220 Wörterbuch altgriechisch - deutsch
σπαργάνωσις - στατήρ
σπαργάνωσις, ἡ, das Einwickeln, bes. das Windeln der Kinder
σπαργάω, schwellen, strotzen, voll sein; bes. von üppiger Fülle und Fruchtbarkeit der Erde. Übertr., voll Begierde und Wollust, geil, auch ausgelassen, mutwillig sein, von jeder Leidenschaft, die sich nicht mehr in ihren Schranken halten kann
σπαργή, ἡ, schwellender, strotzender Trieb, Begier, Wollust, übh. Leidenschaft, Zorn
σπάργω, wickeln, bes. ein Kind in Windeln
σπάργωσις, ἡ, das Schwellen, Strotzen
σπαρνο-πόλιος, mit einzelnen od. dünnen grauen Haaren
σπάρος, ὁ, ein Seefisch
σπαρτα-γενής, ές, den Strauch Spartos hervorbringend
σπάρτη, ἡ, 1) ein (bes. ein von σπάρτος gedrehter) Strick; 2) wie στάϑμη, die Richtschnur oder Schmitze der Zimmerleute und Maurer
σπάρτινος, von σπάρτος, aus σπάρτος gemacht
σπαρτίον, τό, ein kleiner Strick. Auch der Mittelpunkt des Waagebalkens, an welchem die Waage aufgehängt wird, die Schere. Auch = σπάρτος, der Strauch
σπαρτιο-χαίτης, ὁ, mit zerstreutem Haare
σπαρτό-δετος, mit σπάρτος gebunden u. befestigt
σπάρτον, τό, ein gedrehtes oder gewundenes Seil; bes. ein aus σπάρτος gedrehtes Seil. Es ist bei den homerischen Tauen noch nicht an σπάρτος zu denken, also der Strauch nach den Tauen benannt und nicht umgekehrt
σπαρτο-πλόκος, Seile aus σπάρτος drehend, flechtend
σπαρτο-πόλιος, mit zerstreuten grauen Haaren
σπαρτο-πώλης, ὁ, der Stricke od. Flechtwerk, bes. aus σπάρτος Verkaufende
σπαρτός, gesäet, u. übertr., erzeugt; bes. ἄνδρες, die Thebaner, Sparten, die aus den von Kadmus gesäeten Drachenzähnen Entsproßten u. ihre Nachkommen; übh. thebanisch
σπάρτος, ὁ u. ἡ, Name mehrerer Sträucher, aus denen man Stricke und anderes Flechtwerk machte, sowohl spartium scoparium oder junceum; (zu Schlingen gebraucht; zu Netzen; dessen Samen auch als Arzneimittel gebraucht wurde), als der in Spanien wachsende Strauch σπάρτος, Lygeum spartum od. stipa tenacissima, dessen Gebrauch zuerst durch die Karthager und Römer bekannt wurde, der später allgemein zu Stricken und Tauwerk gebraucht wurde; ἡ σπάρτος, = σπάρτη, die Richtschnur
σπαρτο-φόρος, den Strauch σπάρτος tragend
σπάσις, ἡ, das Ziehen, Zucken, der Krampf
σπάσμα, τό, das Gezogene, die Zuckung, der Krampf; auch vom Meere; ξίφους, der gezückte, bloße Degen; auch das abgerissene Stück
σπασματ-ώδης, ες, den Zuckungen oder Spannungen ähnlich, krampfartig, Krämpfe verursachend
σπασμός, ὁ, Zuckung, Krampf; in obszönem Sinne
σπαστικός, ziehend, zuckend
σπάταγος, od. σπάταγγος, ὁ, u. σπατάγγη, ἡ, eine Art Meerigel
σπαταλάω, schwelgen, üppig leben; weichlich, verzogen sein
σπατάλη, ἡ, Schwelgerei, Luxus, bes. im Essen und Trinken; χρυσοφόρος ταρσῶν, ein Schmuck der Füße
σπατάλημα, τό, Schwelgerei
σπατάλιον, τό, eine Art Armband; auch eine Art Haarflechte
σπαταλός, schwelgerisch, üppig, Aufwand machend
σπάτειος, von Fell od. Leder
σπατίζω, ziehen, saugen
σπατίλη, ἡ, dünner Stuhlgang; Menschenkot; auch Lederschnitzel
σπατίλ-ουρος, ὁ, Dreckfleiß
σπάτος, τό, Fell
σπάω, 1) ziehen, herausziehen; med., für sich, zu sich; ἐκ χειρὸς χεῖρα σπάσατο, aus der Hand zog er seine Hand; bes. das Schwert; ὡς ἕκαστος ἔσπασεν τύχης πάλον, wie jeder sein Los gezogen; κόμην σπῶσα, das Haar raufend; von wilden Tieren: zerren, zerfleischen; von Raubvögeln; ἐσπασμένος ἀκινάκην, mit gezücktem Schwerte; τὸ σκέλος ἔσπασε φεύγων, er verrenkte sich das Bein; Zuckungen, Krämpfe verursachen; 2) einziehen, saugen, schlürfen, einen Zug tun; übertr., μικρὸν ἐσπάσαντο ὕπνου u. ὀλίγον ὕπνον σπάσωμεν, Schlaf genießen; überh. irgendwo entnehmen, sich aneignen; τὴν ἐπωνυμίαν παρ' αὐτοῠ ἔσπασεν, er nahm den Beinamen von ihm an. Sprichwörtlich wie bei uns: οὐκ ἔσπασε ταύτῃ γε, auf diese Weise zog es nicht, half oder wirkte es nicht
