236 Wörterbuch altgriechisch - deutsch
ταχύ-ποτμος - τερετισμός
ταχύ-ποτμος, von kurzem Lebenslose, bald sterbend
ταχύ-πους, ποδος, ὁ, ἡ, schnellfüßig
ταχύ-πτερνος, mit schneller Ferse, schnellfüßig
ταχυ-πτεροῤ-ῥυέω, schnell die Flügel sinken lassen
ταχύ-πτερος, schnell fliegend
ταχύ-πωλοςι, mit schnellen Rossen
ταχύῤ-ῥοθος, schnell oder eilig gehend
ταχύῤ-ῥωστος, sich schnell bewegend
ταχύς, ταχεῖα, ταχύ, schnell, rasch, eilig; gew. von der Geschwindigkeit des Gehens od. Laufens, von Menschen und Tieren; ὡς τάχιστα, gewöhnlich durch einige Wörter getrennt, = sobald als; τὴν ταχίστην, sc. ὁδόν, auf dem schnellsten Wege, aufs Schnellste
ταχύ-σκαρθμος, schnell springend
ταχυ-σκελής, ές, mit schnellen Schenkeln
ταχύ-σπερμος, schnell Samen habend
ταχυ-στροφάλιγξ, ιγγος, mit schnellem Wirbel
ταχύ-στροφος, schnell drehend
ταχυτής, ῆτος, ἡ, Schnelligkeit, bes. Schnellfüßigkeit; ταχυτῆτος ἄεϑλα, vom Wettlaufe; von Hunden
ταχυ-τόκος, schnell od. leicht gebärend
ταχύ-φυος, schnell wachsend
ταχύ-φωνος, schnell sprechend
ταχυ-χειλής, ές, mit schnellen Lippen; αὐλοί, Flöten, die mit schnell u. leicht darüber hineilenden Lippen geblasen werden
ταχύ-χειρ, χειρος, ὁ, ἡ, mit schnellen od. leichten Händen, behend
ταχυ-χειρία, ἡ, Leichtigkeit od. Fertigkeit der Hände, Behendigkeit im Arbeiten
ταώνιος, ον, vom Pfau
τέ, Bindewort, welches anzeigt, daß das Wort, welchem es nachgesetzt ist, im Zusammenhange mit einem anderen entweder vorausgegangenen od. nachfolgenden gefaßt werden muß; πατὴρ ἀνδρῶν τε ϑεῶν τε, der Vater wie der Menschen so der Götter; πρίν γ' ὅτ' ἂν ἑνδεκάτη τε δυωδεκάτη τε γένηται, wo wir der elfte od. zwölfte Tag sagen, eigtl. wie der elfte, so der zwölfte Tag; τὲ καί, sowohl - als auch, nicht nur - sondern auch; καί τε - καί τε, und selbst sowohl - als auch
τέγγω, (vgl. tingo, tünchen), benetzen, anfeuchten; δάκρυα τέγγειν, Tränen vergießen; weinen; ὄμβρος χαλάζης ἐτέγγετο, er floß herab. Daher auch erweichen, bes. übertr., einen rühren, zum Mitleid bewegen; pass. sich erweichen lassen, weich werden, nachgeben. Auch = färben, und übh. womit vermischen
τέγεος, mit einem Dache versehen; τέγεοι ϑάλαμοι, Gemächer der Frauen in dem obern Stockwerke des Hauses
τεγκτός, benetzt, befeuchtet, erweicht; übertr., gerührt, auch = zum Mitleid zu bewegen
τέγξις, εως, ἡ, Benetzung, Befeuchtung
τέγος, εος, τό, Dach, Decke des Hauses od. Zimmers; übh. jeder bedeckte Teil des Hauses, Zimmer, Saal (bes. im obern Stockwerk). Später bes. Hurengemach, Bordell
τέθηπα, staunen, sich verwundern; τέϑηπα ἀκούων, ich wundere mich zu hören; τινά, einen anstaunen; trans. τέϑαφα, in Erstaunen setzen. Auch = bewundern
τέθμιος, festgesetzt, gesetzmäßig, herkömmlich; τέϑμιόν μοί φαμι σαφέστατον εἶναι, das von mir aufgestellte Gesetz
τεθμός, ὁ, das Festgesetzte, die Satzung, das Herkommen
τεθορυβημένως, mit Lärm, mit Unordnung
τεθρ-ήμερον, τό, Zeit von vier Tagen
τεθρ-ιππεύω, mit einem Viergespann fahren
τεθρ-ιππ-ηλάτης, ὁ, der ein Viergespann treibt, damit fährt
τεθρ-ιππο-βάτης, ὁ, u. τεθρ-ιππο-βάμων, ονος, ὁ, der ein Viergespann bestiegen hat und damit fährt, Beiwort der Kvrenäer
τέθρ-ιππον, τό, ein Gespann von vier Pferden, ein Viergespann, auch ein mit vier Pferden bespannter Wagen
τέθρ-ιππος, mit vier Pferden bespannt, vierspännig; auch ἅμιλλαι, das Wettfahren mit dem Viergespann
τεθρ-ιππο-τροφέω, vier Pferde zu einem vierspännigen Wagen nähren, halten
τεθρ-ιππο-τρόφος, ein Viergespann od. vier Pferde zu einem Gespann nährend, haltend
τεθρῡλημένως, wie überall gesprochen wird, bekanntermaßen
τεθρυμμένως, weichlich, schwelgerisch
τεινεσμός, ὁ, gespannter, harter Leib, Hartleibigkeit
τεινεσμ-ώδης, ες, von der Art des τεινεσμός, an Hartleibigkeit od. Stuhlzwang leidend
τείνω, spannen, an-, ausspannen, ausdehnen, ausrecken; τόξον, den Bogen spannen; ἡνία ἐξ ἄντυγος τείνειν, die Zügel fest anbinden; ἱμὰς τέτατο, der Riemen war straff angespannt; ἱστία τέτατο, die Segel waren gespannt; ὅτε τε Ζεὺς λαίλαπα τείνῃ, wenn er ein Unwetter ausspannt, ausbreitet; νὺξ τέταται βροτοῖσιν, Nacht ist ausgebreitet über den Menschen; ἀὴρ τέταται, die Luft ist ausgebreitet; φάρμακον τείνων ἀμ φὶ γένυι, vom angelegten Zügel. Auch der Länge nach hinstrecken; φάσγανον ὑπὸ λαπάρην τέτατο, das Schwert hing lang herab. In die Länge ziehen und anspannen, übertr., εἰ δὲ ϑεός περ ἶσον τείνειεν πολέμου τέλος, das Ziel des Krieges gleich anspannen oder etwa gleiche Bahnen zum Ziele des Sieges zumessen, = beiden Parteien gleich günstig sein; pass., τῶν ἐπὶ ἶσα μάχη τέτατο πτόλεμ ός τε, Kampf u. Schlacht war ihnen gleich gespannt, = es wurde von ihnen mit gleichem Glücke gekämpft; ἐπὶ Πατρόκλῳ τέτατο κρατερὴ ὑσμίνη, es spannte sich das Gefecht an, man kämpfte mit Anstrengung, Anspannung aller Kräfte; τείνειν αὐδήν, die Stimme anspannen, anstrengen; λόγον, die Rede ausdehnen, eine lange Rede halten; vom Lichte: