Den Teufel kann man mit dem Kreuz bannen, aber den Russen wird man nie los.
Ukraine
Den Teufel kann man mit dem Kreuz vertreiben, sagte der Pfaffe, aber Calvinisten und Lutheraner lachen bloß darüber.
Den Teufel kann man vertreiben durch das Kreuz (durch Weihrauch), eine Sau durch einen Knittel, aber wodurch böse Menschen?
bm] Čerta křízem, svinĕ kyjem se zbavis, ale ničím zlého človĕka.
Den Teufel kennt man an den Klauen.
Den Teufel muss man anbeten, dass er einem nicht schadet.
Den Teufel ohne Klauen malen.
fr] On ne peut pas peigner un diable qui n'a pas de cheveux.
Den Teufel sind wir los, die Bösen sind geblieben.
Den Teufel spielen.
fr] Il fait le diable.
Den Teufel spürt das Völkchen nie,
Und wenn er sie beim Kragen hätte.
Goethe, Faust I, Auerbachs Keller (Mephisto) Vs 2182
Den Teufel über die Tür malen (lassen).
Luther
Den Teufel und ein bös Weib straft man am besten durch Verachtung.
dä] Dievelen og en ond kvinde har ei større plage end at foragtes.
Den Teufel und Gott in ein glas bannen.
Den Teufel verabschieden und seine Großmutter einlassen.
z] vngereimbt, vnmöglich Ding tun.
dä] Al slippe fanden og tage ved hans oldemoder.
Den Teufel verklagen.
Den Teufel will ich dir geben, aber kein Geld.
i] In den sprichwörtlichen Redensarten ist der Teufel fast heimischer als in den Sprichwörtern selbst; in den mannigfachsten Beziehungen und für die verschiedensten Zwecke tritt er dort auf. Wer vom Glück nicht begünstigt worden ist, wird als 'armer Teufel' bedauert. Wer zu ehrlich ist, um bei günstiger Gelegenheit einen guten Schnitt zu machen, ist ein 'dummer Teufel'. Ist einem anderen ein Betrug oder ein anderer Streich gelungen, so nennt man ihn einen 'verteufelten Kerl' oder einen 'Teufelskerl'. Wenn jemand etwas nicht vermag, oder wenn es ihm besondere Schwierigkeiten macht, so ruft er aus: 'Das ist doch des Teufels'. Wenn ein Schuldner an Zahlung erinnert wird, so bedient er sich der obigen Redensart. Und der erbärmlichste Wicht, den der Teufel gar nicht in der Hölle gebrauchen kann, spricht: 'Der Teufel soll mich holen', weil er weiß, dass er ihn nicht holt.
Den Teufel zu beherbergen brauchts (o. kostet) einen klugen Wirt.
Den Teufel zu gast bitten mit aller seiner Gesellschaft.
Luther
Den Teufel zu Gevatter bitten.
i] Sich den Verführungen aussetzen, bloßstellen. In einem Briefe, den Luther unter dem 8. Dec. 1532 an Hans Kohlhas richtete, empfahl er dem letztern 'Frieden anzunehmen, den Teufel nicht zu Gevatter zu bitten, und den ihm zugefügten Schaden zu verbeißen.'
Den Teufel zu Hause laden.
Den Teufel zur Tür hinauswerfen und seine Großmutter zum Fenster einlassen.
i] Aus der Asche ins Feuer, aus dem Fegefeuer in die Hölle fallen, aus dem Regen in die Traufe, aus dem Rauch ins Feuer kommen.
dä] A slippe fanden, og tage ved hans olde-moêr; falde af asken i ilden, af skiers-ild i helvede flye for regnen og falde i bekken, for røgen og komme i ilden.
Den Teutschen seind jhre Manschafft, stattliche rüstung, Zeughäusere und Geschütz soviel nutz, als die Vögel, die man vor's fenster hengt, die man kaufft und erhält, und sie anderen singen.
i] Sie haben in neuerer Zeit anderen Gebrauch davon zu machen gelernt.
