Denn nicht wie Gott ist der Mensch, Gottes Gedanken sind nicht wie die Gedanken der Menschen.
Altes Testament, Jesus Sirach 17, 30
Denn nichts auf der Welt gleicht wohl dem Bewußtsein, der geliebten Frau, die gefehlt hat, zu vergeben und sie zu sich emporzuziehen.
Ibsen, Die Wildente
Denn nichts ermuntert mehr zu tugendhaftem Handeln, als wenn eine Geliebte, deren Achtung man erringen will, Zeuge und Richter unseres Verhaltens ist.
Voltaire, Der Lauf der Welt
Denn nichts ist bedenklicher, als die Schwäche zur Maxime zu erheben.
Goethe, An Varnhagen v. Ense, 8.11.1827
Denn nichts ist besser und wünschenswerter auf Erden,
Als wenn Mann und Weib, in herzlicher Liebe vereinigt,
Ruhig ihr Haus verwalten, den Feinden ein kränkender Anblick,
Aber Wonne den Freunden; und mehr noch genießen sie selber!
Homer, Odyssee, 6, 180
Denn nichts ist doch süßer als unsre Heimat und Eltern,
Wenn man auch in der Fern' ein Haus voll köstlicher Güter,
Unter fremden Leuten, getrennt von den Seinen, bewohnet.
Homer, Odyssee, 9, 34-36
Denn nichts ist gefährlicher, als den Partner zu niedrig einzuschätzen - auf diese Weise sollen schon Kriege verlorengegangen sein.
Tucholsky, Sind Sie eine Persönlichkeit?
Denn nichts ist groß, was nicht wahr ist.
Lessing, Hamburgische Dramaturgie
Denn nichts ist großzügig, was nicht zugleich gerecht ist.
Marcus Tullius Cicero, Vom rechten Handeln
Denn nichts ist schwerer, nichts erfordert mehr Arbeit, mehr Kultur, mehr Zucht, als einfache Sätze unvergeßlich zu machen.
Tucholsky, Der Bär tanzt
Denn nichts ist so schwer und scharf,
Das Arbeit nicht unterwarf.
Fischart, Das glückliche Schiff v. Zürich
Denn nichts ist unerträglicher, als abgeschnittene Eigenheit an demjenigen, von dem man eine reine, gehörige Tätigkeit fordern kann.
Goethe, Lehrjahre VIII,5
Denn nichts ist unvorstellbar für einen weisen Mann, für einen Toren ist alles unvorhergesehen.
Petrarca, an Stefano Colonna den Alten in Rom
Denn nichts ist, wenn es erfunden wird, zugleich auch vollendet.
Marcus Tullius Cicero, Brutus
Denn nichts vermag den Glanz der Sonne und ihren Widerschein im Meer zu überstrahlen.
Goethe, Italienische Reise II, 29.5.1787
Denn nichts was wirkt, ist ohne Einfluss, und manches Folgende lässt sich ohne das Vorhergehende nicht begreifen.
Goethe, Dichtung und Wahrheit - Biographische Einzelheiten - Schema der Fortsetzung
Denn nichts werde gezählt als gut, und sehe es aus wie immer, als was
Wirklich hilft, und nichts gelte als ehrenhaft mehr, als was
Diese Welt endgültig ändert: sie braucht es.
Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe
Denn nichts zu ändern hat für sich der Knecht Gewalt.
Goethe, Faust II A III, Vor dem Palast des Menelas (Helena) Vs 8559
Denn nichts, was wirkt, ist ohne Einfluss und manches Folgende lässt sich ohne das Vorhergehende nicht begreifen.
Goethe, Dichtung und Wahrheit
Denn nie in meiner Jugend mischt ich mir
Heiß und aufrührerisch Getränk ins Blut,
Noch ging ich je mit unverschämter Stirn
Den Mitteln nach zu Schwäch' und Unvermögen.
Drum ist mein Alter wie ein frischer Winter,
Kalt, doch erquicklich.
en] For in my youth I never did apply
Hot and rebellious liquors in my blood;
Nor did not with unbashful forehead woo
The means of weakness and debility;
Therefore my age is as a lusty winter,
Frosty, but kindly.
Shakespeare, Wie es euch gefällt, II, 3 (Adam)
Denn niemand glaube, die ersten Eindrücke der Jugend überwinden zu können.
Goethe, Lehrjahre II, 9
Denn niemand hat bösere Laune, nicht einmal eine hübsche Frau, die morgens eine Blatter auf der Nase gewahr wird, als ein Autor, der sich bedroht sieht, seinen Ruf zu überleben.