verbreiten; ἵπποισι τάϑη δρόμος, der Lauf ward von den Pferden angespannt, = sie strengten sich an im Lauf. Auch von der Zeit: αἰῶνα, das Leben hinziehen, ein langes Leben führen; vom Dehnen, Langsprechen einer Silbe. Auf ein Ziel hinrichten, hinlenken; φόνον εἴς τινα, Mordanschläge auf einen richten; intrans., zunächst a) vom Orte: sich erstrecken, ausdehnen, sich hinziehen; besonders εἴς τι, sich wohin, bis zu einem Ziele erstrecken; pass. τὸ ὄρος τεταμένον τὸν αὐτὸν τρόπον, das Gebirge, das sich auf dieselbe Weise hinerstreckt; τείνοντα χρόνον τρομέονται, die sich in die Länge ziehende Zeit; b) von Personen: auf etwas zugehen, auf ein Ziel losstreben; τείνειν ὥς τινα, zu einem hineilen; c) auf etwas gerichtet sein, sich worauf beziehen, worauf zielen; τείνει εἰς σέ, es geht auf dich; τὰ πρὸς τὴν ἀρετὴν τείνοντα, das auf die Tugend Bezug Habende; τείνειν πρός τινα od. πρός τι = an etwas hinanreichen, ähnlich sein; d) sich anspannen, anstrengen
τεῖρος, εος, τό, nur im plur. τείρεα, die Himmelszeichen, Gestirne
τείρω, reiben, ab-, zerreiben, aufreiben, allmählich zerstören, entkräften, erschöpfen, quälen; zunächst von schmerzlichen, nachteiligen Einwirkungen auf den Leib, wie vom Alter; von Wunden, vom Kampfe, vom heftigen Gestank, vom Hunger, von dem, was auf die Seele wirkt; τειρόμενος, gequält, bedrängt, erschöpft
τειχεσι-βλήτης, ὁ, der die Mauern niederwirft
τειχεσι-πλήκτης, der die Mauern schlägt, der Mauerstürmer
τειχεσι-πλήτης, ὁ, der sich als Feind den Mauern nähert, gegen sie anstürmt, Ares
τειχέω, Mauern od. Burgen bauen; mit Mauern umgeben, befestigen
τειχήρης, ες, in den Mauern eingesperrt, darin belagert; mit Mauern versehen
τειχίζω, (eine Mauer) bauen; τεῖχος ἐτειχίσσαντο, sie bauten sich eine Mauer; τετείχιστο, es war eine Mauer gebaut; mit einer Mauer versehen, befestigen; Αἴγυπτον τῷ Νείλῳ τετειχισμένην, geschützt
τειχικός, von der Mauer, zur Mauer gehörig
τειχιόεις, εσσα, εν, mit Mauern umgeben, geschützt, Beiwort fester Städte, wie Tiryns u. Gortyn
τειχίον, τό, Mauer, des Hofes, eines Hauses, Wand, nicht von der Stadtmauer; für Umhägung, Gemäuer des Hauses
τείχισις, ἡ, Erbauung oder Aufführung einer Mauer, eines Befestigungswerkes
τείχισμα, τό, die erbaute, aufgerichtete Mauer, übh. das Befestigungswerk
τειχιστής, ὁ, der Mauern baut, Befestigungswerke aufführt
τειχο-δομέω, eine Mauer oder Burg bauen
τειχο-δομία, ἡ, das Erbauen einer Mauer
τειχο-δόμος, eine Mauer od. Burg erbauend
τειχο-κατα-λύτης, ὁ, der Mauern zerstört
τειχο-κρατέω, sich der Mauer od. Burg bemächtigen
τειχ-ολέτης, ὁ, der die Mauer od. die Burg zerstört
τειχο-μαχέω, um die Mauern oder um die Burg kämpfen, bes. belagern
τειχο-μαχία, ἡ, Kampf um die Mauern, bes. Belagerung, Bestürmung der Mauern od. der Burg. So hieß das 12. Buch der Ilias
τειχο-μαχικός, ή, όν, zur Belagerung und Erstürmung der Mauern gehörig, geschickt
τειχο-μάχιον, τό, Maschine zur Belagerung und Zerstörung der Mauern
τειχο-μάχος, um die Mauern kämpfend, Burgen belagernd und bestürmend
τειχο-μελής, ές, durch Gesänge mit Mauern versehend; κιϑάρη, von der Cither des Amphion
τειχο-ποιέω, ein τειχοποιός sein
τειχο-ποιΐα, ἡ, das Machen, Bauen, Errichten der Mauern; das Amt des τειχοποιός
τειχο-ποιός, Mauern machend, Befestigungswerke errichtend. In Athen eine obrigkeitliche Person, der die Aufsicht über die Erhaltung und Ausbesserung der Stadtmauern oblag
τειχό-πυργος, ὁ, ein Turm in od. auf der Mauer mit einem Durchgange
τεῖχος, εος, τό, die Mauer, bes. Stadtmauer, die zur Befestigung der Stadt dient; τεῖχος ἐλαύνειν, eine Mauer ziehen; τεῖχος ἀναῤῥήξας, die Mauer sprengen, daß sie eine Bresche bekommt; καϑαιρεῖν, niederreißen; übh. eine zum Schutz errichtete Mauer, Befestigungswerke, Wall u. Graben, die Mauern für die Schiffe; selten von Holz; aber τείχει ἐν ξυλίνῳ ist der Scheiterhaufen; τειχέων κιϑῶνες, die Mauern, die den hinter ihnen Stehenden zum Brustharnisch dienen. Übh. eine mit Mauern und Burgen versehene, befestigte Stadt
τειχο-σκοπία, ἡ, das Schauen von der Mauer; so hieß ein Teil des dritten Gesanges der Iliade
τειχο-φυλακέω, u. τειχο-φυλακτέω, die Mauern, die Burg od. die Befestigungswerke bewachen
τειχο-φύλαξ, ακος, ὁ, der Mauerwächter, der die Wache über die Mauer und die Befestigungswerke hat
τειχύδριον, τό, kleines Kastell
τεκμαίρομαι, 1) als Ziel oder Grenze setzen, übh. festsetzen, anordnen; bes. von der Gottheit od. dem Geschicke, verhängen; vom Könige, πομπὴν δ' ἐς τόδ' ἐγὼ τεκμαίρομαι, ich setze die Entsendung fest; auferlegen, anbefehlen; in Bezug auf die Zukunft = verkündigen, voraussagen; c. inf., bei sich festsetzen, beschließen; act. τεκμαίρω, zeigen, durch ein Zeichen erkennen lassen, bezeichnen; 2) aus gewissen Zeichen erkennen, vermuten, schließen, bes. für die Zukunft, einen Schluß machen, eine Vorbedeutung ziehen; ἐμπύροις τεκμαιρόμενοι, aus dem Brandopfer ein Zeichen entnehmen, schließen; ἀνὴρ ἔννους τὰ καινὰ τοῖς πάλαι τεκμαίρεται, er schließt aus dem Alten auf das Neue; ἐσϑῆτι, aus der Kleidung schließen, an ihr erkennen; περὶ τῶν μελλόντων τοῖς γεγενημένοις, aus dem Vergangenen die Zukunft erraten, beurteilen; τεκμήρασϑαι ἦν τῷ ψόφῳ, man konnte es aus dem Geräusche schließen. Auch sich nach einem Zeichen umsehen, oft mit dem Nebenbegriffe des Begehrens; τεκμαίρομαι εἴ με πεφίληκε, ungewiß sein; τεκμαίρεσϑαί τι πρός τι, etwas auf ein Ziel hinrichten. Auch = zählen