Den Tisch abg'rommt, der Schneider kommt.
Wurmlingen
Den Tisch rücken.
Oberpfalz
i] Acht Tage nach der Hochzeit wieder ein kleines fröhliches Mahl mit Gesang und Tanz geben.
Den Tisch wohl eher meiden, als andrer Ehr' abschneiden.
Den Tischler kennt man an den Händen, die Pferde an den Zähnen, die Säufer aus der Nasen, den Wind am Blasen; die Fuhrleute am Schnalzen, die Kuchel am Schmalzen, die Glocke am Klange und den Vogel am Gesange.
Den Töchtern gibt man gern, was sie bedürfen, den Söhnen, was man kann.
Den tod am halse tragen.
Den Tod am Leibe herumtragen.
fr] Mourir tout debout.
Den Tod austragen.
i] Der Gebrauch des Todaustragens rührt aus der heidnisch-germanischen Zeit her und bestand darin, dass man einen Strohmann, welcher den Winter vorstellte, am Sonntag Lätare, d.i. kurz vor Frühlingsanfang, im feierlichen Aufzuge ins Wasser trug oder auf freiem Felde verbrannte, auf dem Rückwege aber nach dem Orte ein Tannenbäumchen mitführte, zum Zeichen, dass nun der Frühling den Sieg gewonnen habe.
Den Tod austreiben.
i] In Italien geschieht Ähnliches, der Donnerstag vor Mitfasten ist auf den lombardisch-venetianischen Dörfern zum Verbrennen von Strohfiguren bestimmt, die man le vecchie, die Alten, nennt und welche bald Hexen, bald heidnische Gottheiten vorstellen sollen, vielleicht aber auch wie anderwärts den Winter bedeuten. Hier und da geschieht das Verbrennen dieser Alten auch in den Carnevalstagen, im Friaul an Lätare, wo man in Venedig sonst die Alte entzwei zu sägen pflegte (siegàr la vecchia), indem man die Strohfigur zur Repräsentantin der Fastenzeit oder Leca machte. In Toscana heißt es sogar la monaca (die Nonne entzwei sägen).
Den Tod frisst ein jeder am ersten Brei.
la] Nascentes morimur, finisque ab origine pendet.
Den Tod für ein paar Pfennige wagen.
bm] Za haléř vázím smrt', hlava jmĕní, a vse ostatni mrt'.
Den Tod fürchten fern der Gefahr, und nicht in der Gefahr; denn man muss Mensch sein.
Pascal, Gedanken
Den Tod fürchten ist nichts andres, als sich weise dünken, da man es nicht ist.
Claudius, Gespräche, die Freiheit betreffend
Den Tod fürchten ist schlimmer als sterben.
z] Was sollt' ich vor dem Tod erschrecken? ein gutes Ding ist's um das Grab; denn, seht nur, alle die es schmecken, die lassen gar nicht wieder ab.
Den Tod fürchten sie, ins Paradies verlangen sie, und doch kriechen sie in die Hölle.
Den Tod fürchtet niemand, der das Leben verschmähen kann.
Den Tod hat selbst Gott gefürchtet, als er Mensch war.
Italien
Den Tod im Busen tragen.
ho] Den dood in den boezen dragen.
Den Tod in den Beinen haben.
Holstein
i] Geschwollene Beine haben.
Den Tod kann (soll) man überall erwarten.
pl] Wszędzie śmierci cżekać.
Den Tod kann sich niemand abkaufen.
la] Per nullam sortem poteris depellere mortem.
un] A' halàllal senki se ivott áldomást.
Den Tod kannst du weder fortsegnen noch fortbeten.
Polen
Den Tod lassen wir auf die Letzt.