σπεῖρα, ἡ, lat. spira, alles Gewundene; vom Netze; σπεῖραι τριχῶν, Haarflechten; σπεῖραν ἐπὶ τῆς κεφαλῆς ποιήσασϑαι, ein Ring, den man unter die auf dem Kopfe zu tragende Last legte. Auch die Basis, Unterlage einer Säule; βόειαι σπεῖραι, der von Ochsenleder gemachte, um die Faust gewundene caestus der Faustkämpfer. Windung, Schneckenlinie, der gewundene Gang der Schlangen. Auch ein Schiffstau, das man im Sturme auswarf und hinter dem Schiffe schleppen ließ, um den schwankenden u. schnellen Gang des Schiffes zu sichern u. zu hemmen. Im Holze solche Stellen, wo die Holzfasern schneckenförmig in einander gewunden sind, Maser; der römische manipulus, der dritte Teil der Cohorte
σπειραία, ἡ, spirea, eine Strauchart, wahrscheinlich wegen der in einem spiralförmigen Körper zusammengewundenen Samenpfötchen
σπείρᾱσις, ἡ, die Windung
σπειρ-αχθής, ές, eine Last fortwindend, sich schwer fortwälzend, Beiw. der Schlangen u. anderer kriechenden Tiere
σπειράω, wickeln, winden, zusammendrehen
σπειρηδόν, gewickelt
σπείρημα, τό, das Gewickelte, die Windung
σπειρίον, τό, von leichten Sommerkleidern
σπεῖρον, τό, ein Gewand od. Tuch rum Umwickeln od. Umhüllen, bes. ein als Kleid dienendes Tuch, ein Umwurf zur Umhüllung des Leibes; εἴλυμα σπείρων, ein Umschlag um gewaschene Gewänder; κακὰ σπεῖρα, schlechte Hüllen, von den Lumpen eines Bettlers; Leichentuch; Segeltuch
σπειρο-πώλης, einer, der Gewänder, bes. alte Gewänder verkauft
σπειρό-πωλις, ἡ, Kleider-, Trödelmarkt
σπεῖρος, τό, βόλβων σπείρεα, die Häute der Zwiebeln
σπειρ-οῦχος, ὁ, der Kreishalter, der Zirkel
σπειρόω, wie σπειράω, einwickeln, bes. ein Kind einwindeln
σπείρω, säen, Samen ausstreuen; übertr., von Menschen; auch besäen; dah. sprichwörtlich von fruchtlosen Bemühungen πόντον σπείρειν, das Meer besäen. Überh. zeugen, erzeugen. Ausstreuen, verbreiten; pass., zerstreut werden, sich zerstreuen; ἐς ἁρπαγήν, sich zerstreuen; von flüssigen Dingen: sprengen, spritzen; φλόγα, sprühen
σπειρ-ώδης, ες, hüllenartig; κόρση σκίλλης, aus mehreren über einander liegenden Häuten bestehend
σπείρωσις, ἡ, das Umwickeln
σπένδω, spenden, ein Trankopfer darbringen, indem man, bevor man selbst trinkt, einen Teil des Getränkes auf den Tisch oder den Opferaltar oben abgießt; bes. am Ende der Mahlzeit, vor dem Zubettgehen; mit dem dat. des Gottes, dem man spendet. Überh. ausgießen; vergießen, sprengen, spritzen; σπένδειν φίλτρα γάμου, den Zauber der Vermählung durch ein feierliches Ehebündnis weihen. Das med. nimmt die bestimmte Bdtg an 'durch Trankopfer', wie sie bei feierlichen Verträgen, Bündnissen, Aussöhnungen üblich waren, 'einen Vertrag mit einem schließen', sich mit ihm verbinden; absolut, einen Vertrag schließen; σπείσασϑαι εἰρήνην, feierlich Frieden schließen; νεῖκος ἐσπ εῖσϑαι, einen Zwist feierlich beilegen; ἀναίρεσιν τοῖς νεκροῖς, einen Vertrag über das Aufnehmen und Bestatten der Toten schließen; σπένδεσϑαι τῇ πρεσβείᾳ, der Gesandtschaft sicheres Geleit feierlich zusagen
σπέος, τό, lat. specus, Höhle, Grotte
σπέργδην, mit Eile, heftig
σπέρμα, τό, das Gesäete, der Same, u. übh. der Keim, alles, worous etwas erwächst od. entsteht; gew. vom Pflanzensamen, die Saat, Aussaat; τὰ σπέρματα, Sämereien; auch tierischer Samen, u. = Sohn, Abkömmling, Sprößling; aber τοὐμὸν δ' ἐγὼ κεἰ σμικρόν ἐστιν, σπέρμ' ἰδεῖν βουλήσομαι, = von wem ich entsprossen, meinen Vater. Übh. Ursache, Veranlassung wozu
σπερμ-αγοραιο-λεκιθο-λαχανό-πωλις, ιδος, ἡ, Feldfruchtmarktgemüsehändlerin
σπερμαίνω, säen; γενεήν, eine Nachkommenschaft erzeugen; befruchten, vom Nil
σπερματίας, ὁ, σικυός, Samengurke, dem εὐνουχίας entggstzt
σπερματίζω, bes. Samen von sich geben
σπερματικός, zum Samen gehörig; auch, wie der Same die künftige Frucht, die Grundstoffe oder Elemente andrer Dinge, die Begriffe in sich enthaltend. Bei den Stoikern sind σπερματικοὶ λόγοι gewisse, in der Materie enthaltene Bildungsstoffe. Adv.; σπερματικῶς λέγειν, im Vorbeigehen, kurz, gleichsam hingeworfen sprechen
σπερματίς, ίδος, ἡ, φλέψ, die Samenader
σπερματισμός, ὁ, das Auslassen des Samens; οἱ σπ. = die aus Samen gezogenen Pflanzen, welche nachher verpflanzt werden