τέκμαρ, τό (vielleicht mit τίκτω, τεκεῖν zusammenhängend, zeugen, zeigen, Zeichen), 1) Ziel, Grenze; ἵκετο τέκμωρ, er kam ans Ziel; εὕρετο τέκμωρ, er fand das Ziel od. das Ende der Verwirrung; übh. τέκμωρ εὑρεῖν, ein Ende, einen Ausgang finden; Ἰλίου τέκμωρ, das Ziel, die Zerstörung von Ilios; 2) alles Festgesetzte, Angeordnete; so sagt Zeus von seinem Nicken mit dem Kopfe τοῦτο γὰρ ἐξ ἐμέϑεν μέγιστον τέκμωρ, die kräftigste Gewährleistung seiner Verheißungen; dah. auch die festgezogene Grenze, die feste Vestinmung; 3) ein festes, sicheres Merkmal, Kennzeichen; bes. aus dem man die Zukunft erschließen kann, Vorzeichen; u. weil man dazu die Gestirne benutzte, die Himmelszeichen selbst
τέκμαρσις, ἡ, das Mutmaßen, Schließen aus Kennzeichen
τεκμαρτός, woraus man Zeichen entnehmen, vermuten, schließen oder urteilen kann
τεκμήριον, τό, Zeichen, Kennzeichen, Merkmal. Bes. dem aus sicheren Kennzeichen entnommene Schluß, Ggstz von σημεῖον; bes. Beweis; am häufigsten τεκμήριον δέ, od. τεκμήριον δὲ μέγισεον, so daß der Beweis selbst in einem neuen Satze mit γάρ angeknüpft wird, und wir übersetzen 'zum Beweise dient, daß'
τεκμηριόω, einen Beweis geben, beweisen; aus Zeichen abnehmen, schließen
τεκμηρι-ώδης, ες, beweisartig, Zeichen od. Beweise habend, gebend
τεκμηρίωσις, ἡ, Beweis
τεκνίον, τό, Kindlein
τεκνο-γονέω, Kinder zeugen
τεκνο-γονία, ἡ, Kindererzeugung
τεκνο-γόνος, Kinder zeugend, gebärend, von Frauen
τεκνο-δαίτης, ὁ, der seine Kinder verzehrt
τεκνο-κτονέω, Kinder töten
τεκνο-κτονία, ἡ, Kindermord
τεκνο-κτόνος, Kinder tötend, Kindermörder
τεκν-ολέτειρα, ἡ, die ihre Kinder, Jungen getötet, verloren hat
τέκνον, τό, das Erzeugte, Geborene, das Kind, Sohn u. Tochter; häufig in der Anrede auch Älterer an Jüngere übh.; der plur., die Kinder. Auch von Tieren: das Junge; der Taube; die Blumen: παμφόρου γαίας τέκνα; die Vögel: αἰϑέρος τέκνα; Junge des Schweines, der Hasen
τεκνο-ποιέω, Kinder machen, gebären, erzeugen
τεκνο-ποιητικός, ή, όν, zum Kinderzeugen od.- gebären gehörig, geschickt
τεκνο-ποιΐα, ἡ, das Kindermachen, Gebären, Jungen
τεκνό-ποινος, Kinder rächend
τεκνο-ποιός, Kinder machend, sowohl gebärend, als zeugend. Übh. fähig zu gebären, fruchtbar
τεκνοῤ-ῥαίστης, Kinder vertilgend, tötend
τεκνο-σπορία, ἡ, Kindererzeugung
τεκνο-σπόρος, Kinder säend, erzeugend
τεκνοσ-σόος, Kinder rettend, erhaltend
τεκνο-σφαγία, ἡ, Kindermord
τεκνο-τροφέω, Kinder ernähren, erziehen
τεκνο-τροφία, ἡ, das Ernähren od. Erziehen der Kinder
τεκνο-τρόφος, Kinder ernährend, erziehend
τεκνότροφος, von Kindern ernährt, erzogen
τεκνοῦς, οῠσσα, οῦν, Kinder habend
τεκνο-φαγία, ἡ, das Kinderfressen
τεκνο-φάγος, Kinder fressend
τεκνο-φθορέω, Kinder verderben, töten
τεκνο-φθορία, ἡ, das Verderben od. Töten der Kinder
τεκνο-φθόρος, Kinder verderbend, tötend
τεκνο-φονέω, Kinder morden
τεκνο-φόνος, Kinder mordend
τεκνόω, 1) mit Kindern versehen; pass. mit Kindern versehen werden, Kinder bekommen; 2) Kinder hervorbringen, zeugen, gebären; 3) an Kindesstatt annehmen, adoptieren
τέκνωμα, τό, das Erzeugte, Geborene, das Kind
τέκνωσις, ἡ, das Kindererzeugen, Gebären; das an Kindesstatt Annehmen, Adoptieren
τέκος, εος, τό, das Erzeugte, Geborene, das Kind; auch als freundliche Anrede Älterer an Jüngere;; auch von Tieren: das Junge
τεκταίνομαι, eigtl. als Zimmermann arbeiten; gew. trans., aus Holz oder anderen Stoffen zimmern, bauen, verfertigen. Übertr., bes. etwas listig anstellen, Ränke schmieden, listige Anschläge machen
τεκτονεία, ἡ, Zimmerarbeit
τεκτονεῖον, τό, die Werkstätte eines τέκτων
τεκτονεύω, wie τεκταίνομαι, ein Zimmermann sein
τεκτονικός, zum Zimmermann od. Baumeister gehörig, im Bauen geschickt; ὁ τεκτ., der Zimmermann od. Baumeister; ἡ τεκτονική, sc. τέχνη, Baukunst; bes. Kunst der Holzbearbeitung im Ggstz der Metallverarbeitung
τεκτονό-χειρ, χειρος, ὁ, ἡ, mit Zimmermanns- od. Baumeisterhand
τεκτοσύνη, ἡ, die Kunst des Zimmermanns, die Baukunst, auch die Arbeit selbst, der Bau
τέκτων, ονος, ὁ, jeder in Holz arbeitende Handwerker, bes. der Zimmermann, der Schiffszimmermann, der Baumeister. Übh. jeder Arbeiter, der etwas verfertigt; auch von Metallarbeitern, Schmieden. Auch übertr. von Dichtern; τέκτονα νωδυνιᾶν ἅμερον, von Asklepios, dem Stiller der Schmerzen, der Schmerzlosigkeit hervorbringt; poet. auch der Erzeuger; bes. im schlimmen Sinne, der Ränkeschmied
