Der Knüppel ist an den Hund gebunden.
ndt] De Knüppel is an den Hund gebunnen.
ndt] De Knüpp'l is bi'n Hund bunn. Altmark
ndt] De Klüppel liet bim Rü'en. Iserlohn
ndt] De Knüppel ligt bi'n Hund.
ndt] Den Knüppel bym Hunde leggen.
i] Man kann nicht, wie man wohl möchte. Wenn jemand aus Mangel an Mitteln seine Wünsche nicht befriedigen kann. Ich wollte dies und das tun, bezahlen u.s.w., aber ich kann nicht, das Unvermögen dazu liegt vor.
Der Knüppel ist des Armen Gerechtigkeit, der Stock des Mittelloser Richter.
Estland
Der Knüppel ist des armen Menschen Lohn.
Estland
Der Knüppel liegt beim Hund (o. Rüden).
i] Man kann nicht, wie man möchte. Um Zwang zu bezeichnen.
Der knurrende Hund bekommt die kleinsten Brocken.
Der Knust des Hirten und das große Brotstück des Herrn.
Der Knutenmeister fühlt die Schläge nicht, die seine Hand austeilt.
Russland
Der Knutenmeister schwingt seine Knute auch träumend.
Russland
Der Knüttel ist an (bei) den Hund gebunden.
Der Kobold der Träume spinnt das Garn der Geschichten.
Miguel Angel Asturias (1899-1974), Guatemala
Der Koch besorgt die Küche nicht für sich.
ho] De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel.
Der Koch dem Kellner brät (o. gibt) ein Wurst, der Kellner löscht dem Koch den Durst.
Der Koch denkt eins, der Vielfraß etwas anderes.
Italien
Der Koch gilt so viel als der Kellner.
Der Koch hat seinen besten Platz am Feuer.
ho] Geef aan de kok eene plaats bij 't vuur.
Der Koch hat viel zu schaffen, bis er großen Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds Morgenmahl.
i] Mangel an Appetit.
Der Koch ist der beste Arzt.
Der Koch ist übel dran, der die eigenen Finger nicht lecken kann.
en] He is an ill cook tat cannot lick his own fingers.
Der Koch ist zu spät aus den Federn gekrochen.
i] Wird gesagt, wenn die Speisen nicht gar gekocht sind.
fr] La viande sent la plume.
Der Koch kehrt sich wenig dran, ob ein Garsün (Garçon) ihn rufet an.
Der Koch muss den Geschmack des Herrn haben.
la] Coquus domini debet habere gulam.
Der Koch muss seines Herrn Zunge haben.
Der Koch sagte zum Kellner: löschest du mir den Durst, so brat' ich dir 'ne Wurst.
dä] Naar kokken steger for kielder svenden, saa gielder det herrens viin-fad.
dä] Steeger da mig en vyrst, saa ledsker jeg din tyrst.
Der Koch soll noch geboren werden, der es jedem Gaumen recht macht.
ho] De kok moet nog geboren worden, die zoo kan koken, dat het allen monden smaakt.
Der Koch tut den Schaden, und die Katze kriegt die Schuld.
Der Koch wird selten Hungers sterben.
ho] De kok zal zelden honger lijden.
Der Koch wird vom Geruch (o. Dampf, Dunst) satt.
i] Die Hitze des Herdes, der Dampf der Kohlen, das Kosten der Speisen tragen aber das Ihrige dazu bei, dass die Empfindung des Hungers verloren geht; es fehlt auch nicht an Beispielen, dass der bloße Geruch von frischem Brote Menschen vor dem Verhungern bewahrt hat.
dä] Kokken mættes tit af røgen.
Der Koch wird vom Geruch satt.
Der Koch, der vor Hunger stirbt, wird nicht auf den Friedhof begraben.
Der kochende Topf behält keinen Deckel.
tü] Kaynayan kazan kapak tutmaz.
Der Kochersberger fand in Barbara Sankt-Veit unter den Heiligen.
Der Kochherd ist der Ort, wo die traurigsten Bilanzen zwischen Einnahme und Ausgabe gezogen, die deprimierendsten Betrachtungen über die steigende Verteuerung der Lebensmittel und die immer schwieriger werdende Beschaffung der nötigen Geldmittel angestellt werden.
August Bebel (1840-1913), Die Frau und der Sozialismus
Der Köchin die Ehre abschneiden.
Österreich
i] Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreißen, zerschneidet.
Der kocht seine Suppe im Siebe.
Wien
Der Kochtopf der Witwe, klein und kärglich.
Der Köder allein fängt keine Fische.
i] Wenn nämlich die Angel fehlt. Schönheit ohne Grazie ist ein Köder ohne Angel.
Der Köder fängt die Fische, nicht der Angelhaken.
fr] L'amorce est ce qui engaigne le poisson et non la ligne.
fr] Non en la cane (ligne) ni a haim (hameçon) mais en l'amorce gist l'engin (amorce).
sp] El cebo es el que engaña, que no el pescador ni la cańa.
sp] Ni el anzuelo ni la caña, mas el cebo las engaña.
