied zu halten hintereinander hergehen.
Achteräs äs de Hane krasset.
Achteräs
(Westfalen)
Dat Achterdêl (Podex) weisen.
Achterdêl
»Dorchlichting der Kleder îet achtrdeel wisen.« (Hamburger Chronik)
He hett de Achterdöre (Hintertür) âpen (offen)
Achterdör
(Ostfriesland)
He hett 'n gooden Achterdör.
Achterdör
(Ostfriesland)
Een Paar Achterflicken geben.
Achterflicken
Eigentlich die Sohle unter dem Absatz; da diese bei Frauenschuhen aber leicht abgelaufen wird, so bezeichnet man mit dem Worte auch ein kleines Trinkgeld, das einem Dienstmädchen gegeben wird.
Up de Achterflicken slân.
Achterflicken
Geringschätzung ausdrücken.
Elk höde sick för'n Achterklapp.
Achterklapp
(Ostfriesland)
Hoit (wahre) di vor den Achterklapp.
Achterklapp
(Osnabrück)
Achterna (hintennach) as Bloom.
Achterna
Bloom, eigentlich Blume, in der Jägersprache: Schwanz, steht hier als Eigenname. Sinn: das Letzte pflegt nicht das Bessere, Vorzüglichere zu sein.
Achterna as Kese.
Achterna
Achterna back Eierkoken.
Achterna
Hintennach ist's zu spät.
Achternä êten si Käse, sagen die Westfalen.
Achterna
la] Ficus post pisces.
Achterna is wiveruwe.
Achterna
Hintennach ist Weiberreue, taugt und nützt nichts; klug ist, wer sich zuvor bedacht. Vgl. Liliencron, Hist. Volkslieder: Dat mag men wol loren in guden truwen, dat einem ein ding achterna deit ruwen! Wen he den vogel heft flegen laten, so wil he sik hindenna vele undermaten, so is dar to late katteropen (d.h. Rufen der Katze) in gemein, wan de groteste schade is gescheen.
Achterna ist gôd lachen.
Achterna
Hintennach lacht sich's leichter als vorher.
Achterna kakeln de Höner.
Achterna
Nachdem die Sache geschehen, ist das Reden darüber nutzlos.
Achterna kamt de Rekens (Rechnung).
Achterna
Achterna lopt dünn Beer.
Achterna
Achterna dat is dunneber. Hintennach das ist Dünnbier, schlechtes Bier, Halb-Bier, das aus dem zweiten Aufguss bereitete Bier, der zweite Absud.
Du kommst achterna, as Bütken mit den Schollen.
Achterna
la] Sic est ad pugnae partes re peracta veniendum.
Wer is achterna nit weiss.
Achterna
dk] Bag eftu komma tyndt öll.
Achternanner (hintereinander) as de Eilanders (die Inseln Wangeroog, Spikeroog u.s.w.) un de
Achternanner
Göse (Gänse).
Achternanner as de Eilanders un de Gansen (Gänse).
Achternanner
Unter den Eilanders sind die Bewohner der Ostfriesischen und Oldenburgischen Inseln gemeint, die von den Festländern als einfältig und dumm verschrien werden. Der Pastor Cadarius Müller in Stedesdorf erzählt in seinem Manuskript über die friesische Sprache (1691) eine Anzahl Anekdoten von der Einfalt der Insulaner.
Achternanner as de Olenländer Göse.
Achternanner
Von denen, die einzeln hintereinander hergehen.
Wat achteröm (hinten herum) seggen.
Achteröm
(Meurs)
Achteröver (hintenüber) segt Berg, hest mînen Hamel nich sehn?
Achteröver
Achteröver stikt de Bur dat Spêt.
Achteröver
Im Dithmarschen von Leuten, die etwas Verkehrtes tun.
Ja, achteröver.
Achteröver
Es wird nichts draus. Spöttische Verneinungs- und Abweisungsformel.
De Achterport is bi em ümmer aper.
Achterport
Lât de Achterport (Hintertür) âpen stân un den Dokter sîner Wege gan.
Achterport
Wohltätiger Einfluss regelmäßiger Ausleerungen auf die Gesundheit.
He settet sick up de Achterpoten.
Achterpote
Er ermannt sich, setzt sich zur Wehr.
Sik up de Achterpoten settn.
Achterpote
He kumt in de Achtersulen.
Achtersielen
Sulen = Sellen, Sielen; das Lederzeug, das den Pferden, wenn sie an den Wagen gespannt werden, umgelegt wird. - Er kommt in seinem Geschäft, in seiner Wirtschaft zurück.
Met Achterstîken nappen.
Achterstich
(Waldeck)
Achterût (hintenaus) kleit (kratzen, scharren) de Höner.
Achterût
(Rastede)
Geit 't erst achterût, dann geit 't harder as 'n Pärd lôpen kann.
Achterût
(Oldenburg)
Hei hiät en guodden Achterwagen.
Achterwagen
(Westfalen)
Ick bitte Sie um dausend Achtjroschenstücke.
Achtgroschenstück
Aber bedenken Sie doch, nehmen Sie Vernunft an!
Durch Achtsamkeit blüht unser Glück am besten,
Achtsamkeit
Christian Wernicke (1661-1725), Uberschriffte Oder Epigrammata (1791)
Achtundachtzig ist a jüdische Klute.
Achtundachtzig
(Jüdisch-deutsch, Warschau)
Es ist ein Achtundachtziger.
Achtundachtziger
In einer alten Handschrift war diese Redensart durch delator, Sycophanta, und Achtundachtziger erklärt.
Anno achtundvierzig haben sie uns beschossen, achtundfünfzig beschissen.
Achtundvierzig
Der erste Teil bezieht sich auf die Revolution und der andere (Prag) auf die Einführung der österreichischen Verfassung, wodurch faktisch alles im Preise stieg.
Achtung ist besser als Gold.
Achtung
la] Bona opinio tutior est pecunia.
Achtung verdienen Männer von Gewicht, doch alle, die viel wiegen, nicht.
Achtung
Ein jeder soll Achtung vor sich selber haben.
Achtung
la] Tu tibi venerabilis.
Eine Hand voll Achtung ist besser als eine Metze Geld.
Achtung
Das ägyptische Sprichwort hat: Wejbe, was ein ägyptisches Getreidemaß bezeichnet.

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