257 Wörterbuch altgriechisch - deutsch
φορύσσω - φυξ-άνωρ
φορύσσω, beflecken; φορύξας αἵματι, nachdem er mit Blut bespritzt, besudelt hat
φορυτός, ὁ, ein Gemisch von allerlei wertlosen Dingen, Kehricht, Auswurf; übh. was der Wind fortführt, Spreu, Reisig; man packte irdenes Geschirr darin ein; βρωμάτων φορυτός, ein Gemengsel von Speisen, eine Menge von allerlei Speisen durch einander
φούλλικλος, ὁ, der Ballon, das lat. folliculus
φουρνο-πλάστης, ὁ, der Töpfer
φοῦρνος, ὁ, der Ofen, das lat. furnus
φοῦσκα, ἡ, saurer Wein, das lat. posca
φόως, τό, Licht, Tageslicht
φόως-δε, aus Licht, Tageslicht
φράγδην, geschirmt, gepanzert, gewaffnet
φραγέλλιον, τό, u. φραγέλλη, ἡ, das lat. flagellum
φραγελλόω, das lat. flagellare
φράγμα, τό, 1) das Eingeschlossene, Verzäunte, Beschützte; 2) ein Einschluß, Zaun, Hecke; auch Bedeckung; μετώπων, das Hirschgeweih
φραγμίτης, ὁ, zum Zaune dienlich, gehörig, vom Zaun herkommend, an Zäunen wachsend
φραγμός, ὁ, das Einschließen, Einzäunen, Umhegen; das Befestigen; auch Zaun, Bedeckung, befestigter Ort
φραγμών, ῶνος, ὁ, Dornhecke
φραδάζω, sprechen, sagen, nennen, kund machen; übh. seine Gedanken ausdrücken, erklären
φραδή, ἡ, 1) Verstand, Klugheit, Erkenntnis; 2) Rat, Andeutung
φραδής, ές, verständig, klug, einsichtsvoll
φραδμοσύνη, ἡ, Verstand, Einsicht, Geschicklichkeit
φράδμων, ονος, verständig, einsichtsvoll, listig, klug; bes. womit bekannt, kundig
φράζω, zeigen, anzeigen, darlegen, angeben; διασημαίνειν, indicare, niemals die Bedeutung 'sagen', εἰπεῖν, und eben so wenig die Bedeutung des physischen 'Zeigens'; μῦϑον πέφραδε πᾶσι, lege allen den Sachverhalt dar, zeige an. Das medium heißt 'sich etwas zeigen', 'sich etwas anzeigen', d. h. wahrnehmen, finden, erfinden, entdecken, ersinnen, überlegen, denken; σὺ δὲ φράσον εἴ με σαώσεις, zeige mir an, ob du mich schützen wirst; σὺ δὲ φράσαι εἴ με σαώσεις, überlege es dir, ob du mich schützen wirst; τῇ χειρὶ φράζειν, mit der Hand andeuten, ein Zeichen geben; φράσσατέ μοι δόμους, zeiget sie mir; kundmachen; c. inf., befehlen, heißen; einen Rat geben, eingeben; vom Orakel; οὐ γὰρ ἔτ' ἀμ φὶς ἀϑάνατοι φράζονται, verschiedener Meinung sein; σοὶ κακὰ φράζονται, sie ersinnen dir Übles; τινὶ ἠρίον, einem ein Grabmahl zu setzen beschließen; meinen, sich einbilden; bemerken, wahrnehmen; erkennen, einsehen, begreifen; beobachten, im Auge behalten; sich wovor hüten; c. gen., voraussehen, ahnen
φρακτής, ὁ, u. φρακτήρ, ῆρος, ὁ, 1) Einschluß; 2) eine Schleuse mit Türen
φρακτός, eingeschlossen, umzäunt, geschützt, gepanzert, befestigt
φράσις, ἡ, 1) das Reden, Sprechen, die Sprache; 2) die Redensart; 3) der Ausdruck durch die Sprache
φράσσω, umgeben, einschließen, verzäunen, umfriedigen, versperren, verwahren, gew. mit dem Nebenbegriffe der Verteidigung, beschützen, befestigen; φράξαντες δόρυ δουρί, σάκος σάκεϊ, zur Verteidigung Speer an Speer, Schild an Schild drängend; φράξαντες τὰ γέῤῥα, die Schilder an einander drängend; pass., φραχϑέντες σάκεσι, durch Schilder geschützt. Auch von Schiffen, σχεδίην φράξε ῥίπεσσι, er verwahrte das Schiff mit Flechtwerk, gegen das Eindringen des Wassers; auch Νεῖλον, eindämmen; φράξαντο νῆας ἕρκεϊ χαλκείῳ, sie verwahrten sich ihre Schiffe; dah. sich schützen, sich hüten. Dicht machen, zusammenhäufen; πυκνόω, φράξαι χεῖρα ἔρνεσιν, die Hand dicht anfüllen, mit Siegeszweigen
φραστήρ, ὁ, u. φράστης, ὁ, Sprecher, Andeuter, Erklärer, jeder, der etwas erklärt, verständlich macht, zeigt; ὁδῶν, Wegweiser; ὀδόντες φραστῆρες, = γνώμονες, die Kennzähne
φραστικός, zum Sprechen, Reden gehörig, geschickt; τὸ φραστικόν, die Fähigkeit zu sprechen
φραστύς, ἡ, Nachdenken, Überlegung, Ggstz von ἄφραστυς
φράστωρ, ορος, ὁ, Wegweiser
φράτρα od. φράτρη, ἡ, eine durch Stamm- oder Familienverwandtschaft verbundene Volksabteilung, Volksstamm, Geschlecht; κρῖν' ἄνδρας κατὰ φῠλα, κατὰ φρήτρας, ὡς φρήτρη φρήτρηφιν ἀρήγῃ, sondere die Kämpfer nach den Geschlechtern. Dann eine politische Volksabteilung, die ursprünglich auf Verwandtschaft beruhte; in Athen eine Unterabteilung der φυλή, welche aus drei φρᾶτραι bestand, deren Mitglieder φράτορες hießen und durch religiöse Gebräuche und Festlichkeiten mit einander verbunden waren; jede φράτρα hatte 30 γένη, so daß es nach Solons Verfassung 12 φρᾶτραι oder 360 γένη gab. Bei den Römern entsprachen den φράτραις die curiae, welche immer durch φρατρίαι wiedergegeben werden. Es scheint nicht mit frater zusammenzuhängen, sondern mit πατήρ, πάτρα
φρᾱτριάζω, sich mit jem. zu einer φρατρία halten, mit jem. in einer φρατρία sein
φρᾱτριακός, zur φρατρία gehörig, sie betreffend