τελαμών, ῶνος, ὁ, ein breiter, lederner Tragriemen, Wehrgehenk, sowohl den Schild als das Schwert daran zu tragen; auch von Gold; eine linnene Binde, Wunden zu verbinden, Verband. Auch Leinwandstreifen, um Tote, die einbalsamiert werden sollen, einzuwickeln; ein abgerissener Streifen vom Kleide; übh. Binde, Band. In der Baukunst Tragbalken, Träger, bes. eine männliche, Gebälk tragende Bildsäule
τελαμωνίζω, umgürten, umbinden, bes. eine Wunde verbinden
τελαμώνιος, von der Binde, dazu gehörig
τελ-άρχης, ὁ, der Anführer einer bestimmten Anzahl von Kriegern
τελ-αρχία, ἡ, das Amt, die Würde eines τελάρχης
τελε-αρχία, ἡ, das Amt od. Geschäft eines τελέαρχος
τελέ-αρχος, ὁ, eine polizeiliche Obrigkeit in Theben
τελέθω, werden, entstehen, geworden sein, und vollendet dasein; νὺξ τελέϑει, es ist tiefe Nacht geworden; an ϑάλλω erinnernd, vollkommen sein u. blühen; ἀμείνων τελέϑει, er ist tüchtiger
τελειο-ποιέω, vollkommen machen
τελειο-ποιός, vollkommen machend
τέλειος, 1) was sein Ziel od. Ende erreicht hat; dah. a) vollständig, vollkommen, woran nichts fehlt, unversehrt u. tadellos, z. B. von Opfertieren, welche ohne allen Makel sein müssen; ἱερὰ τέλεια, vollständige od. vollzählige Opfer, od. Opfer von vollständig ausgewachsenen Tieren; der Adler: τελειότατον πετεηνῶν, der vollkommenste unter den Vögeln, also der vornehmste od. edelste; b) vollkommen ausgewachsen; dah. reif, männlich, im Ggstz von παιδίον νήπιον; auch ἅρμα τ., im Ggstz von πωλικόν, mit ausgewachsenen Pferden; τὴν ἤδη τετελεσμένην, feste, letzte Entscheidung; c) übh. geendigt, vollbracht; von Gebeten, Wünschen, Hoffnungen, erhört, in Erfüllung gegangen, auch von Vorzeichen u. Vorbedeutungen; 2) act., vollbringend, vollendend, erhörend; ϑεοί, die Götter, welche die an sie gerichteten Gebete erhören u. allen Dingen Vollendung und Gedeihen geben; bes. Ἥρα τελεία, die Hera als Ehestifterin, Iuno pronuba. In der Arithmetik hießen diejenigen Zahlen τέλειοι, welche der Summe aller ihrer Maße oder Faktoren gleich sind, 6 = 3 + 2 + 1, 28 = 14 + 7 + 4 +2 + 1, 496 = 248 + 124 + 62 + 31 + 16 + 8 + 4 + 2 + 1, 8128
τελειο-στιγμή, ἡ, ein ganzer Punkt, das Interpunktionszeichen, wodurch der Sinn als ganz vollendet bezeichnet wird
τελειότης, ητος, ἡ, Vollendung, Vollständigkeit, Vollkommenheit
τελαο-τοκέω, ein vollkommenes oder zeitiges Kind gebären
τελειο-τοκία, ἡ, Geburt eines vollkommnen od. zeitigen Kindes
τελειο-τόκος, ein vollendetes, vollkommenes, zeitiges od. reifes Kind gebärend
τελει-ουργέω, vollenden
τελειόω, vollenden, vollkommen machen
τελείωσις, ἡ, das Vollenden; das Vollbringen, auch das Reisen
τελειωτής, ό, der Vollender, Vollbringer, Beendiger
τελειωτικός, vollendend, beendigend
τελενῑκίζω, von dem Namen eines sonst unbekannten armen Mannes gebildet, leer machen
τελενίκιος ἠχώ, ein leerer Widerhall
τελεο-γονέομαι, pass., ganz vollendet u. zur Geburt reif werden, vollkommen geboren werden
τελεο-γονία, ἡ, das Erzeugen oder Gebären vollkommner Früchte od. Jungen
τελεο-γόνος, vollkommene, reife Früchte od. Junge zeugend, gebärend
τελεόγονος, vollkommen reif zur Geburt, zeitig
τελεο-δρομέω, den Lauf vollenden
τελεο-δρόμος, den Lauf vollendend
τελεο-καρπέω, die Frucht zur Vollendung oder zur Reise bringen, reife Früchte haben, tragen
τελεό-καρπος, die Frucht vollendend, zur Reise, reife Frucht bringend
τελεό-μηνος, mit vollen, vollendeten Monden; ἄροτος, das durch die wiederkehrende Pflügezeit bezeichnete Jahr; τέκνον, ein vollkommen reifes, ausgetragenes Kind, das seine volle Zahl von Monaten hat
τέλεος, 1) vollkommen; a) unversehrt, makellos, von Opfertieren; b) vollkommen ausgewachsen, vollständig reif, vom Manne; c) in Erfüllung gegangen, vollbracht, von Gebeten, Wünschen, Vorbedeutungen; 2) act., vollendend, entscheidend
τελεόω, vollenden, beendigen. Auch einweihen wozu, zu einer Würde ernennen
τελεσιάς, άδος, ἡ, ein Soldatentanz, nach dem Erfinder Τελέσιος benannt
τελεσί-δρομος, = τελεόδρομος, übh. vollkommen
τελεσ-ίερος, das Opfer oder den heiligen Dienst vollendend
τελέσιος, vollendend, beendigend, ἡμέρα, der letzte Tag
τελεσι-ουργέω, ein Werk vollenden, vollbringen; vollkommen oder reif machen
τελεσι-ούργημα, τό, die vollendete Arbeit. Auch der Zweck der Arbeit
τελεσι-ουργία, ἡ, Vollendung od. Vollbringung des Werkes
τελεσι-ουργικός, ή, όν, vollendend
τελεσι-ουργός, das Werk od. die Arbeit vollendend, zu Stande bringend, wirksam, tätig
τέλεσις, εως, ἡ, die Vollendung
τελεσί-φρων, ονος, ὁ, ἡ, seinen Sinn, Vorsatz vollendend, ausführend
τέλεσμα, τό, Zoll, Steuer, Abgabe, Aufwand
τελεσμός, ὁ, Vollendung, Beendigung
τελεσσί-γαμος, die Hochzeit vollendend od. einweihend
τελεσσί-γονος, die Frucht od. die Geburt vollbringend, zeitigend
τελεσσι-δώτειρα, ἡ, Geberin der Vollendung, der Reise
τελεστήριον, τό, der Ort der Einweihung; τὰ τελεστήρια, sc. ἱερά, Dankopfer für glückliche Vollendung
τελεστής, ὁ, der vollendet, einweiht
