Klage

Da noch der Ur
Durch deutsche Wälder
Ging und der Elk,
Und der Urm des Jägers
Noch stark genug
War mit den starken zu ringen!

Da die Wasserfälle
Brausten durch schroffe Klippen
Und durch zackige Tannen
zog wie Sturmwind
Alter Schlachtgesang!

Von der Schärfe des Beiles
Sind die Wälder gesunken,
Und der Stammbaum der Kämpfer
Von der Sichel der Zeit.

Die Berge sind kleiner geworden,
Geschoren ihre freien Locken;
Ueber die kahlen Stirnen
Zieht die Furchen des Kummers
Der knechtische Pflug.

Die Ströme des Landes
Sind eingetrocknet,
Wie die Adern der Leiber;
Die blauen Augen,
Die heimischen Seen,
Wo sich Himmel und Wolken
Spiegelten, sind versumpft.

Und nichts ist geblieben,
Als die Echo im Gebirg,
Die mit dem alten
Freunde, dem Nachtwind,
Seufzend sich bespricht
Ueber die Herrlichkeit
Dessen, was war.

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