φρᾱτρί-αρχος, ὁ, u. φρᾱτρι-άρχης, ὁ, Vorsteher einer φρατρία, magister curiae
φρᾱτριᾱτικός, das lat. curiatus; νόμος φρατριατικός, lex curiata
φρᾱτριεύς, ὁ, der röm. curio
φρᾱτρικός, ἐκκλησία φρατρική, die comitia curiata der Römer
φράτριον, τό, das Heiligtum der φράτορες
φράτριος, zur φράτρα gehörig, sie betreffend; in Athen Beiwort des Zeus u. der Athene, die den Phratrien als Schutzgottheiten vorstanden
φράτωρ, ορος, ὁ, Mitglied einer φράτρα; οἱ φράτορες, die zu einer φράτρα Gehörenden, curiales; übertr. von Tieren
φρε-άντλης, ὁ, der aus dem Brunnen schöpft, kom. Verdrehung des Namens Κλεάνϑης
φρέαρ, Brunnen; eine Cisterne oder ein Ziehbrunnen, im Ggstz von κρήνη; übh. Wasserbehälter; auch Ölfaß
φρεατιος, zum Brunnen gehörig
φρεᾱτία, ἡ, Brunnenbehälter; Wasserleitung
φρεᾱτιαῖος, zum Brunnen gehörig; ὕδωρ, Brunnen-, Röhrwasser
φρεᾱτίας, ὁ, ὑπόνομος, Brunnenkanal, unterirdischer Kanal zur Ableitung eines Brunnens
φρεάτιος, zum Brunnen gehörig
φρεᾱτο-τύπανον, τό, ein Werkzeug beim Brunnen, vielleicht das Wasserrad
φρεᾱτ-ώδης, ες, brunnenartig
φρεν-απατάω, die Seele täuschen, betören, verführen
φρεν-απάτης, ὁ, der die Seele täuscht, betört, der Verführer
φρενήρης, ες, seiner Seele, seines Verstandes mächtig, verständig
φρενῑτίζω, u. φρενῑτιάω, ein hitziges Fieber mit Wahnsinn haben, in der Fieberhitze irre reden, übh. wahnsinnig sein
φρενῑτικός, an der φρενῖτις leidend, wahnsinnig, dessen Gehirn vom Fieber entzündet ist
φρενῖτις, ιδος, ἡ, zur Seele gehörig, dah. νοῦσος φρενῖτις, Seelen-, Gemütskrankheit, der Wahnsinn des hitzigen Fiebers, übh. Wahnsinn
φρενο-βλάβεια, ἡ, Verletzung am Verstande, Wahnsinn, Unsinn, Torheit
φρενο-βλαβής, ές, am Verstande verletzt, dah. wahnsinnig, unsinnig
φρενο-γηθής, ές, frohes Herzens, das Herz erfreuend, so heißt Apollo
φρενο-δᾱλίς, ίδος, ἡ, Geisteszerrüttung
φρενο-δῑνής, ές, den Geist im Kreise drehend und schwindlich machend
φρενο-θελγής, ές, dem Herzen schmeichelnd, herzbezaubernd
φρενόθεν, von Herzen, aus Herzens Grunde, aus innerem Antriebe
φρενο-κηδής, ές, das Herz bekümmernd, betrübend
φρενο-κλοπέω, den Verstand rauben, dah. betrügen, täuschen
φρενο-κλόπος, den Verstand raubend, dah. betrügend, täuschend
φρενό-ληπτος, wahnsinnig
φρενο-λῃστής, ὁ, Räuber der Seele, des Verstandes
φρενο-λύπη, ἡ, Betrübnis des Herzens
φρενο-μανής, ές, wahnsinnig, unsinnig
φρενο-μόρως, νοσεῖν, am Geiste krank, wahnsinnig sein
φρενο-πληγής, ές, die Seele mit Wahnsinn schlagend, wahnsinnig machend
φρενό-πληκτος, dessen Seele wie vom Schlage getroffen ist, mit Wahnsinn geschlagen, wahnsinnig, betört
φρενο-τέκτων, ονος, mit dem Verstande aufbauend, bereitend
φρενο-τερπής, ές, herzerfreuend
φρενόω, klug machen, zurechtweisen, belehren
φρεν-ώλης, ες, zerrütteten Geistes, wahnsinnig
φρένωσις, ἡ, Witzigung, Zurechtweisung, Warnung
φρενωτήριον, τό, Belehrungs-, Zurechtweisungsmittel
φρε-ωρυχέω, Brunnen graben, ein Brunnengräber sein; komisch von einer stechenden Mücke
φρε-ωρυχία, ἡ, das Brunnengraben
φρε-ωρύχος, Brunnen grabend; ὁ φρ., der Brunnengräber
φρήν, ἡ, 1) das Zwerchfell, das Herz und Lunge von den übrigen Eingeweiden absondert; Αἴας ἔπαξε διὰ φρενῶν ξίφος, er stieß sich das Schwert durch die Brust. Weil man aber das Zwerchfell als den Sitz aller geistigen Regungen und Fähigkeiten zu betrachten gewohnt war, als das rein körperliche Prinzip des geistigen Lebens; das seelische Prinzip des geistigen Lebens, die geistige Seele ist ϑυμός, dessen Träger ebenfalls die φρένες sind; ἐς φρένα ϑυμὸς ἀγέρϑη, der Geist, Mut sammelte sich wieder in der Seele; 2) die Seele, der Geist, Sinn, das Gemüt, übh. das Empfindungs-, Denk- u. Willensvermögen, oder wie auch wir es sinnlich bezeichnen, das Herz, der Sitz oder das Organ von μένος, νοῠς, μῆτις, βο υλή. Von allen Gemütsaffektionen: Freude und Trauer; ὁ δὲ φρένα τέρπετ' ἀκούων, er ergötzte sein Herz, er freute sich in seinem Herzen; von der Furcht, vom Zorn, von der Liebe u. noch sinnlicher, vom Hunger. Vom Wissen; dah. φρένας ἠλέ, Törichter du am Geist. Öfter im Ggstz gegen die körperliche Schönheit. Von der Entschließung, vom Willen; τῷ γὰρ ἐπὶ φρεσὶ ϑῆκε ϑεά, gab ihm den Gedanken, Entschluß ein; μετὰ φρεσὶ βάλλεσϑαί τι, etwas überlegen, an etwas denken; ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι τι, etwas überlegen, sich zu Herzen nehmen; σὺ σῇσιν ἔχε φρεσίν, behalte es im Herzen. Von der Gesinnung; . geradezu wird ein menschliches Gefühl abgesprochen; αἰδόμενος σῇσι φρεσί, dich scheuend in deinem Herzen; ὅ τι φρεσὶ σῇσι μενοινᾷς, was du in deinem Herzen dir vornimmst. Es geht beim Verbrennen des Toten mit der Vernichtung der φρένες auch der Geist unter, so