τελεστικός, vollendend, vollbringend; einweihend, die Einweihung betreffend; σοφία, die Weisheit der Mysterien
τελεστόο, vollendet, eingeweiht
τελες-φορέω, 1) bis zu Ende austragen, von Schwangern; übh. zur Reise, Vollendung bringen; 2) Abgaben bezahlen; dah. auch eintragen, nützen
τελες-φόρησις, ἡ, u. τελες-φόρημα, τό, das Bringen od. Tragen vollkommner, reifer Früchte
τελες-φορία, ἡ, 1) das Bringen oder Tragen vollkommner, reifer Früchte; 2) Zoll, Abgabe; 3) Weihe, Einweihung, Opfer
τελες-φόρος, 1) zum Ziel, zum Ende bringend, endigend, vollendend; an den in der Natur sich zeigenden Kreislauf des Jahres zu denken, nach dessen Ablauf alles von Neuem beginnt; zu Ende gebracht; δένδρα τελεσφόρα sind Bäume, welche ihre Früchte bis zur vollen Reife austragen; Μοῖρα, die Entscheidung, Vollendung gebende; pass. zu Ende gebracht, vollendet, οἶκος, vollständig eingerichtet; 2) Ertrag bringend, einträglich; 3) die Herrschaft führend; 4) zutreffend, eintreffend, in Erfüllung gehend; φάσματα δὸς τελεςφόρα, laß sie in Erfüllung gehen; ἀνϑ' ὧν ἔπασχον εὖ τελεςφόρον χάριν δοῦναί σφιν, der sich betätigende, in Erfüllung gehende Dank
τελετ-αρχέω, ein τελετάρχης sein
τελετ-άρχης, ὁ, Urheber der Weihe
τελετ-αρχία, ἡ, Amt od. Geschäft des τελετάρχης; die Dreieinigkeit
τελετή, ἡ, 1) Vollendung, Ende. Bes. 2) Weihe, bes. Einweihung in die Mysterien, und diese selbst; ἄγεσϑαι τὴν τελετήν, die Weihung empfangen; plur. übh. religiöse Feiern u. Ceremonien, Feste
τελέτης, ὁ, der Eingeweihte
τελετ-ουργέω, eine Weihe, Einweihung vollbringen, weihen
τελετ-ουργία, ἡ, Weihe, Einweihung
τελετ-ουργός, eine Weihe, Einweihung vollbringend, einweihend
τελευταῖος, vollendend, beschließend, dah. am Ende befindlich, der letzte, äußerste; Ggstz πρῶτος; ἡ τελευταία ὕβρις, der äußerste, höchste; τὸ τελευταῖον, endlich, zuletzt; ἐφέψομαι τελευταῖος, von den Letzten im Heereszuge; τελευταῖον, endlich; τηρήσας τὴν τελευταίαν ἡμέραν, das Ende des Tages
τελευτάω, 1) vollenden, vollbringen, ins Werk setzen, eine begonnene Arbeit vollenden; ἐπεί ῥ' ὄμοσέν τε, τελεύτησέν τε τὸν ὅρκον, als er geschworen, = die Eidesformel gesprochen und den Schwur vollzogen, durch die herkömmlichen Gebräuche so vollzogen hatte, daß er nun gültig war; ein Gebet, einen Wunsch erfüllen; ἐέλδωρ, den Wunsch gewähren; ein Versprechen; τελευτᾶν τινι κακὸν ἦμαρ, einem einen Unglückstag in Erfüllung gehen lassen, bereiten. Pass. vollendet werden, in Erfüllung gehen; 2) bes. mit und ohne βίον = das Leben endigen, sterben; τελευτᾶν ὑπό τινος, durch einen sterben, von ihm getötet werden; 3) intr., zu Ende gehen; ein Ende nehmen, endigen; τελεύτασαν λόγων κορυφαί, sie haben ihre Erfüllung erreicht; αἱ εὐτυχίαι ἐς τοῦτο ἐτελεύτησαν, = diesen Ausgang hatte das Glück; ἐς τὴν Αἴγυπτον τελευτᾷ ἡ ἀκτή, nach Ägypten hin endigt die Küste; übertr., τὸ κεφάλαιον ἐς τοῦτο τελευτᾷ, läuft darauf hinaus. Das partic. praes. bei einem anderen verb. finit. kann durch 'endlich', 'zuletzt', 'am Ende' übersetzt werden: τελευτῶν εἶπε, zuletzt sagte er, er endigte seine Rede damit; κἂν ἐγίγνετο πληγὴ τελευτῶσα, es wären am Ende Schläge erfolgt; τελευτῶντες αὑτοῖς τε καὶ τοῖς ἄλλοις ἔδοξαν ἀμαϑεῖς εἶναι, zuletzt schienen sie sich und anderen unverständig
τελευτή, ἡ, Vollendung; τελευτὴν ποιῆσαι, vollenden, vollziehen; Vollziehung; das Ende, der Schluß; ϑανάτοιο, das Ziel des Todes; bes. βιότοιο, Lebensende; auch ohne βίου, der Tod; ἐς τελευτήν, am Ende, zuletzt; τελευτὴν ἔχειν, ein Ende haben
τελέω, 1) vollenden, vollbringen, vollführen, ins Werk richten, in Erfüllung gehen lassen, was man versprochen hat, das Gebet, den Wunsch; τελέωμεν μῦϑον, das Wort od. Versprechen erfüllen; νόον, einem seinen Wunsch erfüllen; τινί τι, einem etwas gewähren, verleihen; τελέσαι κότον, χόλον, den Groll, Zorn ausführen, sättigen, befriedigen; ὅρκια τελεῖν, = ὅρκον τελευτᾶν, den Schwur gültig machen, in Kraft treten lassen; c. inf., οὐδ' ἐτέλεσσε φέρων δόμεναι τεκέεσσιν, er führte es nicht aus, es seinen Jungen zu bringen; übh. bewirken, bereiten; pass. vollendet, erfüllt werden, in Erfüllung gehen, geschehen; ἅ ῥ' οὐ τελέεσϑαι ἔμελλον, 2, 36, was nicht in Erfüllung gehen sollte; ἦ μέγα ἔργον ὑπερφιάλως τετέλεσται Τηλεμάχῳ, ὁδὸς ἥδε, er hat ein großes Werk ausgeführt; χρησϑὲν τέλεσσεν, erfüllte die Weissagung; πρὶν τελέσσαι σὺν Εἰλειϑυίᾳ, = ehe sie geboren; δεσπότου τελουμένου, da der Herr getötet worden; mit u. ohne βίον 'das Leben beschließen', 'sterben'; ausführen; 2) eine bestimmte Abgabe, einen Tribut erlegen, bezahlen, zollen; darbringen, geben; gew. aber mit der Nebenbdtg, daß man zu der Gabe verpflichtet ist; in Athen von allen Abgaben an den Staat, Zöllen; τὸ ξενικόν, die Abgabe des ϑής, ξένος entrichten; übh. ausgeben, aufwenden. Pass. sich bezahlen lassen. Weil in Athen die sämtlichen Bürger nach ihrem Vermögen in Klassen geteilt waren und danach ihre Steuern u. Abgaben