Hans Aßmann von Abschatz (1646-1699)
II. Anemons und Adonis Blumen
Viel von verliebtem Wesen schreiben stehet weder auff ernstere Dinge sinnenden Gemüttern/ noch reifferen Jahren an; Der Ticht-Kunst aber gar keine Feder aus den Flügeln des schon zum deutschen Bürger-Recht zugelassenen und bekandten Cupido vergönnen/ ist so viel als ihr ein Theil ihrer Schwing-Federn ausrupffen oder verschneiden. Zucker und Saltz haben wohl gleiche Farbe/ doch gantz unterschiedenen Geschmack: Beyde wollen mit gewisser maße gebraucht/ und nicht Eines für das Andere vergriffen werden. Die mit allzuvielem Venus-Saltz marinirten Speisen einiger Welschen stehen der deutschen Mund-Art/ welche die Reinligkeit liebet/ und der Schamhafftigkeit unsers Frauenzimmers/ welches bey zugelassener mehreren Freyheit weniger auff Geheimnisse und Räthsel der Liebe nachzusinnen/ und mit Gedancken zu wuchern Anlaß nimmt/ gar wenig an/ unerachtet es Opiz und andere etwas fremden Zucker aus Virginien mit unter zu kosten angewehnet haben. Diesen ist mit maße nachgefolget/ und allhier ein und anderes Blatt mit dergleichen Zeuge gefüllet worden. Wer mit ausländischen Poeten bekant/ wird gar leichte finden/ wo ihre/ oder eigene Gedancken und Worte ausgedrücket seyn. Wie denn auch manchmahl nicht für sich/ sondern für einen gutten Freund geschrieben worden; zum wenigsten wird sich zeigen/ daß man sich in eitlen und schlipffrigen Sachen nicht sinnreich zu erscheinen gezwungen/ noch mit vielem Nachdenken den Kopff zerbrochen habe.
- Im Mittel aller Lust, die Glück und Zeit mir geben (Die fremde Regung)
- Schau die Künheit fremder Hand (Der unbekandte Liebhaber)
- Beliebe mich für andern zu erwehlen (Mein allein, oder laß es gar seyn)
- Wenn ich nicht reden darff, nimm meine Seufftzer hin (Die stumme Sprache)
- Du fragst was sagen will diß Ach! (Ach!)
- Du hörest wie von mir manch stiller Seufftzer geht (Wo gieng dieser hin?)
- Weiß Fillis nicht den Ursprung meiner Plagen (Er läst sie rathen)
- Wozu will Silvia, die Werthe, mich verbinden (Liebe für Liebe)
- Ihr Augen, höret auff Silvinden zu beschauen (An seine Augen)
- Ihr Augen, eure Blicke
- Ihr Augen, die ich lieb und ehr (An ihre Augen)
- Betrüger, die ich ehr
- Kind, deine Freundligkeit (Die bitter-süsse Dulcinde)
- Worzu dient so süsses Blicken (Liebe und Gegen-Liebe)
- Rosen blühn auff deinen Wangen (Bedörnte Rosen)
- Du stellest dich so wilde (Die Kuß-Scheue)
- Der klugen Aerzte Kunst weiß allem Ubel Rath (Der Liebe Gifft und Gegen-Gifft)
- Ihr Augen, deren Licht mit diesem Lichte spielt (An seine Augen)
- Wie grausam sind, o Liebe, deine Rechte! (Der Liebe verkehrtes Recht)
- Könte man für Liebe sterben, wär ich längstens kalt und todt
- Nach aller meiner Pein, nach aller meiner Noth
- Wohin soll ich zu erst die Augen wenden (Die schwartzen Augen)
- Will noch die schwartze Nacht den Tag bestreiten (Die blauen Augen)
- Lasst die bunten Tulpen weisen (Die weiße Fillis)
- Hylas mag nach seinem Sinn (Die schwartz-braune Nigelline)
- Das schöne Kleeblat der Göttinnen (Die Wett-streitende Doris)
- Ich kam den andern Tag zur Rosilis gegangen (Die erst-auffgestandene Rosilis)
- Amor selbst brach diese Blumen, wo Aurora sammlet ein (Der glückselige Blumen-Strauß)
- Ich lege dir mein Haubt zu deinen Füssen
- Nachdem Melinde dir mein Seufftzen kund gemacht
- Du pflegest dich gantz laut, ich heimlich zu beklagen (Sie seufftzen Beyde)
- Ich bin kein Adler nicht, der deiner Sonnen Blincken (An ihre Augen)
- Auff Demant und Rubin, auff Rosen und Narcissen (Auff ihren Nahmens-Tag)
- An diesem wilden Ort, auff dieser rauhen Spitze
- Geh hin, beglückter Ring, die Finger zu umschlüssen
- Was rauscht und brummet deine Flutt
- Ich rede nicht wie vor so frey
- Ach Amor, soll ich dir nicht klagen meine Noth! (Die krancke Fillis)
- Du stiller Wald, du rauhe Felsen-Klufft
- Die Flutten, die du siehst von meinen Augen rinnen
- Ihr faulen Stunden ihr, wie währet ihr so lange (Die lange Nacht)
- Mein Bette, glaub ich, ist mit Disteln überstreuet