Denis Diderot, Rameaus Neffe
Denn niemand ist so alt, dass er nicht glaubte, noch ein Jahr leben zu können.
Marcus Tullius Cicero, Über das Greisenalter
Denn niemand schenkt etwas ohne die Absicht, sich dabei selbst ein Gut zu verschaffen, da ein Geschenk willentlich gegeben wird und alle willentlichen Handlungen für jedermann das eigene Wohl zum Gegenstand haben.
Hobbes, Leviathan
Denn nirgends fühlt sich geschwinder das Veraltete und nicht unmittelbar Ansprechende als auf der Bühne.
Goethe, An Zelter, 28.2. 1811
Denn noch bis jetzt gab's keinen Philosophen,
Der mit Geduld das Zahnweh konnt' ertragen. Ob sie der Götter Sprache gleich geredet
Und Schmerz und Zufall als ein Nichts verlacht.
Shakespeare, Viel Lärm um nichts, V, 1 (Benedikt)
Denn nur allzu oft wird etwas erkannt, ohne dass es in die Tat umgesetzt wird.
Francesco Guicciardini, Ricordi
Denn nur beide Geschlechter vollenden das Menschengeschlecht, wie Mars und Venus die Harmonie erzeugten. Der Mann tut's, indem er die Kräfte aufregt, die Frau, indem sie Maß und Harmonie unter ihnen erhält.
Jean Paul, Levana oder Erziehungslehre
Denn nur der Kampf hat im Leben Sinn!
Thälmann, Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen
Denn nur durch Zusammenstellen des Verwandten entsteht nach und nach eine Totalität, die sich selbst ausspricht und keiner weitem Erklärung bedarf.
Goethe, Entwurf einer Farbenlehre 2.Abt. 228
Denn nur einen Moment in der Geschichte bildet ein einzelnes Leben.
L. von Ranke, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelms IV. mit Bunsen
Denn nur gemeinsam Wohl beglückt Verbundene.
Goethe, An Personen 83 - An Herzog Karl August
Denn nur insofern wir mitempfinden, haben wir Ehre, von einer Sache zu reden.
Goethe, Werther 1. Buch, 12. August
Denn nur von innen kommt der Segen,
Und nur die Liebe bringet Rast.
Geibel, Jugendgedichte
Denn ob er [der Ehestand] gleich nur ein Duett ist und man doch denken sollte, zwei Stimmen, ja zwei Instrumente müssten einigermaßen übereingestimmt werden können, so trifft es doch selten zu, denn wenn der Mann einen Ton angibt, so nimmt ihn die Frau gleich höher und der Mann wieder höher, da geht es denn aus dem Kammer- in den Chorton und immer so weiter hinauf, dass zuletzt die blasenden Instrumente selbst nicht folgen können.
Goethe, Wanderjahre III,6
Denn ob ich gleich das halbe Deutschland durchreiset bin, so habe ich doch im eigentlichsten Sinne nichts gesehen.
Heinrich von Kleist, an Ulrike von Kleist, 27. Oktober 1800
Denn ob ich gleich selbst am besten wissen muss, wo in meinem Stall die Zäume hängen, so ist es doch immer sehr interessant, sich mit einem verständigen und einsichtsvollen Manne über sich selbst zu unterhalten...
Goethe, An K. F. v. Reinhard, 22.6.1808
Denn ob man gleich im ganzen immer darauf schilt, so enthält es [das Publikum] doch im einzelnen sehr gebildete Menschen, welche die redlichen und ernsten Bemühungen eines Schriftstellers zu schätzen wissen.
Goethe, An Schiller, 6.12.1797
Denn ob wir gleich gern gestehen, dass die Literatur sich in das Leben eines Deutschen mehr verweht als in das Leben anderer Nationen, so sollte doch der Romanschreiber immer bedenken, dass er, als eine Art von Poeten, keine Meinungen zu überliefern, ja, wenn er seinen Vorteil recht kennt, nicht einmal darzustellen hat.
Goethe, Schriften zur Literatur - Wilhelm Dumont
Denn obgleich die Tätigkeiten, in denen das Leben der Welt sich äußert, begrenzt und alle Spezifikationen hartnäckig und zäh sind, so lässt sich doch die Grenze keiner Tätigkeit genau bestimmen, und die Spezifikationen finden wir auch biegsam und wandelbar.