entrichteten, hieß τελεῖν εἰς ἱππάδα oder εἰς ἱππέας, zur Ritterschaft steuern, so viel wie dem Vermögen nach zum Ritterstande gehören u. danach die Abgaben entrichten. Dah. allgemein, τελεῖν εἴς τι, εἰς τάξιν τινά, wozu gehören, zu einer Klasse gezählt werden, ἐς Βοιωτοὺς τελέειν, zu den Böotern gehören; dah. ist auch die ungewöhnl. Vrbdg zu erkl. κοῖός τις δοκέοι ἀνὴρ εἶναι πρὸς τὸν πατέρα τελέσαι Κῠρον, um ihn mit seinem Vater Kyros zu vergleichen; 3) weihen, einweihen, bes. in die Mysterien, wahrscheinlich nicht etwa diese als das Höchste, od. dem Menschen die wahre Vollendung Gebende betrachtet, sondern zu den Eingeweihten rechnen; τετελεσμένος ϑεῷ, einem Gotte geweiht; auch wozu ernennen, erwählen; 4) intr., wie τελευτάω, in Erfüllung gehen; τελεῖν εἰς πόλιν, γῆν, nach einem Orte hingelangen, wobei man ὁδόν oder πλοῦν u. dgl. ergänzen kann, eigtl. den Weg nach einem Orte vollenden
τελέως, vollendet, völlig, ganz und gar; entscheidend, vollendend
τελήεις, εσσα, εν, 1) vollendet, woran nichts zur Vollständigkeit und Vollkommenheit fehlt; ἔρδειν oder ῥέζειν τεληἑσσας ἑκατόμβας, wobei nicht sowohl an die volle Zahl von hundert Rindern, als an die makellosen, vollkommen ausgewachsenen Tiere zu denken ist, welche zu solchen Opfern genommen werden mußten; ποταμὸς τελήεις heißt der Okeanos, der in sich selbst zurückfließende u. dadurch seinen Kreislauf vollendende Strom; 2) vollendend, erfüllend; τελήεντες οἰωνοί, weissagende Vögel, welche sichere Vorzeichen geben und das Verkündete erfüllen, im Ggstz der μαψιλόγοι; ἔπεα τελέεντα, sichere Weissagungen
τελικός, zum τέλος gehörig. Die Stoiker nannten ἀγαϑὰ τελικά die zum höchsten Gute gehörenden oder es in sich fassenden; κεφάλαια τελικά, bei den Rhett., vom Recht und Nutzen hergenommene Hauptbeweise
τελλίνη, ἡ, u. τέλλη, ἡ, u. τέλλις, ἡ, eine Muschelart
τέλλω, zum Ende, zum Ziele führen, bringen, vollenden, fertig machen; ὁδὸν ἔτειλαν, sie vollendeten den Weg; dah. übh. verfertigen, hervorbringen, u. pass. entstehen; ὕμνοι ἀρχαὶ λόγων τέλλεται, Gesänge entstehen; ἐς χάριν τέλλεται, es wird, gedeiht zur Zufriedenheit; auch λοιπὸν αἰεὶ τέλλετο γένος, es dauerte fort, stete Fortpflanzung des Geschlechts; τὰ δ' ὁλοὰ τελλόμεν' οὐ παρέρχεται, das Verderben, wenn es entstanden ist, angehoben hat, geht nicht vorbei; ἡλίου τέλλοντος, wenn die Sonne aufgeht, wie sonst ἀνατέλλειν gebraucht wird
τέλμα, ατος, τό, das zusammengetretene, sich sammelnde, stehende Wasser, Pfütze, Sumpf. Dah. das fruchtbare Marschland der Niederungen; auch Moor, Schlamm, Lehm, zu Mauern; der Zwischenraum in den Fugen der Steine, der mit Mörtel ausgegossen wurde
τελματιαῖος, zum Sumpfe od. Moraste gehörig, im Sumpfe lebende Tiere
τελματόω, zum Sumpfe oder Moraste machen, dazu werden
τελματ-ώδης, ες, sumpfartig, morastig, schlammig
τελμίς, ῖνος, ὁ, Moder, Schlamm
τέλος, εος, τό, 1) Ende, Ziel, Vollendung; γάμοιο, die Vollziehung der Heirat; τέλος ἐπιτιϑέναι τινί, z. B. μύϑῳ, das Wort in Erfüllung gehen lassen; τέλος ἐπιγίγνεταί τινι, einem kommt die Erfüllung seines Wunsches; τέλος ἔχειν, das Ziel oder die Vollendung erreicht haben, vollendet oder fertig sein; εἵως κε τέλος πολέμοιο κιχείω, bis ich das Ziel des Kriegs erreicht habe; ἐν γὰρ χερσὶ τέλος πολέμου, ἐπέων δ' ἐνὶ βουλῇ, die entscheidende Kraft des Kriegs, die den Kampf vollendet, beruht in den Fäusten; ἐν ϑεῷ τέλος, Gott hat die Entscheidung; ϑανάτου τέλος, eigtl. des Todes entscheidende Gewalt; πυγμᾶς τέλος, des Faustkampfs entscheidender Erfolg; die Grenze, das Äußerste; τέλος ἀγαϑῶν τε κακῶν τε, die Grenzscheide; auch festgesetzte Zeit, τέλος μισϑοῖο, die gesetzte Zeit, der Termin der Auszahlung des Lohnes. Hauptzweck, Hauptsache. Der Zustand der Vollendung oder Vollkommenheit, überh. das Ende; τέλος ἐπιϑεῖναι τῷ λόγῳ, vollenden. Οἱ τὸ τέλος ἔχοντες, die Vollendeten, Gestorbenen; ἐπὶ τέλος ἄγειν, zu Ende führen; μηδὲν ἔστω τέλος πλὴν ἐπὶ κήρυκι καὶ γραμματεῖ, nichts soll gültig sein; τὸ τέλος, endlich, am Ende, zuletzt; διὰ τέλους, bis ans Ende; immerfort; εἰς τέλος, = ganz und gar; 2) eine Schar Krieger, wahrscheinlich von bestimmter Anzahl; die Schar der Wächter: φυλάκων ἱερὸν τέλος; eine Reiterschar; κατὰ τέλεα, turmatim. Im römischen Heere die Legion. Auch übertr. auf andere Dinge; 3) der höchste Stand im bürgerlichen Leben, oder das höchste Ziel der bürgerlichen Ehre, dah. obrigkeitliches Amt u. Würde; οἱ ἐν τέλεϊ ἐόντες, die die Ausführung der Beschlüsse haben, die ein Staatsamt Verwaltenden, die in Amt und Würden. Auch der Befehl eines Beamten; τέλος ἐξέφερε, er sandte den Befehl; 4) der Zoll, Abgabe, Steuer, auch Tribut; überh. Ausgaben, Aufwand; ἰδίοις τέλεσιν, auf eigene Kosten. In Athen das Vermögen des Bürgers, nach welchem seine Abgaben bestimmt wurden, und weil er danach auch zu einer gewissen Klasse der Bürger gehörte, übh. Bürgerklasse, Stand, Rang, dem römischen Census entsprechend; 5) die heilige Weihe, bes. die Einweihung in die eleusinischen Mysterien, wahrscheinlich, weil sie als das höchste Ziel oder die Vollendung des Lebens betrachtet wurde; auch die Mysterien selbst hießen τέλη, οὗ πότνια σεμνὰ τιϑηνοῦνται τέλη ϑνατοῖσιν. Übh. religiöse Feierlichkeit oder Ceremonie. Τέλος γάμου, Einweidung u. Aufnahme in den Ehestand, der Ehestand selbst; ἔλιπον Ζηνὶ τροπαίῳ πάγχαλκα τέλη scheint die Waffenbeute zu bedeuten, welche als Weihgeschenk im Tempel aufgehängt wird