Böhmen
Den Tod mit nach Hause führen.
i] Das geschieht nach dem Volksglauben in Oberösterreich, wenn der Tote nicht mit dem Füßen voran aus dem Hause gebracht wird, in welchem Falle der Tote wiederkommt, umgeht (spukt). Der Totenfuhrmann bekommt einen Wecken, damit der Tod nicht mit ihm nach Hause fahre.
Den Tod segnest du weder weg noch betest du ihn weg.
Den Tod und Ehrabschneiden ein jeder Mensch muss leiden.
la] Nemini parco detractori, et morti proprium est.
Den Tod verträumt keiner.
Russland
Den Tod vor Augen sehen.
Den Tod wünschen sie sich oft, weil sie ihn scheuen.
Seneca
Den Tod zum Nachbar schicken.
la] Mors alios morde, mihi parce, precor, per amor.
Den Tod, die Scheißlust und den Regierungsbefehl - diese drei mußt du ausführen.
Estland (Sind unvermeidlich)
Den Todfeind solltet Ihr so tödlich quälen!
en] Lay breath so bitter on your bitter foe.
Shakespeare, Ein Sommernachtstram III,2
Den Ton angeben.
Den Ton verloren haben.
i] Außer Fassung sein, sich nicht mehr zu raten und zu helfen wissen.
Den Ton wechseln.
i] In dem Sinne: Andere Saiten aufziehen.
it] Cambiar di tuono. Mutar registro.
Den Topf beim Henkel fassen.
i] Die Sache da angreifen, wo sie einen Anknüpfungspunkt bietet; jemanden da fassen, wo er sich gibt.
fr] Rendre le panier par l'ause.
Den topf erkennt man aus seinem Klang und den thorn und narren aus seym gesang.
bm] Hrnec po zvuku ze pozná.
bm] Po peři ptáka, a po řeči človĕka.
fr] Le pot au son et l'homme à la parole le connoissent.
Den Topf, worin ein Aal ist, decke zu.
Holstein
i] Von etwas, das geheim gehalten werden muss, wenn anders nicht viel Nachteile für uns daraus erwachsen sollen. Wenn der Aal entschlüpft ist, bringt man ihn nur mit vieler Mühe wieder in sein Gefängnis zurück.
ho] Dek toe den pot, daar is aal in.
Den Töpfer kümmert's nicht, wenn ein Topf zerbricht.
la] Quid figulus curat, si frangitur olla.
Den Toren erkennt man an zwei Dingen: reden, wenn man schweigen und schweigen, wenn man reden soll.
Den Toten bei die Toten, den Lebendigen bei die Lebendigen.
Den Toten beweint man an seinem Tage.
Den Toten im Hause haben und zu einer andern Leiche gehen.
Den toten Löwen kann jeder Hase am Bart (o. an der Mähne) zupfen.
la] Leonem mortuum et catuli mordent, calcat jacentem vulgus.
Den Toten lügt er nach und die Lebendigen lästert er ins Gesicht.
Den Toten nützen unsere Tränen nichts.
it] Chi piange il morto, indarno s'affatica.
Den toten Punkt überwinden
en] to get o's second wind
fr] sortir de l'impasse
it] superare il punto morto
Den Toten setzt man Marmorstein, den Lebenden gab man kein Brot hinein.
z] Was räucherst du nun deinen Toten? Hätt'st du's ihnen so im Leben geboten! Goethe
Den Toten soll man allzeit im Besten gedenken.
Den Toten soll man nicht fluchen.
Den Toten Steuer abfordern.
la] A mortuis tributum exigit.
Den Toten tut kein Zahn mehr wehe.
la] Mortui non dolent.
la] Mortuis mala nulla sunt.
Den Toten übel nachreden ist überall große Schand.
Den Totengräber nicht erwarten können.
en] He tat lives too fast, goes to his grave too soon.