daß es von den Schatten der Unterwelt heißt ψυχὴ καὶ εἴδωλον· ἀτὰρ φρένες οὐκ ἔνι πάμπαν; wenn aber die anderen Schatten Blut trinken, erhalten auch sie das Bewußtsein wieder. Auch den Tieren werden φρένες zugeschrieben, wenn ihnen Eigenschaften beigelegt werden, die den Tätigkeiten des menschlichen Geistes analog sind; so νεβροί, οὐδ' ἄρα τίς σφι μετὰ φρεσὶ γίγνεται ἀλκή, sie haben keinen Mut im Herzen; vom Löwen; φρενὶ ὀρϑᾷ, ἐλευϑέρᾳ, mit richtigem, freiem Sinne; φρενῶν ταραχαί, von den Leidenschaften, namentlich dem Zorn; λέξω τὸν ἐκ φρενὸς λόγον, das aus dem Herzen kommende Wort; σιγᾶν κελεύω, μηδ' ἀφεστάναι φρενῶν, und nicht unaufmerksam zu sein; ποῖ φρενῶν ἔλϑω; was soll ich denken?; ἐπήβολος φρενῶν, des Verstandes mächtig; ἐν φρενὶ λαβόντες τὸν λόγον, zu Herzen nehmend; συμφορὰ τῶν φρενῶν, Wahnsinn
φρῑκάζω, Fieberschauer, Fieberfrost haben, überh. schaudern
φρῑκαλέος, 1) eigtl. rauh, uneben auf der Oberfläche; 2) schaurig, schrecklich
φρῑκασμός, ὁ, der Schauder
φρίκη, ἡ, 1) Unebenheit, Rauhheit; 2) Schauder; bes. Fieberschauder, Fieberfrost; auch übtr., die mit heiligem Schauer verbundene Ehrfurcht vor der Gottheit
φρίκια, τά, u. φρικίαι, αἱ, Fieberschauer
φρῑκίασις, ἡ, u. φρικιασμός, ὁ, Fieberschauer
φρῑκιάω, schaudern, besonders Fieberschauer haben,
φρῑκο-ποιός, Schauder machend, erregend
φρῖκος, τό, Schauder
φρῑκόω, Schauder erregen, schauderhaft machen. Pass. schaudern
φρικτός, schauderhaft, schrecklich. Auch Bacchus heißt so
φρῑκ-ώδης, ες, 1) von rauher, unebener Art; τὸ φρικῶδες, das Rauhe, Emporstehende; 2) schauerlich, schauderhaft; πυρετὸς φρ., Schauerfieber mit äußerlicher Hitze, Ggstz von ἠπίαλος
φρῑκ-ωδία, ἡ, Rauhheit, Unebenheit. Übtr., Schauerlichkeit
φριμαγμός, ὁ, das Schnauben, übh. die heftigen, ungeduldigen Bewegungen oder Sprünge mutiger Tiere, bes. der Böcke, seltener der Pferde
φριμάσσομαι, u. φριμάω, schnauben und springen, übh. sich unruhig, mutwillig bewegen, schütteln, von Tieren, bes. von Böcken u. Ziegen, die ihr Kraftgefühl in unbändigem Springen äußern; auch von mutigen Pferden; auch von Hunden, Ebern, Hähnen. Übertr. von Menschen: sich übermütig, stolz gebehrden, ausgelassen sein
φρίξ, ἡ, jede rauhe, ungleiche, unebene Oberfläche; bes. das Rauh-, Unebenwerden der vom Winde bewegten Oberfläche des Meeres, das leichte Aufschauern der Wasserfläche, und die leicht bewegte Wasserfläche selbst; auch die heftige, wogende Oberfläche des Meeres im Sturme. Eben so von dem Aufstarren, sich Emporsträuben der Haare u. Mähnen od. der Borsten eines Tieres; βαϑείῃ φρικὶ μαλλὸν ὀρϑώσας, vom Widder gesagt; von den Ähren eines Saatfeldes, u. bes. von der Haut des Menschen, wenn sie eine sogenannte Gänsehaut überläuft
φριξ-αύχην, ενος, mit sträubendem Halse, Nacken, mit aufgerichteten Mähnen; vom Delphin
φριξό-θριξ, τριχος, u. φριξο-κόμης, ὁ, mit struppigem Haare, dem die Haare emporstehen; auch kraushaarig, Ggstz des schlicht herabhängenden Haares
φριξός, emporstehend, -starrend, bes. vom Haare
φρίξος, ὁ, 1) Schauer, Schauder; 2) ein kom. Dämon des Schauders
φρίσσω, rauh u. uneben sein, emporstarren, sich emporsträuben; φρίσσουσιν ἄρουραι, die Saatfelder starren von Ähren; μάχη ἔφριξεν ἐγχείῃσιν, = φάλαγγες σάκεσίν τε καὶ ἔγχεσι πεφρικυῖαι, von Lanzen starrend, wie wir von einem Lanzenwalde sprechen. Oft von sich emporsträubenden Haaren u. Mähnen; φρίσσουσιν ἔϑειραι, die Haare sträuben sich empor; c. accus., φρίσσειν λοφιήν, τρίχας, entweder an den Haaren emporstarren oder die Haare emporrichten, aufsträuben; φρίσσω ταῖς ϑριξίν, die Haare sträuben sich mir empor. Auch von Bäumen, von rauhen, hohen Ufern. Von der Empfindung des Frostes u. Schreckens, wobei sich die Haut zusammenzieht, rauh wird, indem sie die sogenannte Gänsehaut überläuft, u. die Haare sich emporrichten; Frost empfinden, von Frost schauern, frieren; auch vom Fieberfroste u. aus anderen Ursachen; φϑονεροῖς φρίσσοντα γενείοις, vom rauhen Barte; zusammenschauern, erschrecken; c. accus., τινά, vor einem erschrecken, ihn fürchten. Auch vor heiliger Ehrfurcht schaudern, vom frommen Schauer beim Nahen der Gottheit; seltner vor Freude, Wonne schaudern. C. inf. = sich scheuen, etwas zu tun
φροιμιάζομαι, eine Vorrede, ein Vorspiel machen; ϑεούς, damit den Anfang machen, daß man die Götter anruft
φροίμιον, τό, Anfang