σπερματο-λογέω, zusammenstoppeln
σπερματο-λόγος, von Vögeln
σπερματο-πώλης, ὁ, Samenhändler
σπερματ-οῦχος, samenhaltig
σπερματο-φάγος, Samen od. Sämereien fressend
σπερματόω, Samen ansetzen, besäen
σπερματ-ώδης, ες, samenartig; übrtr., wie im Samen enthalten, unentwickelt
σπερμάτωσις, ἡ, das Besäen, das Samenansetzen, -bringen
σπέρμειος, vom Samen
σπερμο-βολέω, Samen werfen
σπερμο-γονέω, Samen erzeugen
σπερμο-γόνος, Samen erzeugend
σπερμο-λογέω, Samen oder Sämereien lesen, Samenkörner fressen, von Vögeln. Auch, wie σπερμολόγος, Schmarotzer sein
σπερμο-λογία, ἡ, das Wesen u. die Handlungsweise eines σπερμολόγος, Schmarotzerei
σπερμο-λογικός, ή, όν, von der Art eines σπερμολόγος, schmarotzerartig, possenhaft
σπερμο-λόγος, Samen oder Sämereien lesend, sammelnd; Vögel, die von Körnern leben, bes. eine von Sämereien lebende Krähen- od. Dohlenart, die Saatkrähe; ein Schimpfwort: ein gemeiner Schwätzer, Possenreißer, Schmarotzer
σπερμο-ποιέω, Samen machen
σπερμ-ουχέω, Samen haben, tragen
σπερμο-φορέω, Samen tragen
σπερμο-φόρος, Samen tragend
σπερμο-φυέω, Samen zeugen, hervorbringen
σπερμο-φυής, ές, Samen zeugend; pass., aus dem Samen erzeugt
σπερχνός, u. σπερχνο-ποιός, schnell, eilig, hastig; beschleunigend, antreibend
σπέρχω, u. σπέρχνω, in schnelle Bewegung setzen, antreiben, forttreiben, drängen; ὅτε σπέρχωσιν ἄελλαι, wenn Stürme treiben. Pass. sich schnell bewegen, laufen, eilen; eilig, hastig; ἐρετμοῖς, mit den Rudern eilen, eilig rudern; σπερχϑεῖσα ϑυμῷ, aufgeregt; σπέρχεσϑαί τινι, gegen einen heftig, aufgebracht werden, ihm zürnen
σπεύδω, 1) antreiben, in schnelle Bewegung setzen, beschleunigen, eifrig betreiben. Dah. etwas eifrig erstreben, sich um etwas bemühen, bewerben. Auch = anregen, ermahnen; 2) häufiger intr., sich antreiben, sich sputen, eilen, sich eifrig bemühen, anstrengen; absolut, περὶ Πατρόκλοιο ϑανόντος, sich um den gefallenen Patroklus bemühen, um seine Leiche kämpfen; μάλα σπεύδοντα ἐς μάχην, in die Schlacht eilen; τί με σπεύδοντα καὶ αὐτὸν ὀτρύνεις, was treibst du mich an, der ich schon von selbst eile, mich beeifere; ἐπειδὴ σπεῠσε πονησάμενος τὰ ἃ ἔργα, er verrichtete seine Arbeit schnell; σπεύδειν τινί, sich für einen bemühen, einem gewogen sein; auch = in Gemütsbewegung geraten, unruhig werden, erschrecken
σπευσίνιοι, οἱ, heißen die Polizeisoldaten in Athen
σπευστικός, eilig, hastig, eifrig
σπευστός, beeilt, eifrig betrieben
σπήλαιον, τό, Höhle
σπηλαΐτης, ὁ, zur Höhle gehörig
σπηλαιο-ειδής, ές, u. σπηλαι-ώδης, ες, u. σπηλυγγ-ώδης, ες, höhlenartig
σπῆλυγξ, υγγος, ἡ, Höhle
σπιδής, ές, u. σπίδιος, ausgedehnt, weit u. eben
σπιδόθεν, von weitem, von fern her
σπίζα u. σπίζη, ἡ, jeder kleine piepende od. pfeifende Vogel; bes. der Finke, fringilla
σπιζίας, ὁ, der Finkenfalke, der Sperber
σπιζίτης, ὁ, von der Größe eines Finken
σπίζω, piepen
σπιθαμή, ἡ, die Weite zwischen dem ausgespannten Daumen und dem kleinen Finger; römisch dodrans
σπιθαμιαῖος, von einer Spanne, eine Spanne lang
σπιλαδ-ώδης, ες, felsen- oder klippenartig
σπιλάς, άδος, ἡ, ein Felsen, oder, am Meere, eine Klippe; übh. vorragender Berg, Felsenhöhle; ohne γῆ, tönernes Estrich
σπίλος, ἡ, Felsen, Klippe
σπῖλος, ὁ, Fleck, Schmutz, Schandfleck
σπιλόω, beflecken
σπίλωμα, τό, Fleck, Schmutz
σπιλωτός, befleckt
σπινθεύω, Funken sprühen
σπινθήρ, ῆρος, ὁ, Funke
σπινθηρίζω, u. σπινθηρακίζω, Funken von sich geben, sprühen
σπινθηρο-βόλος, Funken werfend, sprühend
σπινθηρο-πόμπος, funkensendend
σπινίδιον, τό, u. σπίνιον, τό, Vögelchen oder Finkchen
σπίνος, ὁ, ein kleiner Vogel; nach seiner piependen seinen Stimme benannt, auch zu Markte gebracht und gegessen, der Zeisig, der Finke, = σπίζα, der noch jetzt auf Chios σπίνος heißt; eine Steinart, die sich durch Wasser entzündet, vielleicht Alaunschiefer
σπινός, mager
σπλαγχνεύω, die Eingeweide des Opfertieres nach verrichtetem Opfer verzehren, Aus den Eingeweiden prophezeihen
σπλαγχνίζομαι, sich erbarmen, Mitleid empfinden