Der Köder muss vor allem dem Fisch schmecken.
Der Köder täuscht, nicht die Angel und nicht die Rute.
sp] Ni el anzuelo, ni la caña, mas el cebo engaña.
Der Köder verbirgt den Haken.
en] The bait hides the hook.
Der koh durch neu Poër ladern Hosen gegloatz.
Henneberg
hdt] Der kann durch ein Paar lederne Hosen glotzen.
i] Von einem, der ein sehr gutes Gesicht hat.
Der Kohl hat's nicht besser wie der Topf, wenn sie beid' am Feuer stehen.
Der Kohl ist der Brühe nicht wert.
Der Kohl ist noch nicht fertig, wenn der Speck (Pfeffer) fehlt.
Der Kohl ist versalzen, der nicht auf den eigenen Tisch kommt.
Russland
Der Kohl ist zwar verkocht, aber ein paar gute Blätter sind noch da.
ho] Al hadden zij ook al hun moes verkocht, zij zouden toch nog het beste blad behouden hebben.
Der Kohl kommt nicht auf den Tisch, wie er aus dem Topf kommt.
dä] Kaalen kommer ikke altid paa bordet, son den øses gryden ik kiøkenet.
Der Kohl ruft, dass man ihn nach zwei Wochen ansehen soll.
Der Kohl schmeckt sehr gut, sagte die Magd und aß das Fleisch.
Der Kohl schmeckt sehr gut, sagte die Magd, und ass das Fleisch.
ho] Dat is lekkere peen, zei Subbert, en hij at al het vleesch op.
Der Kohl soll gesagt haben, dass wenn man ihn in aschige Erde pflanzt, ihm anstelle des Kopfes unten ein Ei anwächst.
Der Kohl soll gesagt haben: 'Bauer, brich (= pflanz) mich früh im Frühling, sonst muss ich im Herbst ohne Kopf unter den Schnee gehen.
Der Kohl will stürmisch (= schnell) gekocht werden, Bohnen und Erbsen wollen gedämpft werden.
Der Kohl wird nicht so warm gegessen, als wie er aufgetischt wird.
altfries] De kual med ek sa warm iiten, üs er apdön uud. Sylt
Der Kohlenbrenner ist Herr in seinem Hause.
fr] Charbonnier est maître dans sa chaumière.
Der Köhler ist Herr daheim.
Frankreich
bm] Doma jak chces u lidí jak prislusí.
bm] Doma jak ch ci, u lídi jak kází.
bm] Hospodár hazdý domu svého pan.
bm] Hospodár v domu jak Adam v ráji.
bm] Tvuj dum tvá vule.
bm] Ve svém dome kazdý jest pánem.
kroat] Moja hiza moja volja.
sp] Mientra en mi casa me estoy, rey me soy.
Der Köhler ist Herr in seinem Hause.
i] Jeder waltet und schaltet in seinem Hause nach Belieben. Franz I. von Frankreich ließ sich eines Tags auf der Jagd von der Nacht so überraschen, dass er von seinem Gefolge entfernt, bei einem Köhler im Walde, der ihn nicht kannte, eine Unterkunft suchen musste. Der Köhler bat den König zum Abendbrot, nahm aber bei Tische den ersten Platz und wies seinem Gast den zweiten mit den Worten an: 'Jeder ist Herr in seinem Hause.' Dann lud er den König ein von der Speise zu nehmen, was und so viel ihm beliebe; 'aber', fügte er hinzu, 'es ist nicht nötig, der Großnase (Spitzname für den König) zu sagen, dass ich Euch mit Wild traktiert habe.' Der König ließ es sich trefflich schmecken. Am Morgen stieß er in sein Horn, um seinem Gefolge ein Zeichen zu geben, wo er sich befinde, das sich auch bald um die Köhlerhütte versammelte. Der Köhler hielt sich für verloren, aber der König klopfte ihm auf die Achsel und sagte ihm: er sei Herr in seinem Hause.
fr] Charbonnier est maître en sa loge (dans sa chaumière).
fr] Charbonnier est maître chez lui (o. soi).
fr] Par droit et par raison, chacun est le maître dans sa maison.
Der Köhler ist zum Schlott- (Schornstein-) Feger kommen.
i] Gleich zu Gleich.
Der Koitus ist ein Umweg des Geistigen zur Philosophie.
Leonhard, Aeonen des Fegefeuers
Der Kolibri küsst die Blume.
Der kollektiv vereinigte Mensch, wenn er nichts andres als das ist, versinkt in allen Verhältnissen in die Tiefen des Zivilisations-Verderbens, und in dieses Verderben versunken, sucht er auf der ganzen Erde nichts anderes, als was der Wilde im Walde auch sucht.
Pestalozzi, An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters und meines Vaterlandes
Der kommende Tag ist schlimmer als der gehende.
dä] Den dag er være der kommer end gaaer.
Der kommt (gewiss) zu spät, der ausszugehen nimmer der weil hat.
Der kommt alle Jahrmärkte, den kennen wir schon.