Den Totenwagen rasten lassen.
i] Man zieht für diesen Zweck nach der Zurückkunft vom Begräbnis ein oder zwei Räder ab, und zwar ein Hinterrad oder beide linke Räder und belässt ihn einige Zeit so in geneigter Stellung oder durch eine untergesetzte Achse gestützt, stehen.
Den Totschläger soll man töten nach dem Munde zweier Zeugen.
4. Mose 35, 10
Den trägen Mann spornt der Hunger an.
it] Il negligente la fame lo fa diligente.
Den Tränen folgt die Freude.
Frankreich
Den traumlosen Schlaf erklärt auch Goethe für den erquickendsten.
Goethe, K. A. Böttiger, 28.5.1795
Den Tremulanten ziehen.
i] jemanden durch seine Rede rühren wollen. In der Niederlausitz wird die Redensart besonders auf die Geistlichen angewandt, welche es auf die Tränen alter Frauen abgesehen haben.
Den Trieb zu rechten, zeugte die Hölle selbst.
Lichtwer, Vermischte Gedichte
Den Triel (Mund) hängen lassen.
Den Triel herabhängen, d.i. vor Unmut ein langes Gesicht machen.
i] Mürrisch sein
Den Tüchtigen hilft das Glück.
la] Fortes fortuna adiuvat. Terenz
Den Tugenden benachbart sind die Laster.
Hieronymus, Dialog gegen die Luziferischen
Den Turm hab' ich nicht gesehen, sagte das alte Weib, aber die Nadel darauf.
bm] Vidĕla bába jehlu na vĕzi, a vĕze nevidĕla.
Den Übeln raubte die Kraft und das Gewicht, wer das Schicksal gleichmütig ertrug.
Lucius Annaeus Seneca, Herkules auf dem Oeta
Den Übermütigen wirft der Hochmut zu Boden.
la] Superbientem animus prosternet.
Den Umständen Rechnung tragen.
i] Eine sprichwörtliche Redensart, die durch die politischen Bewegungen Deutschlands in den letzten Jahrzehnten gangbar geworden ist, um zu sagen: Man kann nicht stets das erreichen, was als das Beste erkannt ist, man muss sich oft mit dem begnügen, was die eben bestehenden Verhältnisse gestatten.
Den Unbekannten bellt der Hund an.
i] Fremdes ist verdächtig
Den Undank ans Licht ziehen geht nicht ohne Beschämung ab, denn die Klage über eine verlorene Wohltat ist ein Beweis, dass es beim Geben gefehlt hat. Soviel wie möglich müssen wir den Undankbaren bei uns selbst verteidigen: vielleicht konnte er nicht, vielleicht wusste er's nicht anzufangen, vielleicht kommt's noch.
Seneca, Von den Wohltaten
Den Undankbaren ist alle Welt feind, ja er ist jhm auch selbs kein freund.
la] Ingratus atque est omnibus odio, ac sibi.
Den Unglücklichen soll man nicht schelten.
i] Das Unglück straft ihn schon genug.
la] Crudelis est in re adversa, objurgatio.
Den Unmusikalischen gilt der Spatz als ein guter Sänger.
Neugriechisch
Den unrechten Baum anbellen.
i] Um ein Verfehlen des Ziels auszudrücken. Von der Jagd entlehnt, bei welcher ein Hund ein Eichhörnchen oder ein anderes Wild bis an einen Baum verfolgt, vor welchem er bellt, bis der Jäger kommt, zuweilen bellt er aber vor dem unrechten Baume.
en] To bark up the wrong tree.
Den unsaubern Rüssel an einem reiben.
Den unschuldig Entgegnenden zu zerschmettern, das ist so Tyrannenart, sich in Verlegenheiten Luft zu machen.
Goethe, Faust I, Trüber Tag, Feld (Mephisto)
Den Unschuldigen quäle nicht zu Tode.
Den Unterschied zwischen zwei Frauen kann man mit Klafter messen.
Estland