σπλαγχνικός, von den Eingeweiden
σπλαγχνισμός, ὁ, das Erbarmen
σπλάγχνον, τό, gew. im plur. τὰ σπλάγχνα, die Eingeweide, bes. die edlen, die der Brust, Herz, Lunge, Leber, Nieren, Milz, die, am Opferfeuer geröstet, zu Anfang des Opferschmauses von den Versammelten verzehrt wurden. Daher auch überhaupt der Opferschmaus, das Verzehren des vom Opfer übriggebliebenen Fleisches, visceratio. Ἠλϑεν ὑπὸ σπλάγχνων, = er wurde geboren; der Mutterleib; dah. τῶν σῶν ἐκ σπλάγχνων ἕνα νέκυν ἀντιδοὺς ἔσει, = aus deinen nächsten Verwandten. Bei Dichtern, wie unser Herz, der Sitz der heftigsten Leidenschaften, des Zorns, der Liebe, auch des Mitleids; ἀνδρὸς σπλάγχνον ἐκμαϑεῖν, sein Innerstes
σπλαγχν-όπτης, der Eingeweide Bratende
σπλαγχνο-σκοπέω, Eingeweide beschauen und daraus weissagen
σπλαγχνο-σκόπος, Eingeweide beschauend
σπλαγχνο-τομία, ἡ, das Zerschneiden der Eingeweide
σπλαγχνο-τόμος, die Eingeweide zerschneidend, Zeus
σπλαγνο-φάγος, die Eingeweide essend
σπλεκόω, Beischlaf treiben, üben; als Stammwort nimmt man πλέκω an, vom Verwickeln oder Verschlingen der Füße
σπληδός, ὁ, Asche
σπλήν, ὁ, die Milz; im plur., Milzsucht. Auch ein Verband, wie σπλήνιον
σπληνιάω, an der Milz leiden, milzsüchtig sein
σπληνικός, zur Milz gehörig, bes. an der Milz leidend, milzsüchtig
σπληνιό-δετος, mit einem Verbande verbunden
σπλήνιον, τό, ein Verband, eine Compresse, die angefeuchtet oder mit Arznei bestrichen auf Wunden gelegt wurde. Auch ein Kraut, sonst ἄσπληνον
σπληνίσκος, ὁ, ein kleiner Verband
σπληνίτης, ὁ, von der Milz; φλέψ, Milzblutader
σπληνόω, mit einem σπλήνιον belegen, verbinden
σπλην-ώδης, ες, milzartig, milzsüchtig
σπογγάριον, τό, kleiner Schwamm; eine Salbe
σπογγιά, ἡ, der Schwamm
σπογγίζω, mit dem Schwamme abwischen
σπογγίον, τό, Schwämmchen
σπόγγισμα, τό, das mit dem Schwamm Abgewischte
σπογγιστικός, zum Abwischen mit dem Schwamme gehörig; ἡ σπογγιστική, die Kunst mit dem Schwamme zu reinigen
σπογγο-ειδής, ές, schwammartig
σπογγο-θήρας, ὁ, der auf Schwämme Jagd macht
σπογγο-θηρική, ἡ, die Kunst dessen, der auf Schwämme Jagd macht
σπογγο-κολυμβητής, ὁ, der nach Schwämmen untertaucht
σπογγο-λογέω, Schwämme lesen; τὰς ψίχας σπ ογγολογοῠσα τῶν τραπεζῶν, mit Schwämmen die Tische abwischend u. Brocken sammelnd
σπόγγος, ὁ, lat. tungus, 1) der Schwamm, zum Abwischen, Waschen gebraucht; bes. zum Abwischen der Tische u. Stühle; zum Auslöschen der Schrift; 2) die Drüsen am Halse, die Mandeln, wegen ihrer schwammigen, porösen Beschaffenheit
σπογγο-τόμος, Schwämme unter dem Meere von den Felsen schneidend
σποδεύνης, ὁ, der in der Asche sein Lager hat
σποδέω, eigtl. die Asche od. den Staub abkehren, abstäuben, abklopfen, übh. abtreiben, wegnehmen; στρατοῠ καμόντος καὶ κακῶς σποδουμένου, das übel zugerichtete, aufgeriebene Heer; σποδο ύμενος κάρη πρὸς πέτρας, mit dem Kopfe gegen die Felsen geschlagen; auch im obszönen Sinne = βινέω
σποδησι-λαύρα, ἡ, Gassenfegerin, gemeine Straßenhure
σποδιά, ἡ, der Aschenhaufen, die Asche
σποδιακός, aus Metallasche
σποδιάς, άδος, ἡ, ein dem Pflaumenbaume ähnlicher Baum
σποδίζω, in der Asche rösten; auch = zu Asche brennen; τὰς τρίχας, absengen; aschfarbig sein
σπόδιον, τό, Metallasche, Ofenbruch, spodium
σπόδιος, aschfarbig, grau
σποδιόομαι, unter der Asche glimmen
σποδίτης, ὁ, ἄρτος, in heißer Asche gebackenes Brot
σποδο-ειδής, aschartig, -farbig, grau oder isabellfarben
σποδός, ἡ, Asche, bes. heiße, Glutasche, unter der noch Glut verborgen ist; die Asche des verbrannten Leichnams; Asche auf dem Opferaltar; ἀμφὶ σποδὸν κάρα κεχύμεϑα, zum Zeichen der Trauer; ἐς σποδὸν ἐμβάλλειν war eine Todesstrafe bei den Persern. Auch Staub; σποδὸς κυλίκων, πίϑων, von einer Alten, die Becher, Fässer ausleert. Auch = σπόδιον, Metallasche
σποδόω, zu Asche brennen, in glühender Asche rösten
σποδ-ώδης, ες, voll Asche
σπολάς, άδος, ἡ, Fell; Kleid von Fellen, Pelz; ein lederner Harnisch
σπολεύς, ὁ, eine Art Brot
σπονδ-αγωγός, ein Bündnis bringend
σπονδ-αρχέω, ein σπόνδαρχος sein