Goethe, Geschichte der Farbenlehre 4. Abt. - Porta
Denn obgleich in der Empirie fast alles einzeln unangenehm auf mich wirkt, so tut doch das Ganze sehr wohl, wenn man endlich zum Bewußtsein seiner eigenen Besonnenheit kommt.
Goethe, Reise in die Schweiz, 1797 - Frankfurt, 19.8.
Denn obgleich kein sterblicher Mensch sich anmaßen dürfte, Gott gleich oder demselben auch nur ähnlich zu werden, so bewirkt doch schon eine unbegrenzte Hingebung in seinen heiligen Willen die erste und sicherste Annäherung an das höchste Wesen.
Goethe, Am Rhein, Main und Neckar 1814/15 - Sankt Rochus-Fest zu Bingen
Denn ohne den Verstand wird der Mensch zum Spielball seiner Leidenschaftenschaften.
Saltykow-Schtschedrin, Die Herren Golowlew
Denn ohne jenes scharfe Auffassungs- und Eindrucksvermögen könnte ich ja auch nicht meine Gestalten so lebendig und scharf individualisiert hervorbringen.
Goethe, F. v. Müller, 17. 5. 1826
Denn Opfer, wie sie Liebe bringt,
Das sind die schmerzlichsten von allen.
Goethe, Ich bliebe gern...
Denn Pfaffentrug und Weiberlist
Gehn über alles, wie ihr wisst.
Bürger, Die Weiber von Weinsberg
Denn Politik, sagt der Bauer, ist anders reden als tun.
Denn radotieren heißt nicht, wie's das gemeine Lexikon sagt, allein albernes Zeug reden, sondern auch, das Rechte zur unrechten Zeit sagen, welches dem sogenannten Verstand immer albern vorkommt.
Goethe, An K. F. v. Reinhard, 21.2.1810
Denn Rat denkt jeglicher genug bei sich zu haben,
Geld fühlt er eher, wenn ihm fehlt.
Goethe, Faust II, Paralipomena - Bruchstücke
Denn Raub begeht am allgemeinen Gut,
Wer selbst sich hilft in seiner eignen Sache.
Friedrich Schiller, Wilhelm Tell (Stauffacher)
Denn Recht muss doch Recht bleiben, und dem werden alle frommen Herzen zufallen.
Psalm, 94, 15
Denn reine Praktiker können zwar etwas ausführen und unter Umständen auch Einzelheiten, eins nach dem andern, beurteilen: aber allgemeine Entwürfe, Pläne und Anordnungen werden am besten gebildeten Leuten überlassen.
Bacon, Essays
Denn Rügg fast hemm, is en schöne Sack.
Rendsburg
hdt] Den Rücken fest haben, ist eine schöne Sache.
Denn Säulen und Mauern zu verbinden, bleibt doch immer ein Widerspruch.
Goethe, Italienische Reise I, 19.9.1786
Denn Schädlicheres begegnet nichts dem Herrscherherrn
Als treuer Diener heimlichunterschworner Zwist.
Goethe, Faust II A III, Vor dem Palaste des Menelas (Helena) Vs 8828
Denn schlaflos ist ja der Kranken Schlaf
Und lauscht und sieht alles.
Sophokles, Philoktet (Chor)
Denn schlägt der Unerfahrene nicht das Vortrefflichste aus, das man ihm anbietet?
Goethe, Italienische Reise I, 22.1.1787
Denn schließlich verlangen die Menschen von der Religion nicht an erster Stelle, dass sie ihr Glück begründet, sondern dass sie die Wahrheit sagt.
Jacques Maritain, Schicksal des Menschen
Denn schmutzig ist vor allem der, der auf Kosten eines anderen lebt und der eine auf dieser Grundlage aufgebaute Gesellschaftsordnung zu rechtfertigen versucht.
Becher, Schund und Schmutz
Denn schön begleitet,
Gleich einem Fürsten, pflegt das Glück zu nahn.
Goethe, Iphigenie A IV Sz 4 (Pylades) Vs 1549
Denn schon im heidnischen Altertum war Jungfräulichkeit und Mutterschaft verbunden denkbar.
Goethe, Am Rhein, Main und Neckar 1814/15 - Kunst und Altertum - Heidelberg
Denn schon wo viele Gäste sind, ist viel Pack - und hätten sie auch sämtlich Sterne auf der Brust. Die wirklich gute Gesellschaft nämlich ist, überall und notwendig, sehr klein.
Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit
Denn Schwärmerei steckt wie der Schnupfen an;
Man fühlt, ich weiß nicht was, und eh' man wehren kann,
Ist unser Kopf des Herzens nicht mehr mächtig.
Christoph Martin Wieland, Musarion
Denn Sehnsucht hält, von Staub zu Thron,
Uns all in strengen Banden.
Goethe, Divan - Buch Hafis - An Hafis
Denn seht! Wir empfangen Freude und Leid, unsere wahren Erzieher, aus der Mutterhand der Natur.
Georg Forster, Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit
Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander. Schwer und Leicht vollenden einander. Lang und Kurz gestalten einander. Stimme und Ton vermählen einander. Vorher und Nacher folgen einander.
Laotse
Denn seit das Feuer mir
So nahe kam, dünkt mich im Wasser sterben
Erquickung, Labsal, Rettung.
Lessing, Nathan der Weise, I, 2 (Recha)
Denn seit man alles mit Büchern vollgestopft hat, wird von vielen dasselbe gesagt.
la] Eadem enim dicuntur a multis, ex quo libris omnia referserunt.
Denn selbst vollkommene Vorbilder machen irre, indem sie uns veranlassen, notwendige Bildungsstufen zu überspringen, wodurch wir denn meistens am Ziel vorbei in einen grenzenlosen Irrtum geführt werden.
Goethe, Geschichte der Farbenlehre 2.Abt. - Betrachtungen über Farbenlehre und Farbenbehandlung der Alten
Denn selbstische Menschen sind wohl zugleich auch gut, es kommt nur darauf an, dass die harte Schale, die den fruchtbaren Kein umschließt, durch gelinde Einwirkung aufgelöst werde.
Goethe, Dichtung und Wahrheit III,14
Denn selten hält jemand ein Resultat für richtig, das er nicht selbst aus eigenen Erfahrungen gezogen hat, und selbst derjenige, der aufrichtig nach dem Ziele strebt, glaubt nicht gern dem, der von dorther schon zurückkommt und allenfalls wohl etwas von seinen Abenteuern mitteilte.
Goethe, An K. Jacobi, 16.8.1799
Denn sie [die begünstigt ja die Bequemlichkeit, in welcher unsere Eigenheiten ungestört hinzuschleudern belieben.
Goethe, Schriften zur Literatur - Lorenz Sterne
Denn sie [die Wissenschaften] sind eigentlich Kompendien des Lebens: sie bringen die äußern und inneren Erfahrungen ins Allgemeine, in einen Zusammenhang.
Goethe, Maximen und Reflexionen 692
Denn sie können mich nicht fördern, und das ist's, worauf im Leben alles ankommt...
Goethe, Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort
Denn Sie wissen, dass er [Goethe] stets im Munde führt: Die Menschen lassen sich ja nicht raten.
F. v. Müller, 4.7.1824
Denn sieh, die uns das himmlische Feuer leihn,
Die Götter schenken heiliges Leid uns auch,
Drum bleibe dies. Ein Sohn der Erde
Schein ich; zu lieben gemacht, zu leiden.
Hölderlin, Die Heimat
Denn so einer 'Vorwärts' rufet,
Gleich sind alle hinterdrein,
Und so geht es, abgestufet,
Stark und schwach und groß und klein.
Hinan! Vorwärts hinan!
Und das große, das Werk ist getan.
Goethe, Epimenides A II Sz 7 (Chor) Vs 809f.
Denn so geschmacklos es ist, zeigt eine reizlose Frau Bereitwilligkeit, so charmant, so anbetungswürdig ist es bei einer schönen. Sie verschenkt etwas. Das ist ihr schönstes Recht. Es steigt ein Stückchen Himmel zu uns nieder!
Goetz, Ingeborg
Denn so im voraus gerüstet und gestimmt kommt man bei Eintritt unerwünschter, aber nicht unerwarteter Ereignisse gar nicht in die Lage auszurufen 'Das hätte ich nicht gedacht' und 'Ich bin bitter getäuscht in meiner Hoffnung' und 'Das hätte ich nie erwartet', denn alles Herzklopfen und jede Aufwallung ist dadurch von vornherein ausgeschlossen und jede Anwandlung von Beunruhigung und Beeinträchtigung des seelischen Gleichgewichts alsbald beschwichtigt.
Plutarch, Von der Gemütsruhe
Denn so ist die Liebe beschaffen, dass sie allein Rechte zu haben glaubt und alle anderen Rechte vor ihr verschwinden.