- Wenn ich beklagte Tag und Nacht
- Jedwedes Thier das wohnt auff dieser weiten Erde
- Diesen tödtet Bley und Eisen
- Du glatte Muschel-Frucht was bildest du dir ein? (An ihre Perlen)
- Adelindens zarte Hand
- Es fand auff einen Tag das schöne Schäffer-Kind (Der bestohlne Cupido)
- Indem du gehest nach durch Feld und Wald den Thieren (Jagt der Liebe)
- Ich bringe wieder her und über mein Verhoffen
- Ich finde mich im Mittel meiner Schmertzen
- Ihr Augen, die ihr mir so tieff ins Hertze scheint (An ihre Augen)
- Climen ist hurtig und geschickt (Keine veracht/ Nach einer getracht)
- Amaranthens braune Wangen
- Nimphe von der zarten Hand (Das abgelösete und unabgelösete Pfand)
- Weil mich die Liebe zwingt zu gehen in den Tod (Die todten Farben)
- Ardenia, mein Licht, was wilt du weiter sagen? (Verträglich und gedultig)
- Zwey Aepffel sind die Brüst, Erdbeeren ihre Höhen: (Die schönen aber gefährlichen Früchte)
- Mein Glücke lacht (Der gute Traum)
- Ein einiges Blicken
- Ich leb ohne Ruh im Hertzen
- Doris, dir ist unvergessen (Cartell auff ein Piquet-Spiel)
- Wohl dem, der nicht vonnöthen hat (Die bestraffte Näscherey)
- Soll ich mich zu spielen wagen? (Der unglückliche Spieler)
- Du wüster Ort, an welchen mich verleiten
- Du angenehmer Häyn voll stiller Einsamkeiten
- Soll hier ein Helicon voll Lorbeer-Zweige prangen (Reise hinter Neaples)
- Hier, wo die wilde Flutt mit stoltzen Wellen spielet (Seestrand bey Terracina)
- Pflaumen hast du mit der Hand, Flamen aber auch gegeben (Pruna manu pronâ pariter prunasque dedisti)
- Roselinde gab Silvandern eine Rose voller Scham (Rost von Rosen)
- Ich bin von Küßen satt: was hab ich nun davon? (Als er in Gesellschafft/ aber die Unrechte/ küßte)
- Cupido raubt einmahl den Bienen ihren Safft (Die Küsse)
- Mit was vor Süßigkeit. o zarter Mund
- Ein einig Kuß soll meiner Pein
- Du versprichst, Clorelle, mir tausend Küsse nachzusenden
- Als neulich Celadon
- Abschied, ach du herbes Wort
- Giebt das Verhängnis uns denn keine Zeit zu letzen?
- Weicht von mir Freude, Schertz und Lust
- Wie lange soll mich kräncken
- Sieben Wochen sind nun hin (Die Sieben Wochen)
- Sieben Wochen sind nun hin (Die doppelten Sieben Wochen)
- In dieser tunckel-braunen Nacht
- Wie lange wilt du noch mit deinen Sternen prangen?
- Wie Hercules im Zweifel stand (Die schwere Wahl)
- Wie können doch in einem Hertzen (Die stumme Sprache)
- Des Monden tunckel-bleiches Licht (Die schwere Reise)
- Mein Vergnügen will verderben
- Wer will hinfort beständig bleiben
- Was wilt du, stiller Celadon
- Monde, du Fürste der blinckenden Sternen
- Vergnüge sich wer will mit grosser Zahl
- Ich fürchtes ist zu hoch, Doch besser hochgestiegen
- Was dienet mir der blassen Sternen Krantz
- Laß dir die süssen Schmertzen
- Gemütte, welches mehr als Wind und See zu fliehen
- Ihr Nymphen, deren blühende Wangen
- Was zwingt die Liebe nicht? Cupidens List und Macht
- Hoffnung gleichet einem Wilde
- Was machstu noch bey mir, vergebnes Hoffen?
- Die Hoffnung, welche sich kan nimmer ruhig wissen
- Soll Celadon die stille Glutt
- Was vor ein Schmertzen ists, verliebt zu leben
- Könte sich ein krancker Mutt
- O wie glücklich, wer nicht liebet
- Wenn wahre Glutt (Wohlgegründete, übereilte und getheilte Liebe)
- Betrübte Nacht, in der mich Lieb' und Schrecken (Die Einsame und Verliebte)
- Betrübte Nacht, in der mich Furcht und Schrecken (Die Verliebte und Betrübte)
- Die gantze Nacht sitzt mir der Floh in Ohren (Die junge Frau und der alte Mann)
- Die gantze Nacht liegt mir mein Weib in Ohren
- Wohnet nicht auff deinen Lippen, meine Freude mein Vergnügen (Der berechtigte Kuß)
- Schlaf, angenehmes Kind der stillen Nacht
- Soll mein Gesichte denn ein einig Leit-Stern binden? (Nicht eine Allein)
- Könt ich der Sonnen Glantz in allen Augen finden (Nur eine allein)
- Soll denn mein Auge nur an einem Auge kleben
- Kein Monde gleichet sich dem hellen Sonnen-Lichte
- Offters traumt dem, der gebunden (Vergebene Hoffnung)
- Flora saß auff ihrem Throne