σπονδ-αρχία, ἡ, der Anfang der heiligen Spende oder des Trankopfers; das Amt od. Recht des σπόνδαρχος
σπόνδ-αρχος, die heilige Spende oder das Trankopfer anfangend
σπονδ-αυλέω, die Flöte zur σπονδή blasen
σπονδ-αύλης, ὁ, der Flötenbläser bei der σπονδή
σπονδειάζω, den Spondeus brauchen
σπονδειακός, spondeisch
σπονδειασμός, ὁ, der Gebrauch des Spondeus
σπονδειο-κατά-ληκτος, mit einem Spondeus endigend
σπονδεῖον, τό, Gefäß, Schale zur Libation, um ein Trankopfer darzubringen
σπονδεῖος, zur σπονδή, zur Opferspende od. zum Opfertranke gehörig; Ζεὺς σπ., der Aufseher über die σπονδαί; μέλος, αὔλημα, die bei Libationen übliche Musik; πούς, der aus zwei langen Silben bestehende Versfuß, weil man bei Libationen eine feierliche, langsame Melodie liebte
σπονδή, ἡ, die heilige Spende, Trankopfer, der Wein, den man, bevor man selbst trank, den Göttern zu Ehren auf den Altar oder den Tisch, auch ins Opferfeuer ausgoß; τρίτας σπονδὰς ποιεῖσϑαι, dem Hermes, den Charitinnen und dem Zeus σωτήρ ein Trankopfer bringen. Bes. die heilige Spende, welche man bei feierlichen Verträgen und Friedensschlüssen zu verrichten pflegte; daher αἱ σπονδαί der feierlich geschlossene Vertrag, das Bündnis, der Waffenstillstand; σπονδαὶ ἄκρητοι, ein mit Spenden von lauterem, ungemischtem Weine geschlossener Waffenstillstand
σπονδήσιμος, zum Trankopfer gehörig
σπονδήτης, ὁ, eine σπονδή verrichtend
σπονδη-φορέω, eine σπονδή darbringen
σπονδο-φορέω, ein σπονδοφόρος sein
σπονδο-φόρος, eigtl. die heiligen Spenden oder Trankopfer darbringend; der Herold, welcher den Antrag auf Waffenstillstand dem Feinde überbringt; eine eigene Obrigkeit, von der in Olympia und an anderen Orten zur Zeit der heiligen Spiele die ἐκεχειρία und die σπονδαί angekündigt wurden; fetialis der Römer
σπορά, ἡ, das Säen. Übertr., Zeugung; die Abstammung; die Nachkommen
σποράδην, zerstreut, einzeln
σποραδικός, zerstreut; ζῷα, Tiere, die nicht gesellig sind, einzeln leben, Ggstz ἀγελαῖα; νοσήματα, die zu allen Zeiten u. an allen Orten herrschen
σποράς, άδος, zerstreut; νησιώτην σποράδα κέκτηται βίον, auf zerstreut daliegenden Inseln; u. so von Inseln
σπορεύς, ὁ, u. σπορευτής, ὁ, der Säer
σπορευτός, gesäet; γῆ, Saatland
σπορητός, ὁ, die Saat; ἕως τὸν σπορητὸν διακωλύσῃ, das Säen
σπόριμος, besäet, zu besäen; αἰδὼς σπορίμη, Zeugungsglied; μὴν σπ., der Saatmonat
σπορο-λογέω, die Saat, die Feldfrüchte einsammeln
σπόρος, ὁ, das Säen; die Saat; der Samen; das Erzeugte
σποῦ, in der Sprache der Skythen = das Auge
σπουδάζω, eigtl. intrans. sich sputen, eilig, tätig sein, sich emsig womit beschäftigen, eifrig um etwas bemühen; τὰ μάλα ἐσπουδασμένα σῖτα καὶ ποτά, sorgfältig zubereitet; sich ernstlich womit beschäftigen, ernsthaft sein, mit Ernst sprechen u. handeln; πρός τινα, ernsthaft mit einem verhandeln; πρός τινα, jem. gewogen sein. Mit dem acc. der Person, einen unterstützen, sich seiner eifrig annehmen, ihn zu befördern suchen; pass. σπουδάζομαι, ich werde geschätzt, man bekümmert sich viel um mich
σπουδαιο-λογέω, ernsthaft reden; behandeln, pass., οὗτος ὁ λόγος ἐσπουδαιολογήϑη, die Sache wurde ernsthaft durchgesprochen; sich über ernsthafte, wichtige Dinge besprechen mit einem
σπουδαιο-λόγως, ernsthaft redend
σπουδαιό-μῡθος, im Ernst od. über ernsthafte, wichtige Dinge redend
σπουδαῖος, a) von Personen: eilig, eifrig, tätig, übh. rechtschaffen, sittlich gut; b) von Sachen: die der Tätigkeit und des Eifers wert sind, wichtig, bedeutend; dah. wünschenswert, vortrefflich; οὐ σπουδαῖον ἐς ὄψιν, nicht des Sehens wert; auch das Ernste, im Ggstz von γελοῖα; σπουδαῖόν ἐστί μοι, es ist mir daran gelegen
σπουδαιότης, ητος, ἡ, das Wesen des σπουδαῖος, Eile, Eifer, Sorgfalt, Rechtschaffenheit; auch von Sachen: Wichtigkeit
σπουδ-αρχ-αιρεσία, ἡ, eifriges Bemühen um ein Staatsamt, ambitus
σπουδ-αρχέω, sich eifrig um ein Staatsamt bewerben, sich zu Ämtern drängen
σπουδ-άρχης, ὁ, einer der sich zu Staatsämtern, Ehrenstellen u. dgl. heftig zudrängt, sie immer führen will