φρονέω, drückt ursprünglich alle Tätigkeiten des φρήν, der φρένες aus; denken; Verstand od. Einsicht haben, richtig denken, klug sein; ἄριστοι μάχεσϑαί τε φρονέειν τε, die Tüchtigsten zum Kampf u. zu klugem Rate; im Gegensatz zum Wahnsinn, seines Verstandes mächtig sein; seinen gesunden Verstand oder seine Besinnung haben; εὖ φρονεῖν, richtig denken; οἱ εὖ φρονοῦντες, die ihren guten, gefunden Verstand haben; ἐξιστάναι τινὰ τοῦ φρονεῖν, einen des Verstandes u. der Besinnung berauben; ἐξίστασϑαι τοῦ φρονεῖν, den Verstand, die Besinnung verlieren; dah. ἐμὲ τὸν δύστηνον ἔτι φρονέοντ' , so viel wie ἔτι ζῶντα, so lange ich noch lebe; ϑανόντι δ' οὐ φρονοῦντι δειλαία χάρις ἐπέμπετο, der nichts mehr fühlte, merkte. C. accus. erkennen, verstehen, begreifen; ἐπὶ τοσοῠτο γε φρονέω, so viel sehe ich ein. Bes. aber eine Gesinnung, Meinung haben, im Sinne haben, zur Absicht haben, beabsichtigen, wollen; τὸν μ ῠϑον ἀποειπεῖν, ᾗπερ δὴ φρονέω, wie ich es denke, meine; φρονέω δὲ τετιμῆσϑαι Διὸς αἴσῃ, ich denke, trachte danach, hoffe; τοξεύειν καὶ ἀκοντίζειν οὐκ ἐφρόνουν, sie dachten nicht daran zu schießen und zu werfen; ἶσον ἐμοὶ φρονέουσα, mir gleich denkend, denkend wie ich; ϑεοῖσιν ἶσα φρονεῖν, sich den Göttern gleich dünken; ἀμφὶς φρονεῖν, getrennter, verschiedener Meinung sein; ἄλλῃ φρονεῖν, anders wohin denken; αὔδα ὅ τι φρονέεις, sage, was du denkst, im Sinne hast; τινί τι, u. mit adv., etwas für od. gegen einen haben, einem etwas ansinnen od. anstiften; φίλα, ἀγαϑά, freundlich, gut gegen einen gesinnt sein, ihm wohlwollen; selbst von Tieren, wie von Wölfen u. Schafen; ἀγαϑὰ φρονέων, = sittlicher Beziehung der gut, edel Denkende; τὰ ἀμείνω φρονέειν, der bessern Meinung sein, auf der bessern Seite sein; κρυπτάδια φρ., Heimliches sinnen, heimliche Anschläge machen; ἀταλὰ φρ., jugendlich, heiter gesinnt sein; πυκνά und πυκινὰ φρ., kluge Gedanken haben, List im Sinne haben; ἐφημέρια, nur für den gegenwärtigen Tag denken; πιστά, treu gesinnt sein; κακά, μαλακά, schlecht, mild gesinnt sein; εὖ φρονεῖν τινι, wohlgesinnt sein gegen einen; τὰ αὐτὰ φρονεῖν, od. τὸ αὐτό, dasselbe denken, einstimmig, einträchtig sein. Bes. häufig μέγα φρονεῖν, groß denken, hoch, stolz gesinnt sein, hohen Mut oder Übermut hegen; vgl. οὐ παρδάλιος τόσσον μένος, ὅσσον Πάνϑου υἉες φρονέουσιν, nicht des Panthers Mut ist so groß, wie ihn des Panthos Söhne hegen; selbst von Tieren: μέγα φρονεῖν, voll trotziges Mutes sein, von Ebern , von Löwen . Bei den Att. fast immer im tadelnden Sinne: eine hohe Meinung von sich haben, übertriebenes Selbstgefühl haben; sich brüsten, großprahlen; ἐπί τινι, auf etwas stolz sein, womit groß tun; μεῖζον φρονεῖν, höher denken, als es dem Sterblichen geziemt, mit seinen Anmaßungen Ziel und Grenze überschreiten; πλέον φρονεῖν, = einsichtsvoller sein; Ggstz μικρόν od. μικρὰ φρονεῖν, kleinmütig, zaghaft sein; μεῖον φρ., kleinmütiger od. allzu kleinmütig sein; dagegen μέτριον od. μέτρια φρονεῖν, bescheiden denken, bescheidenes Sinnes, ohne Anmaßung sein; ὁ κόμπος δ' οὐ κατ' ἄνϑρωπον φρονεῖ, nicht wie es sich für den Menschen ziemt; νεώτερα φρονεῖν, wie νεωτερίζειν, Neuerungen im Sinne haben; ἀρχαϊκὰ φρονεῖν, altväterisch, altfränkisch denken, gesinnt sein; τά τινος φρονεῖν, jemandes Gesinnungen, Meinungen teilen, von seiner Partei sein, es mit ihm halten, ihm anhängen. Auch = beachten, berücksichtigen, u. dah. sich wovor in Acht nehmen, scheuen; εὖ φρονεῖν auch = sich freuen; τοῦτο φρονεῖ ἡ ἀγωγή, das bezweckt
φρόνημα, τό, Sinn, Verstand, Gedanken; das, was einer im Sinn, in Gedanken hat; auch Sinnesart, Gesinnung; ἐμπέδοις φρονήμασιν, mit unveränderlicher Gesinnung, Treue; bes. erhabene Gesinnung, Mut, Hochsinn; allein: Mut. Aber auch in tadelnder Bdtg: allzu hohe Meinung von sich, Hochmut, Hoffart, Stolz u. Prahlerei
φρονηματίας, ὁ, der viel Selbstgefühl, Selbstvertrauen hat. Gew. im tadelnden Sinne: hochmütig, eingebildet, dünkelhaft
φρονηματίζω, großmütig machen, u. pass. großmütig, edelmütig sein, handeln; gew. tadelnd, übermütig, stolz machen, u. pass. hochmütig, stolz werden
φρονηματισμός, ὁ, das Mutig-, Edelmütig-, Großmütigmachen; aber auch tadelnd, das Hochmütig-, Stolzmachen
φρόνησις, ἡ, das Denken, der Verstand, die Klugheit, Einsicht
φρονίμευμα τό, verständige Handlung, verständiges Wesen
φρονιμεύομαι, verständig sein, handeln
φρονίμευσις, ἡ, das vernünftige Handeln
φρονίμημα, τό, Handlung eines φρόνιμος
φρόνιμος, ον, bei Verstande, vernünftig, einsichtsvoll, klug; zur Besinnung gekommen, im Ggstz des Wahnsinns; τὸ φρόνιμον, besonnenes Wesen, Geistesgegenwart
φρονιμ-ώδης, ες, von der Art des φρόνιμος
φρόνις, ἡ, Verstand, Klugheit, Einsicht; Kunde, Kenntnis; κατὰ φρόνιν ἤγαγε πολλήν, er brachte viele Kunde oder Kundschaft aus Troja zurück (wo er sich eingeschlichen hatte)
φρονοὐντως, verständig, klug
φροντιδο-κοπέομαι, von Sorgen gepeitscht, gequält werden; ὑπέρ τινος, um jemandes willen