τέλοςδε, zum Ende, zum Ziele hin
τέλσον, τό, Ende, Grenze; τέλσον ἀρούρης, νειοῖο, das abgegrenzte, abgesteckte Stück Saatland
τελχίν, ῖνος, ὁ, ein tückischer, boshafter, neidischer Mensch, eine Art Zauberer od. Hexenmeister
τελχιταίνω, tückisch, widerspenstig sein
τελων-άρχης, ὁ, der Oberste, Erste von den Zollpächtern, Generalpächter
τελ-ωνεία, ἡ, die Pacht od. das Einnehmen der Zölle; das Amt u. Geschäft des τελώνης
τελ-ωνεῖον, τό, das Zollhaus
τελ-ωνέω, ein τελώνης sein, die Zölle pachten und einnehmen; übrtr., τοὺς λόγους, von der Gelehrsamkeit Zoll nehmen, d. h. für Geld lehren
τελ-ώνης, ὁ, der die Abgaben u. Zölle vom Staate gepachtet hat, publicanus, u. der Zöllner od. Zolleinnehmer, portitor
τελ-ωνιάς, άδος, ἡ, zöllnerisch; μᾶζα, die gute Kost der Zöllner
τελ-ωνικός, ή, όν, vom Zolleinnehmer, ihn betreffend, zöllnerisch
τεμαχίζω, zerstückeln, zerschneiden, bes. große Meerfische zerschneiden u. einsalzen; übtr., zerteilen, vereinzeln
τεμάχιον, τό, übh. Bruchstück, Glied
τεμαχισμός, ὁ, das Zerschneiden, Zerstückeln
τεμαχιστός, zerschnitten und eingesalzen
τεμαχιτης, ὁ, ἰχϑύς, ein großer Meerfisch, der zerschnitten und eingesalzen wird
τεμαχο-πώλης, ὁ, der mit eingesalzenen Meerfischen handelt
τέμαχος, εος, τό, ein abgeschnittenes od. abgehauenes Stück, bes. von großen eingesalzenen Meerfischen
τεμενίζω, einen heiligen Hain od. Tempel machen, weihen
τεμένιος, vom Hain od. Tempel, dazu gehörig; φυλλὰς τεμενία, Laub des Tempelhains
τεμένισμα, τό, das Geweihte, bes. Hain od. Tempel
τέμενος, εος, τό, ein ausgesondertes Stück Land, besonders ein Tempelbezirk eines Gottes und ein einem Fürsten von Staats wegen gegebenes, mit seiner Stellung verbundenes Landgut; verwandt τέμνω, schneiden, abschneiden, absondern, aussondern; Καφισίδος ἐν τεμένει, See des Kephisos, der Kopaissee, als Besitz der Nymphe Kephisis; ἀνέμων τέμενος, die Luft oder das Meer
τεμεν-οῦχος, einen heiligen Raum, Hain od. Tempel inne habend, bewohnend
τεμεν-ωρός, ὁ, der Hüter eines heiligen Raumes, Tempels od. Hains
τέμνω, 1) schneiden, zerschneiden, zerhauen, zerspalten; bes. a) von Menschen: verwunden, auch niederhauen, zusammenhauen; κάρα τέμνειν, abschneiden. Aber auch oft vom Schneiden des Wundarztes, gew. neben καίειν, welche beiden Tätigkeiten hauptsächlich die Kunst desselben ausmachten; b) von Tieren: zerstückeln, zerlegen; bes. schlachten, zum Opfer; ἐρίφους, κάπρον, verschneiden, castrare. Ὅρκια πιστὰ τάμνειν, einen Vertrag oder ein Bündnis schließen, indem man dabei die üblichen feierlichen Opfer veranstaltete, eigentlich also die Eidesopfer vollziehen; ϑάνατόν νύ τοι ὅρκι' ἔταμνον, dir zum Tode schloß ich das Bündnis; c) von Bäumen u. Holz übh., abhauen, behauen; δοῦρα τάμνεσϑαι, sich Bauholz fällen; λίϑους τάμνεσϑαι, Steine behauen; φάρμακον τέμνειν, ein Heilkraut abschneiden, Heil- oder Zaubermittel aus abgeschnittenen Kräutern und Wurzeln bereiten; τέμνειν δίχα, entzwei schneiden; σῖτον τέμνειν, Getreide abmähen; χώραν, γῆν τέμνειν, = ein Land durch Abhauen der Obstbäume und Abschneiden der Feldfrüchte verwüsten; 2) durch Abgrenzung, gleichsam aus etwas Größerem herausschneiden, absondern; übh. scheiden, sondern; τάμνοντ' ἀμφὶ βοῶν ἀγέλας, sie schnitten die Herden für sich ab; τέμνειν ὀχετούς, Gräben ziehen, stechen; τέμνειν ὁδούς, Wege ziehen, anlegen, bahnen. Daher auch 3) von der Bewegung durch einen Raum hin, durchschneiden; bes. vom Schiffe, das in seinem Laufe das Meer durchschneidet; ὁδόν u. dgl., einen Weg einschlagen; μαχᾶν τέμνειν τέλος, sie beendigen; ἀνδρῶν ἐλπίδες τάμνουσαι ψεύδη, die durch Lüge gehenden Hoffnungen; τέμνειν, gradezu für 'gehen' gebraucht; dah. μέσον τέμνειν, die Mittelstraße halten; übertr., τίν' ἀμφ' αὑτᾶς ἔτι πόρον τέμνω; welchen Weg soll ich einschlagen, welche Mittel finden
τέμπεα, τά, jedes wiesenreiche Gebirgstal, u. übh. eine anmutige, ländliche Gegend
τεμπ-ώδης, ες, von dem Ansehen des Tales Tempe
τεναγίζω, seicht sein, flaches Wasser haben
τεναγύτης, ὁ, seicht, flach
τέναγος, εος, τό, seichtes, flaches Wasser, seichte Stelle zum Durchwaten, vadum, sowohl im Meere, als in Flüssen
τεναγόω, seicht od. sumpfig machen
τεναγ-ώδης, ες, flaches, seichtes Wasser habend, sumpfig; auch im Ggstz von πελάγιος, in stehendem Wasser lebend
τένδω, nagen, benagen; bes. wie ein Leckermaul, benaschen
τενθεία, ἡ, das Benagen, Naschen, Leckerei; Naschlust