σπουδ-αρχία, ἡ, eifriges Streben nach Staatsämtern, ambitus
σπουδ-αρχιάω, u. σπουδ-αρχιάζω, nach Ämtern od. Ehrenstellen lüstern sein
σπουδ-αρχίδης, ὁ, komisch zu σπουδάρχης gebildetes Patronymicum, Herrschsüchterling
σπούδασμα, τό, eifrig betriebene Sache, Eifer; ein wichtiger Kunstbau, wie eine Schleuse
σπουδαστής, ὁ, der einem wohl will, Anhänger, Gönner
σπουδαστικός, eifrig, ernsthaft; Ggstz φιλοπαίσμων
σπουδή, ἡ, Eile, Hast, Geschwindigkeit; σπουδὴν ἔχειν, eilen. Dah. 1) Eifer, Tätigkeit, Anstrengung; ἄτερ σπουδῆς, ohne Mühe; ἀμφί τι σπουδὴν ϑέμεν, allen Eifer darauf verwenden; διὰ σπουδῆς, eilig; σπ ουδὴν πολλὴν ἔχειν, ποιήσασϑαι, sich anstrengen, sich bemühen; σπουδήν τινος ποιήσασϑαι, für einen mit Eifer Sorge tragen; 2) Ernst, ernste Willensmeinung. Schätzung, Beachtung einer Sache, Bemühung oder Bewerbung um etwas; σπουδῆς ἄξιον εἶναι, der Beachtung, Bemühung wert sein; σπουδὴν ἔχειν τινός, für etwas sorgen; ambitus; διὰ τὴν ἐμην σπουδήν, aus Eifer, Rücksicht für mich. Bes. σπ ουδῇ adverbial; in Eile, in Hast; auch = mit Eifer. mit Anstrengung, mit Mühe, kaum; u. = mit Fleiß, mit Absicht, ernstlich; σπουδῇ χαριεντίζεται, geflissentlich; πάσῃ σπουδῇ μανϑάνειν, mit allem Eifer
σπουδο-γέλοιος, im Sprechen oder im Handeln Ernst u. Scherz vermischend, Spaß in ernsthafte Angelegenheiten bringend
σπύραθος, ὁ od. ἡ, runder Mist, bes. der Ziegen u. Schafe, Schaflorbeer. Hängt wohl mit σπεῖρα zusammen u. bedeutet jeden rund gedrehten Körper
σπυραθ-ώδης, ες, dem Ziegen- u. Schaflorbeer ähnlich
σπυρίς, ἡ, ein runder, geflochtener Korb, etwas darin zu tragen; bes. Fischkorb
στάγδην, tröpfelnd
σταγετός, ὁ, Tropfen
στάγιον, τό, das Schriftzeichen στῖ (ς)
στάγμα, τό, Tropfen, Getröpfel
σταγονίας, tröpfelnd
σταγών, όνος, ἡ, der Tropfen; von den Tränen; κυάνεαι, Flecken; neben μόλυβδος, ein leichtflüssiges Metall, vielleicht Zinn
σταδαῖος, gerade od. aufrecht stehend; Ζεύς, als Wappen auf dem Schilde; ἔγχη σταδαῖα, Waffen, mit denen man in offener Feldschlacht, ἐν σταδίᾳ μάχῃ, kämpft; μέλος, sanftes, ruhig gehendes Lied
στάδην, stehend, grade feststehend. Nach dem Gewichte
σταδιαῖος, das Maß eines Stadions habend
σταδιασμός, ὁ, das Messen nach Stadien
σταδιεύς, ὁ, der im Stadion Wettlaufende, auch ἵππος, das Rennpferd
σταδιευτής, ὁ, = σταδιεύς, ἵππος, Rennpferd
σταδιεύω, im Stadion laufen, δρόμους, von der Sonne
σταδιο-δρομέω, im Stadion laufen, um die Wette laufen
σταδιο-δρόμος, u. σταδιο-δρόμης, ὁ, im Stadion laufend
στάδιον, τό, eigtl. das Feststehende, bes. eine feststehende bestimmte Länge, eine Strecke von 610 griech. od. 625 röm. Fußen, od. 125 Schritten, 49 Ruten rheinl.; 8 Stadien sind etwas mehr als eine röm. Meile, 40 Stadien ungefähr eine deutsche od. geographische Meile. Die Rennbahn (denn die Rennbahn in Olympia war gerade ein Stadium lang); γυμνὸν ἐπὶ στάδιον, wo man nackt lief. Unbeweglichkeit, Festigkeit
στάδιος, 1) stehend; σταδίη ὑσμίνη, die stehende, offene Feldschlacht, ein geordnetes Gefecht, in welchem die Kämpfenden handgemein werden, im Ggstz zu den Streifereien od. Scharmützeln; unbeweglich; 2) grade, aufrecht stehend, steif, was sich nicht zusammenlegen od.- falten läßt; χιτών, = ὀρϑοσταδίας, ein langes, grade herabgehendes, ungegürtetes Gewand; ϑώραξ, ein steifer Panzer ohne Gelenke, Ggstz ἀλυσιδωτός; 3) zugewogen
στάζω, 1) trans. träufeln, einflößen; 2) intrans. tröpfeln, rinnen, fließen; von trocknen Dingen: abfallen, z. B. von reifem Obste; von Häusern: baufällig sein
σταθερός, stehend, feststehend, unbeweglich, fest; ἢ οὐχ ὁρᾷς ὡς σχεδὸν μεσημβρία ἵσταται ἤδη καλουμένη σταϑερά, der hohe Mittag, wenn die Sonne im Zenith gleichsam stille steht; u. dem analog νυκτὸς τὸ σταϑερώτατον, die hohe Mitternacht, ϑέρος σταϑερόν, der hohe, heißeste Sommer. Vom ruhigen Meere; ἡ σταϑερή sc. γῆ, das feste Land; εὐδία, übtr. Ruhe im Staate
σταθερότης, ητος, ἡ, Stätigkeit, Beständigkeit
στάθευσις, ἡ, Erwärmung