φροντίζω, 1) absol., denken, sich bedenken, nachdenken; sorgen; auch ungewiß, unentschlossen sein, zweifeln; 2) c. acc., erwägen, überlegen; τινός, für etwas Sorge tragen, sich um etwas kümmern, auf etwas achten; φρόντισον ἐμοὶ ἱμάτιον, besorge mir ein Kleid; περί τινος, besorgt, bekümmert um etwas sein, sich um etwas kümmern; τί σεμνὸν καὶ πεφροντικὸς βλέπεις, ernst und sorgenvoll. Pass. Gegenstand der Sorge, Sorgfalt sein; πεφροντισμένος, sorgfältig ausgearbeitet
φροντίς, ίδος, ἡ, Sorge, Fürsorge, die einer Person oder Sache gewidmete Aufmerksamkeit, das Nachdenken; τὸ δὲ ἁλώσιμον ἐμᾷ φροντίδι, was ich begreifen kann; auch Besorgnis, Kummer; ἐν φροντίδι εἶναι περί τινος, um etwas in Sorge sein; ἐν φροντίδι ἔχειν τινά, einen in Ehren halten; φροντίς ἐστιν ἐμοί; er ist mir ein Gegenstand der Sorge; Nachdenken, Betrachtung; εὔφημος φροντίς, andächtig stilles Nachdenken, Gebet. Überh. Sinnesart, Sinn
φρόντισμα, τό, das Ausgesonnene, Erdachte, bes. das sein Ausstudierte, ein Gegenstand des Nachdenkens od. Forschens; τὰ φροντίσματα, ausgearbeitete Reden
φροντιστήριον, τό, ein Ort, wo gedacht, geforscht wird, komisch von der Denkerei oder der Studierstube des Sokrates; Studierzimmer; Hörsaal, Schule; das röm. curia
φροντιστής, ὁ, 1) Denker, Forscher, Grübler; τῶν μετεώρων, überirdischer Dinge, mit einem verächtlichen Nebenbegriffe; so nannte man zu Sokrates Zeit die spekulativen Philosophen (Denkwirtschafter; 2) Sorger, Fürsorger, Vollzieher eines Vermächtnisses
φροντιστικός, zum Bedenken, Besorgen geschickt, bedachtsam, spekulativ
φροῦδος, fürder des Weges, fort, hinweg; φροῦδός ἐστι, er ist fort, entflohen. Auch von Sachen: ἐλπίδες φροῦδοι, die Hoffnungen sind entschwunden; φρούδη μὲν αὐδή, φροῦδα δ' ἄρϑρα, die Stimme ist weg, die Füße sind dahin, versagen ihre Dienste
φρουρά, ἡ, 1) Vorschau, Wache; Gefangenschaft, Gefängnis; 2) Bewachung eines festen Postens, Wachposten; auch von einer ganzen Stadt, Festung, die Besatzung; φρουρᾶς ᾄδειν, sc. ἕνεκα, auf der Wache singen, um sich wach zu halten, sprichwörtlich von den Schlaflosen, die dabei noch vergnügt sein müssen; 3) bei den Lacedämoniern ein gerüstetes, zum Feldzuge bestimmtes Heer, und der Feldzug selbst; φρουρὰν ἐξάγειν, φαίνειν, das Heer ins Feld führen; ἐξήλϑομεν εἰς Πάνακτον φρουρᾶς προγραφείσης, nachdem zur Besatzung dorthin auszurücken befohlen war
φρουρ-αρχία, ἡ, das Amt, die Stelle des φρούραρχος, Commandantenstelle
φρούρ-αρχος, ὁ, Befehlshaber der Wache, der wachhabenden Soldaten; der Commandant einer Festung, auch der Anführer der Leibwache; Gefängniswärter
φρουρέω, 1) intrans., Wache halten, als Besatzung dienen; περὶ τόπον, von Schiffen; 2) trans., bewachen, beschützen; τὸ σὸν φρουρεῖν ὄμμα, auf dein Auge, deinen Wink achten; χρέος, beobachten, besorgen; sich hüten, in Acht nehmen, vor einem, τινά, vor etwas, τί
φρούρημα, τό, das Bewachte; der Wachtposten; βουκόλων, die wachthaltenden Rinderhirten
φρούρησις, ἡ, das Bewachen, die Wache
φρουρητήρ, ῆρος, ὁ, der Bewachende, Bewahrende
φρουρητικός, zum Bewachen geschickt
φρουρητός, bewacht, beschützt
φρουρικός, zur Wache, Besatzung gehörig; τὸ φρ., die Besatzungstruppen
φρούριον, τό, 1) Wachposten, fester Platz, Burg od. Schloß mit Besatzung, Festung; Gefängnis; 2) die Besatzung
φρουρίς, ίδος, ἡ, Schiff zur Bewachung, Bedeckung, Wachtschiff
φρουρο-δόμος, das Haus bewachend, Hauswächter
φρουρός, ὁ, der Vorschauer, Wächter; οἱ φρουροί, die Besatzung eines festen Platzes
φρύαγμα, τό, das heftige Schnauben und Springen, übh. das wilde, unbändige Gebehrden eines mutigen Tieres, bes. eines Pferdes, ἱππικά; auch eines Ebers. Übertr., das stolze, übermütige Betragen eines Menschen in Gebärden und Worten
φρυαγματίας, ὁ, ein schnaubendes, unbändiges, mutiges Roß; übertr., ein übermütiger Mensch; adj. wild, stolz
φρυαγμο-σέμνακος, unbändig stolz, kom. Wort von einem Menschen, der mit unbändigem Übermute den Schein der Gravität verbindet
φρυάσσομαι, schnauben u. brausen, mit den Füßen stampfen u. springen, übh. sich wild, ungeduldig gebärden, am ganzen Leibe vor Ungeduld zittern, von Tieren, bes. wilden Pferden, die sich vor Kraft und Mut nicht zu lassen wissen; auch von Böcken, Hähnen und von anderen Tieren. Übertr. von Menschen: übermütig, ausgelassen, unbändig, bes. hoffärthig, stolz sein, sich brüsten; ἐπί τινι, auf etwas stolz sein
φρῡγανίζομαι, dürres Holz, Reisig sammeln und holen, um Feuer anzuzünden
φρῡγανικός, von kurzem, dürrem Holze, Reisig, dazu gehörig
φρῡγανισμός, ὁ, das Sammeln u. Holen von dürrem Holze, Reisig, um Feuer anzumachen
φρῡγανιστήρ, ῆρος, ὁ, u. φρῡγανιστής, ὁ, der dürres Holz, Reisig zum Feuermachen sammelt u. holt