τενθεύω, ein Leckermaul sein, naschen
τένθης, ὁ, ein Leckermaul, Näscher
τενθρηδών, όνος, ἡ, eine Bienen- od. Wespenart
τενθρήνη, ἡ, von der Biene gesagt
τενθρήνιον, τό, das Nest od. die Zelle der τενϑρήνη, Wespennest
τενθρηνι-ώδης, ες, u. τενθρηνώδης, ες, voll von Löchern
τενοντ-άγρα, ἡ, Lähmung und Steifheit der hintern Halsmuskeln
τενοντο-κοπέω, die Sehnen zerschneiden
τενοντό-τρωτος, an einer Sehne verwundet
τένων, οντος, ὁ, eigtl. jedes straffe, angespannte Band; bes. von den Gliederbändern des menschlichen und tierischen Leibes, Sehne, Flechse; am häufigsten von den beiden starken Sehnen des Nackens; αὐχένιοι, das Genick; αὐχήν, ein schmaler Landstrich
τέξις, εως, ἡ, das Gebären
τεράζω, Zeichen deuten, auslegen, weissagen
τεραμότης, ητος, ἡ, Weichheit
τεράμων, weich, zart, bes. was leicht weich kocht, von Hülsenfrüchten
τέρας, Zeichen, Wunderzeichen, Vorzeichen, von jeder außerordentlichen, nicht im gewöhnlichen Laufe der Natur begründeten Naturerscheinung, in der man eine Hindeutung auf die Zukunft, ein Zeichen eines Gottes zu erkennen meint, portentum u. prodigium; ἔκτοσϑεν δὲ Διὸς τέρας ἄλλο φανήτω, wo ein Donnerschlag bei heiterm Himmel folgt; von einem Seher gerühmt; τέρας πολέμοιο, das Schreckenszeichen des nahe bevorstehenden Kampfes; die weissagenden Eichen Dodonas so. Bes. ein ungewöhnlich großes, furchtbares Tier, ein Untier, Ungeheuer, wie die Schlange, die Sphinx; der Kerberus heißt ἀπρόςμαχον τέρας; eine Mißgeburt. Bes. Himmelszeichen, sowohl Sterne, als feurige Lufterscheinungen, auch der Regenbogen. Übh. jede wundervolle Sache, Wunderwerk, aber auch eine wunderbar erscheinende Gaukelei, Blendwerk; οὐ τέρας, kein Wunder, nicht zu verwundern
τεράστιος, u. τεράστειος, wunderbar; φύσις τεράστιος, widernatürlich, von böser Vorbedeutung
τερατεία, ἡ, das Reden od. Erzählen von widernatürlichen, ungeheuren wunderbaren Dingen, abenteuerlichen Begebenheiten, auch das Aufschneiden, Lügen
τερατεύομαι, von widernatürlichen, wunderbaren Dingen od. abenteuerlichen Begebenheiten erzählen, Gaukelei treiben, u. überh. aufschneiden, prahlend lügen; ἀποϑαυμάζων καὶ τερατευόμενος, ein Wunder daraus machend; dagegen τερατευσάμενος τῷ σχήματι, affektiert, vornehm tuend
τεράτευμα, τό, Gaukelei
τερατίας, ὁ, Gaukler
τερατο-γονία, ἡ, Mißgeburt
τερατο-γραφέω, Naturwunder, wunderbare Erscheinungen od. abenteuerliche Begebenheiten beschreiben, erzählen
τερατο-λογέω, von Naturwundern, wunderbaren u. bedeutungsvollen Erscheinungen sprechen
τερατο-λογία, ἡ, Erzählung od. Beschreibung auffallender, wunderbarer Naturerscheinungen, bes. solcher, die man als bedeutungsvolle Vorzeichen betrachtet
τερατο-λόγος, 1) von Naturwundern, auffallenden, wunderbaren Erscheinungen od. Begebenheiten, bes. solchen, welche man als bedeutungsvolle Vorzeichen betrachtet, sprechend, sie erklärend; 2) auch pass. wovon Wunderdinge erzählt werden, wunderbar, widernatürlich
τερατό-μορφος, von wunderbarer od. widernatürlicher Gestalt
τερατο-ποιέω, Wunder tun, als Gaukler
τερατο-ποιΐα, ἡ, Wundertuerei, Gaukelei
τερατο-ποιός, Wunder tuend, der Gaukler
τερατο-σκοπία, ἡ, Beobachtung u. Deutung wunderbarer od. widernatürlicher Zeichen od. Erscheinungen
τερατο-σκόπος, wunderbare od. widernatürliche Zeichen od. Erscheinungen beobachtend u. deutend; vom röm. Haruspex
τερατο-τοκέω, eine Mißgeburt zur Welt bringen
τερατο-τοκία, ἡ, Mißgeburt
τερατο-τόκος, eine Mißgeburt zur Welt bringend
τερατ-ουργέω, Wunder tun, ein Wundertäter od. Gaukler sein
τερατ-ούργημα, τό, Wundertat, Gaukelei
τερατ-ουργία, ἡ, das Wundertun, die Gaukelei; ἐν τοῖς λόγοις, Aufschneiderei
τερατ-ουργός, Wunder tuend, Gaukeleien treibend, der Zauberer, Gaukler
τερατόω, zum Wunder machen; als ein Wunder anstaunen
τερατ-ώδης, ες, einem Wunder od. einem Vorzeichen ähnlich, wunderbar od. bedeutungsvoll
τερατ-ωδία, ἡ, das Wunderähnliche, Wunderbare
τερατ-ωπός, mit wunderbarem od. widernatürlichem Gesicht, wunderbar anzusehen
τερεβινθίζω, dem Terpenthin gleichen
τερεβίνθινος, vom Terpenthinbaume gemacht, bes. von seinem Harze
τερέβινθος, ἡ, der Terpenthinbaum u. das durch Einschnitte aus seinem Stamme ausfließende Harz, Terpenthin
τερεβινθ-ώδης, ες, terpenthinartig od. voll Terpenthin
τέρεμνον, τό, alles fest u. dicht Verschlossene u. Bedeckte, Haus, Zimuer, Kasten
τέρεμνος, die leicht weich werdenden Hülsenfrüchte
τερεμνότης, ητος, ἡ, Festigkeit, Dichtigkeit
τερενο-πλόκαμος, mit zarten, weichen Locken
τερενό-χρως, ωτος, ὁ, ἡ, u. τερενό-χροος, mit zarter Haut
τερετίζω, zwitschern, zirpen; eigtl. von der Stimme der Schwalben u. der Cicaden; dann auch vom Tone der Cithersaiten u. von der menschlichen Stimme, trillern u. präludieren
τερετισμός, ὁ, u. τερέτισμα, τό, das Zwitschern, Zirpen; zunächst von der Stimme der Schwalben u. der Cicaden, dann auch vom Tone der Cithersaiten, auch vom Menschen, bes. Trillern, Präludieren
<<< list operone >>>