σταθευτός, erwärmt, verbrannt
σταθεύω, erwärmen, brennen, braten
σταθμάω, mit dem Richtscheit messen, abmessen; abwägen, wägen; Gewicht oder Wert auf etwas legen, schätzen. Übtr., erwägen, ermessen, beurteilen. Auch = vermuten, schließen aus einer Sache
σταθμεύω, Wohnung od. Quartier haben
στάθμη, ἡ, Richtscheit, Richtschnur der Zimmerleute u. Maurer, bes. um Bauholz nach graden Linien zu behauen; ἐπὶ στάϑμην ἴϑυνε, sowohl die Setzwage, eine waagerechte Fläche zu bestimmen, als auch die mit Kreide od. Röthel bestrichene Schnur, mit der die Zimmerleute eine grade Linie vorzeichnen. Dah. die grade Linie, grade Richtung, u. sprichwörtl. παρὰ στάϑμην, nach der Schnur, genau, nach strengem Recht; αὐτὸς κατὰ στάϑμην ἐνόησας, du hast es erraten; von Gesetzen, Υλλίδος στάϑμας ἐν νόμοις, u. στάϑμας περισσᾶς ἑλκόμενος, wie wir sagen 'einen großen Maßstab anlegen'; auch die Grenze, das Ziel; ὠμοί τε δούλοις πάντα καὶ παρὰ στάϑμην ist = über Gebühr, wider Recht u. Billigkeit. Λευκὴ στάϑμη, eine nicht bestrichene Schnur, die keinen Strich bezeichnet; λευκὴ στ. sprichwörtlich von einem Menschen, der sich für nichts bestimmt entscheidet, keinen eigenen Willen zeigt. Das Senkblei, u. bes. das Blei an der Setzwaage. Auch der Strick, mit welchem bei den Volksversammlungen der Raum umgrenzt u. im Theater die Plätze abgeteilt waren; dah. übh. Abgrenzung, Grenze. Δοράτων στάϑμαι, das untere Ende
στάθμησις, die Abwägung
σταθμητικός, zum Abwägen gehörig, abwägend
σταθμητός, gemessen, wonach man sich messen darf; ἐμοὶ μὲν οὖν οὐδὲν σταϑμητόν, nach mir darf man sich freilich nicht richten
σταθμίζω, wägen, nach dem Senkblei od. der Setzwaage richten
σταθμίον, τό, Waage
σταθμιστής, ὁ, der Wäger
σταθμο-δότης, ὁ, der die Standquartiere anweist, Quartiermeister
σταθμόνδε, adv., zum Standorte, ins Quartier
σταθμός, ὁ, 1) ein aufrecht stehender Pfosten, Pfeiler, Ständer; bald von dem Hauptpfeiler, welcher die Decke eines Gemaches trägt, στῆ ῥα παρὰ σταϑμὸν τέγεος, bald von den Türpfosten; 2) Standort, z. B. der Schiffe; bes. Stand, der Ort, wo Menschen od. Haustiere stehen u. sich aufhalten, Stall; von ländlichen Wohnungen, Gehöft, wo bes. an Viehställe zu denken; in Gleichnissen wird der Löwe erwähnt, der in solch Gehöft einbricht, um Vieh zu rauben; übh. Wohnung; eigtl., Stall. Bes. Standquartier, Nachtquartier für Reisende od. Soldaten auf dem Marsche. Im persischen Reiche hießen σταϑμοί die Orte, wo der König auf seinen Reisen einzukehren u. zu übernachten pflegte, eine Art Etappen oder Stationen; dah. in Beschreibung persischer Gegenden als Bestimmung der Entfernung, eine Tagereise, ein Tagemarsch, gew. eine Strecke von fünf Parasangen; doch hing es jedesmal vom Feldherrn ab, wie lang er die σταϑμοί machen wollte; 3) das Gewicht, womit man wägt; das Gewicht, das ein Körper wiegt, die Schwere; auch die Waage; Waagschale; τὸ ἄγαλμα ἔχει τεσσαράκοντα τάλαντα σταϑμὸν χρυσίοο, 40 Talente Goldes an Gewicht
σταθμ-οῦχος, ὁ, der Wirt, der ein Quartier für Reisende hält; auch der ein Haus im Ganzen mietet, um es wieder teilweise zu vermieten
σταθμόω, ins Standquartier od. in den Stall bringen, darin sein, einkehren
σταθμ-ώδης, ες, voll Satz od. Unreinigkeit, trübe
σταίς od. σταῖς, τό, Weizenmehl mit Wasser zum Teige eingerührt
σταιτινο-κογχο-μαγής, ές, mit Weizenmehl geknetet
σταίτινος, von Weizenmehl
σταιτίτης, ὁ, bes. ein Kuchen aus Weizenmehl
στακτή, ἡ, stacte, das aus frischer Myrrhe u. Zimmet gepreßte u. tropfenweise auslaufende Öl, Myrrhenöl, Zimmetöl, ein künstlich bereiteter Balsam; auch von anderen künstlich bereiteten Flüssigkeiten; στακτὴ ἅλμη, Salzlake; κονίη, Kalklauge
στακτός, tröpfelnd, tropfenweise herausrinnend; dah. τὰ στακτά, Harze, Gummi, Balsam; ἔλαιον, das von selbst auslaufende Öl
στάλαγμα, τό, das Getröpfelte, der Tropfen
σταλαγμιαῖος, tropfenweis
σταλαγμίας, ὁ, tröpfelnd
σταλαγμός, ὁ, das Getröpfel
σταλακτικός, gewöhnlich od. gern tröpfelnd