φρύγανον, τό, kleines, dürres Holz, trockne Äste, Strauchwerk, Reis, bes. Feuer anzumachen
φρῡγανο-φόρος, dürres Holz, Reisig tragend
φρῡγαν-ώδης, ες, reisartig, wie Reisig, Ruten
φρύγετρον, τό, ein Gefäß, Gerste darin zu rösten; wahrscheinlich nach Art unserer Kaffeetrommeln; das röm. novae nuptae farreum praeferebant. Auch ein Holz, Geröstetes umzurühren
φρῡγεύς, ὁ, der Röster, Gefäß zum Rösten
φρῡγία, ἡ, die Rösterin
φρυγίλος, ὁ, ein unbestimmter Vogel, das lateinische fringilla
φρῡγίνδα, ein Spiel mit gerösteten Bohnen
φρύγιον, τό, dürres Holz, Brennholz
φρύγιος, dürr, trocken
φρυγυστί, auf Phrygisch, bes. in phrygischer Mundart, auch in phrygischer Tonart
φρῡγμός, ὁ, das Dörren, Rösten
φρύγω, dörren, rösten, braten; auch vom Durste
φρυκτεύω, anbrennen, entzünden
φρυκτός, 1) gedörrt, geröstet; 2) als substant. ὁ φρυκτός, ein Feuerbrand, eine Fackel; plur. bes. ein Lärmfeuer, Feuerzeichen, mit dem ausgestellte Wächter Signale geben; um das Anrücken der Feinde zu signalisieren; φρυκτοὺς ἀνίσχειν, Feuerzeichen aufstecken, geben; φρυκτοὶ πολέμιοι αἴρονται, es werden Feuerzeichen vom Anrücken der Feinde gegeben; ein Stimmzeichen oder Los, weil dazu in Athen geröstete Bohnen gebraucht zu werden pflegten; 3) οἱ φρυκτοί, sc. ἰχϑύες, eine Art kleiner, gering geachteter Bratfische
φρυκτ-ωρέω, durch nächtliche Feuer, Fackeln, Lärmfeuer Zeichen geben; πολεμίους, Feinde durch Feuerzeichen anmelden; pass., φρυκτωροῦνταί μοι νῆες προςπλέουσαι, es werden mir anrückende Schiffe durch Feuer signalisiert
φρυκτωρία, ἡ, das Geben eines Signals durch einen Feuerbrand oder ein Feuerzeichen, das Zeichengeben durch ausgestellte Feuerwachen
φρυκτώριον, τό, der erhöhte Ort, Wachposten, auf dem der φρυκτωρός wacht und von dem herab er die Feuerzeichen gibt; dah. später auch Leuchtturm
φρυκτ-ωρός, ὁ, Feuerwache, Wächter, der des Nachts auf einem erhöhten Orte wacht und durch verabredete Feuerzeichen Signale gibt, anrückende Feinde anmeldet; Kette von Signalfeuern. Auch das Feuerzeichen selbst
φρύνη, ἡ, die Kröte
φρύνιον, τό, eine Pflanze, auch βατράχιον genannt
φρῡνο-ειδής, ές, krötenartig, an Gestalt od. Farbe
φρῡνο-λόχος, den Kröten nachstellend, Beiw. eines Raubvogels; φρυνολόγος, Kröten sammelnd
φρῦνος, ὁ, die Kröte
Φρυνώνδειος, ein Gauner, Betrüger
φῦ, Ausruf des Schmerzes, Unwillens, Abscheus
φυγ-αγωγός, όν, Flüchtlinge einholend und geschleppt bringend
φύγαδε, in die Flucht, zur Flucht, zurück; ἄλλοι φύγαδε μνώοντο ἕκαστος, jeder dachte an die Flucht
φυγαδεία, ἡ, das Vertreiben, Verbannen, die Flucht, Verbannung
φυγαδεῖον, τό, Zufluchtsort, Freistatt
φυγαδευτικός, vertreibend, verbannend
φυγαδεύω, 1) aus dem Lande verjagen, verweisen; 2) intrans., ein Verbannter sein, in der Verbannung leben
φυγαδικός, den φυγάς, den Flüchtling od. Verbannten betreffend, ihm eigen, geziemend
φυγαδο-θήρας, ὁ, der auf Flüchtlinge, Verbannte Jagd macht, sie ausspäht
φυγ-αίχμης, ὁ, den Speer, den Krieg fliehend, unkriegerisch, feig
φυγ-ανθρωπεύω, Menschen fliehen, menschenscheu sein
φυγ-ανθρωπία, ἡ, die Menschenscheu
φυγ-άνθρωπος, menschenscheu
φυγ-αρσενία, ἡ, die Männerscheu
φυγάς, άδος, ὁ, ἡ, flüchtig; Flüchtling, bes. landesflüchtig, ein Verbannter, Verwiesener; παρά τινος, Überläufer
φύγδην, in die Flucht, fliehend
φύγεθλον, τό, Entzündung, Geschwulst, Verhärtung der Drüsen neben der Scham, im Schooß und unter den Achseln
φύγ-εργος, die Arbeit fliehend, scheuend
φυγή, ἡ, die Flucht. Bes. Landesverweisung, Verbannung; φυγὴν ἑωυτῷ ἐπιβαλὼν ἐκ Λακεδαίμονος, sich selbst Verbannung aus Lacedämon auflegend; φυγὴν φεύγειν, landflüchtig sein, in der Verbannung leben. Auch = οἱ φυγάδες, die Landesverwiesenen, Verbannten; φυγῇ ποδὶ ἴχνος ἔφερεν, φυγῇ ἐξαλύξωμεν ποδί, in der Flucht, fliehend mit dem Fuße
φυγίνδα, von einer Art Spiel, παίζειν, Fliehens spielen
φυγο-δέμνιος, u. φυγό-δεμνος, das Bett, bes. das Ehebett, die Ehe fliehend, ehescheu
φυγο-δικέω, einen Prozess fliehen, ihm ausweichen, ihm zu entgehen suchen
φυγο-δικία, ἡ, Prozessscheu, Vermeidung eines Prozesses durch Nichterscheinen vor Gericht
φυγό-λεκτρος, die Ehe fliehend
φυγο-μαχέω, die Schlacht, den Krieg oder Streit fliehen, vermeiden
φυγό-μαχος, die Schlacht, den Krieg oder Streit fliehend, vermeidend
φυγό-ξενος, Fremde, Gastfreunde scheuend, ihnen abhold
φυγό-πολις, die Stadt fliehend, meidend
φυγο-πονία, ἡ, Arbeitsscheu, Scheu vor Anstrengung
φυγό-πονος, Arbeit, Anstrengung fliehend, arbeitsscheu
φυγο-πτόλεμος, den Krieg scheuend, feig
φύζα, ἡ, fugio, 'biegen'; in der Bedeutung 'Schrecken', sonst in der Bedeutung 'feige Flucht'
φυζανικός, u. φυζαλέος, flüchtig, scheu