Goethe, Wahlverwandtschaften I,12
Denn so komme auch in einem Reiche alles auf die exekutive Gewalt an, die gesetzgebende möge so vernünftig sein als sie wolle, es helfe dem Staate nichts, wenn die ausführende nicht mächtig sei.
Goethe, Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
Denn so ließen sich wohl Musterstücke in Menge vorlegen, wo griechische Künstler in ihren Darstellungen von Tieren die Natur nicht allein erreicht, sondern sogar weit übertroffen haben.
Goethe, Eckermann, 20.10.1828
Denn so sehr zu wünschen ist, dass uns der ganze deutsche Sprachschatz durch ein allgemeines Wörterbuch möge vorgelegt werden, so ist doch die praktische Mitteilung durch Gedichte und Schrift sehr viel schneller und lebendig eingreifender.
Goethe, Schriften zur Literatur - J. P. Hebel: Allemannische Gedichte
Denn so undeutlich, schwankend und verworren der Begriff auch sein mag, den man mit dem Worte Gott verbindet; so sind doch zwei Prädikate davon unzertrennlich: die höchste Macht und die höchste Weisheit.
Schopenhauer, Parerga und Paralipomena
Denn so wie Menschen, die einander von Natur geneigt sind, noch besser zusammenhalten, wenn das Gesetz sie verkittet, so werden auch Steine, deren Form schon zusammenpaßt, noch besser durch diese bindenden Kräfte vereinigt...
Goethe, Wahlverwandtschaften I,9
Denn sobald man die reine Lehre und Liebe Christi, wie sie ist, wird begriffen und in sich eingelebt haben, so wird man sich als Mensch groß und frei fühlen...
Goethe, Eckermann, 11.3.1832
Denn sogar loben soll man einen großen Mann nicht, wenn man nicht so groß ist wie er.
Goethe, An Ph. E. Reich, 20.2.1770
Denn solange ich lebe, freue ich mich ähnlich wie die Götter.
Epikur, Sprüche. In: Briefe, Sprüche, Werkfragmente
Denn solches Los dem Menschen wie den Tieren ward,
Nach deren Urbild ich mir Beßres bildete,
dass eins dem anderen, einzeln oder auch geschart,
Sich widersetzt, sich hassend aneinander drängt,
Bis eins dem anderen Übermacht betätigte.
Goethe, Pandora (Prometheus)
Denn Soldat der Revolution sein heißt: Unverbrüchliche Treue zur Sache halten, eine Treue, die sich im Leben und Sterben bewährt, heißt unbedingte Verläßlichkeit, Zuversicht, Kampfesmut und Tatkraft in allen Situationen zeigen.
Thälmann, Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen
Denn sonderbar blind sind die Menschen im Ritus der flüchtigen Freude.
Pablo Neurda, Glanz und Tod des Joaquin Murieta
Denn sowenig wir leugnen wollen, dass aus den Fundgruben anderer alten Literaturen mancher Schatz gefördert worden und noch zu fördern ist, sowenig wird man uns widersprechen, wenn wir behaupten, die Sprache der Griechen und Römer habe uns bis auf den heutigen Tag köstliche Gaben überliefert, die an Gehalt dem übrigen Besten gleich, der Form nach allen anderen vorzuziehen sind.
Goethe, Ansprachen - Zu brüderlichem Andenken Wielands
Denn Spezifikation und Varietät gehören der Jugend an.
Goethe, Riemer, letzte Lebensjahre
Denn Spielen macht nicht fröhlich, so macht Buhlen auch nicht fröhliche Leute.
Luther, Tischreden
Denn stärker ist eine Leidenschaft, wenn sie ruhiger ist.
Goethe, An E. W. Behrisch, 26.4.1768
Denn stets sind Erinnerungen süß, mögen sie gleich traurig oder heiter sein, denn sie gemahnen uns an die Unendlichkeit.
Gustave Flaubert, November
Denn still zu dulden lehrt mich mein Missgeschick,
Des Lebens lange Dauer und ein edler Sinn.
Sophokles, Ödipus auf Kolonos (Ödipus)
Denn Strolche, die man nur gezüchtigt hat,
die treibt's erneut zu Flucht und Missetat.
Plautus, Menaechmi
Denn Tatkraft wecken muss der Poet!
Aristophanes (um 445 - 386 v. Chr.), Die Frösche
Denn tatsächlich sehen Mann und Frau nicht nur in die gleiche Richtung - sie arbeiten auch gemeinsam auf ein Ziel hin.
Anne Morrow Lindbergh, Muscheln in meiner Hand