σταλακτις, ίδος, ἡ, die Tröpfelnde
σταλακτός, tröpfelnd
σταλάσσω, tröpfeln
στᾱλᾶτις, ιδος, ἡ, Grabstein
σταλάω, tröpfeln, triefen
σταληδών, όνος, ἡ, Tropfen
σταλίς, ίδος, ἡ, alles Aufgestellte, Aufgerichtete, bes. Stellholz, Stange; Jagdnetze; ὑπὸ σταλίκεσσιν ἄκανϑαι, von dornigen Flossen
στᾱλ-ουργός, ein Grabmal mit einer Denksäule
σταλτικός, zusammenziehend, hemmend, unterdrückend; τὰ σταλτικά, Heilmittel, das wilde Fleisch einer Wunde wegzuätzen
σταλύζω, weinen
στᾱμ-αγορίς, ίδος, ἡ, das Zusammendrehen mehrerer Aufzugsfäden im Weben
σταμίν, ίνος, ἡ, alles in die Höhe Stehende; bes. die Rippen od. Seitenbalken am Schiffe, die vom Kiel aus in die Höhe stehen; ἴκρια ἀραρὼν ϑαμέσι σταμίνεσσι, Bretter an die dicht neben einander stehenden Rippen fügend
στάμνος, ὁ, ein irdenes Gefäß, ein Krug zum Wein
στάξις, ἡ, das Träufeln
στασάνη, ἡ, ein gestelltes Pfand
στασιάζω, intrans., aufstehen und sich empören, in Aufruhr sein; περί τινος, um einer Sache willen; transit., aufwiegeln
στασί-αρχος, ὁ, u. στασι-άρχης, ὁ, Anführer des Aufstandes, u. übh. der Schar
στασιασμός, ὁ, Erregung eines Aufstandes, u. der Aufstand selbst
στασιαστής, ὁ, Aufrührer
στασιαστικός, aufrührerisch
στάσιμος, ον, 1) zum Stehen bringend, αἵματος, blutstillend; 2) zum Stehen gebracht, festgestellt, feststehend, unbeweglich; ὕδωρ, stehendes Wasser; καὶ ἀβλαβής, vom Meere; τὸ στάσιμον τῆς ἵππου, die feste, schwere Reiterei, im Ggstz der leichten numidischen. Dah. von Menschen: standhaft, fest; οἱ μαχιμώτατοι καὶ στασιμώτατοι τῶν ἀνδρῶν, die am besten Stand halten; τὸ στάσιμον, Standhaftigkeit, Festigkeit; ἁρμονία, ruhig, die Tonweise, die sonst ὑποδωριστί hieß; ἀργύριον, ausstehendes, auf Zinsen stehendes Geld, ; τὸ στάσιμον, mit und ohne μέλος, in der Tragödie ein Chorgesang, entweder, weil er im ununterbrochenen Zusammenhange ohne Unterbrechung durch andere nicht zum Chorgesange gehörige Verse fortlief, also von der Stetigkeit seiner rhythmischen Natur benannt, im Ggstz zur πάροδος, weil er vom Chor gesungen wurde, nachdem dieser seinen Stand in der Orchestra eingenommen hatte; 3) gewogen, wägbar
στασιο-ποιέω, u. στασιο-κοπέω, einen Aufstand, Aufruhr machen, erregen
στασιο-ποιός, ὁ, Aufwiegler
στάσις, ἡ, 1) das Stellen, Feststellen; 2) das Stehen; a) das Feststehen, Ggstz der Bewegung; Festigkeit; die Stellung, der Ort, wo man steht, der Standort; bes. der Ort, Punkt, wo die Himmelsgegenden gelegen sind; der Stand; des Netzes; b) der Zustand, die Lage, in der man sich befindet; auch ἀνέμου, Richtung des Windes; c) bes. der Aufstand, Aufruhr, das gesetzwidrige Zusammentreten Mehrerer zu gewaltsamer Durchsetzung ihres politischen Zweckes, Faktion im Staate; ἀντιάνειρα, das feindliche einander Gegenüberstehen, der Zwist; auch ἐς λόγου στάσιν ἐπελϑεῖν, Wortstreit; auch die aufrührerische Partei selbst; στάσεις ποιεῖσϑαι πρός τινα, Faktionen machen. Allgemein, die Schar; 3) das Wägen, Abwiegen, μισϑοῠ, das Bezahlen des Lohnes
στασι-ώδης, ες, aufrührerisch
στασι-ωρός, ὁ, der Wächter des Standortes, des Gehöftes
στασιωτεία, ἡ, Neigung od. Sucht eines Menschen, Aufruhr u. Parteiungen zu machen
στασιώτης, ὁ, der Aufrührer, Empörer, der zu einer Partei Gehörige, die im Aufstande begriffen ist; bes. im plur. die Anhänger einer Partei, einer politischen Faktion; οἱ τοῠ ὅλου στασιῶται, im Ggstz der ῥέοντες, diejenigen, welche das Feststehen, die Unveränderlichkeit von allem annehmen
στασιωτικός, zu einer Partei od. Faktion gehörig, aufrührerisch
στατήρ, ῆρος, ὁ, eigentlich jedes Gewicht; bes. eine Münze, der Stater; von Silber, in Athen vier Drachmen an Werte; dah. auch τετράδραχμος genannt; etwas weniger als 1 Taler; häufiger Goldstater; der attische Goldstater, στατὴρ χρυσοῠ, war = 20 Silberdrachmen, ungefähr 5 Taler, der Kyzikener = 28 Drachmen; στατῆρες Δαρεικοί, die Darius Hystaspis schlagen ließ, die im Allgemeinen unserem Friedrichsd'or entsprechen
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