Der kommt am weitesten, der anfangs selbst nicht weiß, wie weit er kommen werde, dafür aber jeden Umstand, den ihm die Zeit gewährt, nach besten Maßregeln gebraucht.
Herder
Der kommt am weitesten, der nicht weiß, wohin er will.
i] Man sagt, dass diese Redensart der berühmt gewordene Bauernsohn Oliver Cromwell schon in früher Jugend geführt habe. Man kann diesen Spruch weniger paradox so ausdrücken, dass der Mensch in seinen Angelegenheiten nur dann etwas Tüchtiges erreiche, wenn er sich von vornherein die höchste Aufgabe, ein unerreichbares Ideal steckt.
Der kommt bald hoch, der nur etwas taugt.
altfries] Saagt hoog, dear man doogt.
Der kommt blind von der Welt.
Der kommt gewiss zu spät, der zu gehen niemals Weile hat.
Der kommt gleich hänflich.
Der kommt hinein wie Pilatus ins Credo.
Nürtingen
Der kommt im Narrenhaus nach Prima.
ho] Hij is te gek, om allein te loopen.
ho] Hij is te gek, om in het dolhuis te zitten.
Der kommt in der Welt nicht weit, der alles auf seinen Kopf setzt.
bm] Málo ten v svĕtĕ sprayí, kdo vse na sovu hlavu staví.
pl] Co się na rozum vydają radzi tacy upadaja.
Der kommt in des Teufels Küche.
i] Kommt schlimm an.
Der kommt in die Rechnung, sagte der Maurer, als der Bauherr zweifelte, dass die Mauer halten werde, weil der Kalk fehle.
Der kommt in Nöten wohl, der bald kommt.
Der kommt in Schande, der nichts treibt im Lande.
ho] Lang gebleven, niet bedreven doet in schande leven.
Der kommt mir auch mal unter den Rechen.
Der kommt mir nöt in den Magen.
Rotttal
i] Um Abneigung gegen jemand auszudrücken.
Der kommt mit der Spritze, wenn't Feuer im Wasser ist.
ndt] Wann se de Sprützen probèiert, dann wert balle Füer lèiert.
ndt] Hei is de Eiste biy der Spritze, wann't kein Fuier is.
Der kommt mit seiner hilf zu spät, der im Brand die asche will löschen.
Der kommt nicht in die Schuh', der zehn Löcher aufmacht und eins zu.
Der kommt nicht mehr heim, den man auf dem Rücken zum Hause hinausträgt.
Der kommt nicht zu spät, der böse Botschaft bringt.
mhd] He kumt nicht to late, de quade bôtschap brinkt.
la] Nuntia prava ferens sero non advenit. unquam.
Der kommt nicht zum Störi anschneiden.
i] Wird von den Mädchen nicht begünstigt.
Der kommt niemals in den Himmel, der dorthin allein zu gehen wünscht.
England
Der kommt nimmer in den Wald, so jeden Busch (o. Strauch) fürchtet.
la] Non venit ad silvam, qui cuncta rubeta veretur.
Der kommt noch nach Haus und bringt seine Knochen im Sacktuch mit.
Der kommt sehr schwer zu Hemden, der keinem je was will entfremden.
fr] Quel que soit l'habit, l'homme reale le même.
it] Chi non ruba, non ha roba.
Der kommt vom Prügele an den Prügel. Auerbach
i] Vom Regen in die Traufe, verschlechtert seine Lage.
Der kommt wieder, er ist ans Brot gewöhnt.
Der Kommunismus findet Zulauf nur dort, wo er nicht herrscht.
Henry Kissinger
Der Kommunismus ist die auf alle Menschen in den gleichen Verhältnissen ausgedehnte Gerechtigkeit...
Weitling, Das Evangelium des armen Sünders
Der Kommunismus ist die größtmögliche ausgedehnteste Gemeinschaft der Anwendung der Fähigkeiten und der Befriedigung der Genüsse und Freiheiten.
Weitling, Das Evangelium des armen Sünders
Der Kommunismus ist die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats.
Engels, Grundsätze des Kommunismus
Der Kommunismus ist die Verwaltung der Konsumation und Produktion aller durch das Wissen aller und im Interesse eines jeden, das heißt im Interesse aller...
Weitling, Das Evangelium des armen Sünders
Der Kommunismus ist ein System, das sich auf die Überzeugung gründet, dass der Mensch so schwach und unvollkommen sei, dass er nicht imstande ist, sich selbst zu regieren, und dass er deshalb die Herrschaft starker Herren braucht.
Truman
Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben (wird). Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.
Marx/Engels, Deutsche Ideologie
Der Kommunismus kann momentan siegen, das heißt, er kann sich so lange behaupten, bis er alle seine Schrecknisse entfaltet und die Menschheit mit einem für alle Zeiten ausreichenden Abscheu getränkt hat.
Friedrich Hebbel, Tagebücher 1848
Der Kommunismus kann nicht aufgebaut werden ohne Wissen, Technik und Kultur...
Lenin, Rede auf der 1. Konferenz über die Parteiarbeit auf dem Lande