φυή, ἡ, Wuchs, Leibesgestalt, äußeres Ansehen, bes. schöner Wuchs, Wohlgestalt. Übh. Schönheit; auch die ganze natürliche Anlage od. Beschaffenheit, auch geistige Anlagen; auch das reife, männliche Alter; Stamm, Geschlecht
φύημα, τό, Geschwür, Gewächs
φύκη, ἡ, das Weibchen des Fisches φύκης
φῡκήν, ῆνος, ὁ, u. φύκης, ὁ, ein im Meertang, im Seegrase lebender Fisch
φῡκίδιον, τό, zum Essen
φῡκιόεις, όεσσα, όεν, 1) voll Tang, Meergras; 2) geschminkt, gefärbt
φῡκιο-φόρος, Tang, Meergras tragend
φῡκιο-χαίτης, ὁ, mit Haaren wie Meertang
φῡκίς, ίδος, ἡ, das Weibchen des Fisches φύκης
φῡκο-γείτων, ονος, dem Meertang nahe, am Meere wohnend, lebend; Priapus
φῡκό-θριξ, τριχος, mit Haaren wie Meergras, mit Meergras wie mit Haaren bewachsen
φῦκος, τό, Meertang, Seegras; von βρύον nur der Größe nach verschieden. Auch die Schminke, die aus einer purpurroten Art des Meertanges bereitet wurde, mit der die Griechinnen die Wangen färbten, um ihnen die Farbe ξανϑός zu geben
φῡκο-φάγος, Tang, Meergras fressend, ein Fisch
φῡκόω, 1) schminken, rotfärben; 2) mit Meergras ausstopfen
φυκτός, dem man entfliehen kann, vermeidlich; auch = geflohen, vermieden
φῡκ-ώδης, ες, tangähnlich, voll Tang, Meergras
φῡλάζω, die Zünfte, Stämme abteilen, in Zünfte, Stämme abteilen
φυλάκεια, ἡ, die Binde, als ein Verwahrungsmittel
φυλάκειον, τό, der Ort, wo Soldaten Wache halten, Wachposten, bes. Wach- od. Wartturm, Ort mit Besatzung. Bei den Alexandrinern die mit der weiblichen Reinigung befleckten Tücher
φυλακή, ἡ, 1) das Wachen, Wachestehen, Wachehalten, die Wache als Handlung; bes. die Nachtwache; Wachposten; φυλακὴν ἔχειν περί τινα, wegen jemandes Wache halten, auf der Hut sein; aber φυλακὴ ἔχει αὐτόν, das Wachhalten hält ihn beschäftigt; φυλακὰς φυλάττειν, Wache halten, Wache tun. Übertr., φυλακὴν ποιεῖσϑαι, sich in Acht nehmen, vorsichtig sein; 2) die Schildwache, die Wächter, und später auch die Leibwache. Der Ort der Wache, Wachposten, Wach- od. Wartturm. Die Zeit der letzten Nachtwache, dah. der letzte Teil der Nacht; 3) der Ort, wo man bewacht wird, Gewahrsam, Gefängnis; τὸν Ἰσϑμὸν ἐν φυλακῇ ἔχειν, den Isthmus besetzt halten; τὸν τῆς γλώσσης χαρακτῆρα ἐν φυλακῇ ἔχειν, denselben Charakter der Sprache bewahren, beibehalten
φυλακίζω, ins Gefängnis werfen
φυλακικός, zum Bewachen gehörig, geschickt
φυλακίς, ίδος, ἡ, u. φυλάκισσα, ἡ, Wächterin; ναῦς, Wachtschiff
φυλακίτης, ὁ, der Gefangene
φυλακτήριον, τό, 1) Ort, Posten, fester Platz, wo sich Wächter, Besatzungen befinden, Wachtposten, besetzter Platz. Bes. ein mit den Türmen der Stadtmauern verbundener Ort für die Wächter, ein Wachthaus; 2) ein Verwahrungs- oder Schutzmittel, ein Amulet
φυλακτήριος, bewachend, beschützend, bewahrend
φυλάκτης, ὁ, eine Obrigkeit in Kumä
φυλακτικός, gut bewachend, beschützend, geschickt zum Bewachen, wachsam; τῶν ὄντων, das Vorhandene zu schützen geschickt; geschickt sich zu hüten, behutsam, vorsichtig
φύλαξ, ακος, ὁ, Wächter, ausgestellte Wache, ein Einzelner von der Besatzung, im plur. οἱ φύλακες die Besatzung; οἱ ὄπισϑεν φύλακες, die Nachhut. Bewahrer, Behüter, Beschützer
φυλάξιμος, 1) zu bewachen u. zu bewahren, was man beschützen kann; 2) wovor man sich hüten kann
φύλαξις, ἡ, Bewachung, Beschützung, Beobachtung
φῡλ-αρχέω, ein φυλάρχης sein, sein Amt haben
φῡλάρχης, ὁ, Anführer, Vorsteher einer φυλή, bes. im Kriege bei der Reiterei
φῡλ-αρχία, ἡ, das Amt des φυλάρχης
φύλ-αρχος, ὁ, in Rom der praefectus tribuum, tribunus
φυλάσσω, intrans., wachen, nicht schlafen, Wache halten. Trans., 1) bewachen, beschützen, bewahren, von Personen, Herden u. anderen Sachen; das Haus hüten, es nicht verlassen; φυλάττειν τινὰ ἀπό τινος, einen vor einem od. vor etwas beschützen; τινὶ τιμωρίαν, einem die Rache aufsparen; φυλάττεσϑαι παρά τινι, bei etwas verwahrt, verborgen liegen; 2) beobachten, belauern; νόστον, auf die Heimkehr lauern; bes. die rechte Zeit abpassen, wahrnehmen; ἀριστοποιουμένους φυλάξας τοὺς στρατιώτας, er paßte die Zeit ab, wo die Soldaten frühstückten; 3) übh. bewachen, beobachten, aufrecht erhalten; χόλον, den Zorn bewahren, ihn nicht aufgeben; αἰδῶ καὶ φιλότητα, Ehrfurcht und Liebe bewahren; ὅρκια, Schwüre bewahren, in Ehren halten; ἔπ ος, = dem Befehl Folge leisten; οὐκ ἐφύλαξα ἀπειλὰς ὑμετέρας, ich habe eure Drohungen nicht beachtet; σιγὴν φυλάσσετε, beobachtet Stillschweigen; τοῦτο μόνον φυλάττωμεν, das allein wollen wir festhalten; sich etwas bewahren, im Geiste od. im Gedächtnisse; sich hüten, sich vorsehen, auf seiner Hut sein; πεφυλαγμένος εἶναι, vorsichtig sein; τινὰ od. τί, vor einem, vor etwas sich hüten; τινός, wegen etwas besorgt, auf seiner Hut sein; dah. ἄρκτοι πεφυλαγμέναι ὠκεανοῖο, die sich vor dem Meere hüten, nie untergehen
φῡλετεύω, zum Zunftgenossen machen, in die Zunft aufnehmen
φῡλέτης, ὁ, von derselben Zunft, Zunftgenosse, tribulis
φῡλετικός, dem φυλέτης gehörig, eigen, ihn betreffend
φῡλέτις, ιδος, ἡ, z. B. ἐκκλησία φυλέτις, comitia tributa
φῡλή, ἡ, 1) die Vereinigung einzelner zu einer Gemeinde, einem Staate; dah. Volksstamm, Volksabteilung, Klasse, Zunft, wie die tribus der Römer. In Athen seit Kleisthenes zehn, nur nach dem Wohnsitz bestimmte Stämme; 2) eine Abteilung im Heere, die zu einer φυλή gehörigen Krieger; bes. bei der Reiterei; 3) übh. Geschlecht, Gattung, Ordnung
φυλία, ἡ, der wilde Ölbaum
φυλίκη, ἡ, ein stets grünender Baum, eine Rhamnusart
φυλλάζω, Blätter haben, bekommen
φυλλ-άκανθος, mit stachligen Blättern
φυλλ-άμπελον, τό, Weinlaub
φυλλάριον, τό, Blättchen
φυλλάς, άδος, ἡ, 1) ein Blätterhaufen, ein Lager, eine Streu von Blättern; 2) ein Ast mit Blättern; Laubwerk, Laub; τεμενία, der laubreiche Hain; φυλλὰς εὔκαρπος, Fruchtbaum; ἡ δριμεῖα, ein Kräutergericht
φυλλεῖον, τό, Laubwerk, allerlei Blätter von Küchengewächsen, Grünzeug; bes. die Zugabe von Raute, Coriander, Münze, Petersilie u. ähnlichen würzhaften Kräutern, die man beim Einkauf der Gartengewächse bekam
φυλλιάω, Blätter haben, Blätter ohne Frucht treiben
φυλλίζω, abblatten
φυλλικός, blätterig, zu den Blättern gehörig
φύλλινος, von Blättern, Laub gemacht
φυλλίς, ίδος, ἡ, ein Kräutergericht
φυλλίτης, ὁ, ein Wettkampf, dessen Siegespreis in Laubkränzen besteht. Ἡ φυλλῖτις, eine aus lauter Blättern bestehende Pflanze, Hirschzunge, asplenium scolopendrium
φυλλο-βολέω, 1) die Blätter abwerfen, fallen lassen; 2) mit Blättern, Blumen werfen, bestreuen
φυλλο-βολία, ἡ, 1) das Abwerfen, Verlieren der Blätter; 2) das Werfen, Bestreuen mit Blättern u. Blumen, gew. Zeichen des Beifalls u. der Ehre für die Sieger in öffentlichen Wettkämpfen
φυλλο-βόλος, die Blätter, das Laub abwerfend, verlierend
φυλλό-κομος, mit Blättern behaart, dicht belaubt
φυλλο-κοπέω, die Blätter, das Laub abschneiden
φυλλο-λογέω, die Blätter, das Laub ablesen, abstreifen
φυλλο-μανέω, wild ins Laub treiben, ohne Früchte anzusetzen
φυλλο-μανής, ές, wild ins Laub treibend
φύλλον, τό, 1) Blatt, Laub. Auch Blumen; übh. Pflanze; 2) der blätterähnliche Same des Silphium; eine unbestimmte Pflanze. Auch, wie folium, ein Gewürz
φυλλοῤ-ῥαγέω, die Blätter aufspringen, platzen lassen
φυλλοῤ-ῥαγία, ἡ, das Aufspringen, Platzen der Blätter
φυλλοῤ-ῥοέω, die Blätter fallen lassen, verlieren
φυλλόῤ-ῥοια, ἡ, das Abwerfen, Abfallen der Blätter
φυλλοῤ-ῥόος, die Blätter, das Laub fallen lassend, verlierend
φυλλο-σινής, ές, Blätter beschädigend
φυλλό-σκεπος, von Laub, von Blättern überdeckt
φυλλό-στρωτος, mit Blättern, Laub überstreut, bedeckt
φυλλο-τόκος, Blätter erzeugend
φυλλο-τόμος, Blätter, Laub abschneidend
φυλλο-τρώξ, ῶγος, Blätter, Laub benagend, fressend
φυλλο-φορέω, Blätter tragen
φυλλο-φόρος, Blätter, Laub tragend, bringend
φυλλο-φυέω, Blätter, Laub treiben
φυλλο-χοέω, die Blätter streuen, fallen lassen, κόμην, von Bäumen
φυλλο-χόος, die Blätter streuend, verlierend; μήν, der Monat, der das Laub von den Bäumen auf die Erde streut
φυλλόω, 1) belauben; 2) zum Blatte, zu Laub werden
φυλλ-ώδης, ες, blattähnlich, blätterreich, laubreich
φύλλωμα, τό, Belaubung, Laub
φῡλο-βασιλεύς, ὁ, der von einer jeden φυλή zur Verrichtung der Opfer gewählte βασιλεύς, wie der rex sacrificulus der Römer
φῡλο-κρινέω, die Stämme, Geschlechter unterscheiden
φῡλο-κρίνησις, ἡ, Unterscheidung der Geschlechter, Gattungen
φῡλο-κρινητικός, ή, όν, zur Unterscheidung der Geschlechter gehörig, geschickt
φῦλον, τό (φύω, eigtl. von Natur zusammengehörig und sich von anderen nach der Art, nach dem Vaterlande od. nach der Blutsverwandtschaft unterscheidend), Stamm, Geschlecht, Gattung, Art; von allen lebenden Wesen; gew. im plur., eine Menge von einer und derselben Gattung bezeichnend, Schar, Schwarm; auch ein Mückenschwarm. Im engeren Sinne, Volksstamm, Volk, Nation. Und im engsten Sinne: Stamm, Geschlecht; κατὰ φῦλα, neben κατὰ φρήτρας, allgemeiner als dieses zu fassen, nach Stämmen
φύλ-οπις, ιδος, ἡ, Schlachtgeschrei, Schlachtgetümmel, Feldschlacht; Streit
φύμα, τό, Gewächs, Erzeugnis, bes. Gewächs, Auswuchs am Leibe, Geschwür, Geschwulst
φυματίας, ὁ, einer, der Auswüchse, Geschwüre hat
φυματόω, Auswüchse erzeugen, u. pass. Auswüchse, Geschwüre bekommen
φυματ-ώδης, ες, Auswüchsen, Geschwüren ähnlich, voll von Auswüchsen, Geschwüren
φυξ-άνωρ, ορος, Männer fliehend, männerscheu
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